Gaius Iulius Caesar
Gaius Iulius Caesar bzw. auch Julius Cäsar geschrieben, war ein römischer Staatsmann – welcher am 13. Juli 100 v.Chr. in Rom geboren wurde. Im Römischen Reich stieg er zum Feldherrn und Konsul auf.
Zu nachträglichen Ruhm kam Caesar durch die Eroberung und Unterwerfung Galliens. Schließlich wendete sich der römische Senat gegen ihn, weshalb Caesar die Römische Republik in eine Diktatur mit ihm als Alleinherrscher auf Lebenszeit überführte.
Durch republikanisch gesinnte Senatoren wurde Julius Caesar am 15. März 44 v.Chr. im Theater des Pompeius in Rom ermordet. Das Attentat fand während einer Senatssitzung statt. An der Tat waren mehr als 60 Personen beteiligt, welche gemeinsam mit Dolchen auf den Diktator einstachen. Insgesamt trafen Caesar 23 Dolchstiche. Anführer des Anschlags waren Gaius Cassius und Marcus Iunius Brutus.
Inhalt
- 1 Steckbrief
- 2 Wer war Julius Cäsar?
- 3 Welche berühmten Zitate von Cäsar kennen wir bis heute?
- 4 Was hat Julius Cäsar gemacht?
- 5 Was hat Julius Cäsar erobert?
- 6 Wie kam Julius Cäsar an die Macht?
- 7 Was hat Julius Cäsar erfunden?
- 8 Wer war Ehepartnerin von Julius Cäsar?
- 9 Wie war das Verhältnis zwischen Julius Cäsar und Kleopatra?
- 10 Welche Krankheit hatte Julius Cäsar?
- 11 Wie ist Julius Cäsar gestorben?
- 12 Warum ist Julius Cäsar so berühmt?
- 13 Was hat Julius Cäsar mit dem Kaiserschnitt zu tun?
- 14 War Julius Cäsar ein Tyrann?
Steckbrief
Geboren: | 12. oder 13. Juli 100 v. Chr. in Rom |
Gestorben: | 15. März 44 v. Chr. in Rom |
Alter: | 55 Jahre |
Todesursache: | Mord durch Dolchstiche |
Beruf: | Politiker, Soldat, Autor |
Werdegang: | Pontifex maximus (oberster Priester): 64–44 v. Chr. Konsul: 59 v.Chr. Statthalter für Gallien und Illyrien: 58–49 v. Chr. Diktator: 49–44 v. Chr. Dictator perpetuo (Diktator auf Dauer): 44 v.Chr. |
Nachfolger: | Kaiser Augustus (ab 31 v. Chr.) nach den Bürgerkriegen |
Ehefrauen: | Cossutia (Verlobung) Cornelia (gest. 69/68 v.Chr.) Pompeia (Trennung 62/61 v.Chr.) Calpurnia (Heirat 59 v.Chr.) Kleopatra VII. Philopator (Affäre ) |
Kinder: | Julia (aus Ehe mit Cornelia) Caesarion (aus Affäre mit Kleopatra, Kind wurde nicht anerkannt) Augustus (Adoptivkind) |
Eltern: | Vater: Gaius Julius Caesar (der Ältere) war römischer Senator Mutter: Aurelia |
Auszeichnungen: | Corona civica (Bürgerkrone) |
Kriege: | Belagerung von Mytilini Gallische Kriege Invasionen in Großbritannien Römische Bürgerkrieg Alexandrinischer Krieg |
Wer war Julius Cäsar?
Julius Cäsar heißt mit vollem Namen und in lateinischer Schreibweise Gaius Iulius Caesar. Er wurde am 13. Juli 100 v. Chr. in Rom geboren und starb ab 15. März 44 v. Chr. ebenfalls in Rom. Als Politiker und Feldherr machte er sich einen Namen. Heute ist er vor allem als Wendepunkt in der römischen Geschichte bekannt. Cäsar trug die Römische Republik zu Grabe und bereitete Rom auf das Kaisertum vor.
Cäsar entstammt der patrizischen Familie der Julier. Seine Familie war nicht besonders wohlhabend oder bekannt. Dennoch genoss Cäsar eine weitreichende Bildung und Vorbereitung auf seine politische Laufbahn, den cursus honorum.
Mit 19 Jahren wurde Cäsar Offizier. Mit 40 hatte er das höchste politische Amt Roms inne, das Konsulat. Bald darauf wurde er zum Alleinherrscher.
Welche berühmten Zitate von Cäsar kennen wir bis heute?
Mehrere Zitate von Cäsar sind bis heute bekannt. Einige sind nicht wortwörtlich überliefert und bei anderen ist fraglich, ob er diese Worte tatsächlich gesagt hat.
Veni vidi vici
Der Ausspruch „Veni vidi vici“ heißt übersetzt „Ich kam, ich sah, ich siegte“. Das Zitat geht auf einen äußerst kurzen Feldzug zurück.
Demnach waren Cäsars Truppen am 21. Mai 47 v. Chr. gegen Pharnakes II. in die Schlacht bei Zela gezogen. Nach nur vier Stunden war der Gegner besiegt. Daraufhin soll Cäsar diese Worte gesagt haben, um seinen schnellen Triumph zu betonen.
Alea iacta est
„Alea iacta est“ heißt wörtlich übersetzt „Der Würfen ist geworfen“, wird aber meist als „Die Würfel sind gefallen“ genutzt. Cäsar soll diese Worte gesagt haben, als er mit seinen Soldaten und gegen den Willen des Senats im Jahr 49 v. Chr. nach Italien zurückkehrte.
Das Zitat sagt aus, dass die ausschlaggebende Tat bereits getan, aber das Ergebnis noch offen ist.
Das Verlangen nach mehr Lösegeld
Im Jahr 75/74 geriet Cäsar in die Gefangenschaft von Piraten. Diese wollten ihn gegen Lösegeld freilassen. Cäsar schien der Preis, den die Piraten für ihn forderten, jedoch zu beleidigen. Er wollte daher, dass sie mehr für ihn verlangen, weil er mehr wert sei.
Nachdem er freigekommen war, stellte er eine eigene Seestreitmacht auf, fing die Piraten ein und ließ sie kreuzigen. Das hatte er ihnen schon während seiner Gefangenschaft angedroht.
Was hat Julius Cäsar gemacht?
Julius Cäsar war ein Politiker und Militärstratege. Er eroberte große Gebiete für Rom und war als Schriftsteller tätig. Seine Werke dienten auch, aber nicht nur, autobiographischen Zwecken.
Politiker
Cäsar ist für seine Karriere als Politiker bekannt. Er bekleidete früh Ämter, stieg schnell auf und behielt seine Macht trotz starker Konkurrenz. Dabei half ihm unter anderem sein Geschick als Redner.
Militärstratege
Während seine politische Karriere bereits begonnen hatte, war Cäsar erfolgreich als Militärstratege aktiv. Es gelang ihm mehrmals, in fast aussichtslosen Situationen das Blatt zu wenden und seine Soldaten zum Sieg zu führen. So soll er in der Schlacht bei Munda zu seinen erfahrensten Kämpfern an die Front geritten sein. Diese waren dabei, Boden zu verlieren.
Cäsar brachte sich selbst in die erste Reihe und soll seinen Soldaten etwas zugerufen haben. Er fragte, ob sie sich nicht schämten, dass Cäsar durch ihre ungenügende Kampfleistung in die Hände der jungen Gegner falle. Das soll seine Soldaten so angespornt haben, dass sie die Schlacht für sich entscheiden konnten.
Zusätzlich verstand Cäsar etwas davon, neue Möglichkeiten im Kampf zu entwickeln. Er erfand Verteidigungsstrategien und wog Härte gegen Gnade ab.
Schriftsteller
Julius Cäsar genoss als Kind eine umfangreiche rhetorische Schulung. Dadurch wurde er nicht nur ein hervorragender Redner, sondern war auch als Schriftsteller aktiv. Deshalb sind uns ganze Bücher über seine Feldzüge bis heute erhalten geblieben.
Darüber hinaus existieren Fragmente weiterer Schriften, darunter auch Gedichte, die Cäsar in seiner Jugend geschrieben hat.
Eroberer
Cäsar war vor allem zu Beginn seiner politischen Karriere als Eroberer aktiv. Er schaffte es als Statthalter ausreichend Soldaten für einen Krieg um sich zu scharen. Innerhalb von neun Jahren sicherte er auf diese Weise ganz Gallien dauerhaft für Rom.
Was hat Julius Cäsar erobert?
Julius Cäsar war ein herausragender Militärstratege. Unter seinem Kommando eroberten die römischen Soldaten ganz Gallien sowie weitreichende Gebiete in Germanien. Er setzte auch nach Britannien über und konnte dort Gebiete gewinnen. Außerdem drang er bis nach Hispanien vor.
Gallien
Gallien entspricht in etwa dem heutigen Frankreich. Cäsar zählte auch die Belgier zu den Galliern. Im Gallischen Krieg, der von 58 bis 50 v. Chr. andauerte, eroberte er das gesamte Gebiet.
Cäsar fiel dieser Feldzug so leicht, weil Gallien zersplittert war. Es bestand aus vielen einzelnen Stämmen, hauptsächlich Kelten. Diese gaben sich aber nicht kampflos geschlagen, sondern es kam in den Kriegsjahren immer wieder zu Aufständen. Diese wurden blutig niedergeschlagen. Teilweise löschte Cäsar einzelne Stämme fast vollständig aus.
53 v. Chr. schien Gallien sich geschlagen zu geben. Doch im Jahr darauf brach ein weiterer Aufstand unter dem Arvenerfürsten (Arvener waren ein keltischer Stamm) Vercingetorix aus.
Die Gallier schafften es mehrmals, den Nachschub der Römer empfindlich einzugrenzen, konnten die Truppen aber nicht aushungern.
50 v. Chr. ergab sich der letzte Stamm (Kardurker) und Gallien gehörte vollständig zu Rom. Es blieb auch in dem folgenden Bürgerkrieg ruhig und wurde schnell romanisiert.
Germanien
Nach Germanien setzten die Römer vor Cäsar nur selten über. Der Weg über die Alpen war beschwerlich. Im Westen liegt der Rhein, den Cäsar überquerte. Auch westlich davon lebten zu dieser Zeit Germanen. Cäsar verschob die Grenze von Gallien und Germanien auf den Rhein, als er Gallien einnahm.
Er überquerte den Fluss und lagerte zumindest östlich des Rheins. Inwieweit es zu Kämpfen mit den Germanen auf dieser Flussseite kam, ist unbekannt.
Cäsar legte damit den Grundstein für die weitere Expansion unter Augustus und Tiberius.
Britannien
Noch während des Gallischen Krieges setzte Cäsar nach Britannien über. Er zog in zwei Invasionen 55 und 54 v. Chr. nach Britannien, konnte dort aber keine dauerhaften Provinzen für Rom sichern.
Hispanien
Nach Hispanien, dem heutigen Spanien, zog Cäsar als letztes. Erst 45 v. Chr. kam es zu diesem Feldzug. Cäsar wollte dort Gnaeus Pompeius besiegen. Beide Männer hatten zuvor gemeinsam regiert. Pompeius war sogar mit Cäsars Tochter Iulia verheiratet.
Pompeius floh nach seiner Niederlage in Spanien nach Alexandria, wo Cäsar seinen Kopf überreicht bekam. Er entschied sich jedoch, dem Widersacher ein ordentliches Begräbnis zu ermöglichen.
Wie kam Julius Cäsar an die Macht?
Julius Cäsar machte seine ersten politischen Schritte mit 16 Jahren. Er löste die durch seinen Vater entstandene Verlobung mit Cossutia auf. Stattdessen heiratete er Cornelia, die Tochter des Konsuls Lucius Cornelius Cinna. Diese Verbindung brachte ihn in Opposition zu Sulla, der sich 82 v. Chr. zum Diktator ernennen ließ. Cäsar verließ daher Rom und kehrte auch nicht zurück, als er begnadigt wurde.
Mit 19 erhielt er sein erstes Amt. Er wurde Offizier im Stab von Marcus Minucius Thermus. Dieser war Statthalter von Asia und brauchte Hilfe bei der Belagerung von Mytilene auf Lesbos. Cäsar sollte nach Bithynien in Kleinasien gehen und dort den König Nikomedes IV. um eine Flotte bitten.
Im Jahr 78 v. Chr. kehrte er nach Rom zurück, da Sulla mittlerweile verstorben war. Dort wollte er seine politische Karriere weiter vorantreiben. Er trat als öffentlicher Ankläger auf und war Mitglied der vigintisexviri. Das ist die unterste Klasse der Magistratsbeamten. Als Ankläger bekämpfte Cäsar vor allem die Anhänger Sullas weiter.
Nachdem Cäsar 75/74 v. Chr. Rom erneut verließ, erhielt er Anfang 73 v. Chr. das Amt des Pontifex. Sein Aufgabenbereich fiel in religiöse Kulte, Opferungen und Feste.
Ein großer Schritt war die Bekleidung der Quästur im Jahr 69 oder 68 v. Chr. Durch dieses Amt kam Cäsar in den Senat. Bald darauf reiste er nach Spanien, um dort dem Proprätor Antistius zu dienen.
Nach seiner zweiten Hochzeit mit Pompeia hatte Cäsar weitere Mittel zur Verfügung, um seine politische Karriere voranzutreiben. Pompeia brachte nämlich viel Geld in die Ehe mit. 65 v. Chr. wurde er Ädil. Die Ädilen beaufsichtigten öffentliche Gebäude und sollten Gladiatorenspiele ausrichten. Für diese bekamen sie keine finanzielle Hilfe, sondern trugen die Kosten selbst.
Pompeias Geld reichte dafür nicht, sodass Cäsar sich bei dem Vorhaben, besonders prachtvolle Spiele auszutragen, hoch verschuldete. Gleichzeitig wuchs aber seine Beliebtheit im Volk.
63 v. Chr. wurde Cäsar Pontifex maximus, der Oberpriester. Das ist ein großer Karrieresprung. Dieses Amt bekleideten normalerweise nur ehemalige Konsuln. Im Jahr darauf war er Prätor.
Um zum Konsul aufzusteigen benötigte Cäsar mehr Ansehen. Seine Schulden bremsten ihn. Als er Statthalter von Spanien wurde, wollten seine Gläubiger sogar seine Abreise verhindern. Nur durch eine Bürgschaft von Marcus Crassus, der Cäsar zuvor bereits Geld geliehen hatte, konnte er seine Reise antreten.
In Spanien zog er äußerst erfolgreich gegen die Lusitaner in den Krieg. Das unterstrich nicht nur erneut seine Fähigkeiten als Stratege, sondern brachte seine Finanzen in eine stabile Lage.
Er kehrte nach Rom zurück und wurde im Jahr 59 v. Chr., mit 40 Jahren, zum Konsul gewählt. Das ist zusätzlich erstaunlich, weil dieses Amt ein Mindestalter besaß, das Cäsar um drei Jahre unterschritt. Man vermutet daher immer wieder, dass Cäsar eher 102 v. Chr. geboren sein sollte. Allerdings sprechen alle Quellen eindeutig von dem Jahr 100 v. Chr. als Geburtsjahr Cäsars.
Was hat Julius Cäsar erfunden?
Julius Cäsar war zwar hauptsächlich Militärstratege und Politiker, erfand bei dieser Arbeit aber auch mehrmals etwas.
Julianischer Kalender
Im Jahr 45 v. Chr. reformierte Cäsar den römischen Kalender. Dieser wahr zuvor bereits von einem Mondkalender auf einen gebundenen Mondkalender verändert worden. Das Jahr nach einem Mondkalender ist 354 Tage lang und enthält sechs Monate mit 29 und sechs mit 30 Tagen. Der gebundene Mondkalender wird auch Lunisolarkalender genannt. Ihm fügt man alle drei Jahre einen 13. Mondmonat hinzu, um sich der Länge des Sonnenkalenders zu nähern.
Der Julianische Kalender ist ein Sonnenkalender. Er umfasst 365 Tage. Alle vier Jahre wird ein weiterer Tag hinzugefügt. Durch dieses Vorgehen näher sich der Kalender der Umrundung der Erde um die Sonne an. Diesen zusätzlichen Tag legte Cäsar in den Februar.
Cäsars julianischer Kalender ist der Kalender, den wir bis heute benutzen. Er verbreitete sich nach seiner Einführung schnell über die Grenzen Roms hinaus.
Verteidigungsanlage mit Gräben und Pfählen
In Cäsars Werk „Gallischer Krieg“ beschreibt er eine Verteidigungsanlage, um Überfälle bei Nacht zu verhindern. Dabei sollten die Soldaten Gräben ausheben und angespitzte Pfähle dort hineinrammen. Auf diese Weise sollten Angreifer, die die Gräben bei Nacht nicht sahen, hineinstürzen und aufgespießt werden.
So eine Verteidigungsanlage wurde tatsächlich vor Kurzem entdeckt. Die Datierung spricht für die Zeit Cäsars. Der Fund befindet sich an der damaligen Nordgrenze des Römischen Reiches.
Fußgängerzone
In gewisser Weise ist Cäsar der Erfinder der Fußgängerzone. Rom wurde zu seiner Amtszeit stark durch den Verkehr mit Pferdewägen belastet. In diesen saßen entweder Reisende oder sie transportierten Waren. Cäsar verfügte, dass Wägen nur noch nachts durch Rom fahren durften.
Das entspannte zwar die Verkehrssituation am Tag, da Fußgänger mehr Platz hatten, es ruhiger war und es zu weniger Unfällen kam. Nachts war es durch die außerhalb aufgestauten Wägen hingegen so laut, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war.
Wer war Ehepartnerin von Julius Cäsar?
Cäsar sollte zunächst Cossutia heiraten, über die nicht viel bekannt ist. Als Cäsars Vater starb, löste dieser die Verlobung auf. Anschließend war er dreimal verheiratet.
Cornelia
Cornelia, die Tochter von Lucius Cornelius Cinna, eines Konsuls, war Cäsars erste Frau. Cornelia war bei der Hochzeit gerade einmal zehn Jahre alt. Cäsar war 16.
Das Paar hatte eine Tochter, Iulia, die zwischen 83 und 76 v. Chr. geboren wurde. Sie starb im Jahr 54 v. Chr. im Wochenbett. Auch ihr Kind überlebte nicht.
Cornelia starb bereits früher. Ihr Tod wird auf die Jahre 69 oder 68 v. Chr. geschätzt. Cäsar hielt daraufhin eine Leichenrede auf dem Forum von Rom. Das war ungewöhnlich und sonst nur bei älteren Frauen üblich. Das Volk sah diese Entscheidung als Zeichen der tiefen Liebe, die Cäsar für seine Ehefrau empfand.
Pompeia
Pompeia war die Tochter des Konsuls Quintus Pompeius Rufus. Vermutlich fand die Hochzeit mit Cäsar im Jahr 67 v. Chr. statt. Pompeia war wohlhabend. Cäsar nutzte ihr Geld schnell für seinen politischen Aufstieg und verschuldete sich dabei sogar.
Im Jahr 62/61 v. Chr. trennte sich Cäsar von seiner zweiten Frau. Zuvor war es zum Bona-Dea-Skandal gekommen.
Bona Dea war die römische Göttin der Frauen. Ihr zu Ehren wurde in Cäsars Haus ihre Festlichkeit abgehalten. Zu dieser Zeit war Cäsar Pontifex maximus und das Abhalten dieser Festlichkeit in seinem Haus gehörte zu seinen Aufgaben.
Während der Mysterien der Bona Dea waren keine Männer zugelassen. Publius Clodius Pulcher schlich sich jedoch als Frau verkleidet dazu und wurde entdeckt. Schnell entstand das Gerücht, er habe mit Pompeia ein Verhältnis. Cäsar bestätigte dieses Gerücht zwar nicht, trennte sich aber von seiner Frau. Die Ehe blieb kinderlos.
Calpurnia
Calpurnia wurde um 77 v. Chr. geboren und heiratete im April 59 v. Chr. Cäsar. Dieser war mittlerweile Konsul geworden. Die Ehe diente in erster Linie dazu, Calpurnias Vater die Wahl zum Konsul im nächsten Jahr zu erleichtern. Dieser Vater war Lucius Calpurnius Piso Caesonius.
Vermutlich heiratete Cäsar Calpurnia aber auch, weil er sich einen Sohn mit ihr erhoffte. seine einzige Tochter verstarb fünf Jahre nach dieser Heirat und hinterließ auch keine Erben.
Calpurnia und Cäsar führten aber hauptsächlich eine „Fernbeziehung“, da Cäsar viel in Gallien, Hispanien, Alexandria und Ägypten unterwegs war. Er brachte seine auf diesen Reisen gefundene Liebschaft, Kleopatra VII., sogar mit in das Haus, in dem er mit Calpurnia lebte. Ob und wie diese sich dazu äußerte, ist nicht bekannt.
Nach Cäsars Tod verlaufen sich ihre Spuren. Über Calpurnias Leben nach 44 v. Chr. wissen wir nichts mehr.
Wie war das Verhältnis zwischen Julius Cäsar und Kleopatra?
Cäsar und Kleopatra VII. führten eine Liebesbeziehung. Die beiden lernten sich im Jahr 48 v. Chr. in Alexandria kennen, als Cäsar seinen Widersacher Pompeius verfolgte. Kleopatra hielt sich hingegen dort auf, weil sie von ihrem Bruder und Mitregenten Ptolemaios aus Ägypten vertrieben worden war. Cäsar setzte sich für sie ein, sodass ein Krieg begann, der Alexandrinische Krieg.
Im Krieg gelang es Cäsar nur durch die Hilfe eines Entsatzheeres von Mithridates von Pergamon, Ptolemaios‘ Streitkräfte zu besiegen. Ptolemaios selbst ergriff die Flucht und ertrank im Nil.
Cäsar und Kleopatra bekamen im darauffolgenden Jahr einen gemeinsamen Sohn, Ptolemaios XV. Kaisar, der im Alter von 17 Jahren von Octavian hingerichtet wurde.
Welche Krankheit hatte Julius Cäsar?
Wir wissen es nicht sicher, aber möglicherweise war Julius Cäsar Epileptiker. Bei der Epilepsie kommt es zu Krampfanfällen. Diese reichen von kleinen Zuckungen einzelner Muskeln bis zur Beteiligung des ganzen Körpers mit Bewusstlosigkeit. Ausgelöst wird die Krankheit sehr wahrscheinlich durch chemische Vorgänge im Gehirn. Anfälle können bei Betroffenen etwa durch flackerndes Licht ausgelöst werden.
Epilepsie hieß zur Zeit von Cäsar „Fallsucht“, weil Betroffene bei ihren Anfällen häufig stürzten. Die Krankheit wurde einerseits als heiliges Zeichen angesehen. Andererseits war man daran interessiert, Betroffene nicht in der Armee zu haben.
Einigen Quellen nach versuchte man die Krankheit durch eine hinter einem sich schnell drehenden Wagenrad aufgestellte Kerze zu diagnostizieren. Das führte aber wohl nur selten zum Erfolg, sodass viele Epilepsiekranke unbemerkt blieben.
Cäsar verheimlichte seine Krankheit. Daher kann man davon ausgehen, dass solche Anfälle nicht automatisch Ansehen brachten.
Außerdem könnte es sich bei den Anfällen auch um eine Folge von kleineren Schlaganfällen gehandelt haben. Diese ereilten Cäsar im fortgeschrittenen Alter. Betroffene leiden auch heute anschließend häufiger an epilepsieähnlichen Krampfanfällen oder anderen Ausfallserscheinungen.
Wie ist Julius Cäsar gestorben?
Cäsar starb am 15. März 44 v. Chr. im Theater des Pompeius. Das Gebäude existiert heute nicht mehr. Es wurde ab der Mitte des 6. Jahrhunderts abgetragen und durch Überschwemmungen stetig weiter beschädigt.
Cäsar Tod war nicht natürlich. Er wurde Opfer eines Anschlags, an dem mehr als 80 Senatoren mitgewirkt hatten. Letztendlich beteiligten sich wohl über 60 davon direkt an seiner Ermordung.
Julius Cäsar starb durch zahlreiche Dolchstiche. Seine letzten Worte sollen „Auch du, mein Sohn?“ gewesen sein, die er an Marcus Brutus gerichtet haben soll. Der Konsul und Cäsar sollen eine Art Vater-Sohn-Beziehung gehabt haben. Es ist aber fraglich, ob Cäsar in Anbetracht seiner schweren Verletzungen überhaupt noch zu sprechen in Stande war.
Bevor es zu dem Anschlag kam, wurde Cäsar mehrmals gewarnt. Er nahm die Warnungen aber nicht ernst oder las sie nicht. So hatte ihm der Eingeweideschauer Spurinna bereits einen Monat vorher vor einer drohenden Gefahr im März gewarnt.
Eingeweideschauer waren Wahrsager, die die Zukunft aus den Eingeweiden von Opfertieren lasen. Genauer warnte Spurinna Cäsar vor einer Gewahr spätestens an den Iden des März. Die Iden waren die Feiertage im Römischen Reich, die die Mondviertel markierten.
Cäsar traf auf dem Weg zum Theater auf Spurinna. Er stellte noch abschätzig fest, dass er sich wohl geirrt haben muss, denn die Iden des März waren da. Darauf soll Spurinna geantwortet haben, dass sie zwar da sind, aber noch nicht vorbei, die Gefahr also weiterhin besteht.
Artemidoros, ein griechischer Philosophielehrer, übergab Cäsar außerdem eine Schriftrolle, in der er ihn direkt vor dem Verrat warnte. Cäsar las sie jedoch nicht direkt.
Welche Auswirkungen hatte sein Tod auf das Römische Reich?
Nach außen hatte es so ausgesehen, als wären die Verschwörer daran interessiert, die Republik wiederherzustellen. Diese hatte Cäsar stark untergraben und sich zum Alleinherrscher auf Lebenszeit ernannt. Allerdings kam es letztendlich zu ganz anderen Entwicklungen im Rom nach seinem Tod.
Zunächst herrschten wirre Zeiten mit Bürgerkriegen und Auseinandersetzungen zwischen den Unterstützern Cäsars und den Verschwörern. Marcus Antonius, ein Freund Cäsars und sein Mitkonsul war nun ein Teil des Triumvirats. Ein Triumvirat bezeichnet ein Bündnis von drei Männern, die gemeinsam regieren.
Mitregenten waren Gaius Iulius Caesar Octavianus, der Adoptivsohn Cäsars, und Macus Aemilius Lepidus. Sie stellten Proskriptionslisten zusammen. Die Personen, die darin aufgezählt wurden, durften straffrei von jedem getötet werden. Ein Opfer dieser Ächtung war Cicero. Letztendlich besiegte das Triumvirat auch die Verschwörer Cassius und Brutus in der Schlacht bei Philippi.
Octavian strebte jedoch nach der Alleinherrschaft. Marcus Antonius besiegte er in der Schlacht von Actium, sodass er ab 31 v. Chr. allein über Rom herrschte.
Am Ende führte Cäsars Tod also nicht dazu, dass das Reich wieder eine Republik wurde. Stattdessen herrschte Octavian als erster Kaiser und begründete gleichzeitig den Götterkult der römischen Kaiser.
Warum ist Julius Cäsar so berühmt?
Julius Cäsar stellt einen Wendepunkt in der Geschichte Roms dar. Er ist daher bis heute Thema in Schulbüchern und Dokumentationen. Zudem war er ein herausragender Militärstratege, Redner und Politiker. Seine vergleichsweise unbedeutende Herkunft, der darauffolgende Aufstieg und schließlich sein gewaltsamer Tod bieten Stoff für Bücher und Filme. Vielen wird Julius Cäsar zumindest als Name außerdem aus den Comics von Asterix und Obelix bekannt sein.
Was hat Julius Cäsar mit dem Kaiserschnitt zu tun?
Der Name „Cäsar“ stammt wohl von dem lateinischen Wort „caedere“ ab, was „ausschneiden“ bedeutet. Im Alten Rom war es gesetzlich geregelt, dass verstorbene Schwangere von ihren Kindern getrennt beerdigt werden sollten. Daher schnitt man ihnen nach ihrem Tod den Bauch auf und entnahm das Ungeborene.
Die Säuglinge hatten bei dieser Vorgehensweise eine verschwindend geringe Überlebenschance. Es ist aber möglich, dass Kinder diese Prozedur hin und wieder überstanden. Das setzt jedoch ein schnelles Vorgehen nach dem Tod der Mutter und ein reifes Kind voraus. Ob sich nur aus solchen Fällen der Beiname „Cäsar“ entwickelt hat, ist aber unwahrscheinlich.
Eher wird ein Vorfahre Julius Cäsars anders mit diesem Vorgang in Verbindung gestanden haben, etwa als Ehemann einer unter der Geburt verstorbenen Frau. Auch dass Cäsar selbst auf diese Weise auf die Welt gekommen sein soll, ist nicht wahr. Seine Mutter, Aurelia, verstarb erst im Jahr 54 v. Chr. Zu dem Zeitpunkt war Cäsar bereits 46 Jahre alt.
Die Bezeichnung des Kaiserschnitts geht allerdings dennoch auf Julius Cäsar zurück. Plinius der Ältere schrieb in seinem Buch „Naturalis Historiae“ davon, dass Cäsar seine Geburt auf diese Weise überlebte. Damit begründete er einen Mythos. Aus dem Wort „Cäsar“ wurde im Deutschen später „Kaiser“. Die Lateinische Bezeichnung für den Eingriff ist weiterhin „sectio caesarea“.
Andere mögliche Ursprünge des Namens „Cäsar“
Neben dem Trennen von Mutter und Kind (nach dem Tod) gibt es weitere mögliche Ursprünge für Cäsars Namen. So ist die Endung „-ar“ im Lateinischen nicht üblich. Es könnte sein, dass sein Name aus einer anderen Sprache stammt. Dann hätte er auch nichts mit dem lateinischen Wort für „ausschneiden“ zu tun.
Eine andere Theorie besagt, dass „Cäsar“ oder etwas ähnlich Klingendes das karthagische Wort für „Elefant“ ist. Demnach hatte ein Vorfahre Cäsars in den Punischen Kriegen gekämpft und sich dabei den Beinamen verdient. Dafür würde auch sprechen, dass der Elefant Cäsars Wappentier ist. Das Tier ziert zudem die Rückseite der Münzen, die mit Cäsars Gesicht geprägt sind.
War Julius Cäsar ein Tyrann?
Ob man Cäsars einen Tyrannen nennen kann, ist Bestandteil verschiedener wissenschaftlicher Untersuchungen. Je nach Quelle unterscheiden sich die Ergebnisse, zu denen die Forscher kommen, stark voneinander.
Sicher ist, dass Cäsar in den Römischen Bürgerkriegen ab 53 v. Chr. mehr Macht für sich beanspruchte. Er entfernte sich dadurch von der Herrschaftsform der Republik, was zu Spannungen zwischen ihm und den Senatoren führte.
Im Jahr 46 v. Chr. ließ Cäsar sich selbst zum Diktator für zehn Jahre ernennen. Kurz darauf, im Februar 44, erhielt er vom Senat den Titel „Diktator auf Lebenszeit“. Mit diesem Titel erschien er am 15. Februar in der alten Königstracht beim Lupercalienfest, dem wichtigsten Fest des römischen Herdengottes. Das erweckte den Anschein im Senat, Cäsar wolle die Monarchie wieder aufleben lassen.
Ob das tatsächlich sein Ziel war, ist nicht abschließend erforscht. Wir wissen, dass Cäsar schon vor seiner Alleinherrschaft Reformationen des römischen Staatswesens vorbereitete. Er überarbeitete Gesetze, belebte Karthago und Korinth wieder und plante eine Bibliothek sowie weitere große Gebäude wie ein Senatsgebäude. Außerdem wollte er die Pontischen Sümpfe trockenlegen und führte einen neuen Kalender ein. Sein Streben war also nicht allein durch Machthunger gekennzeichnet. Er hatte starkes Interesse daran, Rom zu verbessern.