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Griechische Kultur


Die griechische Kultur – als historischer Begriff ist ein Sammelbegriff für sämtliche Kulturleistungen des antiken Griechenlands und dessen griechisch-stämmige Nachfolgekulturen. Dazu gehört die griechische Mythologie, die griechische Philosophie, das griechische Theater, die griechische Literatur und die griechische Kunst. In einem weiter gefassten Kontext gehört auch die griechische Küche, griechische Feiertage oder Feste und auch der griechischer Sport zur Kultur der heutigen Griechen.

Der griechische Kulturraum umfasste zunächst nur das Stammesgebiet der Griechen auf der griechischen Halbinsel und den Inseln im Ägäischen Meer. Durch den Feldzug Alexander des Großen wurde die griechische Kultur auch nach Asien und Nordafrika getragen, wo sie sich mit der Kultur der Perser und der Ägypter mischte. Aus der rein griechischen Kulturwelt wurde, im Zuge des orientalischen Einflusses, eine hellenistische Kultur. In der griechischen Geschichte wird diese Epoche als Hellenismus bezeichnet.

Als dann die Römer das Stammesgebiet der Griechen eroberten, ging die griechische Kultur in die römische Kulturwelt über. Die Römer kopierten die Griechen, weshalb man auch von griechisch-römischer Kultur spricht.

Steckbrief

Griechische Kultur, Kultur der Griechen, Kultur der Hellenen (Eigenbezeichnung der Griechen)
Entstehung:800 v. Chr.
Vorgänger:Minoische Kultur: etwa 3000 v.Chr. bis 1400 v.Chr.
Mykenische Kultur: etwa 1400 v.Chr. bis 1050 v.Chr.
Antike:Ägäische Bronzezeit (Minoer, Mykener): 3000 v.Chr. - 1200 v.Chr.
Griechisches Mittelalter (Dark Ages): 1050 v.Chr. - 800 v.Chr.
Archaik: 800 v.Chr. - 508/7 v.Chr.
Klassik: 508/7 - 338 v.Chr.
Hellenismus: 338 v.Chr. - 30 v.Chr.
Mittelalter:Byzantinisch-griechisch: 5 Jahrhundert bis 1371
Moderne:griechisch-osmanisch: 1371 - 1822
heute:griechisch-hellenistisch seit 1822
Bereiche:Griechische Sprache, Griechisches Alphabet, Griechische Schrift, Griechische Mythologie, Griechische Kunst, Griechisches Theater, Olympischen Spiele, Griechische Philosophie, Griechische Literatur, Griechische Religion, Griechische Musik, Griechische Küche, Griechische Feste, Griechische Feiertage

Was bedeutet griechische Kultur

Die Griechen waren in der Antike ein Volk, welches sich – aufgrund von gemeinsamer Sprache und Kultur – als Einheit definierte. Es gab keinen Nationalstaat, wie das heutige Griechenland. Stattdessen bestand der griechische Kulturraum aus vielen Einzelstaaten, deren Verwaltungshoheit eine Stadt und deren Umland einbezog.

Diese Stadtstaaten wurden im antiken Griechenland als Polis bezeichnet. So bezeichneten sich die Griechen in Athen nicht als Griechen, sondern als Athener – wodurch sie sich von Thebanern oder Spartanern unterscheiden ließen.

Einheitsmacher für die griechische Staatenwelt war die gemeinsame Sprache. Aus der Sprache ging die gemeinsame Kultur hervor, woraus für alle Griechen eine gemeinsame Identität erwuchs. Das bedeutet, dass sich ein Athener mehr zu einem Spartaner hingezogen fühlte als zu einem Perser oder einen Römer.

Aber sowohl die Athener als auch die Spartaner betrachteten sich keineswegs als ein Volk, sondern als Gemeinschaft mit gleichen Wertesystem. Aus der griechischen Kultur (Mythologie, Philosophie, Religion usw.) wurde demnach ein Wertekanon abgeleitet, wodurch eine Gesellschaftsordnung innerhalb der griechischen Staatenwelt (nach innen und nach außen) begründet werden konnte.

Wie entstand die griechische Kultur

Die griechische Kultur entstand aus einer gemeinsamen Sprache. Und diese gemeinsame Sprache entstand während der Bronzezeit im 3. Jahrtausend v. Chr. auf der Balkanhalbinsel. Das damalige Griechisch wird als Proto-Griechisch bezeichnet. Von diesem Urgriechischen spalteten sich mehrere Dialekte ab.

Minoische Kultur

Die erste griechische Kultur waren die Minoer auf Kreta. Deren Blütezeit bestand zwischen 3000 v.Chr. und 1450 v.Chr.. Auf dem Höhepunkt ihrer Machtentfaltung bauten die Minoer stattliche Häuser bis hin zu Palästen. Ein Beispiel für solche Bauart war der Palast von Knossos, welcher mehr als 500 Zimmer hatte, die sich auf zwei bis drei Ebenen verteilten. Hinzu kamen diverse Terrassen, Treppenaufgänge und Säulengänge.

Die Elemente der minoischen Palastkultur wurden auf dem Festland übernommen. Ab circa 1400 v.Chr. entstanden in Mykene, Theben oder Pylos ähnliche Palastbauten. Im Stadtstaat Mykene entstand die erste griechische Schrift, eine Silbenschrift – die als Linear B bezeichnet wird.

Die Texte, welche in Linear B verfasst worden, gehören zum mykenisch Griechischen. Zwar hatten die Minoer ebenfalls ein Schrift (Linear A), aber die kretischen Hieroglyphen konnten nie entziffert werden. Deshalb bleibt die Identität der minoischen Sprache unbekannt. Deshalb wird das mykenisch-Griechische als Nachfolger des Urgriechischen anerkannt.

Die minoische Kultur ging im 11. oder 12. Jahrhundert v. Chr. endgültig unter. Der Grund für den Untergang der ersten Hochkultur Europas ist nicht eindeutig geklärt. Einige Forscher nehmen an, dass die Mykener die Insel erobert hatten. Andere Forscher gehen von internen Umwälzungen aus und wiederum andere nehmen den Ausbruch des Thera-Vulkans als Indiz für den Zusammenbruch.

Mykenische Kultur

Die Festlandgriechen entwickelten sich im Stadtstaat Mykene weiterhin. Und die mykenische Kultur gilt als direkte Vorstufe der altgriechischen Kultur und repräsentiert die erste griechische Zivilisation auf dem Festland.

Dennoch ging die mykenische Kultur aus der minoischen Kultur auf Kreta hervor. Denn die Mykener waren durch den Kontakt mit den Minoer angeregt worden und bauten deren Architektur nach, übernahmen deren Verwaltungswesen und kopierten deren Innovationen.

Zusammenbruch bronzezeitlicher Hochkulturen

Im 12. Jahrhundert v. Chr. gab es einen Zusammenbruch sämtlicher bronzezeitlichen Zivilisationen. So brach das Hethiterreich zusammen und der mykenische Stadtstaat ebenfalls.

Das Alte Ägypten überstand den Zusammenbruch, ging aber deutlich geschwächt hervor. Ähnlich erging es dem Assyrischen Reich in Mesopotamien, während die Phönizier im Osten des Mittelmeeres das Machtvakuum nutzten, um aufzusteigen.

Der Grund für den Zusammenbruch am Ende der Bronzezeit ist nicht vollständig geklärt. Zahlreiche Hypothesen, wie Dürren, Klimawandel, Vulkanausbrüche und Krankheiten werden diskutiert.

In der Ägyptologie ist die Hypothese von einer Invasion von Seevölkern sehr verbreitet, während die griechische Mythologie eine dorische Wanderung favorisiert. Demnach wanderten die Dorer nach dem Trojanischen Krieg in Zentralgriechenland ein und sorgten für eine politische Neustrukturierung des griechischen Festlands.

Andere Historiker führen den Zusammenbruch von Handelsketten an. Denn durch die neu erfundene Eisenverarbeitung entstanden neue Technologien, neues militärisches Gerät und demnach auch eine Nachfrage nach Eisen anstelle von Bronze. Dadurch gerieten die bis dahin wohlhabenden Hochkulturen der Bronzezeit extrem unter Druck.

Griechisches Mittelalter

Nach dem Kollaps der Bronzezeit entstanden aus der mykenischen Zivilisation diverse Dorfgesellschaften. Anstelle von nur einer Zentralverwaltung in Mykene gab es nun verschiedene Dörfer, welche Häuptlingsstrukturen aufbauten. Diese regierten sich autonom und standen keineswegs unter Kontrolle eines bestimmten Stadtstaates.

Jene Phase zwischen Bronze- und Eisenzeit wird in der griechischen Geschichte als griechisches Mittelalter bezeichnet. Sie dauerte von 1180 v.Chr. bis 800 v.Chr.

Archaik

Die griechische Antike beginnt 800 v.Chr.. Die erste Epoche der griechischen Antike wird als Archaik bzw. archaische Zeit bezeichnet. Ab 800 v. Chr. entstanden aus den Trümmern der mykenischen Kultur neue griechische Stadtstaaten mit gemeinsamer Kultur.

Diese Stadtstaaten (Polis) entwickeln eine eigenständige Politik, eine eigenständige Verwaltung – welche aber mit den anderen griechischen Stadtstaaten abgestimmt war. Anders als die Häuptlingsstrukturen im griechischen Mittelalter existierte für jeden Stadtstaat eine Zentralverwaltung, welcher die Stadt und die umliegenden Ländereien kontrollierte.

Welche Phasen durchlebte die griechische Kultur

Die griechische Kultur wird historisch in drei Phasen unterteilt:

  • die Kultur im antiken Griechenland von der Archaik bis zum Hellenismus
  • die Kultur im byzantinischen Reich während des Mittelalters
  • die post-byzantinische Kultur der Moderne bis heute

Archaik bis Klassik

Während der Archaik (ab 800 v.Chr.) etablierten sich zunächst griechische Stadtstaaten, welche nicht nur die Stadt sondern auch das Umland kontrollierten.

Im 6. Jahrhundert v. Chr. lebte der Philosoph und Staatsmann Solon in Athen. Dieser bemerkte den Niedergang der athenischen Kultur und bewirkte, dass Gesetze gegen den Niedergang erlassen worden. Damit wurde die Grundlage für die spätere Demokratie geschaffen.

Die Reformen des Kleisthenes im späteren 6. Jahrhundert v. Chr. verfeinerten Solons Ideen weiter, wodurch 510 v.Chr. der letzte Tyrann (Hippias) gestürzt und vertrieben werden konnte. Nach 508 v.Chr. wurde die Athener Demokratie eingeführt.

In Sparta sorgten die Gesetze des Lykurgos dafür, dass eine militärisch orientierte spartanische Gesellschaftsordnung aufgebaut wurde. Dann wurde Messenien auf der Halbinsel Peloponnes erobert und unter spartanischer Kontrolle gebracht. Die Spartaner führten die Helotie ein, um Staatsklaven für ihre Elite (Spartiaten) zu halten.

Noch während der Archaik wurde der Peloponnesische Bund gegründet, wodurch Sparta zur Hegemonialmacht über alle Griechen aufstieg.

Klassische Zeit bis Hellenismus

Während der Klassischen Zeit (5. und 4. Jahrhundert v. Chr.) kam es zum Peloponnesischen Krieg zwischen dem Attischen Seebund (Athen als Führungsmacht) und dem Peloponnesischer Bund (Sparta als Führungsmacht). Den Innergriechischen Krieg gewann Sparta zwar, konnte danach aber nicht die Gebiete des Attischen Seebundes kontrollieren.

Derweil stiegen die Makedonen auf, nachdem sich Philipp II. zum König von Makedonien krönte. Die Rückkehr zur Tyrannis konnten die übrigen Griechen nicht dulden und es kam erneut zum Krieg.

Philipp II. von Makedonien eroberte die griechische Staatenwelt, wurde aber 336 v. Chr. ermordet. Auf ihn folgte sein Sohn Alexander als neuer König von Makedonien. Dieser eroberte das Perserreich, wodurch Griechenland zum Weltreich wurde. Mit der Verbreitung der griechischen Kultur nach Asien, beginnt die Epoche des Hellenismus.

Römisch-griechische Kultur

Als Alexander der Große im Jahr 323 v.Chr. starb, wurde sein Weltreich unter seinen Generälen (Diadochen) aufgeteilt.

Circa 300 Jahre später wurden die Diadochenreiche von den Römern erobert. Doch die Kultur der Griechen lebte im römischen Reich weiter. So kopierte die Römer sämtliche Kunstwerke der Griechen, welche ansonsten nicht überdauert hätte. Aber sie übernahmen auch die Sprache der Griechen als Bildungssprache neben dem Latein. Im Osten des Römischen Reiches, welches im 4. Jahrhundert zum Oströmischen Reich werden sollte, überdauerte Koine-Griechisch als Verkehrssprache. Die Bibel wurde bspw. in Griechisch gedruckt, Gesetzestexte in beiden Sprachen formuliert usw.

Als das Weströmische Reich unterging (476 n.Chr.), endet auch die Antike. Die griechische Kultur lebt aber im Oströmischen Reich weiter und geht im byzantinischen Reich (Nachfolger Ostroms) auf. Die gemeinsame Sprache der Bevölkerung bleibt auch dort griechisch. Byzantinische Kunst und Architektur ist nach griechischem Vorbild entworfen.

Byzantinische Literatur ist in griechisch geschrieben und byzantinische Wissenschaftler werden nach dem Fall Konstantinopels (1453) in die westliche Welt migrieren und dort zu den griechischen Gelehrten der Renaissance werden.

Kultur der Griechische Antike

Während in der archaischen Zeit (ab 800 v.Chr.) entwickelte sich das griechische Alphabet, welches vom phönizischen Alphabet abgeleitet ist. Diese Errungenschaft wurde zur Grundlage für Literatur, Theater und Philosophie.

Griechische Literatur der Antike

Zunächst existierte das Alphabet noch in verschiedenen lokalen Varianten, aber es wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. auf 24 Buchstaben (von Alpha bis Omega) vereinheitlicht und in der gesamten griechischen Staatenwelt standardisiert. Damit wurde die Grundlage für die griechische Literatur geschaffen, welche zugleich den Ursprung der westlichen Literatur bildet.

In der Folge entstanden die Epen von Homer (die Illias oder die Odyssee) oder die Dichtungen von Hesiod. Die Werke der Beiden dienen heute als Hauptquelle für die griechische Mythologie und Alltagsgeschichte dieser Zeit.

Der griechische Historiker Herodot gilt als Vater der Geschichtsschreibung. Weitere Geschichtsschreiber waren Thukydides und Xenophon.

Bedeutende Tragödiendichter waren Sophokles, Aischylos und Euripides. Auch deren Tragödien finden teilweise im historisch-mythologischen Kontext statt, weshalb auch deren Werke als historische Darstellung genutzt werden.

Griechische Küche der Antike

Schon in der Antike war Griechenland berühmt für seine Weinproduktion und griechischer Wein wurde im gesamten Mittelmeerraum gehandelt. Die griechische Küche in der Antike basierte auf Hülsenfrüchte, verfeinert mit einer mediterranen Triade (Trauben, Oliven, Getreide).

Schon damals schrieben einige Autoren, wie Paxamos oder Noumenios, griechische Rezepte nieder und veröffentlichten somit Vorläufer heutiger Kochbücher.

Griechische Philosophie der Antike

Die antike Philosophie wird meist in eine Zeit vor Sokrates (vor 469 v. Chr.) und eine Zeit nach Sokrates unterteilt.

Berühmte Vorsokratiker waren Thales, Pythagoras, Heraklit, Protagoras und Demokrit. Ihr Hauptanliegen galt den Ursprung aller Dinge nachzugehen. Dieser Ursprung sollte auf verschiedene Weise gefunden werden, weshalb man sich mit Ethik, Theologie, Naturwissenschaft und Mathematik auseinandersetzte.

Sokrates entwickelte die philosophische Methode, welche allen Sokratikern helfen sollte, den Dingen auf den Grund zu gehen. Das charakteristische Element dieser Methode war das Suchen nach einer Definition und dem Aufstellen dieser. Jene Definition sollte die Merkmale einer Sache benennen bzw. beschreiben, dadurch Unterschiede zu anderen Dingen ausmachen, wodurch eine Abgrenzung möglich wird.

Bedeutendster Schüler Sokrates war Platon, welcher in seinen Dialogen die Frage-Antwort-Methode des Sokrates verwendete, um philosophische Probleme zu lösen. Ein Schüler Platons war Aristoteles, welcher die Regeln des deduktive Denkens aufstellte.

Griechische Ideologien, Denkschulen der Antike

Während des Hellenismus wurden neue Denkweise, Ideologien oder atheistische Religionen begründet. Ziel war es, eine Lebensführung auf Grundlage einer philosophischen Idee zu etablieren. Dazu entwickelte Epikur den Epikureismus, welches sich am persönlichen Glück als höchsten Ideal ausrichtet.

Das Gegenstück zum Epikureismus ist die Schule der Stoa bzw. der Stoizismus, welche etwa zeitgleich entstand. Ihr Begründer war Zenon von Citium. Anstelle von Glück stellten die Stoiker eiserne Disziplin und Pflichtbewusstsein in den Mittelpunkt ihrer Lebensführung. Sämtliche Dinge, welche außerhalb der Vernunft liegen, sollten gemieden werden – da diese jede Form der Einsicht behindern könnten.

Eine dritte große Denkschule waren die Kyniker. Der Kynismus setzte auf Bedürfnislosigkeit und Skeptizismus. Ein bedeutender Kyniker war Diogenes von Sinope.

Griechische Wissenschaft der Antike

Hippokrates von Kos stellte im 5. Jahrhundert v. Chr. eine Theorie über Körpersäfte auf, wodurch die Grundlage für die moderne Medizin geschaffen wurden. Er gilt deshalb als Vater der Medizin.

Verknüpft wurden seine Behandlungspraktiken mit einem hohen ethischen Moralbewusstsein, dass man den Kranken nur durch Behandlung helfen könne und nicht durch Priesterwirken. Dieses ethische Bewusstsein ist bis heute erhalten geblieben, weshalb angehende Ärzte einen hippokratischen Eid ablegen.

Archimedes (3 Jahrhundert v. Chr.) entdeckte die Grundlagen der Mechanik und Hydrostatik. Laut einer Legende soll Archimedes den Auftrieb im Wasser entdeckt haben, als er eine Krone und einen Goldbarren in eine Wanne hielt und dann deren Verdrängung maß.

Der Mathematiker Euklid lebte zwar in Alexandria, aber zu einer Zeit als die ägyptische Stadt zum Ptolemäerreich gehörte (hellenistisches Diadochenreich). Im 3. Jahrhundert v. Chr. schrieb er einige Mathematikwerke, in denen er Grundlagen zu Berechnungen und Geometrie zusammentrug.

Mit dem nach ihm benannten euklidischen Algorithmus lässt sich der größte gemeinsame Teiler zweier natürlicher Zahlen berechnen. Daneben gilt er als Vater der Geometrie und seine Abhandlung „Elemente“ dominierte das Fachgebiet bis ins 19. Jahrhundert. (euklidische Geometrie)

Vater der wissenschaftlichen Astronomie ist Hipparchos, welcher im 2. Jahrhundert v. Chr. lebte. Ein Universalgelehrter des Hellenismus war Eratosthenes von Kyrene, welcher den Erdumfang der Erde berechnete. Daneben war er auch Dichter, Philosoph, Geograf und Historiker.

Zu erwähnen sind auch die Philosophen der Zeit vor Sokrates. So etwa Thales von Milet, welcher als Philosoph, Mathematiker und Astronom tätig war. Sein Lehrsatz wird heute noch als „Satz des Thales“ gelehrt, welcher lautet: Dass alle Dreiecke auf einer Halbkreislinie immer rechtwinklig sein müssen.

Pythagoras, ebenfalls Vorsokratiker, stellte den Satz des Pythagoras auf – wonach die Summe aller Kathetenquadrate im rechtwinkligen Dreiecken gleich der Summe des Hypothenusenquadrates ist (a²+b²=c²).

Griechische Religion seit dem Mittelalter

Das Christentum spaltete sich im Jahr 1054 in zwei große Lager. Im Westen blieb Rom das Zentrum der Westkirche. Doch im Osten etablierte sich in Konstantinopel eine Ostkirche, welche als griechisch-orthodoxe Kirche bezeichnet wird.

Das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche ist auch nicht der Papst, sondern ein orthodoxer Patriarch. Sämtliche orthodoxen Kirchen von heute (z.B. russisch-orthodox) gehen auf diese Kirchenspaltung von 1054 zurück.

Die Kirchenspaltung von 1054 wird in der Geschichte als morgenländische Schisma bezeichnet. Und Schisma ist wiederum ein griechischer Begriff und bedeutet Spaltung, wurde aber von der Westkirche latinisiert.

Warum ist die griechische Kultur so wichtig

Die griechische Kultur der Antike war keine Hochkultur. Denn sie ist niemals untergegangen. Stattdessen lebte die griechische Kultur – auch nach der römischen Eroberung – weiter.

Viele Wörter, gerade in der Wissenschaft, sind der griechischen Sprache entnommen. Beispiele dafür sind Logos (Logik) oder Mythos. Andere griechische Wörter wurden von den Römern latinisiert. Im römischen Reich blieb Griechisch eine Bildungssprache.

Aber die Römer übernahmen nicht nur die Sprache von den Griechen, sondern auch sämtliche anderen Aspekte dieser Kultur. So ist die Wiege der Demokratie in Griechenland zu suchen, genauso wie die Olympischen Spiele.

Der erste Marathonlauf ereignete sich 490 v.Chr. während der Perserkriege. Vor der Schlacht von Marathon lief der Bote Pheidippides zwei Tage lang von Athen nach Sparta, um sich Beistand bei den Spartanern gegen die persische Armee zu erbitten. Aus dieser Legende entstand der Langstreckenlauf von heute.

Die ganze griechische Mythologie ging ebenfalls im römischen Reich auf. Aus dem Götteroberhaupt Zeus machten die Römer den Jupiter. Und aus dessen Ehefrau Hera machten die Römer die Juno. Der Herold Herakles wurde bei den Römern zu Herkules usw. Die ganze römisch-griechische Götterwelt ist in der westlichen Welt nach wie vor präsent und dient als Vorlage für Comics, Bücher und Filme.

Die griechische Wissenschaft und Mathematik wird heute noch an Schulen gelehrt (Satz des Thales, Satz des Pythagoras) und Ärzte schwören heute noch den Eid des Hippokrates. Das Theater, die griechische Philosophie, das Drama und die Komödie sind nur einige Beispiele für griechische Literatur – welche uns noch immer begleitet.

Abschließend kann man sagen, dass die griechische Kultur die gesamte Kultur der westlichen Welt geprägt hat und noch immer prägt. Was wir heute unter westlicher Kultur verstehen (Individualismus, Freiheit, Demokratie), ist eine Weiterführung der griechischen Kulturwelt aus der Antike.


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