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Mittelalter


Die Nürnberger Burg ist eine typische Mittelalterburg und ein Wahrzeichen Nürnbergs, Bildnachweis: saiko3p/shutterstock.com

Die Nürnberger Burg ist eine typische Mittelalterburg und ein Wahrzeichen Nürnbergs, Bildnachweis: saiko3p/shutterstock.com

Das Mittelalter ist eine Geschichtsepoche, welche im 6. Jahrhundert beginnt und im 15. Jahrhundert endet. Als Zeitpunkt des Beginns wird der Untergang des Weströmischen Reiches im Jahr 476 n. Chr. genannt, wodurch neue Machtzentren in Europa entstanden.

Das Mittelalter löste die Antike als Geschichtsepoche ab. Insgesamt wird das Mittelalter in drei Epochen unterteilt: Frühmittelalter, Hochmittelalter und Spätmittelalter. Diese Zwischenepochen sind, wie alle anderen Geschichtsepochen auch, eine Konvention – welche die Forschung erst später einführte. Die Menschen im Mittelalter bezeichneten ihre Epoche demnach nicht so. Erst durch das spätere Erkennen von Ereignissen, welche maßgeblichen Einfluss auf die Menschheitsgeschichte ausübten und diese für immer änderten, wurden die Geschichtsepochen eingeführt.

Das Ende des Mittelalters ist zugleich der Beginn der Neuzeit. Als historisches Ereignis dient hier die Entdeckung Amerikas im Jahr 1492 durch Christoph Kolumbus.

Steckbrief

Name:Mittelalter
Kategorie:historische Epoche
Vorgänger: die Antike im Mittelmeerraum, anderswo das Altertum
Nachfolger:Frühe Neuzeit
Beginn:476 n.Chr. Untergang des Weströmischen Reiches
Ende:2 Ereignisse, welche beide als Markierung diskutiert werden: Entweder die Entdeckung Amerikas (1492) oder die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen (1453)
Merkmale:-Aufkommen des Lehnwesens (Feudalismus)
-Dominanz der Landwirtschaft in der Wirtschaft
-Ausbeutung der Bauernschaft
-Zunahme der Bedeutung von zwischenmenschlicher Beziehungen in bestehenden Machtstrukturen
-Fragilität der staatlichen Bürokratie
-Verstärkung des Zunftwesen
-Kreuzzüge ins Heilige Land
-Rittertum
-Wiederbelebung der Kaiserwürde
-Aufkommen von Klosterorden und Ritterorden
-Pest und Schwarzer Tod
Epochen:Frühmittelalter: etwa 300 bis 600/700 n.Chr. (Überschneidung mit der Spätantike) als Beginn wird das Ende des Weströmischen Reiches herangezogen

Hochmittelalter: 1050-1250 als Beginn wird das Wiedererblühen des Handwerks und Handels, das anhaltende Bevölkerungswachstum und der Abschluss der Christianisierung in West- und Nordeuropa herangezogen

Spätmittelalter: 1250-1500 (1492, 1453) als Beginn werden Hungersnöte, die Pestepidemien und der Schwarze Tod herangezogen

Warum heißt es Mittelalter

Das Mittelalter ist eine Geschichtsepoche, deren Namen die Humanisten der Renaissance (15. Jahrhundert) vergeben haben. Sie selbst sahen sich in einer neuen Zeit, betrachteten das Mittelalter als Zeitspanne zwischen ihrer Zeit und der Antike. Deshalb entstand der Name „mittlere Zeit“ oder Mittelalter.

Weiterhin blickten die Humanisten wehmütig auf die Errungenschaften der Antike zurück und sahen das Mittelalter als eine Zeit der Repression. Dadurch erhielt das Mittelalter einen schlechten Ruf, welcher bis heute anhält. Und so werden gern historische Filme gezeigt, in denen das Mittelalter als ein Zeitraum von Grausamkeiten, Verwerfungen und Rechtlosigkeit dargestellt wird. Doch tatsächlich war das Mittelalter keineswegs eine Barbarenzeit, sondern lediglich von den Humanisten eine falsch gedeutete Epoche, deren Eindruck von späteren Generationen übernommen wurde.

Was geschah im Mittelalter

Das erste Herrschergeschlecht des Mittelalters waren die Merowinger, ein fränkisches Adelsgeschlecht -welches zwischen dem 5. Jahrhundert bis 751 das Frankenreich regierte. Das Frankenreich wiederum ist aus direkter Nachfolge des Weströmischen Reiches entstanden, welches 476 n.Chr. (Spätantike) unterging. Für die Humanisten der Renaissance markierte das Ende des Weströmischen Reiches das Ende der Antike und den Beginn des Mittelalters.

Die Merowinger waren relativ erfolglos und hatten 751 n.Chr. keine Macht mehr, weshalb die Karolinger (ebenfalls Franken) an die Macht kamen. Der berühmteste Karolinger war Karl der Große, welcher sich 800 n.Chr. vom Papst in Rom zum Kaiser krönen ließ. Für Deutsche und Franzosen markiert die Herrschaft Karl des Großen den Beginn ihrer Nationalgeschichte.

Karl der Große erweiterte das Frankenreich durch Gebietsgewinne in Spanien, Italien und Sachsen. Dabei ging er ziemlich hart und brutal vor. Gleichzeitig sah er sich als Schutzpatron der Christenheit und begann Zwangskonvertierung von Heiden durchzuführen. So ließ er 4500 Sachsen enthaupten, weil diese sich weigerten, ihren Göttern abzuschwören. Die Sachsenkriege dauerten 32 Jahre (772 und 804) und endeten mit der Unterwerfung der Sachsen.

Da die Heiden ihrem Glauben nach einem festen Ritual abschwören und sich zu Jesus Christus als ihren Erlöser bekennen mussten, wurden diese Taufformeln niedergeschrieben. Das Sächsische Taufgelöbnis, welches Karl der Große entwickeln und ins Sächsische übersetzen ließ, gilt als Geburtsstunde der deutschen Literatur. Neben diesen Tauftexten wurden auch andere kirchliche Gebrauchstexte, für die Beichte oder für Gebete, niedergeschrieben.

Als sich Karl der Große 800 n.Chr. zum Kaiser krönen ließ, war er der erste Kaiser nach dem Untergang Westroms und Wiederbeleber der antiken Kaiserwürde. Durch die Krönung des Papstes wurde er, neben dem Kaiser von Byzanz (Ostrom) und dem Kalifen von Bagdad, zu einem der drei mächtigsten Herrscher der Welt.

Karl der Große gilt als Begründer Europas, da er antikes Gedankengut, germanisches Brauchtum mit christlichen Werten verschmolz. Dadurch wurde er bereits zu Lebzeiten als Pater Europae (Vater Europas) bezeichnet. Er führte die Kaiserpfalz ein, wodurch sich der Kaiser nicht mehr in einer Hauptstadt aufhielt, sondern mehrere Pfalzstädte hatte, in denen er regional regierte. Weiterhin ließ er sich die Treue durch seine Adligen schwören, wodurch diese religiös an ihn gebunden waren. Außerdem veränderte er Gesetze so, dass es eine einheitliche Rechtsprechung im ganzen Reich gab.

Als Karl der Große im Jahr 814 starb, hinterließ er ein riesiges Reich, welches nach seinem Tod zerfiel. Es bildeten sich ein Westfrankenreich – aus dem später das Königreich Frankreich hervorgehen sollte und das Ostfrankenreich.

Aus dem Ostfrankenreich entstand im 10. Jahrhundert das Heilige Römische Reich Deutscher Nationen. Doch zuvor wählten die ostfränkischen Herzöge in Bayern, Schwaben, Sachsen und Lothringen einen Herzog aus ihren Reihen, welcher König des Ostfrankenreiches werden sollte. Die Königswahl war ein elementarer Unterschied zu anderen Königshäusern, bei denen der Titel vererbt wurde. Das Prinzip der Wahlmonarchie sollte im späteren Heiligen Römischen Reich bestehen bleiben.

Konrad I. wurde 911 zum König des Ostfrankenreiches gewählt. Auf ihn folgte der Sachsenherzog Heinrich I., bevor Otto I. an die Macht kam.

Otto I. wurde ebenfalls als Otto der Große gewürdigt und sah sich als geistlicher Nachfolger von Karl dem Großen. Und so schlug er die Ungarn im Jahr 955 bei der Schlacht vom Lechfeld (bei Augsburg). Zuvor waren die Ungarn immer wieder ins Land eingefallen. Durch den Gewinn bei der Schlacht bekam er den Ehrentitel: „Pater patriae“ (deutsch: „Vater des Vaterlandes“).

962 wurde Otto I. zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt. Mit dieser Krönung war zugleich die Herrschaft über das Heilige Römische Reich verknüpft. Fortan waren die Kaiser zugleich Herzöge, Kurfürsten und auch Könige eines bestimmten Reiches (z.B. Bayern) und darüber hinaus noch Wahlkaiser einer Allianz verschiedener Staaten (Heilige Römische Reich).

Und so hatte auch Otto der Große, neben dem Kaisertitel viele weitere Titel: Herzog von Sachsen, König von Italien und König des Ostfrankenreiches.

Mit dem Titel des römischen deutschen Kaisers waren andere Aufgaben verknüpft als mit dem Amt des Königs vom Ostfrankenreich. Auch deshalb wurde die Kaiserpfalz wieder belebt. Es gab fortan keine Hauptstadt mehr und stattdessen reiste der Kaiser von Amt zu Amt und von Königsitz zu Herzogssitz usw.

Auf Otto I. folgte ab 973 Otto II., dann Otto III. und schließlich Heinrich II. In den Regierungsjahren dieser Herrscher fielen Feldzüge nach Italien, Konflikte mit Polen und auch Aufruhre innerhalb des Reiches.

Die nächste große Erneuerung setzte der Nachfolger Heinrichs um, welcher als Konrad II. im Jahr 1027 zum römischen deutschen Kaiser gekrönt wurde. Dieser erklärte die kleinen Lehen als erblich. So ein Lehen war ein übertragenes Recht, welches ein Vasall von seinem Lehnsherren bekam. Das konnte Land oder ein anderes Besitztum. Dafür war der Vasall seinem Lehnsherren zur Treue verpflichtet. Indem Konrad II. erklärte, dass die Lehen zukünftig vererbt werden können, schwächte er die Könige in seinem Land und gleichzeitig gewann er die Stimmen der Lehnsträger.

Konrads Nachfolger war Heinrich III., welcher die Kirche der kaiserlichen Gewalt unterordnete. Dadurch wurde der Papst von der Abhängigkeit der Adligen in Rom befreit. In den Jahren 1044 bis 1046 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Papst und den Adelsfraktionen in Rom. Letztere vertrieben dem Papst und setzen ihren Kandidaten auf den Heiligen Stuhl.

Als Heinrich von der Papstvertreibung erfuhr, ließ er die Papstwahl erneut stattfinden, wodurch Clemens II. zum Papst gewählt wurde. Dieser krönte ihn 1046 zum römischen-deutschen Kaiser. Ein Jahr später starb Clemens auf einer Reise über die Alpen. Schon damals wurde angenommen, dass der Papst durch Gegner aus Rom vergiftet wurde.

Heinrichs Nachfolger war Heinrich IV.. In seiner Regierungszeit brach der Investiturstreit (1076) aus. Dabei ging es um die Frage, wer Kirchenfürsten einsetzen dürfe – der Papst oder der König. Beim Streit ging es um die grundsätzliche Frage nach dem Verhältnis zwischen weltlicher (Kaiser, König) und geistlicher Macht (Kirchenmacht). Der Streit verhärtete sich, weshalb der Papst den römisch-deutschen Kaiser exkommunizierte, also aus der Kirche ausschloss. Daraufhin trat Heinrich IV. seinen Bußgang nach Canossa an, um den Papst zu bitten, wieder in die Kirche aufgenommen zu werden. Der Papst gewährte 1077 dem Kaiser Einlass und erteilte ihm die Absolution.

So richtig beendet wurde der Investiturstreit allerdings erst durch Heinrich V. als dieser 1122 das Wormser Konkordat erließ, wonach zu Gunsten des Papstes entschieden wurde.

Nach Heinrich V. (1111-1125) kamen Lothar III., Konrad III. und schließlich der Staufer Friedrich I., genannt Barbarossa (deutsch: Rotbart), an die Macht. Barbarossa regierte ab 1155 als römisch-deutscher Kaiser, zerschlug die Welfen in Sachsen und Bayern. Weiterhin führte er Kriege mit Oberitalien und gegen das Papsttum.

Für die Nachwelt erbrachte Barbarossa ein geteiltes Bild. So wird er von der einen Seite als heldenhafter Ritter gezeigt, welcher nach Italien ritt, um dort Ordnung und Gesetz durchzusetzen. Und in der italienischen Geschichtsschreibung wird Barbarossa als treulos, parteiergreifend und als linkisch dargestellt. Weiterhin taucht im Zusammenhang der Barbarossa-Kriege auch der Begriff „teutonische Wut“ wieder auf, welcher seit der Antike vergessen war. Mit diesem Begriff sollen auch die Grausamkeiten betitelt werden, welche Barbarossa auf seinen Italienfeldzügen hinterließ.

Barbarossa starb unrühmlich. Denn er starb auf dem Weg zu einem Kreuzzug ins Heilige Land und ertrank am 10. Juni 1190 in einem Fluss (Göksu) in der Süd-Türkei.

Auf Barbarossa folgte Heinrich VI. (1191-97). Dieser starb im Alter von 31 Jahren an einer Erkrankung, vermutlich Spätfolgen von Malaria. Nach Heinrichs frühen Tod kam es zum Machtkampf zwischen den Staufern und den Welfen. So wurde Philipp von Schwaben (Staufer) durch Otto VIII. von Wittelsbach ermordet (1208), nach bevor er zum Kaiser gekrönt wurde.

Der Königsmord war der erste seit der Merowingerzeit gewesen und dessen Umstände konnten nie aufgeklärt werden. Es wird vermutet, dass ein Eheversprechen – welches Phillipp einst gab und dann zurückzog, das Motiv der Tat gewesen sein könnte. Durch die Ermordung war der 20-jährige deutsche Thronstreit beendet und Otto IV. von Braunschweig ließ sich 1209 zum römischen-deutschen Kaiser krönen. Nachdem der Welfe 1218 starb, wurde Friedrich II. (Staufer) zum neuen Kaiser.

Friedrich II. regierte bis 1250. Nach seinem Tod begann das Interregnum, eine Zwischenregierung ohne echten Amtsinhaber. So regierten Könige Holland, aus Kastilien, aus Luxemburg, aus Böhmen oder aus Österreich (Habsburg).

Mit den Habsburgern an der Macht änderte sich alles. Denn mit der Amtsübernahme durch Albrecht II. (1438) wurde die Kaiserwürde von einer Wahlmonarchie zu einer Erbmonarchie transformiert. Dadurch wurde die deutsche Königskrone und somit auch das Anrecht auf den Kaisertitel vererbt. Fortan stammten die römisch-deutschen Kaiser bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches (1806) alle aus dem Haus Habsburg in Österreich.

Wofür war das Mittelalter bekannt

Lehnswesen

Das Lehnwesen war das Ordnungssystem des Mittelalters, welches auf der Verleihung von Land (Lehen) basierte. Dadurch bekam der Lehnsmann eine Möglichkeit, seinen Herrschaftsanspruch auf einem gewissen Territorium geltend zu machen. Gleichzeitig musste er einen Treueid gegenüber seinem Lehnsherr leisten, von welchem er das Land geliehen hatte. Diese Treueeide sahen vor, dass der Lehnsmann den Lehnsheer militärisch unterstützt. Gleichzeitig schützte der Lehnsheer den Lehnsmann und sein Territorium.

Christentum

Der Benediktinerorden war der erste Mönchsorden, welcher 529 n.Chr. von Benedikt von Nursia gegründet wurde. Im Mittelalter entwickelten sich diese Ordensgemeinschaften zu Zentren mit wirtschaftlicher, kultureller und religiöser Bedeutung. Um einzelne Standorten entstanden Märkte, welche an christlichen Feiertagen abgehalten werden durften. Durch solch ein Marktrecht wurden Händler an den Ort gezogen, wodurch Städte entstanden bzw. in ihrer Bevölkerung anwuchsen.

Um die Kirche breit aufzustellen, entstanden immer mehr Glaubensgemeinschaften – wie die Franziskaner, Dominikaner, Prämonstratenser oder Cluniazenser.

Aufgrund der islamischen Expansion (ab 630-er Jahre) versuchte Europa das christliche Abendland zu schützen und Jerusalem als Heiligen Ort der Christenheit zurückzuerobern. So unternahmen die Europäer zwischen 1096 und 1272 insgesamt 7 Kreuzzüge in den Nahen Osten, um das Heilige Land von den Arabern zurückzuerobern. Im Zuge der Kreuzzüge entstanden im Heiligen Land sogenannten Kreuzfahrerstaaten, in denen das Christentum verbreitet wurde.

Ritter

Ritter hatten die Aufgabe, den Glauben zu schützen. Für die Kreuzfahrten ins Heilige Land wurden Ritterorden gegründet, in denen das alte Adelsgeschlecht mit militärischen Sonderfunktionen verknüpft wurde. Um ein Ritter zu werden, bedurfte es einer 14-jährigen Ausbildung.

Neben der militärischen Ausbildung mussten Ritter auch christliche Werte – wie Nächstenliebe, die Gerechtigkeit oder Vergebung – beherrschen. Die im Heiligen Land entstandenen Ritterorden – wie Templer oder Johanniter – widmeten sich der Seelsorge von Reisenden, welche nach Jerusalem pilgerten.

Zunft

Eine Zunft war ein Zusammenschluss von Handwerkern, um gemeinsam ihre Interessen durchsetzen zu können. Dabei ging es um Preise, aber auch um den Charakter der Handwerksausbildung oder um Löhne und Arbeitszeiten. Viele Zünfte erreichten in den mittelalterlichen Städten eine herausragende Macht, konnten bestimmen, welcher Handwerker sich niederlassen durfte und welcher nicht.

Hanse

Die Hanse war ein Zusammenschluss verschiedener Handelsstützpunkte im Nordsee- und Ostseeraum. Durch den Zusammenschluss konnten die Städte gemeinsame Zollpolitik, Warenpolitik oder jegliche andere Form von Handelspolitik betreiben. Die Blütezeit der Hanse war in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Danach verfiel die Bedeutung der Hanse zunehmend.

Schwindende Königsmacht

Ab dem 13. Jahrhundert wurden die Fürsten immer mächtiger, da diese den König wählten. Korruption, Bestechung und Stimmenkauf gab es auch damals schon. Und so waren Könige oder Kaiser angewiesen, auf die Gunst ihrer Untergebenen. Als im Jahr 1356 die Goldene Bulle erlassen wurde, sollten zukünftig 4 weltliche und 3 geistliche Herrscher den König wählen. Der deutsche König wurde zudem automatisch zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt.

Heiratspolitik

Heiratspolitik wurde immer wichtiger, da Töchter in einflussreiche Adelshäuser vermählt werden konnten, um so die Familiendynastie auszubauen. Bekannt für ihre expansive Heiratspolitik war das Haus Habsburg (Österreich-Ungarn), welche im 13. Jahrhundert die Hausmacht über Österreich erringen konnten und zeitweilig auch den Herrscher von Portugal, Spanien, Böhmen und Ungarn stellten.

Als Albrecht II. 1438 zum römisch-deutschen König gewählt wurde, ging die Wahlmonarchie des Heiligen Römischen Reiches in die Erbmonarchie der Habsburger über. Fortan war der Königs- und der Kaisertitel erblich und blieb bis zum Ende (1806) im Besitz der Habsburger.

Literatur


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