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Individualismus


Der Individualismus ist eine politische, philosophische sowie ethische Haltung und Einstellung, wonach das Individuum (der Einzelne) im Mittelpunkt des Interesses steht.

Individualistische Gesellschaften zielen darauf ab, dass der Einzelne seine Interessen wahren kann, dessen Freiheit und Würde unantastbar ist und dass das Individuum sich frei entfalten kann. Der Nutzen des Einzelnen steht vor dem Gesamtnutzen der Gesellschaft. Diese Grundtendenz unterscheidet individualistische Gesellschaften von kollektivistischen, bei denen der Gesamtnutzen vor dem Einzelnutzen steht.

Deshalb ist der Individualismus eng mit dem Liberalismus verknüpft, während der Kollektivismus mit dem Sozialismus verknüpft ist.

Die Geschichte des Individualismus beginnt in der Antike, erlebte im Mittelalter eine Verdrängung und wurde in der Renaissancezeit wiedergeboren. Während der Aufklärung wurde der Individualismus präziser ausformuliert und erlebte während der Industriellen Revolution einen neuen Höhepunkt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg teilte sich die europäische Staatenwelt in individualistische Systeme (der Westen) und kollektivistische (Ostblock). Mit dem Mauerfall (1989) erlebte der Individualismus eine Ausbreitung in ganz Europa, während einige Länder im Fernen Osten kollektivistisch wurden bzw. blieben.