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Reformation


Die Reformation (lateinisch: reformatio = Erneuerung) war ein Umgestaltungsprozess im europäischen Christentum, welcher im frühen 16. Jahrhundert in Wittenberg und Zürich einsetzte. Diese Umgestaltung bewirkte, dass sich die Westkirche in verschiedene Konfessionen – wie katholisch und evangelisch – aufspaltete.

Die Reformation geschah etwa zeitgleich zum Humanismus und zur Renaissance. Alle drei waren Gedankenströmungen, welche Kunst, Philosophie, Kultur und Gesellschaft maßgeblich beeinflussten. Und alle drei gelten als Zwischenzeit zwischen dem Mittelalter und dem Beginn der Neuzeit. In einiger Literatur wird die Reformation eher als Ergebnis der Umwälzungen betrachtet. Und der Zeitraum, in welcher die Umwälzungen stattfanden, wird als Reformationszeit beschrieben.

Inhalt

Steckbrief

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Reformation
Bedeutung: Spaltung der Westkirche in verschiedene Konfessionen
Beginn:31. Oktober 1517
Ende:Augsburger Religionsfrieden (1555)
Westfälische Frieden (1648)
Epoche:Frühe Neuzeit
Auslöser:95 Thesen (Thesenanschlag)
Begründer:Martin Luther
Vorläufer:Peter Waldo und die Waldenser
John Wycliffe und Lollardy
Jan Hus und die Hussiten
Girolamo Savonarola und Piagnoni
Beeinflusst durch:Abendländisches Schisma (1378 bis 1417)
Papsttum von Avignon (1309 und 1376/77)
Böhmische Reformation
Nördliche Renaissance
Christlicher Humanismus
Vertreter:Martin Luther
Philipp Melanchthon
Huldrych Zwingli
Johannes Calvin
Martin Bucer
William Tyndale
Andreas Karlstadt
Theodore Beza
George Buchanan
Heinrich Bullinger
Petrus Märtyrer Vermigli
William Farel
François Hotman
John Knox
Hubert Languet
Thomas Müntzer
Balthasar Hubmaier
Menno Simons
Thomas Cranmer
Richard Hooker
Jacobus Arminius
Thomas Helwys
Roger Williams
Henry Denne
Päpste:Papst Leo X. (1513 - 1521)
Papst Hadrian VI. (1522 - 1523)
Papst Clemens VII. (1523 - 1534)
Papst Paul III. (1534 - 1549)
römisch-deutscher Kaiser:Kaiser Karl V. (1519 bis 1556)
Kaiser Ferdinand I. (1556 - 1564)

Was bedeutet Reformation

Reformatio ist lateinisch und bedeutet Erneuerung bzw. Wiederherstellung. Und eine Reform ist eine planmäßige Umgestaltung. Demnach war die Reformation eine planmäßige Neugestaltung bzw. Erneuerung der Kirche. Bei so einer Kirchenreform soll nicht der Glauben erneuert werden. Stattdessen geht es um die Veränderung der Kirche als Institution. Das bedeutet: Kirchengesetze, Hierarchien und alte Machtstrukturen sollen aufgebrochen und verändert werden.

Wann begann die Reformation

Die Reformation begann am 31. Oktober 1517. Als Auslöser gilt die Veröffentlichung der 95 Thesen durch Martin Luther in Wittenberg.

Historisch umstritten ist, ob Luther seine Thesen tatsächlich an die Schlosskirche von Wittenberg nagelte. Gesichert ist die Tatsache, dass Luther am 31. Oktober 1517 einen Brief an den Erzbischof von Mainz schrieb und seine Thesen beifügte.

Thesentür der Schlosskirche von Wittenberg, Bildnachweis: Ralf Gosch/shutterstock.com

Thesentür der Schlosskirche von Wittenberg, Bildnachweis: Ralf Gosch/shutterstock.com

Heute wird der Thesenanschlag als Medienereignis gefeiert. Der Reformationstag (31. Oktober) wird in einigen Bundesländern als Feiertag begangen.

Wer gilt als Vater der Reformation

Der Titel „Vater der Reformation“ wird Martin Luther zugeschrieben, da dessen Thesenveröffentlichung von 1517 als Auslöser der Reformation gilt. Allerdings gab es vor Luther weitere Versuche, die Kirche zu reformieren.

  • Peter Waldo im 12. Jahrhundert, welcher die Waldenser als philosophisch-theologische Strömung gründete
  • John Wycliffe im 14. Jahrhundert, welcher als geistiger Urvater der englischen Reformation angeführt wird
  • Jan Hus im 14. Jahrhundert, welcher die böhmische Reformation anführte
  • Girolamo Savonarola im 15. Jahrhundert, welcher eine Reformation in Florenz versuchte, nachdem die Medici vertrieben worden
  • Lorenzo Valla im 15. Jahrhundert, welcher die Konstantinische Schenkung als Fälschung belegte und somit die Legitimität des Kirchenstaates angriff
  • Wessel Gansfort im 15. Jahrhundert, welcher als geistiger Urvater der amerikanischen Reformation erwähnt wird
  • Johann von Staupitz, welcher Beichtvater und Mentor Luthers war und somit den geistigen Nährboden von Luthers Gedankenwelt vorbereitete

Von vielen Theologen werden die erwähnten Protagonisten als vorlutherische Reformatoren bezeichnet.

Illustration von Martin Luther, Bildnachweis: Morphart-Kreation/shutterstock.com

Illustration von Martin Luther, Bildnachweis: Morphart-Kreation/shutterstock.com

In welche Epoche gehört die Reformation

Das Mittelalter endete im 15. Jahrhundert und es begann die Neuzeit. Die dazugehörigen Epochenereignisse (Ende des Mittelalters) waren die Entdeckung Amerikas (1492) und die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen (1453).

Zwischen dem Mittelalter und der frühen Neuzeit existierte eine Zwischenepoche, welche als Renaissance bezeichnet wird. Diese Zwischenepoche begann entweder 1401 mit dem Künstlerwettstreit zwischen Lorenzo Ghiberti und Filippo Brunelleschi. Bei diesem Wettbewerb wurden die Konkurrenzreliefs des Isaaksopfers gefertigt. Die Renaissance in der Malerei und Architektur begann mit Brunelleschis wissenschaftlichen Ausarbeitung der Zentralperspektive von 1420.

Die Renaissance endete etwa 1600. Demnach fallen Renaissance- und die Reformationszeit zusammen. In diese Epoche fallen auch das Zeitalter der Entdeckungen und des Humanismus. Alle erwähnten Epochen sind allerdings keine echten Geschichtsepochen, sondern vielmehr kulturelle Gedankenepochen, welche in die Frühe Neuzeit gehören.

Wieso kam es zur Reformation

Luthers Thesen von 1517 griffen eine Problematik auf, welche zunächst erst einmal nur kirchenjuristisch von Bedeutung war. Diese Problematik bestand in der Praxis des Ablasshandels. Durch den Verkauf von Ablassbriefen konnten sich Gläubige für eine bestimmte Geldsumme von ihren Sünden freikaufen.

Laut Luthers Religions- und Kirchenrechtvorstellung funktionierte der Ablasshandel nicht. Denn das Seelenheil und das ewige Leben waren ein Gnadengeschenk Gottes, welches man nicht mit dem Verkauf von Ablassurkunden erreichen konnte. Demnach war der Ablasshandel irreführend.

In seinen Thesen erklärte Luther auf akademischer Weise, weshalb der Ablasshandel nicht funktionieren könne. Er wollte damit eine akademische Diskussion anstoßen, weshalb er seine Thesen auch an diverse Gelehrte verschickte. Aus der Diskussion wurde nichts, da die Kirche ihn 1518 als Ketzer anklagte und seine Schriften verbot. Fortan waren die Lutheraner eine Protestbewegung innerhalb der Kirche.

Welche Missstände gab es in der Kirche vor der Reformation

Vor der eigentlichen Reformation gab es diverse Missstände in der Kirche, welche die Proto-Protestanten ebenfalls aufgriffen. Diese Missstände waren:

  • Ablasshandel: Freikauf von Sündenstrafen, was einen kirchlichen Machtmissbrauch darstellte
  • Prunksucht: In der Renaissance ließen Papst und Bischöfe vielerorts prachtvolle Kirchenbauten errichten, während die Bevölkerung immer weiter verarmte. Viele dieser Bauten wurden durch den Ablasshandel gegenfinanziert.
  • Korruption: Viele Priester und Prediger nutzten ihr Amt zum eigenen Vorteil, ließen sich bestechen und bezahlen. Der ganze Ablasshandel war letztlich auch eine Form der Bestechung.
  • Bildungsmangel: Die Bibel war entweder in lateinischer oder in griechischer Sprache geschrieben. Viele Prediger waren ungebildet und konnten kaum aus der Bibel lesen oder die Textstellen ordnungsgemäß übersetzen.
  • Entfremdung der Religionspraxis: Durch das Nichtverstehen der Bibellehre, der Finanzpolitik des Vatikans und den anderen genannten Verfehlungen, entfernte sich die Kirche zunehmend von der ursprünglichen Religionsausübung, welche die Bibel vorgab.

Wer war Papst zur Zeit der Reformation

Als die Reformation 1517 begann, war Papst Leo X. im Amt. Dieser stammte aus dem Haus Medici aus Florenz. Die Medici waren ein einflussreiches Patriziergeschlecht, welche ein gutlaufende Bank betrieben, ihr Geld an verschiedene Staaten verliehen und die Republik Florenz defacto regierten.

Auf Leo X. folgte im Jahr 1522 Papst Hadrian VI., welcher eine eigene Kirchenreform anstoßen wollte, um die Reformation aufzuhalten. Als Unterstützer und Berater seiner Kampagne wählte Hadrian seinen einstigen Schüler Erasmus von Rotterdam. Doch die Spaltung war bereits zu groß, so dass sich die Lutheraner nicht mehr integrieren lassen konnten.

Auf Hadrian folgte Papst Clemens VII., welcher ebenfalls aus dem Haus Medici aus Florenz kam. In seinem Pontifikat fällt die Intensivierung der Renaissancekriege und die Plünderung Roms von 1527 (Sacco di Roma).

Als Papst Clemens VII. die Eheschließung zwischen Heinrich VIII. von England und Katharina von Aragon nicht annullieren wollte, sagte sich das englische Königshaus vom Papsttum los. Es begann die englische Reformation, wodurch die Kirche von England entstand. Der Anglikanismus ist seither ein Zwischenweg zwischen Protestantismus und Katholizismus.

Auf Clemens folgte 1534 Papst Paul III., welcher die Gegenreformation einleitete. Er belegte den englischen König Heinrich VIII. mit einem Kirchenbann und ganz England mit dem Interdikt. Durch die Gegenreformation sollten protestantische Gebiete wieder rekatholisiert werden. In der Folge kam es zu Religionskriegen, Aufständen zwischen Katholiken und Protestanten.

Wie konnte sich die Reformation ausbreiten

In Italien tobten die Renaissancekriege, welche 1494 begannen und bis 1559 andauerten. An diesen Kriegen nahmen sämtliche Staaten in Europa teil. Dadurch verbreitete sich das Gedankengut des Renaissance-Humanismus auch nördlich der Alpen.

Gleichzeitig konnte sich das Gedankengut der Reformation auch südlich der Alpen verbreiten. Halb Europa stand im Austausch, da die Konfliktparteien auch Bündnisse mit anderen Staaten eingingen. So kämpften im ersten Renaissancekrieg deutsche Soldaten an der Seite der Italiener gegen die Franzosen.

Als dann Karl V. 1530 römisch-deutscher Kaiser wurde, herrschte er über ein Weltreich. So war Karl der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, zugleich aber König von Spanien, König von Neapel und Herrscher der Niederlanden. Hinzu kamen Besitztümer in Ungarn, Böhmen und Österreich. Innerhalb des Weltreichs fand ebenfalls ein Gedankenaustausch statt, welcher die Reformation, Renaissance und Humanismus beflügelte.

Verbreitung der Reformation etwa 1594, Bildquelle: Screenshot Europa Universalis IV

Verbreitung der Reformation etwa 1594, Bildquelle: Screenshot Europa Universalis IV

Welcher soziale Stand hatte das größte Potential zur Reformation

Das Rückgrat der Reformation war das Bürgertum. Dieser soziale Stand entstand erst im Zuge des Humanismus im 15. Jahrhundert. Die Leute waren gebildet, konnten lesen und drängten darauf, sich zu emanzipieren.

Das Bürgertum forderte einheitliche Bürgerrechte, welche ihnen der Staat garantieren sollte. Dadurch wurde das Leben im Diesseits immer präsenter, weshalb ein Nachleben im Jenseits immer entfremdeter wurde. Durch die neu erworbene Bildung kam es zu einem kritischen Blick gegenüber alten Werten und Normen, was den Wertekanon der Westkirche miteinbezog. Außerdem konnte die Bürger lesen und schreiben, was wichtig war, um die Lutherbibel zu verstehen.

Gleichzeitig besaß das neue Bildungsbürgertum eine wirtschaftliche Stärke, da zu dieser sozialen Schicht sämtliche Handwerker, Händler und Juristen gehörten. Diese betrieben Handel in Übersee, bewirkten aber auch – dass sich die Infrastrukturen in den stark anwachsenden Städten bilden konnten. So waren zunächst nur nützlich, aber irgendwann für Großstädte auch unabkömmlich. Letztlich wurde das Bürgertum so zur wichtigsten Schicht für die Verbreitung der Reformation.

Warum war der Buchdruck so wichtig für die Reformation

Die Erfindung des Buchdrucks geschah 1455 in Mainz durch Johannes Gutenberg.

Mit dem Begriff „Erfindung“ ist eigentlich eine Weiterentwicklung zu einem mechanischen Verfahren gemeint. Doch diese Weiterentwicklung ermöglichte, dass Bücher schnell und kostengünstig gedruckt werden konnte. Damit löste der industrielle Buchdruck die erste Medienrevolution der Geschichte aus. In der Folge wurde eine breitangelegte Bildung möglich, wodurch das Bildungsbürgertum entstehen konnte.

Für Martin Luther und die Reformation war der Buchdruck ebenfalls bedeutend. Sämtliche Flugblätter konnten schnell und günstig nachgedruckt werden, wodurch die protestantische Propaganda sämtliche Städte erreichen konnte.

Auszug aus der Lutherbibel, ausgestellt im Bayrischen Bibelmuseum (Nürnberg), Bildnachweis: godongphoto / Shutterstock.com

Auszug aus der Lutherbibel, Bildnachweis: godongphoto / Shutterstock.com

Weiterhin sollte jedermann die Bibelübersetzung Luthers lesen können. Denn nur dadurch konnte man das Wort Gottes selbst erfahren. Zwar existieren keine genauen Verkaufsangaben zur Erstauflage der Lutherbibel. Doch Historiker gehen davon aus, dass diese mehrere Tausend Male verkauft wurde. Dies war ein enormer Beitrag für die damalige Zeit.

Der Buchdruck wird deshalb gern als das Megafon der Reformation bezeichnet, da mit einem Mal ganz viele Menschen erreicht werden konnten. Ohne diese Innovation wäre Luthers Reformation höchstwahrscheinlich genauso verebbt, wie frühere Proto-Reformationen.

Wie reagierte die katholische Kirche auf die Reformation

Zunächst wurden Luthers Thesen kirchenjuristisch überprüft. Dazu wurde der Hoftheologe des Papstes, namens Silvester Mazzolini, einberufen. Er kam zur Erkenntnis, dass sich Luthers Thesen gegen die Westkirche richteten. Denn indem man der Kirche verbieten würde, was sie tut – richtet man sich gegen sie. Und dies wäre Ketzerei – so Mazzolini.

Kirchenbann und Ketzerei-Anklage

1518 wurde Luther wegen Ketzerei angeklagt. Doch zuvor wurde er nach Rom eingeladen. Dort sollte Luther durch Thomas Cajetan, einem Kardinal der Römischen Kurie, verhört werden. Durch das Einwirken von Kurfürst Friedrich den Weisen von Sachsen konnte das Treffen auf Augsburg umgeleitet werden.

In Augsburg sollte Luther seine Thesen widerrufen, sich zukünftig bei dieser Sache enthalten und keine weitere Unruhe in der Kirche stiften.

Nach dem Verhör bat Luther um einen Tag Bedenkzeit. Am nächsten Tag legte Luther offen, dass er niemals etwas gegen die Heilige Schrift, den Papst oder die Kirchenväter gelehrt habe. Das gab ihm weitere Zeit. Denn nun konnte Cajetan ihn verhaften, wodurch Luther aus Augsburg fliehen konnte.

Am 12. Januar 1519 starb Kaiser Maximilian I.. In der Folge musste durch das Kurfürstenkollegium ein neuer deutscher König bzw. Kaiser bestimmt werden.

Friedrich dem Weisen kam nun eine Schlüsselrolle zu. Und da dieser ein Unterstützer Luthers war, ließ Papst Leo X. den Lutherprozess erst einmal ruhen. Nachdem Kaiser Karl V. am 28. Juni 1519 durch die Kurfürsten gewählt und bestätigt wurde, nahm der Papst den Lutherprozess wieder auf.

Friedrich der Weise konnte aber wieder einwirken, so dass Luther 1521 vor dem Reichstag in Worms sprechen durfte. Da Luther seine Ablassirrtümer nicht widerrufen wollte, sollte der Reichsbann über ihn verhängt werden. Doch Friedrich der Weise und Kaiser Karl V. vereinbarten, dass die Reichsacht nicht für das Kurfürstentum Sachsen gelte. Somit konnte Luther nach Sachsen fliehen und kam auf der Wartburg bei Eisenach unter.

Konzil von Trient

Das Konzil von Trient (1545 – 1563) sollte Antworten auf die Anforderungen der reformatorischen Wende finden. Einberufen wurde das Konzil durch Papst Paul III. und seinen Nachfolgern.

Während der Papst die protestantischen Lehren verbieten und die Reformatoren verfolgen lassen wollte, hatte Kaiser Karl V. ganz andere Pläne. Er wollte inneren Frieden erreichen, indem sich die Westkirche reformieren und das Papsttum gewisse Kompromisse eingehen sollte. Direkte Auswirkung des Konzils waren:

  • die Abschaffung der Missbräuche im Ablasswesen
  • Einrichtung von Priesterseminaren, um die Prediger zu schulen und weiterzubilden
  • Formpflicht bei Eheversprechen (Trauzeugen-Pflicht)

Rekatholisierung und Gegenreform

Die Gegenreformation war eine geistige Methode, um sich mit den Zielen der Reformation auseinanderzusetzen. Man wollte Protestanten zum Umdenken anregen und deshalb versuchte die Westkirche, ihre eigene Attraktivität zu erhöhen.

Ziel war es den Protestantismus zurückzudrängen. Nachdem dies nur mittelprächtig gelang, folgte in den 1540-er Jahren die Rekatholisierung mit repressiven Mitteln. Dazu wurden machtpolitische Instrumente eingesetzt, um protestantische Könige und Gebiete den Katholizismus aufzuzwingen. In der Folge kam es zu Konflikten und den Glaubenskriegen der Reformationszeit.

Jesuitenorden

1540 erkannte der Papst den Jesuitenorden offiziell als christliche Ordensgemeinschaft an. Die Angehörigen des Ordens verpflichteten sich gegenüber dem Papst und der Westkirche.

Der Orden wurde zwar nicht gegründet, um Teil der Gegenreformation zu sein, wurde aber entscheidend dabei. Denn die Ordensbrüder reisten in protestantisches Gebiet und unternahmen den Versuch, dort zu missionieren. Sie errichtete Ordenshäuser in England, Irland und auf den deutschen Gebieten. Da die Ordensmitglieder auch Beichtväter und Seelsorger von Königen waren, hatten sie politischen Einfluss.

Barock als Ausdruck des Katholizismus

Protestantische Kirchen und Bauten bestachen durch ihre Schlichtheit. Denn Armut und Demut waren zentrale Anliegen der Protestanten.

Der Gegenentwurf war der Barock, welcher als Kunstepoche ab 1600 einsetzte und den Manierismus (Spätrenaissance) ablöste. Die barocken Bauten der katholischen Kirchen bestachen durch Prunk, vergoldete Skulpturen, opulenten Deckenfresken und Altären. Unterstützt wurden diese Kunstwerke durch eine geschickte Lichtführung.

Während der Protestantismus weiterhin Armut und Demut verkaufte (symbolisierte), sollte der katholische Barock die ganze Herrlichkeit der Kirche repräsentieren.

Wie endete die Reformation

Die Reformation endete nicht mit einem einzigen Ereignis, sondern deren Ende erstreckte sich über 100 Jahre. Die wichtigsten Ereignisse waren der Augsburger Religionsfrieden (1555) und der Westfälische Frieden (1648).

Augsburger Religionsfrieden

Der Augsburger Religionsfrieden sollte den inneren Frieden im Heiligen Römischen Reich sichern. Deshalb wurden der Protestantismus und der Katholizismus als zwei Konfessionen des Christentums anerkannt. Das Recht zur Religionsfreiheit war geebnet wurden, aber nur bedingt. Denn fortan bestimmte der Landesheer über die Konfessionszugehörigkeit seiner Untertanen.

Westfälischer Frieden

Der Westfälische Frieden von 1648 beendete den Dreißigjährigen Krieg. Dieser Konflikt begann 1618 mit dem Prager Fenstersturz, als protestantischen Adligen die Prager Burg stürmten und die katholischen Statthalter aus dem Fenster warfen.

Der Dreißigjährige Krieg startete demnach als Konfessionskrieg zwischen Protestanten und Katholiken, wurde aber zunehmend politisiert – da sich sämtliche europäische Staaten einmischten.

Durch den Westfälischen Frieden wurde der Dreißigjährige Krieg beendet. Im Friedensschluss wurde ein echter Ausgleich zwischen Katholiken und Protestanten erreicht. Deshalb gilt der Westfälische Friede für die meisten Historiker als Ende der Reformationszeit.

Welche sozialen Unruhen gab es im Zusammenhang zur Reformation

Im Zuge der Reformation bekannten sich immer mehr Staatenherrscher zu Lehren Luthers. Für viele weltliche Herrscher hatte der Konfessionswechsel den Vorteil, dass man sich der Machtposition der katholischen Kirche entziehen konnte.

Für die unteren sozialen Stände bedeutete die Reformation eine Emanzipation gegenüber den Landesheeren und der Kirche. Weiterhin bedeutete die Entscheidung eines Landesherrn zu einer bestimmten Konfession, dass Andersgläubige diskriminiert, verfolgt und vertrieben wurden. Demnach hatte die Reformation auch gesellschaftliche Folgen, welche nun im Einzelnen beschrieben werden.

Bauernbefreiung

Das Wirtschaftssystem des Mittelalters war der Feudalismus. Dieser sah vor, dass ein Feudalherr über ein bestimmtes Gebiet herrschte und seinem Lehnsherr einen Eid leisten musste.

Das belehnte Territorium gehörte weiterhin dem Lehnsheer, doch der Feudalherr durfte es bewirtschaften lassen und Erträge daraus ziehen. Unmittelbar mit dem Lehnsgebiet waren die Bauern verknüpft, welche dort arbeiteten. Sie waren Unfreie, gehörten dem Gebiet und somit dem Landesheeren.

In Böhmen des 15. Jahrhundert wurde ein erster Versuch unternommen, die Bauern zu befreien. Anführer war Jan Hus, welcher die böhmische Reformation (Proto-Protestantismus) anführte. Seine Hussiten-Bewegung richtete sich hauptsächlich gegen den böhmischen König und wurde von einzelnen Adelsfraktionen unterstützt. Als Jan Hus dann als Ketzer verurteilt und hingerichtet wurde, begannen die Hussitenkriege (1419 – 1434).

Weitere Bauernkriege gab es in Frankreich und auf den deutschen Territorien. Der bedeutendste war der Deutsche Bauernkrieg von 1524 bis 1526. Die Bauern griffen Luthers Lehre auf und forderten nicht nur religiöse Reformen, sondern auch soziale Gerechtigkeit. So sollte die Leibeigenschaft abgeschafft werden und die Bauern sollten mehr Mitspracherecht erhalten.

Die Idee „Nach Gottes Willen“ sollte demnach nicht nur für die Kirche, sondern für die gesamte Gesellschaft neu verhandelt werden.

Luther distanzierte sich von den Bauern, da er glaubte, dass die Reformation nicht für Unordnung und Anarchie missbraucht werden sollte. Und so rief er die Landesherren dazu auf, die Aufständischen niederzumetzeln. Beim Deutschen Bauernkrieg starben Zehntausende und der Konflikt endete mit der Niederschlagung der Bauern.

Täuferbewegung

Um 1520 entstand in den deutschen und niederländischen Teilen Europas eine radikale Untergruppe der Protestanten. Diese lehnten die Taufe ab, was zur Namensgebung der Bewegung führte.

Anders als Luther, welcher die Obrigkeit als gottgegeben hinnahm, lehnten die Täufer jegliche staatliche Kontrolle in Glaubensfragen ab. Sie setzten sich entschieden für eine Trennung zwischen Kirche und Staat ein.

In ihrer Grundidee waren die Täufer gewaltfrei, lehnten das Tragen von Waffen ab und verweigerten den Militärdienst. Doch 1534/35 eroberten einige Täufer, unter Führung von Jan van Leiden, die Stadt Münster. Dort errichteten sie einen Gottesstaat und riefen ein „Neues Jerusalem“ aus. Es folgte eine Terrorherrschaft, eine Belagerung durch Fürstentruppen und eine blutige Rückeroberung der Stadt.

In der Folge wurden die Täufer verfolgt und erlitten selbst Gewalt.

Bilderstürme

Bilder haben im Christentum eine zentrale Bedeutung. Dennoch war die Symbolkraft von Bildern bereits in der Spätantike unter Christen umstritten. Dennoch sollten Bilder etwas in einfacher Form vermitteln.

Für die Protestanten waren Bilder reine Götzendienste. Denn schon in der Bibel wird von der Verehrung des Goldenen Kalbs erzählt, während Moses die zehn Gebote empfing. Solche Götzendienste dienten, laut den Protestanten, nur dazu die Macht einzelner Personen oder Institutionen zu erhalten oder zu erneuern.

Deshalb riefen die Protestanten zu einem Bildersturm auf. Das bedeutet, dass sämtliche Kirchenfenster, Skulpturen, Gemälde oder andere Kunstwerke – welche Christi oder einen Heiligen darstellten – aus den Kirchen entfernt wurden. Die Kunstwerke wurden anschließend verkauft, verschenkt oder einfach zerstört.

Welche Glaubenskriege gab es zur Reformationszeit

Schmalkaldischer Krieg

Der Schmalkaldische Krieg war ein Religionskrieg zwischen dem Schmalkaldischen Bund und dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Im Jahr 1531 schlossen protestantische Fürsten ein Verteidigungsbündnis in Schmalkalden (Thüringen) gegen den katholischen Kaiser Karl V.. In der Folge kam es zum Schmalkaldischen Krieg von 1546/47, welcher mit einer Niederlage des Bundes endete. Daraufhin wurde der Schmalkaldische Bund wieder aufgelöst.

Hugenottenkriege

Im 16. Jahrhundert zerfiel das christliche Frankreich in zwei religiöse Lager. Die Mehrheit der Bevölkerung blieb katholisch. Doch eine Minderheit schloss sich der Reformation an.

Ihr Glaube war der Calvinismus und es bestand eine enge Verbindung zu Genf (Schweiz). Dies führte zur Namensgebung der Hugenotten, da der Begriff im alemanischen Sprachraum als Eidgenosse übersetzt wurde.

Zwischen den Hugenotten (Protestanten) und Katholiken sollte eine Kooperation angestrebt werden, was aber unmöglich schien. Deshalb kam es zu insgesamt 8 Hugenottenkriegen (1562 – 1598) in Frankreich.

Da Frankreich und das Heilige Römische Reich ebenfalls im Konflikt standen, wurden die Hugenotten auch von Deutschen unterstützt. Bedeutendster Herrscher der Hugenottenkriege war König Charles IX. von Frankreich. Während seiner Regierungszeit starben in der Bartholomäusnacht von 1572 tausende Hugenotten in den Straßen von Paris.

Dreißigjährige Krieg

Der Dreißigjährige Krieg wurde durch die Gegenreformation ausgelöst. Denn Kaiser Ferdinand II. wollte diese im Heiligen Römischen Reich durchsetzen, weshalb sich mehrere protestantische Herrscher und Staaten gegen ihn zusammentaten. Der endgültige Auslöser des Dreißigjährigen Krieges war der Prager Fenstersturz von 1618, als protestantische Adlige den katholischen Statthalter aus der Prager Burg warfen.

Welche Folgen hatte die Reformation

Die Reformation hatte nicht nur Auswirkungen auf Kirche und Glauben, sondern auch auf Gesellschaft, Politik und Kultur. Jene Folgen werden nun einzeln beschrieben.

Bildungsschub

Das Lesen der Bibel war für die Protestanten enorm wichtig. Deshalb setzten sie sich für eine Bildungsoffensive ein, wonach jeder Lesen und Schreiben lernen sollte. Zudem entwickelte Luther mit seiner Bibelübersetzung eine einheitliche Schriftsprache, wodurch sich einheitliche Begriffe und deren Definition durchsetzen sollten.

Kirchenspaltung

Die Reformation bewirkte, dass sich die Westkirche in zwei Lager spaltete. Die römisch-katholische Kirche blieb weitestgehend so erhalten. Der Papst stand an der Spitze der Institution und dem Römische Kurie ist der entsprechende Verwaltungsapparat dazu. Aus dem protestantischen Lager entwickelten sich mehrere Religionsgemeinschaften. Die bedeutendste ist die evangelische Kirche.

Uneinigkeit und Konflikte

Die Spaltung des Christentums in mehrere Konfessionen führte zu Kriegen in Europa (siehe oben). In der Spätantike und im Frühmittelalter wurde Europa christlich vereint. Dadurch hat sich Europa auf den gleichen Wertekanon, die gleiche innere Ordnung und die gleiche Souveränität verständigt.

Diese Einheit ist mit der Reformation ein stückweit verloren gegangen. Fortan entwickelten sich Kulturen auseinander, Völker entfremdeten sich und pochten auf Souveränität.

Nationalismus

Die Reformation schwächte die Macht des Papstes. Gleichzeitig wurde die Macht einzelner Herrscher gestärkt. In der Folge entwickelten die unterschiedlichen Staaten ihr eigenes Bewusstsein, jenseits von Kirchendoktrin. Dies war die Grundlage für das Aufkommen des Nationalismus, welcher allerdings erst im 18. Jahrhundert aufblühen sollte.

Individualismus

Der Augsburger Religionsfrieden war eine Vorstufe zur Religionsfreiheit. Daraus entstand später eine echte Religionsfreiheit, in welcher jeder Bürger frei über seine Religionszugehörigkeit bestimmen durfte.

Mit der Religionswahl verlor die Religion als zentrales Gesellschaftsthema an Schärfe. Die Grundlage der Säkularisierung (Entchristlichung) sind somit geschaffen wurden. Das neue Glaubenssystem heißt Individualismus, wonach jeder Mensch frei wählen und entscheiden darf.

Katalysator für Menschen- und Bürgerrechte

Die Lehre Luthers stellte die Kirche als Monopol für das Gewissen infrage. Daraus entwickelte sich die Idee, dass jeder Mensch seinem Gewissen frei folgen kann.

Da jeder Gläubige die Bibel lesen und verstehen sollte, entwickelte sich eine Alphabetisierung innerhalb der Bevölkerung. Dadurch wurde Bildung zum Schlüssel für persönliche Teilhabe und Freiheit.

Luthers Zwei-Reiche-Lehre legte den Grundstein für die Trennung zwischen Kirche und Staat. Dadurch entstand in der Folge ein wichtiges Element zur Entwicklung der persönlichen Freiheit.

Gepaart mit dem Humanismus vermittelte die Lutherbibel auch das Menschenbild eines gottähnlichen Wesens. Der Mensch gilt seither als Abbild Gottes und die Menschenwürde wurde zur ethnischen Grundlage dieses Abbildes.

Welche Auswirkungen hatte die Reformation auf die deutsche Sprache

Vor der Reformation existierten zahlreiche Dialekte, welche regional unterschiedlich waren. Als Luther 1521/22 das Neue Testament ins Deutsche übersetzte, entstand erstmalig eine einheitliche deutsche Schriftsprache. Luther wählte ganz bewusst nur Worte, welche leichtverständlich waren. Dadurch wurde die Bibel nicht nur für Akademiker lesbar, sondern für Jedermann.

Als Luther 1534 das Alte Testament ins Deutsche übersetzte, behielt er seine einfache Wortwahl bei. Da die Bibel einer breiten Bevölkerung zugänglich gemacht werden sollte, wurde diese massenhaft nachgedruckt. Spätere Autoren orientierten sich an Luthers Erfolgsgeschichte und übernahmen die Worte. So wurde die deutsche Sprache überregional publik.

Warum nennt man Anhänger der Reformation auch Protestanten

Die Bezeichnung Protestantismus bzw. Protestanten geht auf ein historisches Ereignis zurück. Im Jahr 1529 tagte der Reichstag zu Speyer. Dort sollte beschlossen werden, dass Luthers Schriften verboten werden sollen. Vor dem Reichstag protestierten zahlreiche Gegner des Beschlusses, welche man als Protestanten bezeichnete. Seitdem werden Lutheraner auch als Protestanten bezeichnet.

Warum ist die Reformation heute noch wichtig

Die Reformation wirkt bis heute nach. Die wichtigsten Beiträge der Reformation zum heutigen gesellschaftlichen Miteinander sind:

  • Gewissensfreiheit: Der Mensch darf selbst entscheiden, woran er glaubt.
  • Bildung für alle: Luther wollte, dass jedermann seine Bibelübersetzung lesen und verstehen kann. Deshalb setzten sich Protestanten für mehr Bildung ein. Da Bildung nicht nur ein Gut für Eliten sein sollte, wird dadurch auch Gleichheit als Wert vermittel.
  • Entwicklung der Sprache: Luthers Bibelsprache war als Einheitssprache gedacht, welche jedermann verstehen sollte. Das Wort Gottes sollte schließlich jeden erreichen können. Daraus erwuchs eine einheitliche deutsche Schriftsprache.
  • Kirche und Staat: Die Reformation bewirkte, dass das Papsttum infrage gestellt wurde. Dadurch konnten sich Staaten entwickeln, welche nicht unmittelbar mit der Kirche verflochten waren. Diese Impulse sorgten dafür, dass eine Trennung zwischen Kirche und Staat stattfinden konnte.
  • Zusammenführung: Zwar hat die Reformation die Westkirche gespalten. Dennoch predigen Protestanten weltweit für einen Friedensschluss zwischen den Konfessionen. Sie suchen ganz bewusst den ökumenischen Dialog, um Versöhnung und Zusammenarbeit zwischen den Konfessionen herbeizuführen.

In welche Strömungen unterteilt man die Reformation

Die Reformation begann zwar 1517 in Wittenberg, wurde aber schnell in anderen Region adaptiert und dort weiterentwickelt.

Wittenberger Reformation

Die Wittenberger Reformation ging von Martin Luther aus. Im Zentrum dieser Strömung stand das Gottesgnadentum (sola gratia), wonach der Ablasshandel als unnützes Werk entlarvt wurde.

Die Bibel gilt bei den Wittenberger Reformatoren als höchste Autorität (sola scriptura). Weiterhin entwickelte Luther eine Rechtfertigungslehre, welche sich allein auf den Glauben stützt (sola fide).

Aus der Wittenberger Reformation gingen die Lutheraner als protestantische Bewegung hervor. Zum Wittenberger Netzwerk gehörten, neben Luther:

  • Philipp Melanchthon,
  • Johannes Bugenhagen,
  • Justus Jonas,
  • Nikolaus von Amsdorf,
  • Caspar Cruciger d. Ä.,
  • Georg Spalatin,
  • Johann Agricola,
  • Paul Eber,
  • Georg Rörer,
  • Lucas Cranach d. Ä.

Schweizer Reformation

Die Schweizer Reformation wurde in den 1520-er Jahren durch Huldrych Zwingli begründet. Als Zentrum der Reformation diente Zürich.

Nachfolger Zwinglis war Johannes Calvin, welcher den Calvinismus als protestantische Bewegung hervorbrachte. Zentrum des Calvinismus war Genf.

Die schweizerische Strömung legte besonderen Wert auf Gottes Souveränität und entwickelte die reformierte Kirchenfamilie. Zu dieser gehören auch die Presbyterianer und Kongregationalisten.

Radikale Reformation

Zur Radikalen Reformation gehörte die Täuferbewegung, welche die Kindertaufe ablehnten. Sie strebten eine Urgemeinschaft an, welche im Neuen Testament der Bibel geschildert wird.

Anglikanismus

Der Anglikanismus bzw. die Englische Kirche entwickelte sich, nachdem sich Heinrich VIII. von England vom Papst bzw. Rom löste.

Streitthema war, dass Papst Clemens VII. Heinrichs Ehe mit Katharina von Aragon nicht annullieren wollte, obwohl die Ehe keinen männlichen Nachfolger hervorbrachte. Daraufhin setzte Heinrich die Reformation um, obwohl er ursprünglich ein Gegner Luthers war.

Fortan wurden Kirche und Staat getrennt. Heraus kam der Anglikanismus bzw. die Church of England, welche eine Zwischenlösung zwischen Katholizismus und Protestantismus sein sollte.