Skip to main content

Spartaner


Illustration eines Spartaners mit Speer

Spartiaten bzw. Spartaner waren die Vollbürger im antiken Sparta. Und Sparta war die Hauptstadt von Lacedämon bzw. Lakedaímōn (heutige Lakedonien), einem bedeutenden Stadtstaat der griechischen Staatenwelt während Antike.

Die Spartiaten genossen die vollen Rechte in Sparta. Ihnen gegenüber standen die Periöken, welche weitaus weniger Rechte genossen. Voraussetzung für die Aufnahme in die Spartiaten-Elite war die spartiatische Abstammung, eigener Landbesitz und eine militärische Erziehung nach dem 7. Lebensjahr. Da die Ausbildung der Spartiaten hart, entsagend und aufopfern war, bezeichnet man eine solche Lebensweise heute noch als spartanisch. Im Gesellschaftsmodell Spartas standen unter den Periöken nur noch die Heloten (Sklaven).

Steckbrief

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen


Spartiaten, Spartaner
Bedeutung:Vollbürger Spartas (Hauptstadt von Lacedämon bzw. Lakedonien)
Merkmale:Kriegerelite mit politischen Mitbestimmungsrechten in Sparta
Truppenstärke:6. Jhd. v.Chr.: etwa 8.000
3. Jhd. v.Chr.: etwa 1.000
Sprache:altgriechisch
Religion:Polytheistisches Götterbild mit 12 Hauptgöttern
Kulte:Apollon-Kult und Artemis-Kult
Feste:-Hyakinthia-Fest zu Ehren Apollons
-Gymnopaidiafest (Fest der nackten Knaben)
-Karneia zu Ehren Apollons
Waffen:Speer (aichme oder dory)
Kurzschwert (xiphos)
Rüstungen:Helm (kranos)
Schild (aspís)
Harnisch (thorax)
Erziehung:Agoge zwischen dem 7. und 18. Lebensjahr
Training:Krypteia: bestehend aus Ausdauer- ,Härte-, Disziplin- und Überlebenstraining
Ernährung:üblich: Gerste, Wein, Käse, Getreide und Feigen
innerhalb der Syssitia gab es eine schwarze Suppe (Blut + Eingeweide)

Wer waren die Spartiaten

Die Spartaner waren eine Elite, welche in Lakonien lebte. Die Landschaft erstreckt sich im Süden der griechischen Halbinsel Peloponnes. Dies war das Siedlungsgebiet der Lakedaimonier, zu denen die Spartaner und die Periöken (deutsch: Herumwohnende) gehörten.

Lage Spartas (Lakonien) auf der Halbinsel Peloponnes

Lage Spartas (Lakonien) auf der Halbinsel Peloponnes

Die spartanische Stadt war aber der Kern und Hauptstadt von Lakonien, sowohl wirtschaftlich, als auch kulturell oder militärisch. Sparta beanspruchte für sich die Hegemonialmacht (Führungsmacht) über Lakonien zu sein und die Spartaner waren deren politische, gesellschaftliche und militärische Spitze.

Spartanisch zu sein, bedeute demnach ein Bürger Spartas, aber auch Mitglied der gehobenen Klasse zu sein. Um dies zu erreichen, mussten sich alle Spartiaten einen militärischen Drill unterziehen, welcher nach Vollendung des 7. Lebensjahres begann.

Was bedeutet Spartaner übersetzt

Der Name Sparta bzw. seiner Einwohner geht auf den Staatsgründer Lakedaimon und dessen Frau Sparte zurück.

Lakedaimon, nach welchem die Landschaft benannt ist, war Sohn des Zeus und der Bergnymphe Taygete (Tochter des Atlas). Er heiratete Sparte, die Tochter des Eurotas, einem frühen König von Lakonien.

Da der König keine Söhne hatte, folgte Lakedaimon ihm auf den Thron. Er gründete eine neue Hauptstadt und nannte diese – zu Ehren seiner Frau – Sparta.

Was war das Besondere an den Spartiaten

Das Besondere an den Spartaner bzw. am Stadtstaat Sparta war, dass sie nie einen Tyrannen hatten. Deshalb bezeichneten sich die Spartiaten selbst als freie Bürger Spartas, welche die Tyrannis strikt ablehnten. Dennoch waren die Spartiaten selbst ein Teil der Machtelite, angeführt von einem König – welcher ebenfalls dieser Elite angehörte. Spartas organisatorischer Verwaltungsaufbau war eine Polis, welche von einem Ältestenrat, einem Beamtenkörper und dem König angeführt und verwaltet wurde.

Dass Sparta ein Königreich war, ist sehr ungewöhnlich – da alle anderen griechischen Stadtstaaten diese Staatsform abschafften. Stattdessen wurde in anderen Teilen Griechenlands eine Oligarchie des Adels oder nach und nach die Demokratie eingeführt. Damit hatten die Spartaner immer eine Sonderrolle im Kulturkampf mit den anderen Griechen.

Regiert wurde Sparta von einem König. Der Sohn des Königs folgte seinem Vater auf den Thron (Erbkönigtum). Um den König zu überwachen bzw. zu kontrollieren, existierte ein Ältestenrat (Gerusia) und fünf Aufsichtsbeamte (Ephoren). Die Königsmacht wurde allerdings nie angezweifelt. Stattdessen musste der König einmal im Jahr schwören, dass er die Gesetze Spartas einhält und die Ephoren schworen, dass Königtum zu bewahren.

Wofür sind die Spartaner heute bekannt

Die Spartaner sind für ihre harte Grundausbildung bekannt, welche als Agoge bezeichnet wird (siehe unten). Überaus große Bedeutung erhielten die Spartaner durch den Kinofilm 300, in welchem König Leonidas I. ein 300-Mann Heer von Spartanern gegen die persische Übermacht von Xerxes I. anführt.

Statue des Leonidas im heutigen Sparti (Griechenland), Bildlizenz: yiannisscheidt / Shutterstock.com

Statue des Leonidas im heutigen Sparti (Griechenland), Bildlizenz: yiannisscheidt / Shutterstock.com

Die historische Schlacht bei den Thermopylen fand 480 v.Chr. statt und war eine der bedeutendsten Schlachten im Perserkrieg.

Wie im Film zu sehen, wird das spartanische Heer nur von Spartiaten (Eliteklasse) angeführt. Die Periöken im Umland Spartas waren zum Kriegsdienst verpflichtet, hatten innerhalb der Gesellschaft und innerhalb der Armee niemals die Stellung eines Spartaners. Zur archaischen Zeit galt das Heer Spartas als beste Armee der Hellenen. Lange hatte Sparta auch keine Stadtmauern, da der Ruf der Spartiaten dies überflüssig machte.

Wo lebten die Spartaner

Die Spartaner lebten im südlichen Teil der griechischen Halbinsel Pelopennes. Die Stadt Sparta lag am Fluss Eurotas (heute Evrotas), benannt nach einem griechischen Flussgott. Der oben erwähnte König Eurotas (5. König Spartas) wurde nach dem Flussgott benannt.

Lage Spartas und Athens

Das heutige Sparta ist eine kleine Gemeinde, welche erst im 19. Jahrhundert entstand. Das antike Sparta lag unweit nördlich der heutigen Kleinstadt.

Letztlich sind vom damaligen Sparta nur noch Ruinen übrig. Die Stadt lag umgeben von Gebirgen und der fruchtbaren Ebene des Eurotas-Flusses. Das Taygetos-Gebirge im Westen und das Parnon-Gebirge im Osten boten einen natürlichen Schutz.

Ruinen von Sparta

Ruinen von Sparta

Die Stadt erstreckte sich auf 9 km². Anders als andere griechische Städte vermied es Sparta, umgebende Siedlungen einzugemeinden, weshalb sowohl Stadtgröße als auch Bevölkerungszahl relativ klein blieben.

Durch den Peloponnesischen Krieg (431 – 404 v.Chr.) gegen Athen verlor auch Sparta jede Menge Soldaten. Der Bevölkerungsrückgang hatte Folgen, weshalb sich Sparta nach dem Krieg nicht als Führungsmacht aller Griechen etablieren konnte.

Als dann Philipp II. von Makedonien sich zum König aller Hellenen ausrief, hatte Sparta wenig entgegenzusetzen. Somit wurde der Stadtstaat ein Teil des makedonischen Reiches und später des Alexanderreiches. Während des Alexanderfeldzuges gegen Persien entsagten die Spartanern den Makedonen die nötige Waffenhilfe. Stattdessen versuchte König Agis III. im Jahr 331 v. Chr. sogar Makedonien zu erobern. In den Folgejahren mussten die Spartiaten ihre Stadt stärker gegen makedonische Angriffe schützen und im zweiten Jahrhundert v.Chr. erstmalig befestigen.

Sparta ging sogar Bündnisse mit den Römern ein, um sich die Makedonen vom Leib zu halten. Schließlich wurden alle griechischen Reiche von Rom erobert. Doch die Spartaner blieben frei und waren lediglich dazu gezwungen wurden, Freundschaftsdienste zu leisten. Im Spätmittelalter wurde Sparta mehrfach geplündert, u.A. von den Goten (395 n.Chr.) und den Awaren (581 n.Chr.).

Spartas Stadtbild veränderte sich in den nachfolgenden Jahrhunderten. Und die Stadt verödete im Mittelalter vollständig, auch deshalb, weil nordwestlich von Sparta die Residenzstadt Mistra entstand. Diese war nun neuer Mittelpunkt der Region, weshalb vom antiken Sparta nur noch Ruinen übrig sind.

Ruinen der Residenzstadt Mystras, unweit von Sparta - Bildlizenz: Renee Vititoe / Shutterstock.com

Ruinen der Residenzstadt Mystras, unweit von Sparta – Bildlizenz: Renee Vititoe / Shutterstock.com

Wozu brauchte Sparta seine Spartiaten

Die Spartiaten waren eine stets bewaffnete Kriegerelite und zugleich Vollbürger Spartas, welche gewisse Privilegien (politisches Mitspracherecht) genossen. Diese Elite musste sich permanent ihren Elitenstatus sichern. Denn Sparta hatte seine Nachbarn (Messenien) in mehreren Kriegen (8. und 7. Jhd. v.Chr.) erobert.

Die Bevölkerung Messeniens wurde versklavt und zwar nicht, indem man diese verkaufte. Nein -Messinier wurden zu Staatssklaven Spartas, welche als Heloten bezeichnet wurden. Diese dienten fortan dem Staat, konnten nicht verkauft oder freigelassen werden. Um Aufstände zu verhindern, musste Sparta eine ständig bewaffneten Meisterklasse zur Verfügung haben, welche von der Arbeit der Heloten lebte.

Ging die Anzahl dieser Kriegerelite durch Geburtenrückgang oder Kriege zurück, drohten Aufstände der Heloten. Um dies zu verhindern, erklärten die Spartaner einmal jährlich den Heloten den Krieg. Das Gemetzel war Teil der Krypteia (militärischen Ausbildung). In der Verfassung Spartas war dieser barbarische Akt festgeschrieben und Gesetz.

Welche Religion hatten die Spartaner

Die Spartiaten hatten 12 Hauptgötter: Zeus, dessen Frau Hera, Poseidon, Demeter, Hestia, Athene, Ares, Hephaistos, Aphrodite, Hermes, Apollon und Artemis.

Wichtigster Gott der Spartaner war Zeus, gefolgt von Athene – der Göttin des Kampfes und der Strategie. Genauso wie in Athen war Athene zudem die Schutzgöttin der Stadt. Eines der bedeutendsten Stätten in Sparta war das Heiligtum der Artemis Orthia.

Artemis war Göttin der Jagd, der Geburt, der Erziehung, sowie Schutzgöttin der Kinder und Frauen. In Sparta wurde Artemis als Agrotera verehrt. Vor dem Kampf opferte man ihr Ziegen.

In Apollon sahen die Spartaner den Schöpfer von Kraft. Der Apollon-Kult war genauso wie der Agrotera-Kult zentraler Bestandteil des öffentlichen Lebens.

Laut der Mythologie der Spartiaten beruhte die Verfassung Spartas auf einen Gelehrten, namens Lykurg. Dieser schloss mit Apollo ein Abkommen, dass Sparta der ruhmreichste Stadtstaat in ganz Griechenland sein werde, solange die Spartiaten an der Lykurger Verfassung festhalten. Demnach gab es einen ausgeprägten Kult um den Verfassungsgeber, aber auch um Apollon – welcher den Ruhm zusicherte.

Aphrodite war die Göttin der Schönheit, der Liebe und des Begehrens. In Sparta war sie unter dem Namen Aphrodite Hera bekannt. Zu Hochzeiten opferten Mütter der Göttin, um für das Wohl ihrer Töchter zu sorgen.

Auch eine waffentragende Aphrodite wurde in Sparta sehr früh verehrt. In anderen griechischen Gebieten kam der Kult der bewaffneten Aphrodite erst während des Hellenismus und dem Einfluss der Römer auf. Wohlmöglich weil Aphrodite von der römischen Venus Victrix beeinflusst wurde.

Dass das Leben der Spartiaten auf Opferkult und Götterzeremonien ausgerichtet war, zeigt die Schlacht von Marathon (490 v.Chr.). Die Spartaner waren angeblich so sehr mit dem Fest zu Ehren Apollons (Karneia) beschäftigt, dass sie zu spät zur Schlacht erschienen.

Welche Waffen hatten die Spartaner

Die Hauptwaffen der Spartiaten waren der Speer (aichme oder dory) und das Kurzschwert. Der Speer war etwa 2 Meter lang, wurde aber nicht als Wurfwaffe – sondern als Stichwaffe auf mittlere Distanz genutzt. Das Kurzschwert (xiphos) war eine zweite Hieb- und Stichwaffe, welche die Spartiaten für den Nahkampf nutzten.

Zur Grundausrüstung der Spartiaten zählte zudem der Helm (kranos), der Schild (aspís) und ein Harnisch (thorax), welcher mit Bronzeplatten verstärkt wurde.

Die Waffen waren ähnlich, wie in anderen Teilen Griechenlands. Ihren Kampferfolg verdankten die Spartiaten nicht ihren Waffen und auch nicht ihrer individuellen Stärke, sondern ihrer Disziplin in der Kampfformation (Phalanx).

Illustration der Formation eines spartanischen Heeres

Illustration der Formation eines spartanischen Heeres

In der Phalanx bildeten sie eine Wand aus Schilden. Jeder Kämpfer schützte mit seinem Schild den Mann links neben sich. In dieser Formation waren die Spartiaten so diszipliniert, dass sie im offenen Gelände schwer zu bezwingen waren.

Wurde dennoch jemand verletzt, wurde die Phalanx sofort wieder geschlossen. In der Regel bestand so ein Trupp aus 24 Kriegern. In jeder Reihe standen 3 Spartiaten nebeneinander. Ein Trupp hatte 8 dieser Reihen, wobei jeder Kämpfer den Mann neben sich schützte.

Der Speer lag auf der Schulter und wurde als Stichwaffe genutzt. In geeigneten Situationen brach einer der Krieger kurzzeitig aus der Phalanx-Deckung aus, stach zu, um dann aber wieder schnell in die Grundformation zurückzukehren.

Spartaner Angriff

Es war extrem wichtig, dass der Moment der Attacke koordiniert abläuft. Hektik, Angst und Panik hätten zu Koordinationsproblemen geführt, wodurch die ganze Deckung gefallen wäre. Die Spartiaten waren Meister der Disziplin und der Ruhe. Nur dies brachte ihnen den Ruf ein, dass sie auf offenem Feld kaum zu schlagen seien.

Wie wurden Spartaner erzogen

In der deutschen Sprache haben zwei Adjektive überdauert, welche den Lebensstil bzw. die Erziehung eines Spartiaten beschreiben. Diese sind:

  • spartanisch
  • lakonisch

Spartanisch bedeutet: anspruchslos, genügsam und einfach – aber auch hart, diszipliniert und willensstark. Lakonisch bedeutet wortkarg, redefaul – aber auch eindeutig und sachlich. Die Spartiaten waren beides, was an ihrer Ausbildung lag.

Das Erziehungssystem Spartas wird als Agoge bezeichnet. Alle männlichen Staatsbürger mussten dieses Erziehungssystem durchlaufen. Lediglich der Sohn des Königs konnte frei wählen, ob er daran teilnimmt oder nicht. Aber ein König, welcher den Respekt seiner Kriegerelite erlangen wollte, musste die Agoge überstehen.

Auch Frauen wurden hart erzogen. Denn man glaubte, dass nur eine gestählte Frau auch harte Kinder gebären könne.

Das Erziehungssystem setzte nach Vollendung des 7. Lebensjahres ein. Zuvor wurde jeder Neugeborene bereits zu seiner Geburt vom Ältestenrat (Gerusia) geprüft und für würdig empfunden. Neugeborene, welche man als nicht würdig empfand, wurden ausgesetzt oder von einer Klippe gestoßen.

Gemälde von Giuseppe Diotti zeigt die Auswahl eines spartanischen Kindes, Bildlizenz: gemeinfrei - keine Änderungen

Gemälde von Giuseppe Diotti zeigt die Auswahl eines spartanischen Kindes

Nach Vollendung des 7. Lebensjahres wurden die Kinder den Eltern entzogen. Sie wurden in eine Gruppe mit Gleichaltrigen gesteckt. Alle mussten ihren Befehlshaber bedingungslos gehorchen. Die Befehlshaber waren fortan für die Erziehung und das Wohlergehen der Kinder verantwortlich, aber auch für ihre Ausbildung zum vollwertigen Bürger Spartas.

Die Ausbildung war fast ausschließlich ein militärischer Drill. Denn Sparta wollte die Wehrfähigkeit seines Gemeinwesens erhalten. Daneben wurden die Rekruten in sozialen Umgangsformen, in der Redekunst, sowie im politischen Geschick und Verhandeln unterrichtet. Das Debattieren, Tanzen und die lakonische Redekunst (kurz und knapp) waren weitere Elemente der Ausbildung.

Sämtliche Vergehen, Disziplinlosigkeit oder Ungeschick wurden mit Prügel bestraft. Ziel war es, die zukünftigen Spartiaten innerlich sowie äußerlich abzuhärten.

Die Ausbildung dauerte bis zum 18. Lebensjahr. Meistens blieben die jungen Männer bis zum 30. Lebensjahr in den Kasernen und erhielten dann erst ihr volles Bürgerrecht.

Wie haben Spartaner trainiert

Das Trainingssystem der Spartiaten nannte sich Krypteia. Es beinhaltete ein Härtetraining mit Barfußgehen im Winter, militärischen Drill und Schlafen auf blanken Boden. Die Kinder wurden auch anderen Strapazen ausgesetzt, wie Nahrungs- und Schlafentzug. Auch das Erleiden von Schmerzen war Bestandteil des Training.

Darüber hinaus wurde jegliche Erleichterung verboten. Ihnen wurde Nahrung entzogen, wodurch die Kinder lernen sollten, sich selbst zu versorgen. Diebstahl und ähnliche Strategien des Nahrungserwerbs wurden durch die Ausbilder toleriert. Kräftemessen, Kampfsport und Ausdauertraining waren weitere Aspekte, genauso wie das Dahinmetzeln von Sklaven.

Einmal jährlich erklärten die Spartiaten den Heloten (versklavten Messiniern) den Krieg. Die angehenden Rekruten wurden aufs Land geschickt, um sich dort zu verstecken. Nachts kamen sie aus ihren Verstecken und kämpften gegen die Heloten. Durch dieses „Training“ sollten die angehenden Spartiaten im Krieg geschult und zugleich sollte die anwachsende Helotenzahl dezimiert werden.

Wie haben sich die Spartaner ernährt

Für die Nahrungsproduktion waren die Heloten in den ländlichen Gegenden zuständig. Einem Spartiaten war es nicht gestattet, auf dem Feld zu arbeiten. Stattdessen sollten die Felder durch die Heloten bewirtschaftet werden, welche einen Teil des Feldertrages an Sparta zu entrichten hatten.

Die Spartiaten sollten sich währenddessen mit Politik in der Hauptstadt oder dem Schutz des Staates befassen. Ein Helot war nicht an seinen Herrn gebunden, sondern an das Land – welches er bewirtschaften musste (Staatsklaven). Starb der Spartiat ging der Helot in den Besitz seines Nachfolgers über.

Die Spartaner ernährten sich hauptsächlich von Gerste, Wein, Käse, Getreide und Feigen. Bei den Männermahlzeiten (siehe unten) wurde Weizenbrot (maza) und schwarze Suppe verzehrt. Diese bestand aus Blut und Schweinefleisch. Nachtisch bestand oft aus Käse, Feigen oder Jagdbeute. Zum Essen gab es meistens Wein.

Waren Spartaner auch Griechen

Spartaner waren Griechen, obwohl das antike Griechenland eher ein Kulturraum (gleiche Sprache, gleiche Religion, gleiche Bräuche) als ein Nationalstaat war. Die Griechen definierten sich lediglich über die gleiche Kultur, hatten aber unterschiedliche Gesetze. Man kann aber sagen, dass die Spartaner auf dem Gebiet des heutigen Griechenlands lebten und die griechische Sprache (altgriechisch) sprachen.

Doch eigentlich war Spartiat keine Staatsbürgerschaft, sondern ein Status als Vollbürger Spartas zu gelten und Teil der Kriegerelite zu sein. Denn Sparta war eigentlich nur die Hauptstadt von Lakedaímōn. Spartiat war demnach eine soziale Klasse und keine Staatsbürgerschaft.

Aber die Menschen außerhalb der Hauptstadt wurden von den Spartiaten nur als Periöken (Umherwohnende) bezeichnet. Aufgrund dessen, dass die Spartaner sich selbst als so bedeutend empfanden und dies nach außen abstrahlten, rückte der eigentliche Staat in den Hintergrund.

Doch historisch korrekt wäre die Bezeichnung Lakedaimonier als Staatsbürgerschaft, sowohl für die Spartaner als auch für die Periöken. Die Heloten, welche lediglich Sklaven im Staatsapparat der Spartaner waren, hatten keine Staatsbürgerschaft und somit auch keine Bürgerrechte.

Wie lebten Spartaner im Alltag

Spartaner waren gemeinschaftlich organisiert. Diese Essgemeinschaft hieß Syssitia (Männermahlzeit). Ziel war es, aus den Kriegern eine Gemeinschaft zu formen. Aber die Syssitia war nicht ein lockeres einmaliges Beisammensein, sondern eine Mitgliedschaft – welche einen Preis hatte

Die Spartiaten konnten die Mitgliedschaft bezahlen, indem sie Naturalien (Nahrung oder Getreide) einbrachten oder Geld bezahlten. Alle Spartiaten, welche in der Syssitia organisiert waren, wurden als Syssitien bezeichnet. Das vollständige Bürgerrecht Spartas war an die Speisegesellschaft geknüpft, weshalb die Mitgliedschaft unabkömmlich war.

Wer die Beiträge nicht zahlen konnte, flog aus dem elitären Kreis hinaus und verlor damit seine Privilegien. Aus dem Vollbürger wurde dann ein Hypomeiones (Benachteiligter).

Was machten die Spartaner zum Spaß

Spartaner kannten auch Spaß. Während ihrer Ausbildung wurden Spartiaten auch im Tanz unterrichtet. Der Gesellschaftstanz war eine Übung, um die jungen Rekruten auf das gesellschaftliche Leben vorzubereiten.

Eine weitere Möglichkeit, Spaß zu haben – fanden Spartaner in der Jagd. Schon früh wurden die Jungen ausgebildet, sich selbst ernähren zu können.

Nachdem Spartaner das 30. Lebensjahr erreicht hatten und Vollbürger Spartas waren, mussten sie nicht mehr jagen. Denn das Helotensystem (Helotie) sah vor, dass Nahrung ausschließlich von den Heloten produziert wurde. Die Jagd wurde dann zur beliebten Freizeitbeschäftigung.

Während des Krieges spielten Spartiaten auch Gesellschaftsspiele mit Würfeln. Die Spiele dienten der Harmonie, den Gemeinschaftssinn zu fördern, aber auch dazu, dass die Spartaner ihren taktischen oder strategischen Blick schulen.

Wie lebten Spartanerinnen

Spartanische Frauen waren im antiken Griechenland dafür berühmt, mehr Freiheiten als anderswo zu genießen. Außerdem hatten sie den Ruf, ihre Männer zu kontrollieren. Frauen konnten legal Eigentum besitzen, erben und vererben. Weiterhin waren sie besser ausgebildet als Frauen in Athen.

Eine weitere Besonderheit war, dass spartanische Mädchen genauso gut ernährt wurden – wie die Jungen. Das war in Athen bspw. nicht so. In Sparta wollte man körperlich fitte Frauen haben, welche wiederum körperlich fitte Kinder kriegen. Ob junge Mädchen, welche als nicht tauglich empfunden wurden, ebenfalls ausgesetzt oder getötet wurden – ist nicht eindeutig geklärt.

Während die Jungen in der Agoge erzogen wurden, blieben die Mädchen bei ihren Müttern. Dort lernten sie Umgangsformen und Hausarbeit. Staatliche Sportprogramme gab es wohlmöglich auch für Mädchen, welche über Leichtathletik hinausgingen. Denn auch in klassischen Disziplinen, wie Ringen oder Speerwurf, wurden Spartanerinnen unterrichtet.

Laut der Ideologie Spartas war die Hauptaufgabe einer Frau, gesunde und kräftige Kinder zur Welt zu bringen. Aber die Männer durften bis zu ihrem dreizigsten Lebensjahr nicht mit einer Frau zusammenleben. So kümmerten sich die Frauen vornehmlich um den Haushalt, während die Männer in den Kasernen trainierten. Das führte dazu, dass spartanische Frauen in der Regel später und weniger Kinder bekamen als in Athen.

Üblich war auch, dass eine Ehe mit einer Probezeit verbunden war. So versuchten Mann und Frau ein Kind zu bekommen. Und falls dieses Vorhaben in einer gewissen Zeit nicht klappte, war Scheidung und Wiederverheiratung eine übliche Lösung. Alles zielte darauf ab, starke und gesunde Kinder zu bekommen, welche ins Militär eintreten sollten.

Wie viele Spartaner gab es

Wie schon mehrfach angedeutet, hatten die Spartiaten ein demographische Problem – welches wahrscheinlich ihren Untergang beschleunigte. Während der Blütezeit Spartas (6. Jhd. v.Chr.) lebten circa 8.000 Spartiaten in der Hauptstadt. Im umliegenden Grenzland des lakedaimonischen Staates lebten etwa 50.000 Menschen (ohne Sklaven). Demnach waren die Spartiaten eine deutliche Minderheit.

Falls in Kriegen ein paar Hundert Spartiaten fielen, war dies eine Katastrophe für die Stabilität des Staates. Denn die Gefahr, dass aufständische Heloten oder abtrünnige Perioiken zu den Waffen greifen, war stets präsent. Tja so ist das in einem Militärstaat.

Als dann im 5. und 4. Jhd. v. Chr. die Perserkriege und die Innergriechischen Kriege zunahmen, sank die Anzahl der Spartiaten erheblich. So existierten im 3. Jhd. v. Chr. lediglich noch 1.000 Spartaner.

Warum ging die Anzahl der Spartaner deutlich zurück

Nicht nur Kriege rafften die Kriegerkaste dahin, sondern auch Politik. Spartaner bestritten bis zum 18. Lebensjahr ihre Ausbildung, blieben aber bis zum 30. Lebensjahr kaserniert. Demnach heiraten die Männer erst spät und bekamen auch erst spät Kinder.

Man wollte dem etwas entgegensetzen, indem man unverheiratete Männer und Frauen von Festen ausschloss. Dadurch sollte der soziale Druck erhöht werden, sich endlich binden zu wollen. Auch Spott gegenüber Unverheirateten war nicht unüblich.

Aber man machte auch entscheidende politische Fehler, indem man Spartiaten aus der Elite ausschloss. Oder man ließ es zu, dass diese abwanderten. Denn die Ausrüstung war teuer und jeder Spartaner musste dafür selbst aufkommen. Außerdem mussten Spartaner an der Syssitia (Männermahl) teilnehmen, wofür ebenfalls bezahl werden musste.

Innerhalb der Elite kam es zu einer Zweiklassengesellschaft, welche einige Spartaner zwang, ihre Ländereien – aus denen sie wiederkehrende Zahlungen schöpften – zu verkaufen. Weiterhin sind Degradierungen überliefert, sei es durch Ungehorsam oder Feigheit im Kampf – was die finanzielle Notlage einiger weiter verschärfte.

Es war für viele Spartiaten irgendwann nicht mehr möglich, sich dieses Leben zu leisten. Deshalb sank die Anzahl an neuen Rekruten erheblich. Zwar wurden Reformen beim Aufstieg in den Spartiatenstatus angestrebt, welche aber nie wirklich umgesetzt wurden.

Schließlich trafen 700 Spartaner im Jahr 371 v.Chr. auf eine thebanische Armee bei Leuktra. Die Schlacht bei Leuktra war eine Lehrstunde für die Spartiaten, da die Thebaner erstmalig eine schiefe Schlachtordnung verwendeten, welche das Spartaner-Heer deutlich überforderte. In dieser Schlacht starben 400 der 700 Spartaner, wodurch das Rückgrat der spartanischen Armee endgültig brach.

Als sich dann 359 v.Chr. Philipp II. zum König von Makedonien ausrief und griechischen Stadtstaaten eroberte, hatten die Spartaner kaum noch Gegenwehr (siehe oben).

Was rufen die Spartaner

Im Film 300 rufen die Spartaner „Arhu“ zuerst lang, dann immer schneller. Der Schlachtruf diente der Motivation.

Tatsächlich kannten die Griechen den Schlachtruf „Alala“. Dieser Ruf war zugleich die Personifizierung des Schlachtrufs. Laut der griechischen Mythologie soll dieser Schrei den Ruf der Eule imitiert haben. Die Eule war der Vogel von Athene, der Schutzgöttin von Athen und Sparta.