Die wichtigsten historischen Ereignisse der Weltgeschichte
Ein historisches Ereignis ist eine Begebenheit, welches eine geschichtliche Veränderung herbeiführt. Jedes historische Ereignis wirkt sinnbildend auf die Geschichte. Das bedeutet, dass das Ereignis aus der Vergangenheit eine Veränderung in der Gegenwart bewirkt, wodurch sich ein Sinn der Geschichte ergibt.
Inhalt
Was sind historische Ereignisse
Historische Ereignisse sind Situation in der Geschichte, welche durch eine gewisse Dynamik gekennzeichnet sind, die wiederum zu Veränderungen führte. Es gibt demnach eine Zeit vor dem Ereignis und eine Zeit nach dem Ereignis, welche sich in bestimmten Merkmalen unterscheiden lässt. So ist bspw. ein Kriegsausbruch immer ein historisches Ereignis, welches eine Veränderung bewirkt. (Zeit vorher vs. Zeit nachher).
In der Geschichtswissenschaft werden dem historischen Ereignis eine Vergangenheit (Ursache), eine Wirkung (Folgen), menschliche Akteure und Jahreszahl (Geschichtszahl) zugeordnet.
Was sind Epochenereignisse
Bestimmte Ereignisse hatten länger andauernde Folgen, weshalb man von Epochen spricht. Diese Begebenheiten werden dann als Epochenereignisse bezeichnet. Zu den Epochenereignissen gehören bspw. der Untergang des Weströmischen Reiches, welches mit dem Ende der Antike und dem Beginn des Mittelalters verknüpft ist. Das Epochenereignis und dessen Folgen sind so weitreichend, dass die Geschichtswissenschaft mit diesem Ereignis einen Epochenwechsel verknüpft. Weitere Epochenereignisse sind:
- Auftreten erster Steinwerkzeuge vor 2,5 Mio. Jahren, wodurch die Urgeschichte und die Menschheitsgeschichte begann
- Erfindung der Schrift, wodurch die Urgeschichte endet und die Frühgeschichte beginnt
- Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus (1492), wodurch das Mittelalter endete und die Neuzeit (Frühe Neuzeit) begann
- Ausbruch der Französischen Revolution (1789) lässt die Frühe Neuzeit enden und die Moderne beginnen
- Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914) lässt die Moderne enden und die Neueste Geschichte beginnen
Wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte
Datum | Ereignis |
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Bronze- und Eisenzeit |
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(siehe auch Hauptartikel: Fragen und Antworten zur Bronzezeit, Fragen und Antworten zur Eisenzeit) | |
etwa 3100 v.Chr. | Die Sumerer bilden zwischen Euphrat und Tigris erste Stadtstaaten |
vor 3000 v.Chr. | In Europa und im Vorderen Orient wird das Rad erfunden. |
etwa 3000 v.Chr. | Mit König Menes beginnt die überlieferte Königsliste im Alten Ägypten. |
etwa 2657 v.Chr. | Begründung der 3. Dynastie im Alten Ägypten durch König Djoser, welcher als Erbauer der Stufenpyramide von Sakkara genannt und als Begründer des Alten Reiches gelistet wird. |
etwa 2589 v.Chr. | König Snofru begründet die 4. Dynastie in Ägypten, der auch die Pharaonen Cheops, Chephren und Mykerinos angehören - die als Erbauer der drei großen Pyramiden von Gizeh angeführt werden. |
etwa 2370 v.Chr. | Das Reich von Akkad entsteht in Mesopotamien, welches als erstes Großreich der Semiten geführt wird. Begründer des Reiches ist Sargon der Große. |
2046 v.Chr. | Pharao Menthotpe II. begründet das Mittlere Reich in Ägypten, deren Hauptstadt nun Theben sein wird. |
um 1850 v.Chr. | in Mesopotamien entsteht der Gilgamesch-Epos in babylonischer Sprache, welcher als eines der frühesten Werke der Weltliteratur genannt wird. |
etwa 1813 v.Chr. | Amtsantritt von Šamši-Adad I., welcher im Norden Mesopotamiens das Assyrische Reich begründen wird. |
1792 v.Chr. | Hammurapi wird König von Babylon und führt das Altbabylonische Reich zu seiner größten Machtentfaltung. |
1766 v.Chr. | Machtantritt der Shang-Dynastie in China |
etwa 1650 v.Chr. | Hyksos-Einfall im Alten Ägypten beendet das Mittlere Reich |
1550 v.Chr. | Begründung des Neuen Reiches in Ägypten durch Pharao Amose |
1468 v.Chr. | Ägypten unterwirft Syrien, Palästina und Transjordanien. |
um 1400 v.Chr. | Auf Kreta erlischt die minoische Kultur, welche als erste Hochkultur Europas geführt wird. |
1351 v.Chr. | Pharao Echnaton führt in Ägypten einen Reichsgott, namens Aton, ein - wodurch die Macht der Priester in Theben zeitweise eingeschränkt wird. Der Versuch Ägypten vom Polytheismus in den Monotheismus zu überführen, scheitert und Aton als König über alle Götter verliert nach Echnatons Tod an Bedeutung. |
1323 v.Chr. | Tod des Kindpharaos Tutanchamun, welcher zu Lebzeiten kaum Bedeutung hatte. Doch 1922 findet der britische Archäologe Howard Carter dessen Grab, welches über die Jahrtausende unversehrt blieb und wodurch der junge Pharao für die Nachwelt extrem an Bedeutung gewann. |
1279 v.Chr. | Amtsantritt von Ramses II., dem wohl bedeutendes Pharao im Alten Ägypten. |
nach 1250 v.Chr. | Moses führt das Volk Israels aus Ägypten, empfängt auf dem Berg Sinai die zehn Gebote und erblickt vom Berg Nebo das Gelobte Land. |
1200 v.Chr. | Angriff der Seevölker auf das Reich der Hethiter |
um 1200 v.Chr. | Die Phönizier entwickeln ein Schriftsystem mit Buchstaben |
um 1100 v.Chr. | Die mykenische Kultur auf dem griechischen Festland erlischt. |
1070 v.Chr. | Das Neue Reich des Alten Ägyptens endet mit Ramses XI. Danach zerfällt das ägyptische Reich in Kleinstaaten ohne echte Königsmacht. |
um 1004 v.Chr. | König David begründet das Königreich Israel im Nahen Osten und somit den ersten jüdischen Staat. |
926 v.Chr. | Nach dem Tod von König Salomon zerfällt das Königreich Israel in ein Nordreich und ein Südreich. Ersteres wird weiterhin als Königreich Israel und letzteres wird als Reich Juda bezeichnet. |
Antike |
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(siehe auch: Fragen und Antworten zur Antike) | |
814/13 v.Chr. | Die Phönizier gründen in Nordafrika eine Kolonie, welche später als Karthago bezeichnet wird. |
etwa 750 v.Chr. | In Griechenland entwickelt sich aus dem Schriftsystem der Phönizier die erste Buchstabenschrift, welche die Grundlage für alle späteren Schriften in Europa sein wird. |
776 v.Chr. | Beginn der ersten Olympischen Spiele im antiken Griechenland, um Einheit unter den Griechen zu demonstrieren. |
753 v.Chr. | Gründung Roms durch die legendären Geschwister Romulus und Remus. |
772 v.Chr. | Die Assyrer vernichten das Nordreich Israel. |
612 v.Chr. | Nabopolassar, Begründer des Neubabylonischen Reiches, erobert die assyrische Hauptstadt Ninive. Kurz darauf geht das Assyrische Reich unter. |
etwa 600 v.Chr. | Münzprägung entsteht in Lydien. Von dort aus verbreitet sich die Technologie in den griechischen Kolonien Kleinasiens und später im gesamten Mittelmeerraum. |
595 v.Chr. | Necho II. stirbt. Der Pharao gilt als Bauherr des Necho-Kanals, welcher den Nil mit dem Roten Meer verbinden sollte. Zu seinen Lebzeiten wurde der Necho-Kanal nicht fertig gestellt. Doch während der Perserherrschaft im Alten Ägypten beendete Dareios I. den Bau und schuf einen Vorläufer des heutigen Suez-Kanals. |
597 v.Chr. | Unter Nebukadnezar II. erobern die Babylonier das Königreich Juda im Süden Israels. Die Oberschicht wird nach Mesopotamien deportiert, was als babylonisches Exil in die jüdische Geschichte einging. |
547 v.Chr. | Der Perserkönig Kyros der Große besiegt den König der Lyder und verleibt sich dessen Reich ein. In der Folge geraten auch die griechischen Gebiete in Kleinasien unter die Herrschhaft der Perser. Es entsteht das erste persische Großreich. |
539 v.Chr. | Kyros der Große vernichtet das Babylonische Reich und gestattet den deportierten Juden die Rückkehr nach Jerusalem. Mit dem Ende des Babylonischen Exils beginnt der Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels (Zweiter Tempel von Jerusalem). |
525 v.Chr. | Die Perser, unter König Kambyses, erobern Ägypten - wodurch die Blütezeit der einstigen Hochkultur endgültig endet. |
etwa 525 v.Chr. | Der griechische Philosoph Pythagoras von Samos entwickelt verschiedene Lehrsätze zur Geometrie und Astronomie. |
etwa 510 v.Chr. | Sturz des Etruskerkönigs Lucius Tarquinius Superbus in Rom. Fortan wird sich der Stadtstaat Rom in eine Republik wandeln, an deren Spitze zunächst die Patrizier (Adelige) bleiben, aber im Ständekampf letztlich gegen die Plebejer (Masse des Volkes) unterliegen werden. |
507 v.Chr. | In Athen etabliert sich die Frühform einer Volksherrschaft (Demokratie). |
490 v.Chr. | Die Griechen können eine Streitmacht von Dareios dem Großen bei Marathon besiegen und fallen somit nicht unter die Kontrolle des Perserreiches. (Schlacht bei Marathon) |
etwa 480 v.Chr. | Der indische Religionsstifter Buddha stirbt. Nach dessen Tod verbreitet sich der Buddhismus - als wohlmöglich älteste Weltreligion - in Indien, in Südostasien und in China. Später zerfällt die Religionsgemeinschaft in verschiedene Hauptzweige bzw. Strömungen, wie Theravāda, Hinayana oder Mahayana. |
480 v.Chr. | Leonidas I., König von Sparta, stirbt während der Schlacht bei den Thermopylen. Doch er konnte den Durchmarsch der Perser, welche von König Xerxes I. angeführt wurden, entschleunigen. Dadurch konnten die Perser den Thermopylen-Engpass nur zeitlich verzögert und sehr verlustreich bestreiten, während sich die anderen griechischen Stadtstaaten auf den Perserkrieg vorbereiteten. Bei der Schlacht standen 300 Spartiaten etwa 25.000 Persern gegenüber. Neben Leonidas starben alle 300 Spartiaten, was im Kinofilm "300" heroisch gezeigt wurde. |
480/479 v.Chr. | Die Griechen können sich bei der Seeschlacht von Salamis und bei der Schlacht bei Plataiai gegen die Perser (Xerxes I.) durchsetzen. |
479 v.Chr. | Der chinesische Philosoph Konfuzius stirbt. Seine Lehren (Konfuzianismus) entwickelte sich erst nach seinem Tod, sind aber heute Staatsdoktrin in China und beeinflussen sämtliche Lebensbereiche in China, Japan, Korea, Singapur, und Taiwan. |
447 v.Chr. | Auf der Akropolis in Athen beginnt man dem Bau des Tempels für die Stadtgöttin Pallas Athena Parthenos, welche als Schutzgöttin über die Stadt und Bevölkerung herrschte. Der Tempel, welcher als Parthenon (deutsch: Jungfrauengemach) bezeichnet wird, sollte als Dankbarkeitssymbol für die Göttin dienen, da diese während der Perserkriege über die Griechen wachte. |
431 v.Chr. | Der Peloponnesische Krieg zwischen Athen und seinen Verbündeten (Attische Seebund) gegen Sparta und seinen Verbündeten (Peloponnesischer Bund) beginnt. Beim innergriechischen Krieg geht es um die Vorherrschaft (Hegemonialmacht) in Griechenland. |
etwa 420 v.Chr. | Das Schaffen des Hippokrates erreicht seinen Höhepunkt. Er war der berühmteste Arzt der Antike und gilt als Begründer der wissenschaftlichen Medizin. |
404 v.Chr. | Der Peloponnesische Krieg endet mit einem Sieg für Sparta. Fortan ist der Stadtstaat die Schutz- und Hegemonialmacht für alle Griechen. In den Folgejahren kann Sparta allerdings die Seemacht, welche Athen innehatte, nicht aufbringen, verliert zuerst die Kontrolle in den Überseekolonien und später im Mutterland. |
396 v.Chr. | Rom erobert die Stadt Veji, welche bis dahin von Etruskern geführt wurde. Mit der Eroberung dieser Konkurrenzstadt beginnt die Römische Expansion. |
342 v.Chr. | König Philipp II. von Makedonien holt den Philosophen Aristoteles in seine Hauptstadt Pella, damit dieser seinen Sohn Alexander unterrichtet. |
338 v.Chr. | Philipp II. von Makedonien geht siegreich aus der Schlacht von Chaironeia hervor. Fortan ist das Königreich Makedonien die Hegemonialmacht über Griechenland. |
336 v. Chr. | König Philipp II. von Makedonien stirbt bei einem Attentat. Sein Sohn Alexander wird neuer König über Makedonien und Griechenland. Aufgrund seiner Eroberungen geht der Königssohn als Alexander der Große in die Geschichte ein. |
334 v.Chr. | Beginn des Alexanderfeldzugs gegen das Perserreich, welches von Dareios III. regiert wird. Der Feldzug von Alexander dem Großen ist ein Rachefeldzug gegen die Perser, da diese während der Perserkriege immer wieder Griechenland angegriffen haben. Außerdem gibt es Spekulationen darüber, dass das Attentat auf Alexanders Vater von Persien ausging. |
333 v.Chr. | Bei der Schlacht von Issos erlangt Alexander seinen ersten großen Sieg gegen die Perser. |
332 v.Chr. | Alexander der Große erobert Ägypten, welches zu dieser Zeit unter Perserherrschaft stand. Dort gründet er die Stadt Alexandria. |
331 v.Chr. | Alexander der Große geht siegreich bei der Entscheidungsschlacht bei Gaugamela am Tigris hervor. Daraufhin flüchtet der unterlegene Perserkönig. |
331/30 v.Chr. | Alexander der Große erobert die Hauptresidenzen des Perserreiches: Babylon, Susa, Ekbatana und Persepolis (Hauptstadt). Durch die Eroberungen ist das Perserreich zerschlagen und Alexander wird zum König von Asien ausgerufen. |
326 v.Chr. | Der Eroberungsfeldzug von Alexander dem Großen endet in Indien, nachdem sein Heer den Weiterzug verweigerte. |
323 v.Chr. | Alexander der Große stirbt in Babylon ohne geeigneten Erben. Sein Weltreich wird unter seinen Generälen (Diadochen) aufgeteilt. Es entstehen hellenistische Großreiche aus dem einstigen Alexanderreich. Der Hellenismus (griechische Kultur im Orient) verbreitet sich im gesamten östlichen Mittelmeerraum und gilt als letzte Epoche der griechischen Antike. |
312 v.Chr. | Die Römer bauen mit der Via Appia (Appische Straße) ihre erste Straße zwischen Rom und Capua. |
305 v.Chr. | Das Ptolemäerreich in Ägypten und das Seleukidenreich in Mesopotamien entstehen als Diadochenreiche (Nachfolgereiche des Alexanderrreichs) |
etwa 300 v.Chr. | In Alexandria leben und lehren die wichtigsten Wissenschaftler der Antike, darunter auch Euklid - Verfasser eines Lehrbuchs zur Geometrie |
285 v.Chr. | Der Koloss von Rhodos als eines der sieben Weltwunder der Antike entsteht |
264 v.Chr. | Beginn des ersten Punischen Krieges zwischen Karthago und dem Römischen Reich um die Seemacht im Mittelmeerraum |
248 v.Chr. | Eratosthenes von Kyrene wird zum Vorsteher der Großen Bibliothek in Alexandria |
241 v.Chr. | Ende des 1. Punischen Krieges mit einem Sieg für das Römische Reich |
etwa 238 v.Chr. | Gründung des Partherreich durch Arsakes I. und Beginn der Arsakiden-Dynastie in Vorderasien bis Zentralasien |
221 v.Chr. | Vereinigung von ganz China unter Qin Shihuangdi (Quin-Dynastie) und Beginn der Kaiserzeit in China |
218 v.Chr. | Beginn des 2. Punischen Krieges zwischen Rom und Karthago |
216 v.Chr. | Bei der Schlacht von Cannae besiegt der karthagische Feldheer Hannibal die Römer |
212 v.Chr. | Eroberung von Syrakus (Sizilien) durch die Römer - Bei der Eroberung stirbt auch der berühmte Mathematiker Archimedes, welcher in Syrakus lebte. |
201 v.Chr. | Ende des Zweiten Punischen Krieges mit einem Sieg der Römer |
197 v.Chr. | Beginn der Romanisierung der Iberischen Halbinsel, indem die Halbinsel in zwei römische Provinzen eingeteilt wird. |
168 v.Chr. | Die Römer erobern Makedonien (Schlacht von Pydna) |
146 v.Chr. | Ende des Dritten Punischen Krieges mit einem Sieg für Rom (Untergang Karthagos) |
133 v.Chr. | Attalos III. von Pergamon stirbt ohne geeigneten Erben. Die Römer erwerben so das Pergamenische Reich. Später entsteht hier die römische Provinz Asia. |
133 v.Chr. | Beginn der Römischen Bürgerkriege |
111 v.Chr. | Kaiser Wu von Han (Han Wudi) erobert Kanton und erweitert das Reich bis zum heutigen Vietnam |
109 v.Chr. | Korea wird gegenüber dem chinesischen Kaiserreich tributpflichtig |
104 v.Chr. | Simon Makkabäus begründet in Israel die hasmonäischen Dynastie, wodurch der Staat der Juden entsteht |
104 bis 100 v.Chr. | Eine Heeresreform im Römischen Reich wird durch den Feldherrn Gaius Marius angetrieben, wodurch ein stehendes Berufsheer entsteht. |
64/63 v.Chr. | Eroberung des Seleukidenreichs durch den römischen Feldherrn Gnaeus Pompeius Magnus, Anschließende Errichtung der römischen Provinz Syria und dem Protektorat Judäa (Israel, Palästina) |
51 v.Chr. | Ende des Krieges gegen Gallien mit einem Sieg Roms (Aufstieg des Feldherrn Julius Caesar) |
45 v.Chr. | Umwandlung der Römischen Republik in eine Monarchie durch Julius Caesar |
44 v.Chr. | Ermordung Julius Caesars |
42. v.Chr. | Zusammenschluss von Marcus Antonius, Octavian (spätere Kaiser Augustus) und Marcus Aemilius Lepidus zum 2. Triumvirat, um die Nachfolge Caesars zu regeln. Bei der Doppelschlacht bei Philippi siegen die Triumviraten gegen die Caesarmörder Brutus und Cassius. |
30 v.Chr. | Ende der Bürgerkriege im Römischen Reich durch einen Sieg Octavians bei Alexandria |
27 v.Chr. | Octavian (Großneffe Julius Caesars) wird zum Alleinherrscher im Römischen Reich. Ihm wird der Ehrenname Augustus verliehen. Kaiser Augustus wandelt die Römische Republik in eine Monarchie (Prinzipat) um, wodurch die Römische Kaiserzeit beginnt. |
zwischen 7 bis 4 v. Chr. | Geburt des Jesus von Nazareth, welcher als Wanderprediger durch Judäa reiste und nach seinem Tod zur christlichen Symbolfigur Jesus Christus gemacht wurde |
0 | Jahr der Zeitenwende: christliche Kirchenmathematiker errechneten im 6. Jahrhundert (525) das Geburtsjahr von Jesus Christus auf dieses Jahr, weshalb alle Jahre nach dem Jahr 0 mit n.Chr. (nach Christus) und alle Jahre vor dem Nullerjahr mit v.Chr. (vor Christus) markiert werden. Bei der Rückrechnung kam es zu einer fehlerhaften Abweichung von 4 bis 7 Jahren. |
9 n.Chr. | Entscheidungsschlacht zwischen Römern und Germanen mit einem Sieg der germanischen Volksverbände, welche von Arminius angeführt werden. Noch während der Niederlage tötete sich der römische Feldheer Publius Quinctilius Varus selbst. Die Schlacht wird als Varusschlacht, Arminiussieg oder Schlacht im Teutoburger Wald bezeichnet. |
14 n.Chr. | Tod Kaiser Augustus und Nachfolge von Kaiser Triberius als princeps |
etwa 30 n.Chr. | In Jerusalem wird der jüdische Wanderprediger Jesus von Nazareth durch den römischen Statthalter Pontius Pilatus zum Tode verurteilt. Nach der Kreuzigung geben die Anhänger Jesu (Jünger) bekannt, dass der Messias auferstanden sei. Durch die Auferstehungserzählung wird das Christentum als neue Religion begründet, deren Anhänger sich vom Judentum abspalten. |
43 n.Chr. | Unter Kaiser Claudius erobern die Römer den Süden Britanniens |
etwa 50 n.Chr. | Paulus von Tarsus missioniert im östlichen Mittelmeerraum und verbreitet so das Urchristentum. Er gilt unter Historikern als eigentlicher Begründer des Christentums. |
zwischen 64 und 67 n.Chr. | Simon Petrus, ein Jünger Jesu und Verbreiter des Urchristentums, wird im Zuge der Christenverfolgung im Römischen Reich hingerichtet. |
zwischen 64 und 67 .Chr. | Der Apostel Paulus von Tarsus wird in Rom durch Kaiser Nero hingerichtet. |
66 n.Chr. | Beginn des Jüdischen Krieges (bis 70/73 n.Chr.) in Judäa (römische Provinz), ausgelöst durch staatliche Unterdrückung |
67 n.Chr. | Linus wird als erster Bischof in Rom ernannt. Der spätere Titel des Papstes wird erst 384 n.Chr. eingeführt. Ab dem 2. und 3. Jahrhundert ging man dazu über, Linus als zweiten Bischof von Rom zu führen und Simon Petrus als ersten Amtsträger zu nennen. |
68 n.Chr. | Kaiser Nero begeht Selbstmord. Mit ihm endet die julisch-claudische Dynastie. |
68/69 n.Chr. | Vierkaiserjahr, in welchem sich mehrere Befehlshaber auf den römischen Thron setzen. Das Vierkaiserjahr endet mit Vespasian, welcher die Dynastie der Flavier begründet. |
70 n.Chr. | Eroberung Jerusalems durch Titus (Sohn Vespasians) und Zerstörung des Jerusalemer Tempels |
zwischen 72 und 80 n. Chr. | In Rom entsteht das Flavische Amphitheater (Kolosseum) |
73. n.Chr. | Einnahme der Palastanlagen von Masada, wodurch der große Jüdische Krieg (66 -70/73) endgültig mit einem Sieg Roms endet |
nach 73. n.Chr. | Entstehung des Markusevangeliums, welche das Leben Jeus beschreibt. Auf dem Evangelium des Markus folgen das Matthäusevangelium (75 bis 90 n.Chr.), das Lukasevangelium (80 bis 90 n.Chr.) und das Johannesevangelium (etwa 125 n.Chr.) |
79 n.Chr. | Ausbruch des Vesuv (Vulkan bei Neapel): Der Vulkanausbruch zerstörte die Stätte Pompeji, Herculaneum und Stabiae. |
90 n.Chr. | Kaiser Domitian lässt einen Schutzwall zwischen dem Römischen Reich und Germanien bauen, welcher als Limes bezeichnet wird. Dieser verläuft am linken Rheinufer. |
96 n.Chr. | Beginn des Adoptivkaisertums im Römischen Reich, bei der die Thronfolge durch Adoption bestimmt wird. Erster Kaiser der Adoptivzeit ist Nerva. |
etwa 105 n.Chr. | In China wird das Papier erfunden |
106 n.Chr. | Rom annektiert das Nabatäer-Reich, welches zur römischen Provinz Arabia wird. Neue Hauptstadt der Kolonie wird Bosra (heutiges Syrien). |
107 n.Chr. | Ende der Dakerkriege und Annexion Dakiens (heutige Rumänien) durch die Römer |
114 n.Chr. | Eroberungskrieg gegen Armenien (Arsakiden-Reich) und anschließende Eingliederung ins römische Reich |
115 n.Chr. | Annexion und Eingliederung des Kulturraums Mesopotamien ins Römische Imperium |
117 n.Chr. | Tod Kaiser Trajans, das Römische Reich hat zu diesem Zeitpunkt seine größte Ausdehnung |
135 n.Chr. | Der Bar-Kochba-Aufstand in Jerusalem wird niedergeschlagen. Kaiser Hadrian lässt daraufhin alle Juden aus Palästina vertreiben. (Beginn der jüdischen Diaspora) |
180 n.Chr. | Kaiser Mark Aurel stirbt und übergibt die Nachfolge seinem Sohn Commodos. Dadurch endet das Adoptivprinzip im Römischen Reich. |
192 n.Chr. | Kaiser Commodus wird ermordet. |
192/193 n.Chr. | Zweites Vierkaiserjahr nach der Ermordung Commodus beginnt, an dessen Ende sich Septimius Severus (ab 9. April 193) durchsetzt |
Etwa 200 n.Chr. | In Tikal (Guatemala) beginnt die klassische Zeit der Maya-Kultur mit Tempel- und Palastbau. |
212 n.Chr. | Mit der Constitutio Antoniniana wird allen freien Bürgern im Römischen Reich das römische Bürgerrecht verliehen. (Einführung durch Kaiser Caracalla) |
220 n.Chr. | Sturz der Han-Dynastie in China, worauf das Reich für Jahrhunderte in Kleinstaaten zerfällt |
224 n.Chr. | Untergang der Arsakiden-Dynastien (Partherreich) durch Eroberung der Sassaniden (Perser) |
224 n.Chr. | Begründung der Sassaniden-Dynastie in Persien und Beginn des Neupersischen Reiches (Sassanidenreich) |
235 n.Chr. | Ermordung des römischen Kaisers Severus Alexander und Beginn des Zeitalters der Soldatenkaiser in Rom |
259 n.Chr. | Die Franken (germanischer Stamm) durchbrechen den Limes und dringen bis auf die Iberische Halbinsel vor |
270 n.Chr. | Antonius der Große geht als Eremit in die ägyptische Wüste, lebt dort enthaltsam und wird durch diese Lebensweise als Begründer des Mönchstums verehrt. |
274 n.Chr. | Kaiser Aurelian führt den Kult eines Sonnengottes ein (Sol invictus) und legt dessen Geburtstag auf den 25. Dezember fest. Bis zum Jahr 333 bleibt der 25. Dezember der Geburtstag des Gottes Sol, wird dann aber als Geburtstag von Jesus Christus fortgesetzt, wodurch das Weihnachtsfest entsteht. |
284 n.Chr. | Ende der Ära der Soldatenkaiser in Rom mit Amtsantritt von Kaiser Diokletian (Begründer der Diokletianische Ära) |
301 n.Chr. | Gründung der Armenischen Apostolischen Kirche, welche als älteste „eigenberechtigte“ (sui juris) Staatskirche der Welt gilt. Sie gilt weiterhin als älteste christliche Nationalkirche der Geschichte. |
313 n.Chr. | Beginn der konstantinische Wende durch Kaiser Constantinus (Konstantin der Große), wodurch den Römern die Freiheit der Religionswahl zugesprochen wird (per Mailänder Vereinbarung). |
314 n.Chr. | In Rom lässt Konstantin der Große die erste christliche Basilika errichten (Lateranbasilika), welche heute die Kathedrale des Bistums Rom und der Amtssitz des Papstes ist. |
326 n.Chr. | Flavia Iulia Helena (Mutter des Kaisers Konstantins) unternimmt eine Pilgerreise nach Jerusalem und findet dort Überrestes des Heiligen Kreuzes Jesu und den Ort, wo sich das Grab Jesu befand. Über dem Grab ließen Helena und Konstantin eine Kirche errichten, welche heute als Grabeskirche oder Auferstehungskirche zahlreiche Pilger nach Jerusalem zieht. |
etwa 330 n.Chr. | Das aksumitische Reich (Heutige Äthiopien) erreicht seine größte Machtfülle, gilt als wichtiger Partner Roms im Indienhandel. Und nachdem König Ezana zum Christentum konvertierte (4. Jahrhundert), wurde die Stadt Aksum zu eine der ersten christlichen Hauptstädte. |
etwa 350 n.Chr. | Der gotische Theologe Wulfila übersetzt Teile der Bibel ins Gotische. Relikte der Wulfilabibel gelten als früheste schriftliche Belege einer germanischen Sprache. |
375 n.Chr. | Die Hunnen fallen im nördlichen Schwarzmeerraum ein und verdrängen dort die ansässigen Goten. Der Hunneneinfall gilt als Beginn der Völkerwanderung. |
381 n.Chr. | Durch das Dreikaiseredikt („Cunctos populos"), welches in Konstantinopel beschlossen wurde, wird das Christentum im gesamtrömischen Reich zur Staatsreligion erklärt. |
383 n.Chr. | Der Kirchenvater Hieronymus von Stridon beginnt mit der Übersetzung der Bibel aus den Ursprachen (aramäisch, hebräisch). Seine Bibelübersetzung ins Lateinische wird als Vulgata bezeichnet und gilt als bedeutendste Übersetzung der Heiligen Schrift bis zum Mittelalter. |
384 n.Chr. | Siricius wird Bischof in Rom, welcher als erster den Titel Papst als Eigenbezeichnung führte. |
395 n.Chr. | Kaiser Theodosius der Große stirbt. Er gilt als letzter Kaiser des gesamtrömischen Reiches. Nach seinem Tod wird das Römische Reich unter seinen Söhnen in einen Westteil mit Rom als Hauptstadt und einen Ostteil mit Konstantinopel als Hauptstadt aufgeteilt. |
406/07 n.Chr. | Im Zuge der Völkerwanderung dringen die Germanen über das Rheinufer vor. |
410 n.Chr. | Die germanischen Westgoten plündern Rom, werden aber wieder aus Italien vertrieben. Angeführt wurden die Westgoten durch Alarich I. |
418 n.Chr. | Bei Toulouse (Frankreich) gründen die Westgoten das Tolosanisches Reich, welches als Westgotenreich bis 711 n.Chr. existieren wird. |
429 n.Chr. | Die germanischen Vandalen überqueren die Meerenge von Gibraltar, erobern die nordafrikanischen Provinzen Roms und errichten dort ein eigenes Reich (vandalische Königreich). |
438 n.Chr. | Der Codex Theodosianus wird als Gesetzessammlung (Kaisergesetze) veröffentlich. Die Sammlung entstand durch Mitwirken des Ostkaisers Theodosius II. und des Westkaisers Valentinian III.. Als nach dem Untergang Westroms (476 n.Chr.) in Europa neue Staaten entstanden, war der Codex Theodosianus die Grundlage für eigene Gesetzesbücher der germanischen und romanischen Kulturwelt im Frühmittelalter. |
443 n.Chr. | Die germanischen Burgunder (Burgunden) dehnten sich bis 435 n.Chr. von Ostgermanien bis in die römische Provinz Belgica aus, gerieten in Konflikt mit den Römern und mussten sich wieder nach Ostgermanien zurückziehen. Dort wurden sie von Attila dem Hunnenkönig überfallen und mussten südlich bis ins Rhonetal umziehen. Ab 443 n.Chr. erstreckte sich das Burgundenreich im heutigen Frankreich bis zum Genfer See. Diese Ereignisse sind Kernstück der Nibelungensaga, welche im 12. Jahrhundert erscheint. Dort wird Attila als Etzel und in den altnordischen Sagas als Atli erwähnt. |
ab 450 n.Chr. | Die germanischen Angeln und Sachsen folgen einem Hilferuf der Briten (Kampf gegen die Kelten), lassen sich auf der britischen Hauptinsel nieder und als Folge beginnt die Landnahme der Angelsachsen. |
455 n.Chr. | Die Vandalen überfallen und plündern Rom. Doch erst im 18. Jahrhundert entstand der Begriff "Wandalismus", welcher eine sinnlose Zerstörung beschreiben soll. |
476 n.Chr. | Der germanische Anführer Odoaker setzt den letzten Kaiser Westroms (Romulus Augustulus) ab, wodurch das Weströmische Reich unterging. Von Ostrom wird er als König von Italien (Rex Italiae) anerkannt. Mit dem Untergang des weströmischen Reiches endet die Antike und das Mittelalter beginnt. |
Mittelalter |
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(siehe auch: Fragen und Antworten zum Mittelalter) | |
486 | Der fränkische Heerführer Chlodwig aus dem Geschlecht der Merowinger besiegt den römischen Kleinherrscher Syagrius in der Schlacht bei Soissons. Dadurch nimmt er Gallien ein und begründet dort das Fränkische Reich in Gallien (Frankenreich). |
493 | Theoderich, König der Ostgoten, tötet in Ravenna (Italien) den italienischen König Odoaker und wird somit Herrscher über Italien. In der germanischen Heldendichtung wird Theóderich der Große zum Vorbild der literarischen Figur des Dietrich von Bern (Hildebrandslied). |
495 | In Indien endet die bedeutsame Epoche des Gupta-Reiches mit Budhagupta. Die nachfolgenden Jahre werden durch verschiedene Thronanwärter bestimmt, deren Reihenfolge unklar ist. Als letzter bedeutender Herrscher des Gupta-Reiches wird Skandagupta (455-67) erwähnt. Die Gupta-Dynastie steht für ein goldene Zeitalter der indischen Geschichte während der Antike. |
496 | Chlodwig I. verdrängt die Alemannen nach Süden und erweitert so das Frankenreich. |
507 | Bei der Schlacht von Vouillé schlägt der Frankenkönig Chlodwig die Westgoten, wodurch letztere sich auf die Iberische Halbinsel nach Spanien zurückzogen |
525 | Dionysius Exiguus berechnet das Geburtsjahr von Jesus Christus zurück und begründet somit die christliche Zeitrechnung (Geburtsjahr um 6 bis 4 Jahre falsch berechnet) |
529 | Gründung des Benediktinerordens durch Benedikt von Nursia. Diese Ordensgründung ist die Grundlage für das Aufblühen des mittelalterliche Mönchstums. |
534 | Rückeroberung des Vandalenreiches (Nordafrikas) durch den oströmischen Kaiser Justinian I. |
534 | Kaiser Justinian I. gibt den Codex Iustinianus (Gesetzessammlung) in Auftrag, welcher aller Kaisergesetze von der Regierungszeit Hadrians (117-138) bis zum Jahr 534 enthält. Diese Gesetzessammlung ist die Basis des römischen Rechts im Mittelalter und der Neuzeit. Weiterhin wirkt das Römische Recht bis in die Gegenwart hinein, ist Bestandteil des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) und hat Einfluss auf den Europäischen Gerichtshof (Gerichtssystem der EU). |
568 | Die germanischen Langobarden dringen über die Alpen in Norditalien ein und erobern diese Region. Sie gründen das Langobardisches Königreich in Norditalien mit Pavia als Hauptstadt. Erst im 19. Jahrhundert gelang es Italien endgültig beide Regionen wieder als Nationalstaat zu vereinen. Die sozialen Konflikte zwischen dem ärmeren Süditalien und dem reicheren Norditalien, welche bis heute andauern, haben ihren Ursprung im Jahr 568. |
581 | Der Sui-Kaiser Wendi schafft es, China wieder zu vereinen und begründet die Sui-Dynastie. |
610 | Kaiser Herakleios besteigt den Thron von Konstantinopel (Ostrom) und wandelt das Oströmische Reich ins Byzantinische Reich um. Fortan wurde die römische Kaisertitulatur abgeschafft und die Herrscher als Kaiser von Byzanz bezeichnet. |
618 | In China stürzt Li Yuan die Sui-Dynastie, begründete die Tang-Dynastie und erhob sich zum Kaiser Tang Gaozu. Unter der Tang-Dynastie (bis 907) expandierte China nach Westen und erreichte eine nie wieder dagewesene Ausdehnung (bis nach Kasachstan). |
622 | Der Prophet Mohammed flieht von Mekka nach Medina. Das Kalenderjahr 622 n.Chr. gilt in der arabischen Welt als Beginn der islamische Zeitrechnung. |
632 | Tod des Propheten Mohammed, seine Nachfolger - die Kalifen - beginnen eine Expansion von der arabischen Halbinsel ausgehend nach Westen (islamische Expansion) |
636 | Im Zuge der islamischen Expansion verliert das Byzantinische Reich die beiden Gebiete Palästina und Syrien an die Araber. (Entscheidungsschlacht am Jarmuk) |
638 | Die Byzantiner verlieren Jerusalem an die Araber. |
640/42 | Das Byzantinische Reich verliert Ägypten an die Araber |
ab 650 | Untergang des Reiches Teotihuacán (Mexiko) aus nicht bekannten Gründen. |
651 | Die Araber setzen sich im Iran militärisch durch und beenden die Herrschaft der Sassaniden. Das Neupersische Reich (Sassanidenreich) geht mit dem Tod Yazdegerd III. (651) unter. |
661 | Aufspaltung der islamischen Gemeinschaft in Sunniten und Schiiten, aufgrund gegensätzlicher Meinungen zur Nachfolge des Propheten |
698 | Eroberung Karthagos durch muslimische Araber und Beginn der arabischen Herrschaft in ganz Nordafrika |
711 | Muslimische Berber überqueren die Straßen von Gibraltar, überfallen das Westgotenreich auf der Iberischen Halbinsel, töten den letzten Westgotenkönig Roderich in der Schlacht am Río Guadalete und besetzen Hispana. Bis auf Asturien (Nordspanien) geriet die gesamte Iberische Halbinsel unter Kontrolle der Araber. |
722 | In Spanien beginnt die Reconquista (Rückeroberung) durch christliche Iberer, welche 1492 andauern wird. Erst durch die Einnahme Granadas (1492) im Süden Spaniens werden die Araber vertrieben. |
732 | Unter dem Kommando von Karl Martell besiegen die Franken die Araber in der Schlacht von Tours und Poitiers. Dadurch beenden sie die Islamische Expansion auf Europa. |
749/50 | Die arabischen Umayyaden werden als Kalifen gestürzt. Unter der neuen Abbasiden-Dynastie wird die damalige Hauptstadt Damaskus (Syrien) nach Bagdad (Irak) verlegt. |
751 | Pippin der Jüngere, Sohn von Karl Martell, stürzt die Dynastie der Merowinger im Frankenreich und begründet die Dynastie der Karolinger. |
756 | Die Umayyaden bilden auf der Iberischen Halbinsel ein vom Kalifen unabhängiges Emirat und machen Cordoba zur Hauptstadt. (Emirat von Córdoba, ab 929 Kalifat von Córdoba, ab 1031 muslimische Taifa-Königreiche) |
754 | Pippin der Jüngere erobert das Gebiet um die Stadt Ravenna von den Langobarden zurück. |
756 | Pippin der Jüngere schenkt dem Papst in Rom das Gebiet um Ravenna und leitet damit die Entwicklung des Kirchenstaates ein. |
774 | Der Frankenkönig Karl der Große, Sohn des Pippin, erobert Pavia - die Hauptstadt des Langobardenreichs, was deren Untergang zur Folge hat. Fortan bezeichnet sich Karl I. als König der Franken und König der Langobarden. |
782 | Karl der Große erobert das Sachsenreich |
788 | Das Herzogtum Bayern wird dem Frankenreich einverleibt. |
793 | Überfall skandinavischer Seefahrer auf das Kloster Lindisfarne vor der Nordost-Küste Englands, Beginn der Wikingerzeit in Europa |
800 | Karl der Große, König der Franken und König der Langobarden, wird vom Papst in Rom zum Kaiser gekrönt. Damit tritt er in die römische Tradition der Antike, bildet aber zugleich eine Konkurrenzsituation zum Byzantinischen Kaiser. In den nachfolgenden Jahrhunderten besteht ein Zweikaiserproblem (bis 1453, Untergang des Byzantinischen Reiches) |
809 | Harun ar-Raschid, fünfter Kalif des Abbasiden-Reichs, stirbt in Tus (Iran). In der westlichen Kulturwelt taucht er in den Erzählungen aus Tausendundeine Nacht auf und wird als märchenhafte Gestalt beschrieben. |
814 | Tod von Kaiser Karl dem Großen, sein Nachfolger wird sein Sohn Ludwig (Ludwig I. bzw. Ludwig der Fromme) |
840 | Mit dem Tod von Ludwig des Frommen bricht im Frankenreich ein Erbfolgestreit zwischen seinen Söhnen Lothar I., Karl II. (Karl der Kahle) und Ludwig II. (genannt der Deutsche) aus. |
843 | Im Vertrag von Verdun einigen sich die Söhne Ludwigs auf eine Teilung des Frankenreiches: -Lothar bekommt das Mittelreich -Karl der Kahle bekommt das Westfrankenreich -Ludwig der Deutsche bekommt das Ostfrankenreich |
845 | In Europa entstehen erste Staaten mit Nationalstaatscharakter, wie das Königreich Schottland |
860 | Die Waräger (Teilgruppe der Wikinger) errichten um Nowgorod eine Siedlung. Ihr erster Anführer wird Rjurik |
866 | In Japan wird die Macht des Kaiser stark eingeschränkt und der politische Einfluss geht für etwa 200 Jahre auf die Regentenfamilie Fujiwara über. |
870 | Im Vertrag von Meerssen wird das Mittelreich zwischen dem Ost- und dem Westfrankenreich aufgeteilt, da Lothar II. ohne geeigneten Erben starb (869). |
871 | Alfred der Große wird König von Wessex, macht das englische Klein-Königreich zur Hegemonialmacht über die anderen englischen Königreiche und bannt die Gefahr durch dänische Wikinger |
874 | Beginn des Siedlungsbau auf Island durch norwegische Wikinger |
882 | Oleg der Weise vereinigt die Nowgoroder RUS mit dem Gebiet um Kiew und schafft somit das erste russische Großreich. Er gilt als Begründer der Kiewer RUS. |
etwa 900 | Harald I. , auch Harald Schönhaar genannt, vereinigt Norwegen und wird erster Großkönig Norwegens |
911 | Im Ostfrankenreich stirbt der letzte Karolingerkönig. Nachfolger wird Konrad I., welcher den Übergang von den Karolingern zu den Ottonen ebnete. |
913 | Simeon der Große wird erster Zar des Großbulgarischen Reiches, welches während seiner Regierungszeit die größte Machtentfaltung erlebte. Zugleich ist Simeon I. auch der erste Herrscher, welcher den Zarentitel als Auszeichnung erhielt. |
919 | Nach dem Tod Konrad I. wird Heinrich I. zum neuen König über das Ostfrankenreich gewählt. Spätere Geschichtsschreibung machen ihn zum ersten deutschen König überhaupt. |
936 | Im Deutschen Reich folgt Otto I. seinem Vater Heinrich I. auf dem Thron. |
951 | Otto I. wird in Pavia (Norditalien) zum König Italiens gewählt. |
955 | Auf der Schlacht vom Lechfeld besiegt Otto I. die Ungarn und wird fortan mit dem Ehrentitel "Otto der Große" belegt. |
960 | In China wird die Song-Dynastie durch Kaiser Taizu begründet. |
962 | Kaiserkrönung Otto I. in Rom durch den Papst, wodurch die westliche Kaiserwürde dauerhaft mit dem Titel des deutschen Königs verknüpft wurde |
966/67 | Mieszko I., aus dem Geschlecht der Piasten, welcher als Begründer des Herzogtum Polens genannt wird, führt im Herzogtum das Christentum ein. |
969 | Die schiitischen Fatimiden erobern Ägypten und machen Kairo zur neuen Hauptstadt. |
982 | Erik der Rote entdeckt Grönland |
987 | Thronwechsel im Frankenreich, denn mit dem Tod Ludwig V. endet die Dynastie der Karolinger und des beginnt die Regierungszeit der Kapetinger mit ihrem Dynastie-Begründer Hugo Capet |
988 | Wladimir der Große, Großfürst der Kiewer RUS, lässt sich taufen. In der Folge wird die orthodoxe Kirche gespalten. Die Russisch-Orthodoxe Kirche hat heute einen eigenen Vorsteher, welcher als Patriarchat von Moskau und der ganzen Rus auftritt und in Moskau sitzt. |
1000 | Leif Erikson betritt als erster Europäer das amerikanische Festland |
1009 | In Vietnam wird die Lý-Dynastie gegründet. Erster Kaiser war Lý Thái Tổ. |
1014 | Vernichtung des Bulgarenreichs durch den Byzantinischen Kaiser Basileios II. (Schlacht von Kleidion) |
1016 | Der dänische Großkönig Knut (Knut der Große) wird König von England. Die Wikinger werden bis zum Amtsantritt von Eduard dem Bekenner (1042) den König von England stellen. |
1024 | Mit Amtsantritt von Konrad II. wird die Ottonen-Dynastie im Heiligen Römischen Reich abgelöst. Zuvor blieb der Ottone Heinrich II. kinderlos, weshalb Konrad II. als römisch-deutscher Kaiser an die Macht kam. Konrad begründet die Dynastie der Salier, welche bis 1125 den römischen-deutschen Kaiser stellen werden. |
1025 | Baubeginn des Doms zu Speyer durch Konrad II. (HRR) |
1031 | Kalif Hischam III. wird aus Cordoba vertrieben. Mit ihm endet die Umayyaden-Zeit in Spanien und das Kalifat von Cordoba zerfällt in mehrere Kleinstaaten (Taifa-Königreiche). |
1033 | Das Königreich Burgund bzw. Arelat geht durch Erbfall an das Heilige Römische Reich. |
1042 | Der Angelsachse Eduard der Bekenner besteigt den englischen Thron und erlöst England von der Fremdherrschaft durch Wikinger. Er gilt als Begründer der Westminster Abbey, einer Kirche - in welcher bis heute die Könige von England gekrönt werden. |
1044 | Das erste birmanische Reich (Reich von Bagan) wird durch König Anawrahta gegründet. Er vereinte erstmals verschiedene Territorien auf dem heutigen Staatsgebiet von Birma (Myanmar). |
1046 | Auf der Synode von Sutri lässt Heinrich III. den Papst Gregor VI. absetzen. Außerdem wurde ihm der Titel eines Patricius Romanorum ("Schutzherrn von Rom") verliehen, wodurch er ein Vorschlagsrecht bei der Papstwahl erhielt. Im Verlauf der Synode wurde Papst Silvester III., welchen die Patrizier einsetzten - ebenfalls von Heinrich III. seines Amtes enthoben. Der dritte Papst Benedikt IX. wurde ebenfalls von Heinrich seines Amtes enthoben, bevor Clemens II. das Amt antrat. Papst Clemens II. krönte schließlich Heinrich zum römisch-deutschen Kaiser. Das Vorgehen während der Synode von Sutri demonstriert, welche Macht der römisch-deutsche Kaiser zu dieser Zeit hatte. |
1054 | Während des Morgenländischen Schisma belegten sich die östlichen und die westlichen Kirchen wechselseitig mit einem Kirchenbann. Damit wird die Trennung zwischen der lateinischen Westkirche in Rom und der griechisch-orthodoxen Ostkirche in Konstantinopel endgültig. |
1059 | In Süditalien entstehen normannische Staaten als Lehen des Papstes. |
1066 | Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie, wird König von England. Die Normannen besetzen den englischen Thron bis 1154, bevor das französischstämmigen Haus Anjou-Plantagenêt an die Macht kam. |
1071 | Bei der Schlacht bei Manzikert müssen die Byzantiner eine Niederlage gegen die türkischen Seldschuken hinnehmen. In der Folge schwand die Widerstandskraft des Byzantinischen Reiches und zahlreiche Turkmenen wandern in Anatolien ein und besiedeln das Gebiet dauerhaft. |
1076 | Beim Investiturstreit stritten der römisch-deutsche König und der Papst über die Einsetzung der Äbte und Bischöfe. Der deutsche König Heinrich IV. setzte daraufhin den Papst ab, der es ihm gleichtat. Die Fürsten stellten dem König daraufhin ein Ultimatum den Streit beizulegen oder sie würden einen anderen Kandidaten zum König wählen (Wahlkönigtum). |
1076/77 | Nachdem der Investiturstreit nicht beigelegt werden konnte und die Fürsten dem König ein Ultimatum stellten, zog Heinrich IV. mit kleinem Gefolge nach Canossa, um beim Papst um Vergebung zu bitten. (Gang nach Canossa) Vor der Burg Canossa (Italien) harrte der König drei Tage aus, bevor der Papst ihn schließlich wieder in die Kirchengemeinschaft aufnahm. |
1081 | Alexios I. Komnenos wird byzantinischer Kaiser. Unter ihm wird das Byzantinische Reich ein letztes Mal zur Großmacht im Mittelmeerraum aufsteigen. |
1085 | Im Zuge der Reconquista erobern die Christen die Stadt Toledo zurück, welche vor der islamischen Expansion noch Hauptstadt (Westgotenreich) war. |
1096 | Aus Europa fahren bewaffnete Pilger und ein Ritterheer aus Frankreich, deutschen Gebiet und Italien ins Heilige Land (Jerusalem). Zu diesem ersten Kreuzzug hatte Papst Urban II. ein Jahr zuvor aufgerufen, um das Byzantinische Reich gegen die Seldschuken zu unterstützen. Am Ende des ersten Kreuzzuges erobern die Europäer die Stadt Jerusalem (1099) und errichten dort das Königreich Jerusalem. |
1102 | Das Königreich Kroatien geht eine Personalunion mit Ungarn ein und gehört bis 1918 zu den Länder der heiligen Stephanskrone. Letzter Herrscher des Königreichs Kroatiens war Petar Svačić. |
1119 | Gründung des Templerordnens in Jerusalem zum Schutze der Jerusalempilger |
1122 | Das Wormser Konkordat beendet den Investiturstreit, beschnitt aber auch den römisch-deutschen Kaiser in seinen Befugnissen, da in Italien und Burgund die kaiserlichen Regalien erst nach der Weihe erfolgten. Demnach erlosch der Einfluss des Kaisers auf die Einsetzung von Bischöfen. |
1126 | Die Dschurdschen begründen im Nordosten Chinas die Jin-Dynastie. Seit 1153 ist die Hauptstadt der Jin-Dynastie die Stadt Beijing (Peking). Aufgrund der Expansion der Jin-Dynastie wird die Song-Dynastie in den Süden Chinas verdrängt, wo die Stadt Hangzhou zur neuer Hauptstadt wird. |
1130 | Der Normane Roger II. wird zum ersten König von Sizilien. Das Königreich Sizilien erstreckte sich über die Insel Sizilien, aber auch über den Süden Italiens. |
1138 | Mit der Krönung von Konrad III. zum römisch-deutschen König beginnt die Regierungszeit der Staufer. |
1139 | Alfons I. wird erster König des Königreich Portugals. Er entstammte einer Seitenlinie der Kapetinger und wird in der portugiesischen Geschichtsschreibung auch als Dom Afonso Henriques erwähnt. |
1140 | In Frankreich entsteht ein Reiseführer zum Grab des Apostels Jakobus. Dieses Jakobsbuch (lateinisch Liber Sancti Jacobi) enthält Texte, Gebete, sowie Beschreibungen über Wunder, welche Jakobus vollbracht haben soll. Der Jakobsweg wird, neben Rom und Jerusalem, zum wichtigsten Wallfahrtsort des Mittelalters. |
1144 | Zengi, Begründer der türkischen Zengiden-Dynastie, erobert die Stadt Edessa (heute: Urfa, Türkei) - welche damals ein Kreuzfahrerstaat war. |
1147 | Durch die Eroberung von Edessa wird der Zweite Kreuzzug ins Heilige Land von der katholischen Kirche gefordert und umgesetzt. Im Jahr 1149 endet dieser Kreuzzug als Misserfolg. |
1150 | Die Tempelanlage Angkor Wat im Reich der Khmer (heute Kambodscha) wird fertiggestellt. |
1154 | Ein England besteigt Heinrich II., aus dem Hause Anjou-Plantagenêt, den Thron und beendet die Herrschaft der Normannen-Dynastie. |
1155 | Friedrich I. Barbarossa, aus dem Hause Staufer, wird Kaiser des Heiligen Römischen Reiches |
1157 | Albrecht der Bär erobert die slawische Brennaburg, welche sich im Gebiet des heutigen Brandenburg befindet. Durch die Eroberung der Burg Brandenburg begann die Kolonisierung in Mark Brandenburg (später Kurfürstentum Brandenburg) durch deutsche Siedler. |
1158 | Gründung der Universität Bologna (älteste Universität Italiens und in ganz Europa) |
1163 | In Paris beginnen die Bauarbeiten zur Errichtung der Kirche Notre-Dame de Paris |
1171 | Die muslimisch-schiitische Fatimiden-Dynastie in Ägypten wird durch die sunnitisch-muslimische Ayyubiden-Dynastie gestürzt, welcher kurdischer Herkunft sind. Die Ayyubiden-Dynastie herrscht bis 1254 in Ägypten, bevor die Mamluken die Macht in Ägypten erlangen können. |
1176 | Bei der Schlacht von Myriokephalon besiegen die Rum-Seldschuken die Byzantiner. Seit der Niederlage bei Manzikert (1071) wanderten Seldschuken in Anatolien ein und errichteten ein Sultanat. Durch die erneute Niederlage steigt das Byzantinische Reich als Großmacht weiter ab. |
1187 | In der Schlacht bei Hattin schlug der ägyptische Sultan Saladin die Kreuzritter. Danach konnte er ihnen nahezu ungehindert sämtliche Städte entreißen und einen großen Teil Jerusalems erobern. Dies löste den Dritten Kreuzzug aus. |
1191 | Kreuzfahrer, wie Richard Löwenherz erobern die Hafenstadt Akkon im Norden Israels zurück, können Jerusalem allerdings nicht zurückerobern. Die Stadt und das Umland bleiben arabisch. |
1192 | In Japan wird Minamoto no Yoritomo mit dem Titel Sei-i-taishōgun (Shogun) ausgestattet. Besonders ist, dass er den Shogun-Titel (Militäradministrator, General) auf Lebenszeit bekam und dieser vererbt werden konnte. Alle bisherigen Shogune erhielten diesen Titel lediglich in Notlagen und auf eine bestimmte Zeitdauer begrenzt. |
1194 | Kaiser Heinrich VI. erobert Sizilien, heirate Konstanze von Sizilien - welche die Königin von Sizilien aus eigenem Recht war. Durch die Eheschließung vereinigte er das Königreich Sizilien mit dem Rest von Italien, welches dem römisch-deutschen Kaiser schon unterstand. |
1196 | Heinrich VI. versuchte, das Reich in eine Erbmonarchie umzuwandeln. Er scheitert aber an der Zustimmung der Reichsfürsten und des Papstes. Somit bleibt der deutsche Königstitel und die römisch-deutsche Kaiserwürde eine Wahlmonarchie und steht damit im Gegensatz zu anderen Monarchien in Europa. |
1198 | Doppelwahl im Reich: Philipp von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer wird römisch-deutscher König (bis 1208) und Otto IV. von Braunschweig aus dem Geschlecht der Welfen wird ebenfalls römisch-deutscher König (bis 1211). Erst durch die Ermordung des Philipp von Schwaben (1208) wird Otto IV. zum unangefochtenen alleinigen König und ab 1209 auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. |
etwa 1200 | Das Nibelungenlied entsteht, welches die Nibelungensage um Dietrich von Bern (Vorlage Theóderich der Große) als Erzählstoff wiedergibt. |
1204 | Im Zuge des vierten Kreuzzugs entsteht das Lateinische Kaiserreich, welches im Wesentlichen das Gebiet um Konstantinopel umfasst. |
1209 | In Südfrankreich und Oberitalien verbreiteten sich die Katharer. Dies waren Christen, welche allerdings einer radikalen Strömung angehören. Papst Innozenz III. ruft zu einem erneuten Kreuzzug auf (Katharerkreuzzug), um diese Abtrünnigen zu verfolgen und zu vernichten. Mit dem Katharerkreuzzug beginnt die Ketzerverfolgung im mittelalterlichen Europa. |
1214 | In der Schlacht bei Bouvines siegt der französischen König Philipps II. August gegen den römisch-deutschen Kaiser Otto IV. von Braunschweig. Sie war die einzige Schlacht des gesamten Mittelalters, in welcher sich der römisch-deutsche Kaiser und der König von Frankreich persönlich als Kontrahenten gegenüberstanden. Durch die Niederlage wird der seit 1198 andauernde Thronstreit im deutschen Reich zu Gunsten des Staufers Friedrich II. (Sohn Heinrich VI.) entschieden. |
1215 | Der englische König Johann Ohneland erlässt die Magna Charta libertatum (Der Große Freibrief). Dieses Gesetz bieten allen freien Menschen einen Rechtsschutz und wird später als erstes Grundgesetz in England und als freiheitliche Verfassung gedeutet. |
1216 | Gründung des Dominikaner-Ordens durch den heiligen Dominikus. Die Ordensbrüder werden beauftragt, die Häresie (Ketzerei) zu bekämpfen und den Glauben zu predigen. Sie erhielten die Erlaubnis auf Wanderschaft zu gehen und in religiöser Armut zu leben. |
1220 | Friedrich II. aus dem Geschlecht der Staufer wird neuer Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. |
1220 | Eike von Repgow prägt die deutsche Rechtsgeschichte, indem er den Sachsenspiegel verfasst. Dieser gilt als ältestes Rechtsbuch des Mittelalters. |
1225 | Konrad von Masowien (Polen) bittet den christlichen Deutschritterorden um Mithilfe bei der Vertreibung der heidnischen Prußen. Als Ausgleich erhielten die Deutschritter das Kulmer Land (Polen). In der Folge vertrieben die Deutschritter die Prußen, gründeten den Deutschordensstaat - aus dem ab 1525 das Herzogtum Preußen (benannt nach den Prußen) hervorging. |
1227 | In China stirbt Dschingis Khan, der Begründer des Mongolenreiches. |
1230 | Der Deutschritterorden gründet auf dem ehemaligen Gebiet der Prußen den Deutschordensstaat. |
1237 | Der Mongolenherrscher Batu Khan (Enkel von Dschingis Khan) erobern RUS- Städte, wie Susdal, Wladimir und Rjasan und schließlich auch Kiew (1240). Im Reich der RUS begründen sie das Reich der Goldenen Horde. |
1238 | In Thailand entsteht das Königreich Sukhothai, in Gebieten des Khmer-Reiches (Angkor). In seiner Blütezeit (etwa 1300) gehören Gebiete des heutigen Laos und Myanmar ebenfalls zum Königreich der Thai. |
1245 | Kaiser Friedrichs II. wird durch Papst Innozenz IV. abgesetzt. Dadurch entsteht eine kaiserlose Zeit im Heiligen Römischen Reich, welche als Interregnum bezeichnet wird und die erst 1273 endet. |
1248 | Baubeginn des Kölner Doms |
1249 | Abschluss der Reconquista in Portugal, wodurch sich Grenzverläufe ergeben - die heute noch Bestand haben. Portugals Grenzen sind somit die ältesten in Europa. |
1252 | Die Mameluken stürzen in Ägypten die Ayyubiden-Dynastie. |
1258 | Die Mongolen erobern Bagdad |
1261 | Die Griechen erobern Konstantinopel zurück und beenden somit das Lateinische Kaiserreich |
1270 | In Äthiopien wird durch Menelik I. die Salomonische Dynastie gegründet. Das Reich von Aksum wird zum Kaiserreich Abessinien. |
1273 | Der Habsburger Rudolf I. wird zum neuen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, wodurch die Zwischenherrschaft (Interregnum) endet. |
1281 | Die Japaner wehren die Mongoleninvasion ab. Dabei geriet die Seeflotte der Mongolen in ein Sturm, welchen die Japaner als göttlicher Wind (Kamikaze) bezeichneten. Durch die Abwehr und den Sturm erliegen die Expansionsbemühungen der Mongolen im Osten. |
1282 | Bei der Schlacht auf dem Marchfeld siegt Rudolf I. (deutsche König) gegen die Böhmen (Ottokar II.). Durch den Sieg wurden Teile Österreichs erobert, wodurch Rudolf den Grundstein für die territoriale Machtentfaltung der Habsburger für die nächsten Jahrhunderte legte. |
1290 | Die Sklavendynastie in Indien endet, welche zwischen 1206 und 1290 die ersten Sultane von Delhi stellte. Begründer der Sklavendynastie war Qutb-ud-Din Aibak, welcher als türkischer Sklave einen wesentlichen Anteil an der Eroberung Nordindiens hatte, weshalb ihn der Ghuridenherrscher (Muhammad von Ghur) zu seinem Stellvertreter machte. Nach dem Tod Muhammad von Ghur wurde der ehemalige Sklave zum ersten Sultan von Delhi. |
1291 | Die Mameluken erobern Akkon, wodurch der letzte Stützpunkt im Heiligen Land an die Araber fällt. |
1299 | Osman Gazi, ein Vasall der Rum-Seldschuken, bekommt einen Herrschaftsanspruch in Bithynien (Kleinasien) zugewiesen. Dort begründet er die osmanischen Dynastie, welche nach seinem Tod (1326) rasch territorial expandieren wird. Osman Gazi gilt als Begründer des Osmanischen Reiches. |
1301 | In Ungarn erlischt das Geschlecht der Arpaden. Letzer König der Arpaden war Andreas III. Nach ihm herrschten bis 1918 stets Ausländer über die Länder der Stephanskrone. |
1309 | Der Papst verlegt seinen Amtssitz von Rom nach Avignon (Südfrankreich). Das avignonesische Papsttum dauert bis 1376/77 an. |
1309 | Der Deutschritterorden verlegt seinen Amtssitz von Venedig auf die Marienburg, welche fortan der Hauptsitz des Deutschordensstaates sein soll. |
1312 | Der französischen Königs Philipp IV. löst den Templerorden auf. Zuvor kam es zu den Templerprozessen (seit 1307). Zwei Jahre nach der Auflösung wurde der Großmeister des Ordens Jacques de Molay und Geoffroy de Charnay - ein hochrangiger Tempelritter - öffentlich hingerichtet (Scheiterhaufen). |
1314 | Mit der Wahl des Wittelsbacher Ludwig IV. von Bayern und dem Habsburger Friedrich (der Schöne genannt) wurden wieder zwei Thronfolger als deutsche Könige gewählt. Letztlich setzte sich der Wittelsbacher durch und wurde ab 1328 auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. |
1315 | Ausbruch einer Hungersnot in weiten Teilen Europas (der Große Hunger), welche bis 1317 andauern wird. |
1328 | In Frankreich folgt auf die Kapetinger das Haus Valois, welches eine Nebenlinie des französischen Königsgeschlechts der Kapetinger bildet. Gleichzeitig beanspruchte der englische König Eduard III. - aus dem Haus Anjou-Plantagenêt - ebenfalls den Thron - was den Hundertjährigen Krieg auslösen wird. |
1339 | Beginn des Hundertjährigen Krieges (bis 1453) zwischen dem englischen König (Haus Anjou-Plantagenêt) und dem Französischen Thronfolger (Haus Valois), In beiden Ländern wächst das Nationalbewusstsein, was die Grundlage für die spätere Nationalstaatenbildung sein wird. |
1346 | Stefan Dušan lässt sich zum ersten serbischen Kaiser krönen, wodurch das mittelalterliche Serbien zur Großmacht aufsteigt. Die Nemanjiden-Dynastie, zu welcher Stefan gehört, wird zur militärisch, politisch und kulturell dominierenden Macht des Westbalkans. |
1346 | Belagerung von Kaffa auf der Krimhalbinsel durch die Goldene Horde. Unter den Belagerern bricht die Pest aus. Kurze Zeit später erreicht die Pest auch die Stadttore von Kaffa. Die italienischen Patrizier schleppen die Pest später von Kaffa nach Italien (1347), von wo sich die Epidemie als Schwarzer Tod über ganz Europa ausbreiten wird. |
1347 | Beginn der ersten Pestwelle, welche von Sizilien bis Norwegen zieht und in sämtlichen Ländern Europas enorme Bevölkerungsverluste bewirkt und soziale Unruhen auslöst. |
1348 | In Prag entsteht die erste Universität nördlich der Alpen |
1353 | Bern schließt sich der Eidgenossenschaft an und gehört damit zu den Acht Alten Orten der Schweiz. |
1356 | Kaiser Karl IV. erlässt die Goldene Bulle, wodurch das wahlberechtigte Kurfürstenkolleg aus sieben bevorrechtigten Königswählern besteht. |
1368 | In China wird die Mongolenherrschaft (Yuan-Dynastie) gestürzt. Der neue Kaiser wird Hóngwu, welcher die Ming-Dynastie begründet - welche bis 1644 die Herrscher im Kaiserreich China stellen wird. |
1370 | Im Frieden von Stralsund wird ein Bündnis der Hansestädte mit dem dänischen König Waldemar IV. geschlossen. Das Bündnis markiert den Höhepunkt der Macht des hansischen Städtebunds im Ostseeraum. |
1377 | Papst Gregor XI. verlegt den Amtssitz von Avignon zurück nach Rom |
1378 | Nach dem Tod von Papst Gregor XI. küren die Kardinäle zwei Päpste als Nachfolger, wobei einer in Rom bleibt und der andere nach Avignon (Südfrankreich) zurückkehren soll. Die konkurrierenden Papstansprüche führten zur zweiten Kirchenspaltung (siehe 1054, morgenländische Schisma) innerhalb der katholischen Kirche, welche als Großes Abendländisches Schisma bezeichnet wird. |
1386 | Der Vertrag von Windsor ist ein Bündnis zwischen Portugal und England, welches niemals aufgekündigt wurde und somit das älteste diplomatische Bündnis in Europa ist. Das Bündnis bestätigte den Thronanspruch der portugiesischen Herrscherdynastie (Haus Avis), welche durch Johann I. - aus dem Ritterordens von Avis heraus - im Jahr 1385 gegründet wurde. |
1386 | Durch Heirat der polnischen Königin Hedwig und dem litauischen Großfürst Jagiello entsteht eine Personalunion zwischen dem Königreich Polen und dem Fürstentum Litauen. Diese Personalunion (Polen-Litauen) wird bis zur Teilung Polens bestehen bleiben. |
1386 | Die Habsburger scheitern in der Schlacht bei Sempach beim Versuch, die Eidgenossenschaft der Acht Orte zu unterwerfen, weshalb die Schweiz unabhängig bleibt. |
1389 | Murad I. (Osmane) stirbt bei der Schlacht auf dem Amselfeld beim Versuch die Serben zu unterwerfen. |
1393 | Die Osmanen erobern die bulgarische Hauptstadt Tarnowo (Tarnowgrad) und entthronen den letzten bulgarischen Zaren (Iwan Srazimir). |
1395 | Timur Lenk besiegt die Goldene Horde (Mongolen), begründet die Dynastie der Timuriden, welche das Timuridenreich in Zentralasien bis 1507 beherrschen. |
1402 | Timur Lenk besiegt die Osmanen bei Ankara und nimmt den Sultan gefangen. Dadurch wird der Untergang des Byzantinischen Reiches nochmals aufgeschoben. |
1410 | Der Deutschritterorden unterliegt bei der Schlacht von Tannenberg einer Militärunion von Polen und Litauen. Dadurch wird das Bündnis zwischen beiden Staaten bekräftigt. Die Schlacht bei Tannenberg gehört zur nationalen Heldengeschichte Polens und Litauens, da in der Folge Polen-Litauen zur Großmacht aufstieg und der Ordensstaat (Preußen) abstieg. |
1415 | Der römisch-deutsche König Sigismund überlässt dem Burggrafen von Nürnberg (Haus Hohenzollern) die Mark Brandenburg. Damit beginnt die Herrschaft der Hohenzoller in der Mark, in Brandenburg und dem späteren Preußen. |
1415 | Die Portugiesen erobern die Straße von Gibraltar und die Stadt Ceuta in Nordafrika. Diese Eroberung bildet den Auftakt für die portugiesischen Entdeckungsreisen im 15. Jahrhundert und der daraus resultierenden portugiesische Kolonialgeschichte. |
1415 | Die Engländer greifen Frankreich erneut an und erreichen einen bedeutenden Sieg bei der Schlacht von Azincourt. |
1420 | Durch den Vertrag von Troyes müssen die Franzosen den Herrschaftsanspruch der Engländer im Thronfolgekrieg (Hundertjährigen Krieg) anerkennen. Allerdings gibt es eine Gegenregierung durch Karl VII., welche im Süden des Landes anerkannt wird. |
1429 | Das Bauernmädchen Jean d'Arc aus Lothringen berichtet von einer göttlichen Vision zur Befreiung Frankreichs und erreicht die Aufhebung der Belagerung von Orleans durch die Engländer. |
1431 | Die Thai (Königreich Sukhothai) erobern die Hauptstadt des Khmer-Reiches (Angkor) und übernehmen in der Folge viele kulturelle Errungenschaften der Khmer. |
1437 | Kaiser Sigismund stirbt. Die Nachfolge tritt sein Schwiegersohn Albrecht II., aus dem Haus Habsburg an. Dieser wandelt die Thronfolge des römisch-deutschen Königs von einer Wahlmonarchie in eine Erbmonarchie um, wodurch die Habsburger bis 1740 an die Spitze des Reiches bleiben werden. |
1438 | Pachakutiq Yupank wird neuer Anführer der Inka. Unter ihm gelingt die größte Machtentfaltung des Inkareiches. |
1453 | Der osmanische Sultan Mehmed II. erobert Konstantinopel und stürzt die Byzantiner endgültig. Der Untergang des Byzantinischen Reiches wird in der Periodisierung der Geschichte als ein Epochenereignis gewertet, welches das Mittelalter enden ließ und die Neuzeit beginnen lässt. |
1453 | Der Hundertjährige Krieg endet mit der Kapitulation von Bordeaux. Die unterlegenen Engländer beherrschen auf dem Festland nur noch Calais. |
1454 | Der Frieden von Lodi stabilisiert die italienischen Kleinstaatenwelt (Mailand, Neapel, Florenz, Venedig, Papsttum) |
1455 | Johann Gutenberg entwickelt den Buchdruck mit beweglichen Lettern, welcher als Schlüsseltechnologie der Renaissance gilt, da fortan Textdokumente schneller gedruckt und verbreitet werden können. Die Ideen der Renaissance-Humanisten verbreiten sich von Italien ausgehend nach Norden. Das Buch wird zur Massenware. |
1457 | Die Polen besetzen die Marienburg, weshalb der Deutschordensstaat seinen Amtssitz nach Königsberg verlegen muss. Die Region um Königsberg wird zu späteren Zeiten als Ostpreußen bezeichnet. |
1466 | Der Deutschordensstaat muss weitere Gebiete an Polen abtreten. Das Königsberger Gebiet wird dem polnischen Königreich als Lehen unterstellt. (2. Thorner Frieden) |
1467 | Ausbruch eines Bürgerkrieges in Japan |
1468 | Der albanische Nationalheld Georg Kastriota (Skanderbeg) stirbt. Mit seinem Tod sterben auch die Bemühungen zur Befreiung des Balkans von der Türkenherrschaft der Osmanen. |
1472 | Durch einen Sieg bei der Schlacht von Alexin beendet Iwan III. die Tatarenherrschaft über Russland. |
1474 | Isabella von Kastilien und Ferdinand V. von Aragon (Ehepaar) treten gemeinsam die Regierung in Kastilien an und ebnen so den Weg für die Einigung Spaniens. |
1479 | Im Vertrag von Alcacovas stecken Portugal und Kastilien ihre Interessenkonflikte im Atlantik ab und einigen sich darauf, dass die Spanier die Kanaren bekommen und Portugal alle weiteren Entdeckungen in Afrika. |
1480 | Beim Stehen an der Ugra standen sich die Mongolen und die Russen wochenlang am am Fluss Ugra gegenüber, ohne dass es zu einer Kampfhandlung kam. Aus bisher nicht geklärten Gründen zog die Große Horde ab, was das Ende der mongolischen Herrschaft über Russland bedeutete. Durch die Ereignisse an der Ugra und dem Sieg über die Tataren (1472) begann der Aufstieg des russischen Reiches. |
1485 | In England stürzt Heinrich VII. (Haus Tudor) das Haus York und beendet die seit 1455 andauernden Rosenkriege. |
1487/88 | Der portugiesische Seefahrer Bartolomeu Dias umschifft das Kap der Guten Hoffnung. |
1490 | Matthias Corvinus stirbt. Er war König von Ungarn, aber auch Wegbereiter des sich verbreitenden Humanismus in Osteuropa. |
1492 | Die Reconquista auf der Iberischen Halbinsel kommt zum Abschluss, nachdem Granada als letzte islamische Festung kapitulierte. Nach der Reconquista geben Königin Isabella von Kastilien und Ferdinand V. von Aragon die Entdeckung des Seewegs nach Indien an Christoph Kolumbus in Auftrag. |
1492 | Christoph Kolumbus landet am 12. Oktober auf Guanahani, einer Insel von San Salvador und glaubt den Seeweg nach Indien gefunden zu haben. Tatsächlich hat er Amerika und somit eine Neue Welt entdeckt. Die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus markiert das Ende des Mittelalters und den Beginn der Neuzeit. |
Neuzeit |
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(siehe auch: Fragen und Antworten zur Neuzeit) | |
1498 | Der Portugiese Vasco da Gama erreicht Indien, indem er das Kap der Guten Hoffnung (Südafrika) umfährt. Er gilt als Entdecker des Seewegs nach Indiens. |
1505 | In Polen tritt eine neue Verfassung in Kraft, welche die Befugnisse des Königs stark einschränkt. Das Land wandelt sich in eine Adelsrepublik. |
1510 | Portugal erobert Goa in Indien. |
1511 | Portugal erobert Malakka, welches als Knotenpunkt zwischen dem China- und Indienhandel dient. |
1516 | Kastilien und Aragon werden unter Karl I. (Haus Habsburg) zum Königreich Spanien vereint. |
1517 | Martin Luther veröffentlicht in Wittenberg seine 95 Thesen, in denen er den Ablasshandel der römisch-katholischen Kirche kritisiert. |
1520 | Der spanische König Karl I. wird zum römischen-deutschen Kaiser gewählt (Karl V.) gewählt. |
1519-22 | Die erste Weltumsegelung geschieht durch den portugiesischen Seefahrer Ferdinand Magellan. Auf den Philippinen wird Magellan gewaltsam getötet. Sein Schiffsmeister Juan Sebastián Elcano beendet die Weltumsegelung. |
1521 | Auf dem Reichstag in Worms verweigert Martin Luther den Widerruf seiner Schriften, worauf die Reichsacht über ihn verhängt wird. |
1525 | Der Hochmeister des Deutschen Ordens wandelt den Ordensstaat (Königsberger Gebiet) in ein weltliches Herzogtum um, welches fortan Preußen genannt wird. Dort führt er die Reformation durch. |
1529 | erfolglose Belagerung Wiens durch die Osmanen |
1532 | Kaiser Karl V. erhebt die Medici in Florenz zu Herzögen |
1532 | In Genf beginnt eine Reformation nach der Lehre von Jean Cauvin (Calvin), welche von Guillaume Farel geplant und umgesetzt wird. Mit dem Calvinismus erfährt Europa eine zweite Reformbewegung. |
1545 | Auf dem Konzil von Trient wird die Reform der katholischen Kirche als Reaktion auf die Reformationsbewegung vorangetrieben. |
1547 | Iwan der Schreckliche nimmt den Titel eines Zaren über ganz Russland an |
1555 | Durch den Augsburger Religionsfrieden wird der lutherische Glaube auf deutschen Gebiet anerkannt. |
1560 | In Europa wird der Hexenhammer, ein Buch - welches die Hexenverfolgung legitimiert - tausendfach gedruckt und verbreitet. Dies eröffnet ein neues Kapitel der Hexenverfolgung, welche im 16. und 17. Jahrhundert ihren Höhepunkt findet. |
1565 | Die Johanniter können einen Angriff der Osmanen auf Malta abwehren, wodurch die Insel dauerhaft christlich bleibt. |
1566 | In den Niederlanden, wo der Calvinismus besonderen Anklang findet, beginnt der Aufstand gegen die katholische Herrschaft der Spanier. |
1569 | Durch die Lubliner Union werden die Einzelreiche Polen und Litauen, welche bis dahin als Personalunion geführt wurden zur polnisch-litauische Adelsrepublik formiert, welche nun einen gemeinsamen Staat bilden. |
1570/71 | Die Osmanen erobern Zypern. |
1572 | In Polen-Litauen erlischt die Jagiellonen-Dynastie, weshalb fortan auch ausländische Kandidaten zur Königswahl stehen. |
1572 | In der Bartholomäusnacht (24. August) werden in Frankreich tausende Hugenotten (französische Protestanten) umgebracht. |
1580 | Spanien und Portugal werden in Personalunion geführt, da der jugendliche portugiesische König Sebastian I., beim Versuch Marokko zu christianisieren, ums Leben kam (1578). Die Regentschaft fällt ab 1580 auf Phillipp II. von Spanien. |
1587 | Hinrichtung von Maria Stuart in England, der einstigen König von Schottland und durch Ehe mit Franz II. auch Königin von Spanien. |
1588 | Die spanische Armada, welche aufgrund der Hinrichtung Maria Stuarts auslief, wird im Ärmelkanal von den Engländern vernichtend geschlagen. |
1589 | Der französische König Heinrich III. wird ermordet und mit ihm erlischt das Geschlecht der Valois. Nachfolger wird der erste Bourbone (Heinrich IV.). |
1598 | In Russland erlischt das Zarengeschlecht der Rjurikiden. Es beginnt die Zeit der Wirren (Smuta), welche erst durch den Amtsantritt der Romanow-Dynastie (1613) endet. |
1602 | In den Niederlanden wird die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC) gegründet, welche vom Staat diverse Handelsmonopole sowie Hoheitsrechte in Landerwerb, Kriegsführung und Festungsbau erhielt. Sie wird als eine Aktiengesellschaft gegründet und war für lange Zeit die kapitalkräftigste, mächtigste und erfolgreichste Handelskompanie Europas in Übersee. |
1603 | Auf Elisabeth I. folgt Jakob I. auf den englischen Thron. Dieser ist Sohn von Maria Stuart und bereits König von Schottland. Die Stuarts verbinden England und Schottland, welches seither als Personalunion geführt wird. |
1607 | In der irischen Provinz Ulster werden planmäßig Protestanten angesiedelt. Dies bildet den Keim für den späteren Nordirlandkonflikt. |
1608 | In Kanada gründet der französische Seefahrer Samuel de Champlain die Gemeinde Quebec, welche heute noch in ihrer Sprache, ihrer Kultur und ihren Institutionen eine eigenständige Gemeinschaft innerhalb Kanadas darstellt. |
1613 | In Russland wird Michail Romanow zum Zaren gewählt und begründet so die letzte Zarendynastie Russlands (bis 1917, Russische Revolution) |
1618 | Am 23. Mai werfen Protestanten in Prag die habsburgischen Statthalter (Katholiken) aus einem Fenster der Prager Burgstadt (Hradschin). Der Prager Fenstersturz wird zum Auslöser des Dreißigjährigen Krieges (1618-48). |
1618 | Durch einen Erbfall erlangt das Herzogtum Preußen das Kurfürstentum Brandenburg. Fortan wird das Stammesgebiet des Herzogtums (Königsberger Gebiet) als Ostpreußen bezeichnet. Ein Traum der Preußen besteht darin, beide Territorien (Königsberg und Brandenburg) zu verbinden, weshalb es zu zahlreichen Konflikten mit Polen kam, welche in die spätere Teilung Polens mündet. |
1622 | Der kaiserliche Feldheer Tilly schlägt die Protestanten mehrfach und erobert die Pfalz. |
1625 | Der Kaiser beauftragt den Kriegsunternehmer Wallenstein mit der Aushebung eines Heeres. |
1625 | Das dänische Königreich mischt sich in den Dreißigjährigen Krieg ein und stellt sich auf die Seite der Protestanten. |
1626 | Die Niederländer erwerben auf dem amerikanischen Kontinent die Halbinsel Manhattan und gründen dort New Amsterdam. Als New Amsterdam dann 1664 unter britische Herrschaft fiel, wurde die Gemeinde in New York umbenannt. |
1627 | Wallenstein vertreibt den dänischen König (Christian IV.) aus dem Reich und dringt bis zur Ostsee vor. |
1629 | Der Schah von Persien, namens Abbas der Große, stirbt. Er gehörte zur Dynastie der Safawiden, modernisierte Persien und trug maßgeblich zum Aufbau des modernen Irans bei. |
1630 | Die Schweden stellen sich auf die Seite der Protestanten und greifen in den Dreißigjährigen Krieg ein. |
1634 | Wallenstein wird wegen Hochverrats ermordet. |
1635 | In Japan beginnt die Ära der sakoku (Abschottung nach außen), welche erst durch eine erzwungenen Öffnung durch den US-Offizier Matthew Calbraith Perry im Jahr 1853 endet. |
1640 | Die Portugiesen können sich mit Hilfe Englands aus der Personalunion mit Spanien lösen. |
1641 | Die Niederländer erobern den portugiesischen Außenstützpunkt Malakka im heutigen Malaysia, wodurch das portugiesische Monopol auf den Indienhandel zusammenbricht. |
1642 | Beginn des englischen Bürgerkriegs mit Angriff auf Puritaner (englische Protestanten) in London |
1648 | Der Westfälische Friede beendet den Dreißigjährigen Krieg. Mit den Beschlüssen scheiden die nördlichen Niederlande und die Schweiz endgültig aus dem deutschen Reichsverband aus. |
1649 | Ende des englischen Bürgerkriegs, König Karl I. wird hingerichtet, England wird unter der Bezeichnung Commonwealth zur Republik |
1652 | Niederländer gründeten Kapstadt (Südafrika) als Stützpunkt für den Asienhandel und als Keimzelle für ihre weiße Siedlungspolitik |
1660 | In England wird die Restaurierung der Monarchie beschlossen, woraufhin Karl II. (Sohn des hingerichteten Altkönigs) aus dem Exil heimkehrt |
1661 | Ludwig XIV. übernimmt die Regierung in Frankreich und wodurch absolutistischer Herrschaft beginnt. Er gibt den Bau des Prunkschlosses von Versailles in Auftrag (ab 1661). |
1661 | England erwirbt Bombay in Indien |
1666 | In Marokko gelangen die Alawiden an die Macht, welche heute noch regieren |
1670 | Gründung der Hudson's Bay Company, welche den Pelzhandel in Nordamerika kontrollieren soll |
1682 | Peter der Große wird Zar des Russischen Reiches und ab 1721 auch erster Kaiser der RUS-Reiche. |
1700 | Sachsen überfallen Riga und lösen den 2. Nordischen Krieg aus, der bis 1721 andauern wird und den Zusammenbruch Schwedens als Großmacht besiegeln wird. |
1701 | Friedrich I. krönt sich in Königsberg zum König von Preußen. Fortan wird Brandenburg-Preußen als Königreich Preußen erwähnt. |
1701 | Beginn des Spanischen Erbfolgekriegs bei dem sich eine Allianz des Kaiser (HRR), der Niederlande und England gegen Ludwig XIV. (Frankreich) und seinen Prätendenten in Spanien bildet. Der Krieg wird nicht nur in Kontinentaleuropa ausgetragen, sondern auch in der Karibik, in Nordamerika und im Atlantik. |
1703 | Peter der Große gründet die Stadt Sankt Petersburg und macht sie ab 1712 zur Hauptstadt |
1707 | England und Schottland, welche in Personalunion geführt werden, schließen sich zur Realunion zusammen, welche in der Folge als Vereinigtes Königreich von Großbritannien auftritt. |
1713 | Der Frieden von Utrecht beendet den Spanischen Erbfolgekrieg. Der Bourbone Philipp V. wird als spanischer König anerkannt. Die Briten behalten allerdings Gibraltar und Menorca. Außerdem erhalten sie das Monopol für den Sklavenhandel in spanischen Kolonien. |
1714 | Königin Anna stirbt, wodurch die Linie der Stuarts erlischt. Auf dem englischen Thron steigt Georg I. Ludwig aus dem Hause Hannover. |
1721 | Der 2. nordische Krieg endet mit dem Friedensschluss zu Nystad. Die Schweden verlieren Livland, Estland, Ingermanland und Teile von Kareliens an Russland. |
1721 | Peter der Große nimmt den Titel des Allrussischen Kaisers an. |
1733 | Nach dem Tod August des Starken kommt es in Polen zum Thronstreit, welcher in den Polnischen Thronfolgekrieg mündet. |
1741 | Die Palastrevolution in Russland bringt Elisabeth, Tochter Peters des Großen, an die Macht. |
1756 | Beginn des Siebenjährigen Krieges durch Friedrich II. von Preußen gegen die Sachsen |
1757 | Robert Clive besiegt den Herrscher von Bengalen, wodurch die Briten zur stärksten Macht in Indien aufsteigen. |
1759 | Die Briten erobern Quebec und Montreal. Frankreichs Position in Nordamerika wird unbedeutend. |
1761 | Nach dem Tod der russischen Kaiserin Elisabeth besteigt deren Neffe Peter III. den russischen Thron. Dieser einigt sich mit Preußen über einen Sonderfrieden, was den Siebenjährigen Krieg beendet. Noch im selben Jahr wird Peter III. durch seine Gemahlin Katharina II. (die Große) gestürzt. |
1762 | Jean-Jacques Rousseau veröffentlicht seinen Gesellschaftsvertrag und attackiert damit die bestehende Ordnung. |
1763 | Der Frieden von Paris beendet den Siebenjährigen Krieg endgültig. Frankreich verliert seinen kompletten Kolonialbesitz in Nordamerika. In Indien bekommen die Franzosen nur Bruchstücke zurück. Preußen und Österreich (Habsburgermonarchie) schließen den Frieden von Hubertusburg, welcher regelt - dass Schlesien preußisch bleibt - wodurch Preußen zur zweiten deutschen Großmacht (neben Österreich) in Europa aufsteigt. |
1765 | Die Erfindung der verbesserten Dampfmaschine durch James Watt führt zur Industriellen Revolution. |
1768 | James Cook unternimmt eine Entdeckungsreise nach Neuseeland und kartographiert die Küste im Auftrag der Engländer. Auf dieser Reise entdeckt er die Südostküste Australiens (1770). |
1772 | Erste Teilung Polens zwischen Russland, Preußen und der Habsburgermonarchie (Österreich-Ungarn) |
1776 | Die dreizehn britischen Kolonien von Nordamerika erklären, aufgrund der hohen Steuerzahlungen (Kriegssteuern des Siebenjährigen Krieges), ihre Unabhängigkeit gegenüber Großbritannien. Die Briten nehmen dies nicht hin und es beginnt der amerikanische Unabhängigkeitskrieg, welchen die Amerikaner 1783 gewinnen können. Zu den bedeutendsten Figuren gehören Thomas Jefferson (Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung) und George Washington (Oberbefehlshaber). Beide gelten als Gründungsväter der USA und Washington wurde ab 1789 zum ersten Präsidenten der USA ernannt. |
1776 | Der Schotte Adam Smith begründet die liberale Wirtschaftstheorie. |
1783 | Im Frieden von Paris erkennt Großbritannien die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten an. Die USA sind das erste Überseegebiet der Europäer, welches selbstständig werden durfte. |
1787 | Gründung der Gesellschaft zur Abschaffung des Sklavenhandels in Großbritannien |
1788 | An der Küste Australiens landen die ersten britischen Schiffe mit 700 Strafgefangenen. An der Südostküste Australiens entsteht die neue Kolonie New South Wales. Fortan wird Australien die Gefangenenkolonie Großbritanniens sein. |
1788 | In den USA tritt die Verfassung in Kraft. |
1792 | Die Verfassung der USA wird um die Bill of Rights ergänzt, in welcher die wesentlichen Menschen- und Bürgerrechte festgehalten sind. |
1789 | Am 14. Mai beginnt die Französische Revolution mit der Erstürmung der Bastille. Zuvor kamen Generalstände und Nationalversammlung zusammen, um die katastrophale finanzielle Situation zu besprechen. Der sogenannte Dritte Stand (Arbeiter, Bauern, Bürgertum) trägt die hohen Staatskosten des Absolutismus und der Prunkherrschaft, weshalb über eine Lösung debattiert wurde. Da es diese Lösung nicht gab, erstürmten die Volksmassen das Staatsgefängnis (Bastille) von Paris. In den Folgejahren fällt Frankreich in einen Bürgerkrieg, nimmt die Monarchen fest und wird diese schließlich enthaupten. Die Französische Revolution markiert das Ende der Frühen Neuzeit und den Beginn der Moderne, da die demokratische Bewegung in Europa mit der Revolution entstand. |
1792 | Das revolutionäre Frankreich erklärt Preußen und Österreich den Krieg (1. Kolationskrieg) |
1792 | Die französische Übergangsregierung erklärt Frankreich zur Republik und eröffnet den Prozess gegen König Ludwig XVI.. |
1793 | Hinrichtung von König Ludwig XVI. und seiner Gemahlin Marie Antoinette |
1793 | Russland und Preußen beschließen die zweite Teilung Polens |
1793 | In Frankreich übernimmt der Konvent die Regierung, baut ein Terrorregime auf und schaltet alle antirevolutionären Kräfte aus. Beherrschende Figur ist Maxilmilien de Robespierre. |
1794 | Maximilien de Robespierre wird hingerichtet |
1795 | Bei der dritten Teilung Polens teilen sich Österreich-Ungarn, Preußen und Russland den restlichen Rumpfstaat untereinander auf. Polen erlischt territorial vollständig. |
1795 | In Frankreich wird eine neue Verfassung verkündet und ein fünfköpfiges Direktorium gewählt. Die radikale Phase der Französischen Revolution gilt als beendet. |
1796 | Durchführung der ersten Pockenimpfung durch Edward Jenner |
1797 | Ende des 1. Koalitionskrieges endet mit dem Frieden von Campo Formio, in welchem Österreich auf das gesamte linke Rheinufer verzichten muss. Als Entschädigung erhält Österreich die Republik Venedig. |
1798 | Der französische General Napoleon Bonaparte erobert Malta und Ägypten. |
1799 | Napoleon Bonaparte wird zum ersten Konsul und übernimmt die Leitung des Staates. |
1804 | In Frankreich tritt der Code civil in Kraft |
1804 | Napoleon Bonaparte nimmt den Titel Kaiser der Franzosen an und wird fortan als Napoleon I. bezeichnet |
1804 | Aufstände in Serbien gegen die osmanische Herrschaft beginnen |
1805 | Russland, Großbritannien und Österreich verbinden sich im 3. Koalitionskrieg gegen Napoleon |
1806 | Napoleon fördert die Bildung eines Rheinbundes, wodurch die deutschen Staaten aus dem Verband des Heiligen Römischen Reiches austraten. Kaiser Franz II. (HRR) legt am 6. August seine Kaiserwürde ab, wodurch das Heilige Römische Reich nach mehr als 1000 Jahren (seit Otto I.) erlischt. |
1806 | Im 4. Koalitionskrieg unterliegt Preußen den Franzosen bei der Doppelschlacht von Jena und Auerstädt. |
1806 | Ab 1806 wurden preußische Reformen angestoßen, welche den Agrarstaat in einen Industriestaat wandeln werden. Die Reformen betrafen v.a. das Militärwesen, das Bildungssystem und den Wirtschaftssektor. Durch die Niederlage der Franzosen wird Preußen in den nächsten Jahrzehnten zum stärksten deutschen Staat aufsteigen. |
1809 | Wilhelm von Humboldt beginnt mit Bildungsreformen in Preußen. 1810 gründet er die Berliner Universität. |
1810 | In spanischen Überseegebieten beginnt die Unabhängigkeitsbewegung. Die südamerikanischen Unabhängigkeitskriege waren eine Folge der Napoleonkriege im Heimatland, da Napoleon Bonaparte zwischen 1808 und 1813 seinen Bruder Joseph Bonaparte auf den spanischen Thron einsetze, nachdem er den spanischen Thronwärter Ferdinand VII. in Schutzhaft nahm. Fortan bildete sich im spanischen Mutterland eine Gegenregierung zu Napoleons Bruder. Diese Ideen sprangen auf die spanischen Kolonialgebiete über und blieben auch nach Wiedereinsetzung von Ferdinand VII. erhalten. Nach 1825 hatte Spanien kein Überseegebiet mehr, was Nationalisten stark ärgerte und als eine Ursache für den Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs (1936) herangezogen wird. |
1810 | Preußen führt die Gewerbefreiheit ein und hebt den Zunftszwang auf. |
1812 | Napoleons Russlandfeldzug scheitert. Preußen schließt sich Russland an und bereitet so die Napoleonischen Befreiungskriege vor. (Konvention von Tauroggen) |
1813 | Russland, Preußen, Großbritannien, Österreich und Schweden schließen ein Bündnis gegen Napoleon (Befreiungskriege). Bei der Völkerschlacht von Leipzig wird Napoleon von der Allianz besiegt. Daraufhin löst sich der Rheinbund auf. Die von Napoleon kreierten Kleinstaaten in Mitteldeutschland und Norddeutschland verschwinden. Die Staaten im Süden bleiben zunächst bestehen. |
1814 | In der Neujahrsnacht übertritt Preußens Armee das Rheinufer und bringt den Krieg nach Frankreich. Nach Einzug der Alliierten in Paris dankt Napoleon förmlich ab und geht ins Exil auf Elba. Unter Ludwig XVIII. wird die Bourbonenherrschaft in Frankreich erneuert. |
1814 | In England kommt die erste Dampflokomotive zum Einsatz |
1815 | Napoleon kehrt überraschend aus dem Exil zurück. Die Mächte Europas erneuern ihr Bündnis auf dem Wiener Kongress. |
1815 | Auf dem Wiener Kongress (8. Juni) wird mit der Unterzeichnung der Deutschen Bundesakte der Deutsche Bund aus 41 Einzelstaaten beschlossen. Oberstes Gremium ist der Bundestag in Frankfurt unter dem Präsidium Österreichs. |
1815 | Auf dem Wiener Kongress (9. Juni) wird die Schlussakte unterzeichnet, welche die europäische Neuordnung (nach Napoleon) regeln soll. Preußen erhält Posen, Schwedisch-Vorpommern und große Gebiete im Westen, wie das Rheinland und Westfalen. Der Westen mit dem Ruhrgebiet wird später die strukturelle Überlegenheit der Hohenzoller (Preußen) im Deutschen Bund bewirken. Österreich muss auf seine Rheingebiete verzichten, erhält aber Teile Polens und Oberitalien. Russland erhält Kernpolen als abhängiges Königreich. Großbritannien darf seine Kolonialgebiete, welche es während der Koalitionskriege erobert hat, behalten. |
1815 | Bei der Schlacht von Waterloo (18. Juni) wird Napoleon von der europäischen Allianz ein zweites Mal geschlagen und dankt ab. Er wird auf die Atlantikinsel St. Helena verbannt, wo er 1821 stirbt. Frankreich wird bei einem neuerlichen Friedensschluss auf die Grenzen von 1790 zurückgeführt. |
1816 | Die Vereinigten Staaten von Rio de la Plata (heute Argentinien) erklären ihre Unabhängigkeit gegenüber Spanien |
1817 | Beim Wartburgfest (300 Jahre Martin Luther, 1517) feiern die deutschen Burschenschaften ein Fest und erheben nationale sowie liberale Forderungen. Die Deutschlandfahne in Schwarz-Rot-Gold taucht auf und soll an die Napoleonische Befreiung und Lützowschen Freikorps erinnern, in welchen die Studenten während der Kriegsjahre dienten. Ein Wahlspruch der Freikorps von Lützow war: "Von schwarzer Nacht durch rotes Blut der goldenen Sonne entgegen" |
1818 | Im Kongress von Aachen wurde beschlossen, dass Frankreich als vollwertiges Mitglied in die europäische Mächte-Pentarchie (Russland, Frankreich, Preußen, Österreich, Großbritannien) zurückkehren darf. |
1819 | Verabschiedung der Karlsbader Beschlüsse, welche eine Verschärfung der Zensur und Maßnahmen gegen revolutionäre Umtriebe vorsahen. Dem vorausgegangen war ein politischer Mord am Schriftsteller August von Kotzebue durch Burschenschaftler. |
1820 | Die Sklaverei wird in den Nordstaaten der USA abgeschafft und verboten. Es bilden sich Union von Sklavenhalterstaaten und sklavenfreien Staaten. |
1821 | In Neapel und Sardinien kommen erste Bestrebungen zur Gründung eines italienischen Nationalstaates auf. Diese Epoche in der Geschichte Italiens wird als Risorgimento bezeichnet. Auf dem Kongress in Laibach (Januar-Mai) beschließen die europäischen Mächte (Russland, Österreich, Preußen) eine bewaffnete Intervention. |
1821 | Mexiko wird unter Führung einer kreolischen Oberschicht von Spanien unabhängig |
1822 | Brasilien erklärt seine Unabhängigkeit von Portugal |
1825 | Zwischen Stockton und Darlington (England) wird die erste Eisenbahnlinie eröffnet |
1828 | Shaka, Anführer der Zulu, wird ermordet |
1830 | Frankreich beginnt mit der Eroberung Algeriens |
1830 | Die erste Eisenbahnlinie für Personenverkehr entsteht zwischen Manchester und Liverpool |
1830 | Bei der Juli-Revolution in Frankreich wird Karl X. durch die Volksmassen gestürzt. Die Revolution macht Eindruck auf die Nachbarstaaten. |
1830 | Belgien erklärt sich unabhängig vom Königreich Niederlande. Erster König wird Leopold I. Das Königreich Belgien erhält 1831 eine liberale Verfassung. |
1832 | 30.000 Menschen versammeln sich zum Hambacher Fest in der Pfalz. Die Menschen fordern die Einheit der deutschen Länder zu einem Land, die Einigung Europas und eine Konföderation der Republiken. |
1834 | Im britischen Kolonialreich wird die Sklaverei abgeschafft. |
1834 | Der deutsche Zollverein (ab 1. Januar) vereinigt die deutschen Einzelstaaten (ohne Österreich, Hannover, Hansestädte) zu einem gemeinsamen Zollabkommen. Da Österreich ausgeschlossen wird, rückt die kleindeutsche Lösung (ohne Österreich) auch bei einer bevorstehenden Reichsgründung mehr in den Fokus. Geführt wird der Zollverein durch Preußen. |
1836 | In Südafrika verlassen tausende Buren das britische Kolonialgebiet und gründen nordwärts neue Staaten. |
1837 | Durch Thronbesteigung Victorias endet die Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover, welche seit 1714 bestanden hatte. |
1841 | Thomas Cook führt in England die erste planmäßig organisierte Bahnreise durch. Mit diesem Ereignis beginnt der Massentourismus. |
1842 | Der Opiumkrieg zwischen China und Großbritannien endet mit dem Vertrag von Nanjing. Die Briten bekommen Hongkong als Kolonie zugesprochen. |
1846 | Die USA annektieren Texas, wodurch es zum Krieg mit Mexiko kommt- welchen die Mexikaner verlieren. |
1848 | Am 12. Januar beginnt das europäische Jahr der Revolutionen mit einem Aufstand in Palermo. |
1848 | Am 27. Februar beginnt in deutschen Städten die Revolution, angefangen in Baden. In Berlin kommt es zum Barrikadenkampf und in Wien wird Metternich gestürzt. Die Liberalen fordern eine Vereinigung der deutschen Ländereien. In der Frankfurter Paulskirche kommt am 18. Mai eine gesamtdeutsche Nationalversammlung zusammen, um über einen deutschen Nationalstaat zu debattieren. |
1848 | Karl Marx und Friedrich Engels veröffentlichen das Kommunistische Manifest in London |
1849 | Am 28. März bietet die deutschen Nationalversammlung dem König von Preußen die deutsche Kaiserkrone an. Friedrich Wilhelm IV. lehnt allerdings ab. Damit scheitert der erste Versuch, einen gesamtdeutschen Nationalstaat zu schaffen. |
1851 | Durch einen Staatsstreich kommt Luis Napoleon in Frankreich an die Macht. Ein Jahr darauf, nennt er sich Kaiser der Franzosen. |
1861 | In Turin wird das Königreich Italien ausgerufen, welches der erste Nationalstaat Italiens ist. Hauptstadt wird zunächst Turin, später Florenz. Nachdem die Italiener 1870 den Kirchenstaat einnehmen konnten und somit ganz Italien vereinigen konnten, wird ab 1871 Rom die neue Hauptstadt. |
1861 | In den USA beginnt ein Bürgerkrieg zwischen den Konföderierten (Sklavenhalterstaaten) und den sklavenfreien Unionsstaaten um Präsident Abraham Lincoln. |
1865 | Der amerikanische Bürgerkrieg endet mit einem Sieg der Unionstruppen am 9. April. In der Folge wird Abraham Lincoln am 15. April ermordet. Das Verbot der Sklaverei wird in allen Staaten der USA durchgesetzt. |
1866 | Der deutsche Dualismus gipfelt im Deutschen Bruderkrieg, bei dem Preußen die Österreicher besiegt. Die entscheidende Schlacht bei Königgrätz fand am 3. Juli statt. Nach dem Deutsch-deutschen Krieg löst sich der Deutsche Bund auf und Preußen einigt die nördlichen Staaten bis zur Mainlinie (Norddeutscher Bund). Österreich gehört seitdem nicht mehr zur deutschen Staatenwelt. |
1867 | Russland verkauft Alaska an die USA für 7,2 Mio. Dollar. |
1869 | Am 16. November wird der Suezkanal eröffnet, welcher das Rote Meer mit dem Mittelmeer verbindet. Dadurch verkürzt sich der Seeweg nach Indien erheblich. Die Aktien am Kanal befinden sich weitestgehend in französischer und britischer Hand. |
1870 | Frankreich erklärt Preußen aufgrund der spanischen Thronbesteigung eines Hohenzollern den Krieg. Die Entscheidungsschlacht bei Sedan (1. und 2. September) gewinnt Preußen, wodurch der Deutsch-Französischen Krieg entschieden ist. Napoleon III. muss abdanken und der Papst verliert aufgrund der Niederlage Frankreichs einen wichtigen Partner gegen Italien. Bereits 1861 wurde das Königreich Italien ausgerufen und 1870 zogen die Italiener militärisch in den Kirchenstaat ein, besetzten und annektierten diesen. Rom wurde ab 1871 zur Hauptstadt Italiens (vorher Florenz). |
1871 | Im Spiegelsaal des Schlosses Versailles wird am 18. Januar der preußische König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Die Reichsgründung beendet die Kleinstaaterei auf deutschen Gebieten. Dieser Akt war ein Zusammenschluss der Staaten des Norddeutschen Bundes mit den süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt. Hegemonialmacht im Deutschen Reich ist Preußen. Die Reichseinigung bzw. Reichsgründung von 1871 schuf den ersten deutschen Nationalstaat der Geschichte. |
1876 | Die Indianer erringen am Little Big Horn River in Montana einen letzten Sieg gegen die US-Kavallerie, welche von General George A. Custer angeführt werden. Zu den bedeutendsten Anführern der Indianern bei dieser Schlacht gehören die Sioux-Häuptlinge Sitting Bull und Crazy Horse. |
1878 | Der Berliner Kongress regelt den Frieden zwischen Russland und dem Osmanischen Reich, um die Balkankrise zu beenden. Die Osmanen hatten eine erhebliche Niederlage erlitten. In der Folge stieg Russland als Schutzmacht über die Balkanstaaten auf. |
1878 | Am 18. Oktober setzt der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck das Sozialistengesetz durch, wonach gemeingefährliche Bestrebungen der Sozialdemokratie durch den Staat unterbunden werden konnten. Das Gesetz verbot sozialistische, sozialdemokratische, kommunistische Vereine, Versammlungen und Schriften, deren Zweck der Umsturz der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung sei. |
1882 | Ägypten wird britischen Einfluss unterworfen. |
1883 | Im Deutschen Reich werden mehrere Gesetze zur Sozialgesetzgebung beschlossen. So wurde 1883 eine Krankenversicherung für Arbeitnehmer eingeführt. Ein Jahr später folgt eine Unfallversicherung. Die Bismarck'sche Sozialgesetzgebung hatte ihren Höhepunkt 1889 mit dem Abschluss einer Invaliden- und Altersversicherung. |
1884 | Festlegung von Standard-Zeitzonen auf der ganzen Erde |
1888 | Dreikaiserjahr im Deutschen Reich: Auf Wilhelm I. folgt sein Sohn Friedrich III., welcher überraschend stirbt, so dass sein Sohn Wilhelm II. das Kaisererbe antritt. |
1890 | Der deutsche Kaiser Wilhelm II. entlässt den Reichskanzler Otto v. Bismarck aus seinem Amt. In der Folge wurde das Sozialistengesetz nicht weiter verlängert. |
1891 | In Russland beginnt der Bau der Transsibirischen Eisenbahn |
1893 | Neuseeland führt als erstes Land der Welt das Wahlrecht für Frauen ein. In den meisten Ländern Europas geschieht dies erst nach dem Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich 1918/19). In Wyoming (US-Bundesstaat) wurde das Wahlrecht bereits 1869 eingeführt |
1896 | Im Deutschen Reich beginnt eine Phase der Hochkonjunktur, wodurch das Reich zur führenden Industrienation neben den USA aufsteigt. In der Wirtschaftsgeschichte werden die Jahre nach Reichsgründung als Gründerjahre bezeichnet, da neben der Reichsgründung auch viele Firmen und Innovationen entstanden. |
1896 | Theodor Herzl begründet mit seiner Programmzeitschrift "Der Judenstaat", in welcher er für eine Ansiedlung der Juden in Palästina wirbt, den politischen Zionismus. |
1899 | Durch einen Diplomatenmord besetzen die europäischen Mächte, einschließlich Japan, die chinesische Hauptstadt Peking. Die Nationalisten in China, welche aufgrund ihre Kampfkünste im Westen als Boxer bezeichnet wurden, widersetzen sich der europäischen Besatzung. Der Boxeraufstand entwickelte sich bald zu einem Krieg zwischen dem Kaiserreich China und den europäischen Großmächten, welchen die Vereinigten acht Staaten gewannen. Der Boxeraufstand und dessen Folgen ist ein Sinnbild des westlichen Imperialismus gegenüber der einstigen Supermacht China. |
1901 | Australien wird unabhängig vom Britischen Empire |
1907 | Neuseeland wird unabhängig vom Britischen Empire |
1912/13 | Im Ersten Balkankrieg siegt ein Bündnis aus Bosniern, Bulgaren, Serben und Griechen gegen das Osmanische Reich. |
1913 | Der US-amerikanische Automobilbauer Henry Ford stellt auf Fließbandarbeit um. |
1914 | Am 1. August beginnt der Erste Weltkrieg. Auslöser war der Mord am österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo. Dem folgt eine Kettenreaktion in den Bündnissystemen, woraufhin das Deutsche Kaiserreich dem russischen Zarenreich den Krieg erklärt. Als Folge des Ersten Weltkriegs verliert Europa seine politische, wirtschaftliche und kulturelle Dominanz dauerhaft an die USA. |
1914 | Eröffnung des Panama-Kanals am 15. August |
1917 | Am 2. März wird in Russland die Monarchie gestürzt, worauf Nikolaus II. abdankt, aber dennoch 1918 durch Bolschewisten ermordet wird. Die Revolution begann im Februar, nach gregorianischer Zeitrechnung, aber im März. |
1917 | Am 25. Oktober erstürmen die Bolschewisten das Winterpalais in Petrograd und verhaften die provisorische Regierung. Die Oktoberrevolution ist eine Konterrevolution zur Februarrevolution vom 2. März, um die gemäßigten Menschewisten abzulösen. Redensführer der Bolschewisten ist W.I. Lenin. Die Konterrevolution löst einen Russischen Bürgerkrieg aus, welcher erst 1921/22 endet und etwa 10 Menschen das Leben kostet. Am Ende des Bürgerkriegs wird die Sowjetunion als kommunistischer Staat gegründet. |
1918 | Im Deutschen Reich wird die Monarchie durch die Novemberrevolution abgeschafft. Kaiser Wilhelm II. dankt als letzter deutscher Kaiser ab. Das Königreich Preußen wird in einen Freistaat Preußen überführt. Die provisorische Regierung im Deutschen Reich bestand nach der Revolution aus dem Rat der Volksbeauftragten, welche bis zur nächsten Wahl (13. Februar 1919) amtierte. |
1918 | Die Kampfhandlungen des Ersten Weltkrieges wurden am 11. November 1918 durch den Waffenstillstand von Compiègne beschlossen. |
1919 | Die endgültigen Friedensverträge, welche den Ersten Weltkrieg auch rechtlich beendeten, wurden in Pariser Vororten geschlossen und werden deshalb als Pariser Vorortverträge bezeichnet. Der Friedensvertrag mit dem das Deutsche Reich aus dem Krieg ausschied, ist der Vertrag von Versailles (unterzeichnet am 28. Juni). Österreich stieg mit dem Vertrag von Saint-Germain (unterzeichnet am 10. September) dem Weltkrieg aus. Durch den Ersten Weltkrieg verlor Europa seine dominante Stellung in der Weltpolitik an die USA und gleichzeitig stiegen die vier prägenden Monarchien des Mittelalters und der frühen Neuzeit in die Vergessenheit ab: Hohenzollern, Habsburger, Romanows und Osmanen. |
1919 | In Weimar wurde am 11. August eine neue Verfassung beschlossen, weshalb das Staatengebilde des Deutschen Reiches zwischen 1918 und 1933 auch als Weimarer Republik bezeichnet wird. Amtlich und zwischenstaatlich blieb allerdings das Deutsche Reich bestehen, wurde auch so bezeichnet und Berlin blieb Hauptstadt. Erster Reichskanzler der Neuen Republik wurde Friedrich Ebert (Sozialdemokrat). |
1919 | Am 29. April wird der Völkerbund gegründet, um zukünftige Weltkriege zu verhindern. |
1922 | Am 3. April wählt das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei in Sowjetrussland den Machtpolitiker Joseph Stalin zum neuen Generalsekretär. Dieser wird Russlands Geschichte nachhaltig prägen, weshalb diese Epoche als Stalinismus bezeichnet wird. |
1922 | In Italien marschieren am 28. Oktober die Faschisten in Rom. Angeführt werden diese von Benito Mussolini, welcher anschließend vom König zum Ministerpräsidenten ernannt wird. |
1922 | Am 30. Dezember wird auf dem 1. Allunionskongress in Moskau die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) beschlossen |
1925 | Auf dem Kongress in Locarna erkennt das Deutsche Reich die Unverletzbarkeit seiner Westgrenzen an. Bezüglich der Ostgrenze verpflichtet sich das Deutsche Reich dazu, keine Änderung mit Gewalt herbeizuführen. Diese Versprechen sind Teil der Aussöhnungspolitik von Gustav Stresemann (Außenminister). |
1926 | Das Deutsche Reich wird in den Völkerbund aufgenommen. |
1929 | In den Lateranverträgen (11. Februar) gibt der Papst seinen Widerstand gegen das Königreich Italien auf und erhält dafür die Vatikanstadt in Rom als souveränen Besitz. |
1929 | Der Börsencrash (24./25. Oktober) an der New Yorker Börse leitet die Weltwirtschaftskrise ein. |
1930 | Mahatma Gandhi startet eine gewaltfreie Kampagne gegen die britische Kolonialherrschaft in Indien. Er wird zum Führer der indischen Freiheitsbewegung. |
1933 | Am 30. Januar beruft Reichspräsident v. Hindenburg den Führer der rechtsradikalen Nationalsozialisten (NSDAP), namens Adolf Hitler, zum deutschen Reichskanzler. |
1934 | Röhm-Putsch: Die Nationalsozialisten, unter Führung von Adolf Hitler, ermorden Führungskräfte der Sturmabteilung (SA) und begründen dies damit, dass diese einen Putsch gegen den Führer geplant hätten. Einer der hochrangigsten Funktionäre, welcher so beseitigt wurde, war SA-Stabschef Ernst Röhm, welcher zum Namensgeber des angeblichen Putschversuches wurde. |
1934 | Am 18. September wird die Sowjetunion in den Völkerbund aufgenommen, wodurch der Staat faktisch international anerkannt war. |
1935 | Das Deutsche Reich hebt die Beschlüsse des Versailler Vertrages zur Rüstungskontrolle auf und führt die allgemeine Wehrpflicht ein. |
1935 | Am 15. September werden die Nürnberger Gesetze beschlossen, welche Juden im Deutschen Reich entrechten. |
1936 | Ein Putschversuch, unter Mitwirkung von General Francisco Franco, schlägt fehl - wodurch der Spanische Bürgerkrieg beginnt. |
1936 | Das Deutsche Reich geht Bündnisse mit Italien und Japan ein. (Achse Berlin–Rom, Achsenmächte) |
1938 | Am 12. März marschiert Nazideutschland in Österreich und annektiert das Land. |
1938 | Am 29. September wird im Rahmen des Münchner Abkommens beschlossen, dass die Tschechoslowakei das Sudetenland an das Deutsche Reich abtreten muss. Binnen 10 Tagen musste die Tschechoslowakei das Gebiet räumen und der Truppeneinmarsch der Deutschen begann am 1. Oktober 1938. |
1938 | Am 9. November inszenieren die Nationalsozialisten ein Pogrom gegen Juden und jüdische Einrichtungen im Deutschen Reich. Die Reichskristallnacht fand zwar in der Nacht vom 9. auf den 10. November statt, aber bereits am 7. November begannen die Überfälle. Zwischen dem 7. und 13. November wurden im ganzen Reichsgebiet mehrere hundert Juden ermordet. Mehr als 300 Juden nahmen sich das Leben. |
1939 | Am 23. August schließt Nazideutschland einen Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion (Hitler-Stalin-Pakt). In einem geheimen Zusatzprotokoll teilen sich Hitler und Stalin den polnischen Staat untereinander auf. So soll das Deutsche Reich den Westteil Polens besetzen und die Sowjetunion den Ostteil. |
1939 | Am 1. September beginnt mit dem Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. Aufgrund von Bündnisverpflichtungen gegenüber Polen erklären Frankreich und Großbritannien dem Deutschen Reich den Krieg. Die Wehrmacht besetzt Polen und gliedert es im Deutschen Reich ein. Ostpolen wird von der Sowjetunion besetzt. |
1940 | Im Zuge des Zweiten Weltkrieg besetzt die deutsche Wehrmacht zwischen April und Juni die Territorien von Dänemark, Norwegen, die Niederlande, Luxemburg, Belgien und Frankreich. |
1940 | Im Sommer beginnt die Luftschlacht um England, welche bis 1941 andauert. Obwohl die deutsche Luftwaffe erbarmungslos britische Städte bombardierte, konnten die Briten die Luftherrschaft behalten und eine deutsche Invasion verhindern. |
1941 | Im April greifen deutsche Verbände Jugoslawien und Griechenland an. |
1941 | In einem Überraschungsangriff überfällt das Deutsche Reich ab dem 22. Juni auch die Sowjetunion und erzielt schnell größere Anfangserfolge. Die USA und Großbritannien schließen ein Beistandsabkommen mit Stalin und so verhindern sie gemeinsam die vollständige Invasion in Russland. |
1941 | Am 7. Dezember überfällt Japan die amerikanische Flotte in Pearl Harbor (Hawaii). Das Deutsche Reich erklärt am 11. Dezember auch der USA den Krieg. |
1942 | Auf der Wannsee-Konferenz (20. Januar) beschließen hochrangiger Vertreter deutscher Reichsbehörden die Endlösung der europäischen Judenfrage. In den nachfolgenden Jahren fallen Millionen Juden, darunter Frauen und Kinder, dem Rassenwahn der Nazis zum Opfer. Die Ermordung der Juden erfolgt industriell in sogenannten Vernichtungslagern. Im späteren Kriegsverlauf werden Konzentrationslager zu Vernichtungslagern umfunktioniert. |
1942 | Im Pazifikkrieg geraten die Japaner schnell in die Defensive. Die Schlacht um Midway vom 4. bis 7. Juni gilt als Wendepunkt des Pazifikkrieges, da die Japaner 4 Flugzeugträger und mehr als 250 Trägerflugzeuge verloren. |
1943 | Auf der Konferenz von Casablanca legen sich der US-amerikanische Präsident Franklin Roosevelt und der britische Premierminister Winston Churchill darauf fest, den Krieg solange zu führen, bis das Deutsche Reich, Italien und Japan bedingungslos kapitulieren würden. |
1943 | Bei der Schlacht um Stalingrad (bis 2. Februar) muss die deutsche Wehrmacht eine schmerzvolle Niederlage hinnehmen, worauf Joseph Goebbels (Propagandaminister) den totalen Krieg ausruft. |
1943 | Mussolini wird am 25. Juli abgesetzt, später von den Deutschen befreit - um seine Herrschaft in Norditalien fortzuführen. Der italienische König und der neue Regierungschef Italiens begeben sich zu den Alliierten im Süden, wodurch Italien politisch geteilt ist. |
1943 | Auf der Teheran-Konferenz diskutieren Roosevelt, Stalin und Churchill über eine Nachkriegsordnung in Europa. Dabei soll die Oder-Neiße-Linie als Westgrenze Polens und die Curzon-Linie als polnische Ostgrenze in Betracht gezogen werden. |
1944 | Die Alliierten durchbrechen die Monte Cassino-Front und erobern Rom. Durch die Landung in der Normandie machen die Alliierten eine zweite Front auf, was die deutsche Wehrmacht überfordert. |
1944 | Hitler überlebt das Stauffenberg-Attentat (20. Juli) und die Konservativen scheitern somit, das Deutsche Reich durch Beseitigung des Diktators noch retten zu können. |
1944 | Am 23. Juli wird in Bretton Woods (USA) ein neues Weltwährungssystem eingerichtet, wodurch der Dollar zur Leitwährung wird und den Pfund-Sterling ablöst. |
1945 | In Jalta findet die zweite Konferenz der Großen Drei statt. Gegen Stalins Widerstand soll Frankreich bei der Besetzung Deutschlands beteiligt werden. Während der Jaltakonferenz zeichnet sich bereits ab, dass die europäische Nachkriegsordnung von der Sowjetunion und den USA bestimmt werden wird. |
1945 | Hitler begeht am 30. April Selbstmord, während die Rote Armee dabei ist, Berlin zu erobern. Mussolini wird am 28. April auf seiner Flucht in der Schweiz erschossen. |
1945 | Am 7. Mai kapitulieren die deutschen Streitkräfte in Reims vor den Amerikanern und am 8. Mai in Berlin-Karlshorst vor den Russen. Der 8. Mai wird später als Tag der Befreiung in die deutsche Geschichte eingehen. |
1945 | Am 26. Juni werden in San Francisco die Vereinten Nationen gegründet, deren Charta insgesamt 51 Staaten unterschreiben. |
1945 | Auf der Potsdamer Konferenz (17. Juli - 2. August) einigen sich die Großen Drei (Russland, USA, Großbritannien) auf die Nachkriegsbehandlung des Deutschen Reiches und beschließen Eckpunkte (Entmilitarisierung, Entnazifizierung und Demokratisierung). |
1945 | Als einzige Nation der Geschichte setzen die USA am Ende des Zweiten Weltkriegs auch Atomwaffen ein. Am 6. und 9. August werden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen, worauf Japan am 2. September kapituliert. |
1945 | Am 2. September verkündet der Führer der vietnamesischen Kommunisten (Ho Chi Minh) die Unabhängigkeit Vietnams, was Frankreich nicht anerkennt - weshalb Vietnam sich seine Unabhängigkeit bis 1954 erkämpfen muss. |
1946 | Die USA und Großbritannien vereinen ihre Besatzungszonen im Deutschen Reich zur Bizonse. |
1947 | Großbritannien entlässt Indien aus der Kolonialherrschaft |
1948 | 1 Tag vor Ablauf des britischen UN-Mandats für Palästina wird der Staat Israel gemäß UN-Teilungsplan erschaffen. Dabei bekommt Israel 77 % des Territoriums zugeschrieben und Palästina die restlichen 23 %. Nachdem Israel seine Unabhängigkeit verkündet hatte, greifen die arabischen Nachbarn den neuen Staat an. Israel kann sich im Palästina (bis 1949) behaupten und bleibt unabhängig. |
1948 | Währungsreform in den Westzonen des Deutschen Reiches, Als Reaktion verhängt die Sowjetunion eine Blockade - welche erst 1949 wieder aufgehoben wird. (Berlinblockade und Luftbrücke) |
1948 | In Korea werden zwei Staaten ausgerufen. Die Republik im Süden (Südkorea) orientiert sich westlich und Nordkorea wird zur kommunistischen Volksrepublik. |
1948 | In Südafrika wird mit einem Programm zur Rassentrennung begonnen (Apartheid). |
1949 | In den USA wird die NATO als Verteidigungsbündnis unter amerikanischer Führung gegründet. Neben den USA und Kanada werden viele westeuropäische Staaten als Gründungsmitglieder aufgenommen. |
1949 | In Westdeutschland tritt am 24. Mai das Grundgesetz in Kraft, welches seit 1948 erarbeitet wurde. Mit Inkrafttreten des Grundgesetz beginnt die Bundesrepublik Deutschland zu existieren, deren erster Regierungschef Konrad Adenauer wird. |
1949 | In China siegen die Kommunisten um Mao Tse Tuns, wodurch China zur Volksrepublik wird. Die Gegenspieler der Kommunisten (Chiang Kai-Shek) fliehen auf die Insel Taiwan und gründen dort die Republik China (ab 1950). |
1949 | In der sowjetischen Besatzungszone Deutschland (Ostdeutschland) wird am 1. Oktober die Deutsche Demokratische Republik ausgerufen. |
1950 | Mit dem Angriff Nordkoreas auf Südkorea beginnt am 25. Juni der Koreakrieg. Zur Friedenssicherung entsendet die UNO eigene Truppen, welche bis zur chinesischen Grenze vorstoßen - aber wieder zurückgedrängt werden. Der Koreakrieg endet 1953 ohne echten Sieger. |
1953 | Am 5. März stirbt Josef Stalin. Sein Nachfolger wird Nikita Chruschtschow. |
1953 | Am 17. Juni kommt es in verschiedenen Städten der DDR zu Streiks und Demonstrationen. Sowjetische Truppen beenden den Aufstand. In der BRD wird der Tag bis zur Wiedervereinigung als Gedenktag begangen. Und so gibt es Straßen des 17. Juni oder den Platz des 17. Juni. |
1955 | Die BRD tritt am 9. Mai der NATO bei. |
1956 | Ägypten verstaatlicht den Suezkanal, wodurch es zu einer Intervention der Franzosen und Briten kommt. Der Staat Israel schließt sich den Europäern im Kampf gegen Ägypten an. Die Suezkrise ist der zweite arabisch-israelische Krieg des Nahostkonfliktes. |
1956 | In Ungarn wird ein Volksaufstand gegen die kommunistische Regierung von sowjetischen Truppen niedergeschlagen. |
1957 | Am 25. März werden in Rom die Verträge zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM) von der BRD, den Benelux-Staaten, Frankreich und Italien unterzeichnet. |
1957 | Am 4. Oktober schießt die Sowjetunion den ersten künstlichen Erdsatelliten (Sputnik) ins Weltall. |
1959 | In Kuba siegen die Guerillakämpfer um Fidel Castro und Ernesto 'Che' Guevara. Erstere wird neuer Präsident der Inselrepublik. |
1960 | In Afrika werden viele Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen. |
1961 | Juri Gagarin startet als erster Astronaut (Kosmonaut) ins Weltall (12.04.). |
1961 | Der Bau der Berliner Mauer beginnt am 13. August. Dieser Mauerbau war seitens der DDR notwendig, da zu viele DDR-Bürger in den Westen flohen. |
1962 | Während der Kubakrise gerät die Welt an den Rand eines Atomkriegs. Grund ist die Stationierungsversuche von sowjetischen Raketenabschussrampen auf Kuba. Da diese Raketen die USA erreichen könnten, setzt die US-Regierung der Sowjetunion ein Ultimatum. Die Sowjetunion zieht sich zurück. In der Folge wird eine Telefon-Direktverbindung zwischen beiden Ländern angelegt, welche als Heißer Draht bezeichnet wird. Außerdem beginnen beide Länder damit, das atomare Abrüsten in Betracht zu ziehen. |
1963 | Am 22. November wird der US-Präsident John F. Kennedy aus unbekannten Gründen erschossen. Der mutmaßliche Täter Lee Harvey Oswald wurde zwei Tage später in Polizeigewahrsam erschossen. |
1965 | Die USA entsenden Kampftruppen nach Südvietnam, um das Land gegen kommunistische Nordvietnam zu unterstützen. Der Vietnamkrieg begann bereits 1955 und wird erst 1975 enden. |
1967 | Im Sechstagekrieg erobert Israel den Sinai, die Golanhöhlen und weitere Teile der Palästinensergebiete (Westjordanland und Gazastreifen). |
1968 | Die Studentenbewegung der 68-er erreicht in Paris ihren Höhepunkt. Viele junge Menschen stören sich an den andauernden Kriegen und der atomaren Aufrüstung und fordern daher echte Friedensbemühungen und Abrüstung. |
1968 | In der Tschechoslowakei kommt es zu Reformbemühungen (Prager Frühling). Sowjetische Truppen und andere Kampfeinheiten der Warschauer-Pakt-Staaten zwingen die Tschechen zum Umdenken. |
1969 | Neil Armstrong und Edwin Aldrin betreten als erste Menschen den Mond. |
1973 | Im Yom-Kippur-Krieg kann sich Israel erneut gegen die arabischen Nachbarn behaupten. Als Folge des Krieges geraten die Ölpreise durcheinander, was zu sozialen Konflikten führt. In der Folge kommt es 1974 zu diversen Regierungswechseln (USA, Äthiopien, BRD, Portugal, Griechenland). |
1975 | Durch die Einnahme von Saigon wird der Vietnamkrieg beendet. Der kommunistische Vietcong ist siegreich und ein Jahr später werden Süd- und Nordvietnam wiedervereinigt. |
1979 | Im Iran beginnt die islamische Revolution, wodurch die Monarchie beseitigt und das geistliche Oberhaupt R.M. Chomeini (Ayatollah Khomeini) zum Staatoberhaupt ernannt wird. |
1982 | Durch einen zweiten Ölpreisschock scheitert die sozialliberale Regierung in Westdeutschland. Helmut Schmidt wird durch ein Misstrauensvotum gestürzt und Helmut Kohl wird neuer Regierungschef. |
1985 | In der Sowjetunion wird Michail Gorbatschow neuer Parteichef. Er leitet eine Politik der Reformen ein, deren Schlüsselbegriffe Glasnost (Transparenz) und Perestrojka (Umgestaltung) sind. Dennoch kann er die nachteilige Entwicklung der Volkswirtschaft nicht aufhalten. Die Sowjetunion scheitert am Wettrüsten mit dem Westen und damit verbundenen Kosten. |
1986 | In der Ukraine kommt es zu einem Reaktorunfall im Kernkraftwerk Tschernobyl. |
1989 | In China wird die oppositionelle Studentenbewegung von Panzern niedergewalzt. |
1989 | Am 9. November öffnet die DDR sämtliche Grenzübergänge zum Westen. Die Grenzöffnung sind eine Folge friedlicher Demonstrationen, welche in verschiedenen Städten abgehalten worden. (Montagsdemos, Friedliche Revolution) |
1990 | Die neu gegründeten Länder der DDR treten nach dem Mauerfall der Bundesrepublik Deutschlands bei. Das föderale System der BRD war so konzipiert wurden, dass neue Mitgliedsstaaten (Bundesländer) jederzeit eingegliedert werden konnten. |
1991 | Der 2. Golfkrieg (17.01. - 28. 02.) endet mit einer Niederlage des Iraks. Der irakische Diktatur Sadam Hussein musste sich einer Allianz aus UN-Truppen und Saudi Arabien geschlagen geben. Das zuvor annektierte Kuweit erlangte durch den Sieg der Allianztruppen seine Souveränität zurück. |
1991 | Slowenien erklärt seine Unabhängigkeit, wodurch der Zerfall von Jugoslawien eingeleitet wird. Der Jugoslawienkrieg endet 1995 mit der Bildung von souveränen Balkanstaaten. |
1991 | Am 25. Dezember wird die Sowjetunion aufgelöst und das riesige Sowjetimperium zerfällt. Die einzelnen Unionsrepubliken erhalten ihre Unabhängigkeit, geraten aber in politische und wirtschaftlichen Krisen - da die jahrelange Abhängigkeit überwunden werden muss. |
1992 | In Maastricht unterschreiben die 12 Mitgliedsstaaten der EU den Vertrag zur Wirtschafts- und Währungsunion, wodurch ein gemeinsames Europa unumkehrbar auf den Weg gebracht werden soll. |
1993 | In der EU tritt der Binnenmarkt in Kraft (1. Januar) |
1994 | Völkermord in Ruanda, Hunderttausende Tutsi werden abgeschlachtet, ohne dass die Weltgemeinschaft eingreift (größter Genozid seit dem 2. Weltkrieg) |
1994 | Am 27. April endet die Apartheid-Ära in Südafrika endgültig und Nelson Mandela wird neuer Präsident des Landes. |
1997 | Großbritannien gibt Hongkong an China zurück |
1999 | Am 1. Januar wird der Euro in der Eurozone als neue Einheitswährung eingeführt |
2001 | Am 11. September werden Passagierflugzeuge entführt und auf zivile Ziele in den USA gesteuert. Beim Terrorakt sterben Tausende. Die USA benennt den saudi-arabischen Multimillionär Osama Bin Laden als Drahtzieher des Terroraktes. Fortan beginnt die Bekämpfung des internationalen Terrorismus. Im November wird die Taliban-Regierung in Afghanistan als mögliche Unterstützer Osama Bin Ladens ausgemacht. Es beginnt eine Militäroperation in Afghanistan. Nach der Vertreibung der Taliban bildet der Westen eine Übergangsregierung, welche am 22. Dezember ihre Arbeit in Kabul aufnimmt. |
2003 | Die USA und Großbritannien bilden eine Koalition der Willigen und greifen den Irak an, um den Machthaber Saddam Hussein zu stürzen. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg führt in Frankreich, Russland und Deutschland zu einem Entsetzen und die internationale Gemeinschaft wird in ihren Grundfesten erschüttert. |
2005 | Mit Angela Merkel überimmt erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik eine Frau das Kanzleramt. |
2008 | Die US-amerikanische Bank Lehman Brothers reicht ihren Insolvenzantrag ein und löst damit eine weltweite Wirtschafts-, Finanz- und Bankenkrise aus. |
2008 | Mit Barack Obama übernimmt erstmals ein Afroamerikaner das Amt des US-Präsidenten. |
2010 | Die drohende Staatspleite Griechenlands bedroht den Euroraum. Zur Bewältigung der Eurokrise spannt die EU finanzkräftige Rettungsschirme und zwingt das bankrottbedrohte Land zu erheblichen Einsparmaßnahmen. Nach Griechenland sind auch Portugal, Zypern und Irland auf massive Finanzhilfen angewiesen. |
2011 | Beginn des Arabischen Frühlings in Tunesien, welcher sich alsbald in der gesamten Arabischen Welt ausbreitet. |
2013 | Die USA erheben Anklage wegen Geheimnisverrat gegen den Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden, welcher politisches Asyl in Russland erhält. Snowden verriet der Weltgemeinschaft, dass der US-amerikanische Geheimdienst (NSA) sämtliche Daten von Verbündeten ausspäht, Telefone abhört und sensible Daten als Vorrat speichert. |
2014 | In der Ukraine wird der prorussische Präsident durch den Volksaufstand auf dem Majdan in Kiew gestürzt. Dies führt zur Spaltung der Ukraine. Die Russen annektieren völkerrechtswidrig die Krim-Halbinsel und auf dem Donbass (Ostukraine) kommt es zu einem anhaltenden Bürgerkrieg zwischen den prorussischen Separatisten und der ukrainischen Armee. Die Ukraine will sich künftig nach Westen (EU) orientieren, was allerdings durch anhaltende Unruhen verhindert wird. |
2015 | In Syrien beginnt ein Bürgerkrieg und der Islamische Staat ruft ein Kalifat in Nordsyrien aus. Daraufhin kommt es zum millionenfacher Flucht aus dem Nahen Osten über das Mittelmeer nach Europa. Die Aufnahme der Asylsuchenden stellen die europäischen Behörden vor unlösbare Probleme und führen zu Konflikten innerhalb der EU-Mitgliedstaaten. |
2016 | Die Briten halten einen Wahl zum EU-Austritt (Brexit) ab. Insgesamt 72,2 % der Wahlberechtigten votieren für den Austritt aus der EU. |
2017 | Amtsantritt Donald Trumps als 45. Präsident der Vereinigten Staaten |