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Letzte Eiszeit


Die letzte Eiszeit war eine Kaltzeit im Pleistozän, welche vor etwa 115.000 Jahren begann und vor etwa 12.000 Jahren endete. Den klimatischen Höhepunkt hatte diese Eiszeit zwischen 24.000 und 18.000 v.Chr.. Jener Abschnitt wird als Letzteiszeitliches Maximum bezeichnet.

Mit Ende der letzten Kaltzeit endet auch das Pleistozän und das Holozän begann. Das Holozän ist die letzte Warmzeit. In dieser Erdepoche befindet sich der Planet heute noch.

Mit dem Ende der letzten Eiszeit endete auch die Altsteinzeit als Geschichtsepoche. Auf die Altsteinzeit folgt vor 12.000 Jahren die Mittelsteinzeit in Europa.

Steckbrief

Migrationswege des Menschen mit tausender-Jahreszahlen vor Heute (Out of Africa II)

Migrationswege des Homo sapiens während der Letzten Eiszeit mit tausender-Jahreszahlen vor Heute


Letzte Eiszeit
Andere Bezeichnungen:Weichsel-Eiszeit (Norddeutschland) oder Würm-Eiszeit (Alpenraum)
Beginn:vor etwa 115.000 Jahren
Ende:vor etwa 11.700 Jahren
Dauer:etwa 103.300 Jahre
Davor:Eem-Warmzeit (vor 126.000 bis vor 115.000 Jahren)
Danach:Holozän (vor 11.700 Jahren bis heute)
Höhepunkt:Letzteiszeitliches Maximum (24.000 - 18.000 v.Chr.)
Erdepoche:Pleistozän
Eiszeitalter:Känozoische Eiszeitalter
Geschichtsepoche:Altsteinzeit
Eiszeitmenschen:Neandertaler in Europa, Denisova-Menschen in Asien und Neuguinea, Cro-Magnon-Menschen (Homo sapiens Linie) in Europa, Homo floresiensis auf der Insel Flores (Südostpazifik), Homo luzonensis auf den Philippinen, Nachfahren des Homo erectus (Homo soloensis) in Asien, Homo sapiens auf allen Kontinenten

Was war die letzte Eiszeit

Die Letzte Eiszeit war eine Kaltzeit auf der Nordhalbkugel. Auf der Südhalbkugel blieb das Klima relativ warm. Während der letzten Eiszeit breiteten sich die Gletscher von den Polen in Richtung des Äquators aus. Dadurch wurden ganze Landmassen vergletschert. Insbesondere Nordamerika und Nordeuropa waren vereist, wodurch die Tier- und Pflanzenwelt in Richtung Äquator verdrängt wurde.

Wie hieß die letzte Eiszeit

In Nord- und Mitteldeutschland wird die letzte Eiszeit auch als Weichsel-Eiszeit, als Weichsel-Glazial oder als Weichsel-Komplex bezeichnet. Benannt ist die Kaltzeit nach der Weichsel, einem Fluss in Polen. Am Ufer des Flusses waren die Eiszeitgletscher erstmalig nachweisbar.

Aber im Alpenraum wird die gleiche Eiszeit als Würm-Eiszeit bezeichnet. Auch diese Bezeichnung stammt von einem Flussnamen, an welchem man eiszeitliche Gletscherspuren fand. Andere Bezeichnungen sind Würm-Glazial oder Würmzeit.

Wann war die Letzte Eiszeit

Die Letzte Eiszeit begann vor etwa 115.000 Jahren in Zentraleuropa, dauerte etwa 100.000 Jahre an und endete vor etwa 12.000 Jahren.

Was kam vor und nach der Letzten Eiszeit

Der Vorläufer und der Nachfolger einer Eiszeit ist immer eine Warmzeit. So begann die letzte Warmzeit (Holozän) mit dem Ende der Letzten Eiszeit. Gleichzeitig war der Beginn der Letzten Eiszeit zugleich das Ende der Eem-Warmzeit. Diese Vorletzte Warmzeit begann vor 126.000 Jahren und löste die Saale-Eiszeit ab, welche als Vorletzte Eiszeit bezeichnet wird.

Wo war die Letzte Eiszeit

Die letzte Eiszeit erstreckte sich über sämtliche Gebiete in Mitteleuropa. Überall dort wird sie als Weichsel- oder Würm-Eiszeit bezeichnet. Aber auch Osteuropa war von Eis bedeckt. Dort wird die Letzte Eiszeit als Waldai-Glazial bezeichnet.

Von Osteuropa erstreckte sich die Kaltzeit bis nach Sibirien in Russland, wo sie als Zyryanka-Eiszeit bekannt ist.

Während der Eiszeiten waren die Britischen Inseln menschenleer, wurden in Warmzeiten immer wieder neu besiedelt. In England wird die Letzte Eiszeit als Devensian-Glazial (Dee-River) bezeichnet. Und die Iren verwenden die Bezeichnung Midlandian-Glazial, meinen damit – dass sich die Gletscher bis in die Midlands ausdehnten.

In Nordamerika ist die Letzte Eiszeit unter verschiedenen Namen bekannt. So spricht man vom Fraser-, Pinedale-, Wisconsin- oder Wisconsinan-Glazial. Und in Südamerika ist die Letzte Eiszeit als Merida- oder Llanquihue-Kaltzeit bekannt.

Was löste die Letzte Eiszeit aus

Als Auslöser und Ursachen der letzten Eiszeit werden verschiedene Hypothesen diskutiert. Eine Hypothese geht davon aus, dass sich Eiszeiten zyklisch mit Warmzeiten abwechseln. So ähnlich wie bei Jahreszeiten (nur viel drastischer) verändert sich das Klima alle paar Zehntausend Jahre.

Milanković-Zyklen

Wissenschaftlich eingeführt hatte so ein Zyklen-Modell der Jugoslawe Milutin Milanković. Und laut seinen Zyklen-Modell sollen Eiszeiten immer von Warmzeiten abgelöst werden, welche mehrere 10.000 Jahre andauern. Die Eiszeiten wiederum dauern etwa 100.000 Jahre.

Die Milanković-Zyklen basieren auf Gravitationskräften, welche sich zyklisch verändern. Und sobald sich die Gravitationskräfte im Sonnensystem ändern, verändert sich die elliptische Umlaufbahn der Erde um die Sonne, die Schiefstellung der Erdachse und dadurch die Sonneneinstrahlung auf den Planeten.

Albedo-Effekt

Eine weitere Hypothese, welche als möglicher Auslöser der letzten Eiszeit diskutiert wird, ist die Veränderung der Sonnenrückstrahlung. So weiß man, dass die schneebedeckten Gipfel im Hochgebirge mehr Sonnenlicht zurückwerfen als das Flachland. Demnach wird auch mehr Wärmeenergie wieder zurückgeworfen.

Diese Eis-Licht-Rückkopplung wird auch als Albedo-Effekt bezeichnet.

Man geht davon aus, dass die Alpen mehr Sonnenlicht reflektierten, wodurch die Erde abkühlen sollte. Mit der Entstehung der Alpen begann das letzte Eiszeitalter, welches als Känozoische Eiszeitalter bezeichnet wird. Innerhalb dieses Eiszeitalters traten dann verschieden Eiszeiten und Warmzeiten im Wechsel auf.

Die Alpen entstanden während des Tertiär (Erdzeitalter) vor etwa 35 Millionen Jahren. Das Hochgebirge ist demnach noch recht jung. Doch die Alpen sind nicht die einzigen Gebirge, welche während der alpinen Orogenese entstanden. Denn es entstanden auch die Pyrenäen, das Atlas-Gebirge, die Karpaten, der Hindukusch, der Kaukasus, das Himalaya-Gebirge oder das Balkangebirge. All diese Gebirge werden deshalb als Alpidisches Gebirgssystem zusammengefasst.

Wenn all diese Hochgebirge mehr Sonne reflektierten, kann dies durchaus Auswirkungen auf das globale Klima haben. Demnach wird die Entstehung des Alpidischen Gebirgssystems als mögliche Ursache für den Beginn des Känozoische Eiszeitalters in Erwägung gezogen.

Panama-Brücke

Die natürliche Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika war nicht immer da. Sie entstand erst vor etwa 3 Mio. Jahren als der Isthmus von Panama entstand.

Zuvor gab es dort eine direkte Meeresverbindung zwischen Atlantik und Pazifik. Bestimmte Meeresströmungen sorgten dafür, dass ein Wasseraustausch zwischen den Ozeanen stattfinden konnte. Aber gleichzeitig transportierten die Meeresströmungen auch wärmeres Wasser, was maßgeblichen Einfluss auf das globale Klima hatte und immer noch hat.

Mit dem Schließen der Meeresverbindung zwischen Atlantik und Pazifik wurde der Golfstrom von Mittelamerika nach Nordamerika umgeleitet. Dadurch erhöhte sich die Luftfeuchtigkeit in Nordamerika, was zunächst zu mehr Niederschlag und dann zu mehr Inlandvereisung führte.

Wie kalt war die Letzte Eiszeit

Während der Letzten Eiszeit waren die Durchschnittstemperaturen auf dem Festland etwa 10 bis 15 Grad niedriger als heute. Die Wassertemperaturen waren etwa 7 Grad kühler als heute.

Der Januar war der kälteste Monat mit Durchschnittstemperaturen zwischen minus 14 und minus 22 Grad. Im Juli war Hochsommer mit Durchschnittstemperaturen zwischen 5 und 10 Grad.

Gab es Warmphasen in der Eiszeit

Insgesamt soll es während der Letzten Eiszeit 25 Warmphasen gegeben haben. In der Wissenschaft bezeichnet man diese als Dansgaard-Oeschger-Ereignisse. Während dieser Warmphasen kam es auf der Nordhalbkugel zu einer abrupten Erwärmung, gefolgt von einer langsamen Abkühlung.

Was geschah während der Letzten Eiszeit

Während der letzten Eiszeit verließen die Vorfahren des modernen Menschen (Homo sapiens) den afrikanischen Kontinent. Anschließend besiedelten sie sämtliche anderen Kontinente, während die älteren Menschenarten ausstarben. Am Ende der Letzten Eiszeit waren Asien, Europa, Afrika, Australien und Amerika vom modernen Menschen besiedelt. Die Frühmenschen, welche einst in Eurasien lebten – waren am Ende dieser Eiszeit ausgestorben.

Out of Africa II

Die Wiege der Menschheit liegt in Afrika. Dort entstanden die modernen Menschen vor mehr als 300.000 Jahren.

Aber Afrika war mehrfach die Geburtsstätte der Menschheit gewesen. Denn dort entstanden vor etwa 2 Mio. auch andere Menschenarten – wie Homo erectus oder Homo rudolfensis.

Diese Menschenarten werden als Frühmenschen zusammengefasst, wodurch sich diese von den älteren Urmenschen und vom heutigen Jetztmenschen unterscheiden lassen. Und selbst die Urmenschen waren Afrikaner, genauso wie die Vormenschen – welche vor 4,5 Mio. erstmalig auftraten.

Vor circa 1,8 Mio. wanderte Homo erectus als erste Menschenart aus Afrika ab. Jene Hypothese wird als Out-of-Africa-Theorie bezeichnet. Erectus gelang die Auswanderung über Nordafrika und der Halbinsel Sinai in den Nahen Osten.

In Europa entwickelte sich Homo erectus weiter zum Heidelbergmenschen. Die Heidelberger Menschen waren besser an das kalte Klima angepasst, wodurch sie die Elbe-Eiszeit vor 600.000 Jahren überlebten. Diese Kaltzeit war die erste Eiszeit des Pleistozäns.

Die zweite Eiszeit des Pleistozäns war die Elster-Eiszeit vor 460.000 Jahren. Während diese Kältephase entwickelte sich der Heidelbergmensch zum Neandertaler weiter, welcher noch robuster war als sein Vorfahre.

Zeitlich parallel entwickelte sich aus der verbliebenen Erectus-Population in Afrika eine neue Menschenart, welche zum Vorläufer des heutigen Menschen werden sollte. Jenes Entwicklungsstadium wird als archaischer Homo sapiens bezeichnet. Diese Sapiens-Entwicklung begann vor mehr als 300.000 Jahren und war vor etwa 120.000 Jahren abgeschlossen.

Und vor etwa 100.000 Jahren gelang es den Sapiens ebenfalls, Afrika zu verlassen. Die Migration erfolgte wieder über die Halbinsel Sinai in den Nahen Osten. Dort trafen die modernen Menschen auf den Neandertaler. Jene zweite Auswanderung wird als Out-of-Africa II bezeichnet.

Wiederkehrende Wanderungen

Die Letzte Eiszeit war durchaus ein Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeiten. Zwar waren die wärmeren Jahre immer noch sehr viel kälter als heute, aber die Gletscher Nordeuropas verschoben sich. Demnach war es in wärmeren Jahrzehnten durchaus möglich, in Mitteleuropa zu leben.

Auf die wiederkehrende Pflanzenwelt folgte die Tierwelt und schließlich die Menschen. So wanderten die Neandertaler in wärmeren Jahren bis nach Zentraleuropa und verschwanden in kälteren Jahrzehnten in Richtung Süden. Dort lebten sie im Nahen Osten und in Südeuropa (Spanien, Frankreich, Italien).

Gentransfer zwischen den Menschenarten

Im Nahen Osten trafen die aus Afrika kommenden Sapiens auf die Neandertaler, welche dort die Winterjahrzehnte überdauerten.

Zwischen Neandertalern und Sapiens kam es zu sexuellen Handlungen, was wohlmöglich nicht immer einvernehmlich erfolgte. Dennoch muss es eine Kommunikation zwischen beiden Menschenarten gegeben haben, welche den Fortpflanzungsakt ermöglichte.

Im Genom heutiger Europäer sind 2 bis 3 Prozent Neandertaler-Gene enthalten. Demnach bestehen heutige Europäer genetisch zu 3 Prozent aus Neandertaler-Genen und zu 97 Prozent aus Afrikaner-Genen.

Besiedlung Asiens und Australiens

Vom Nahen Osten ausgehend, besiedelte Homo sapiens auch Asien und später Australien. So drangen die ersten Sapiens vor etwa 70.000 Jahren bis nach Westasien vor.

Zu diesem Zeitpunkt lebten in Asien verschiedene Menschenarten, wie Homo floresiensis in Indonesien oder Homo luzonensis auf den Philippinen. Beide Menschenarten waren Nachfahren von Homo erectus. Und sie waren kleinwüchsig, was wohlmöglich die Folge einer Inselverzwergung war. Nachdem der moderne Mensch bis auf diese Inseln vordrang, starben diese Inselbewohner aus.

In Sibirien und im Hochland von Tibet lebte während der Letzten Eiszeit eine Menschenform, welche mit Neandertaler und Homo sapiens unmittelbar verwandt ist. Jene Angehörigen werden als Denisova-Menschen bezeichnet. Benannt sind diese Menschenformen nach einer Höhle in Sibirien, in welcher man den Fingerknochen eines solchen Menschen fand.

Zwischen Denisovas und Jetztmenschen gab es sexuelle Kontakte, weshalb sich die Denisova-Gene im Genom heutiger Australier und Papuas auf Neuguinea einschlichen.

Als erste Menschenart erreichte Homo sapiens vor 50.000 Jahren den australischen Kontinent. Während der Letzten Eiszeit war der Meeresspiegel gesunken, weshalb zwischen Australien und Asien nicht ganz so viel Wasser lag.

Australien und Neuguinea waren damals ein Kontinent, welcher als Sahul bezeichnet wird. Die verschiedenen Inseln in Südostasien waren mit Indien verbunden. Jene Landmasse wird als Sunda bezeichnet.

Zwischen Sunda und Sahul existierte zwar Ozean, welcher aber nur wenige Kilometer breit war. Wohlmöglich gelangten die Menschen über das restliche Meer, indem sie primitive Flöße hatten oder auf Baumstämmen hinüberschwammen.

Migration nach Europa

Vor etwa 45.000 Jahren erreichten die Vorfahren des modernen Menschen den europäischen Kontinent. Die Einwanderer kamen aus dem Osten, also aus Asien. Erste Hinweise dieser Menschen wurden 1868 in der Abri de Cro-Magnon in Frankreich gefunden. Deshalb wurde die Bezeichnung „Cro-Magnon-Mensch“ für die ersten Europäer publik.

Die Neuankömmlinge lebten etwa 15.000 Jahre zeitlich parallel zum Neandertaler in Europa, bevor letztere ausstarben. Eine Hochburg der Cro-Magnon-Kultur war die Schwäbische Alb. Dort entstand erste Kleinkunst, geschnitzt aus Knochen und Elfenbein. Jene Kulturstufe wird als Aurignacien bezeichnet.

Vulkanausbruch

Vor etwa 39.000 Jahren brach in Italien ein Supervulkan aus, welcher als Phlegräische Felder bekannt ist. Der Ausbruch war so heftig, dass sich der Himmel verdunkelte und die Vulkanasche meterhoch das Umland bedeckte. Weite Teile Osteuropas waren durch Vulkanasche bedeckt.

Die Ansammlung von Schwefel in der Atmosphäre bewirkte zudem, einen Entzug der Treibhausgase – wodurch es nochmals kälter wurde. Außerdem bewirkte die Asche, dass das Trinkwasser vergiftet wurde.

Überall dort, wo die Vulkanasche niederfiel, starb die Tier- und Pflanzenwelt weg. Die Aurignacien-Menschen flüchteten nach Südwesten auf die Iberische Halbinsel.

Massenaussterben

Vor etwa 36.000 Jahren setzte ein Massenaussterben der Megafauna ein. Typische Megafauna waren die Säbelzahnkatzen, das Wollhaarmammut, das Wollnashorn oder die Riesenhirsche.

Die Ursache des Aussterbens sind nicht eindeutig geklärt. Stattdessen gibt es bei den Wissenschaftlern zwei Lager. Der eine Teil der Wissenschaftler geht von einer Überjagung durch Homo sapiens aus. Und der andere Teil glaubt an klimatische Veränderungen, welche das Aussterben der Tier- und Pflanzenwelt begünstigte bzw. beschleunigte.

Fakt ist, dass dieses Großwild für immer verschwand. An seiner Stelle rückten nahe Verwandte wie Wisent oder Rentiere.

Aussterben der Neandertaler

Die große Aussterbewelle erfasste auch den Neandertaler. Aber auch bei unserem nächsten Verwandten sind die Ursachen fürs Aussterben nicht eindeutig geklärt. Es gibt zwei große Theorien dazu: die Verdrängungs- und die Vermischungshypothese.

Letztere besagt, dass der Neandertaler niemals ausgestorben ist, sondern genetisch im Homo sapiens aufging. Erstere beschreibt ein Szenario, in welchem sich Neandertaler und Sapiens in einem Konkurrenzkampf um Lebensraum, Nahrung und andere knappe Ressourcen befanden. Und der Neandertaler verlor den Kampf.

Der Ausbruch des Supervulkan versetzte dem Neandertaler dann den endgültigen Todesstoß. Letztlich begann das Aussterben des Neandertalers vor etwa 40.000 Jahren, also kurz nachdem Sapiens den europäischen Kontinent erreichte.

Letzteiszeitliches Maximum

Etwa 24.000 v.Chr. erreichte die Letzte Eiszeit ihr klimatisches Maximum bzw. ihr Temperaturminimum. Zu dieser Zeit war ganz Zentraleuropa von Eisschilden bedeckt.

Die Aurignacien-Menschen lebten immer noch auf der Iberischen Halbinsel und sollten erst nach dem Temperaturtief nach Mitteleuropa zurückkehren. Und die Gravettien-Menschen waren verschwunden. Sie überlebten diesen Temperatursturz nicht und hinterließen auch keinen genetischen Beitrag im menschlichen Genom. Ansonsten waren in Zentraleuropa, keine Menschen mehr zu finden.

Es wurde noch einmal richtig kalt. So fielen die Temperaturen im Durchschnitt um weitere 5 Grad. Damit waren auch die Sommermonate zugefroren. An einigen Orten, wie auf Grönland, fielen die Temperaturen sogar um 21 Grad.

Jene Temperaturrekorde dauerten etwa 6.000 Jahre an, bevor es vor etwa 18.000 Jahren wieder wärmer wurde.

Besiedlung Amerikas

Vor etwa 20.000 Jahren war die Beringmeer, welches zwischen Asien und Amerika liegt, weitestgehend trocken. Denn während des Letzteiszeitlichen Maximums sank dort der Meeresspiegel um etwa 125 Meter, wodurch das heutige Beringmeer trocken lag. Und diese hügelige Landschaft war während der Kaltzeit von Menschen besiedelt. Als es dann wieder etwas wärmer wurde und der Meeresspiegel anstieg, wanderten die Menschen weiter nach Westen und erreichten Amerika.

Man geht davon aus, dass die Erstbesiedlung Amerikas frühestens vor 18.000 Jahren vollzogen wurde. Im Erbgut der indigenen Bevölkerung Nordamerikas lässt sich eine Mutation auf dem Y-Chromosom nachweisen, welche auch Asiaten haben. Anhand von Mutationsraten weiß man, dass diese Mutation vor etwa 18.000 Jahren auftrat – so dass man aufgrund der Genetik eine Migration nach Amerika nachweisen kann.

Wie endete die Letzte Eiszeit

Vor etwa 11.700 Jahren endete die Letzte Eiszeit des Pleistozäns. Es begann das Holozän als letzte Warmzeit, in welcher sich die Erde heute noch befindet.

Der Beginn der Warmzeit korreliert mit der letzten maximalen Neigung der Erdachse. Jene Schiefe bewirkte, dass sich die Sonnenenergie anders verteilte, wodurch es wärmer wurde.

Historisch bedeutet der Beginn des Holozäns, dass die Altsteinzeit in Europa endete und die Mittelsteinzeit begann (neue Geschichtsepoche). Den Übergang von Alt- zur Mittelsteinzeit vollzog lediglich Homo sapiens als einzig überlebende Menschenart.