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16. Jahrhundert


Das 16. Jahrhundert begann am 1. Januar 1501 und endete am 31. Dezember 1600. Dieses Jahrhundert gehört, laut europäischer Geschichtseinteilung, in die Neuzeit (Frühe Neuzeit). Während Europa und die Christenheit sich, aufgrund der Reformation, in Protestanten und Katholiken aufspalteten, steigen das Osmanische Reich und das Russische Reich zu zwei Großmächten auf. Im Fernen Osten erblühte Persien, unter Führung der Safawiden-Dynastie, erneut und wurde zu einer islamischen Großmacht. In Indien bildete sich das islamische Mogulreich und in Westafrika ging das Songhaireich am Ende des 16. Jahrhunderts unter.

Was geschah im 16. Jahrhundert

DatumEreignis
1501Ismail I. wird zum Schah-in Schah (Kaiser) von Persien. Seine neue Hauptstadt wird Täbris. In seiner Regierungszeit wurden verschiedene Volksgruppen vereint. Damit wurde der Keim für ein persisches Nationalbewusstsein gelegt, welches damit zur Grundlage des heutigen Irans wurde. Durch ihn und seine Nachfolger (Safawiden-Dynastie) werden die Iraner dauerhaft schiitische Muslime. Schon unter Ismael I. wird die Zwölferschia zur Staatsreligion.
1502Moctezuma II. wird neuer Herrscher der Azteken, welcher die Expansionspolitik seiner Vorgänger fortführt.
1503Gründung der Casa de Contratación in Sevilla (Kastilien, Spanien), um das kastilische Handelsmonopol mit den Kolonien zu überwachen.
1505In Polen wird die Nihil Novi (zu deutsch Nichts Neues) auf dem Reichstag beschlossen. König Alexander der Jagiellone installiert diese Konstitution, wodurch die Abgeordnetenkammer das Recht auf Gesetzgebung erlangte. Dadurch wird die Macht des Königs (Monarch) drastisch beschränkt, was wegbereitend dafür sein wird, dass aus dem Königreich Polen die polnisch-litauische Adelsrepublik (ab 1569) entstehen kann.
1506Ab 1506 beginnt der Neubau des Petersdoms in Rom. Die Leitung des Neubaus erhält Donato Bramante, ein Baumeister und der Begründer der Hochrenaissance-Architektur.
1507Auf einer Weltkarte, angefertigt vom deutschen Kartografen Martin Waldseemüller, erscheint erstmals der Name "America" für den neu entdeckten Kontinent (seit 1492).
1509Bei der Seeschlacht von Diu am 3. Februar 1509 konnte eine portugiesische Flotte eine Allianz der Ägypter, Araber und Inder vernichtend schlagen. Dadurch erlangte Portugal für die nächsten 100 Jahre die Seeherrschaft im Indischen Ozean.
1510Portugal nutzt seine Vormachtstellung im Indischen Ozean und erobert die Stadt Goa in Indien. Die Stadt wird das Zentrum aller portugiesischen Besitztümer östlich des Kaps der Guten Hoffnung.
1511Portugal erobert die Straße von Malakka, kontrolliert fortan den Handel zwischen China und Indien, aber auch den Seehandel nach Singapur und Südostasien.
1511Die Spanier erobern die Insel Kuba und die Westindischen Inseln der Karibik.
1513Vasco Nunez de Balboa, welcher ab 1511 eine Expedition ins Landesinnere von Panama begann, sichtet als erster Europäer den Pazifik von Amerika aus.
1515Die Eidgenossen (Schweiz) erklären sich am 14. September 1515 „auf ewig“ für neutral.
1516Die Länder Kastilien und Aragon werden am 23. Januar unter Herrschaft Karls I. vereint. Damit ist der Habsburger defacto König von Spanien.
1517Am 31. Oktober 1517 veröffentlicht Martin Luther in Wittenberg 95 Thesen, in denen er das Ablasswesen des Papstes und der römischen Kirche kritisiert.
1517Am 22./23. Januar 1517 erleben die Mamluken in Ägypten eine weitreichende Niederlage gegen das Osmanische Reich (Schlacht von Raydaniyya). Dadurch endet die souveräne Mamluken-Herrschaft in Ägypten. Die Osmanen setzen die Mamluken danach als elitäre Oberschicht ihres Vasallenstaates ein.
1518Der deutsche Rechenmeister Adam Ries verfasst sein Rechenbuch "Rechnen auf Linien".
1519Am 2. Mai stirbt das Universalgenie Leonardo da Vinci auf dem Schloss Le Clos Lucé in Frankreich.
1519Ferdinand Magellan beginnt am 10. August die erste Weltumsegelung (von Sevilla ausgehend).
1521Der spanische Konquistador Hernan Cortes erobert das Aztekenreich in Mexiko. Die Hauptstadt Tenochtitlan wird am 13. August 1521 erobert und zerstört. Der Aztekenherrscher Cuauhtémoc flieht, wird aber auf der Flucht gefangengenommen.
1520Martin Luther verfasst seine drei reformatorischen Hauptschriften:
-Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche
-Von der Freiheit eines Christenmenschen
-An den christlichen Adel deutscher Nation: von des christlichen Standes Besserung
1521Luther tritt vor den Reichstag zu Worms und verteidigt seine Lehre. Daraufhin erfährt Luther den Reichsbann, eine Ächtung wegen Häresie (Ketzerei) und Ansinnen. Noch während der Reichstag tagte, wurde Luther zum Schein entführt und auf die Wartburg bei Eisenach (Thüringen, Deutschland) gebracht. Dort begann er im Dezember mit der Übersetzung der Bibel ins Deutsche.
1521Bei seiner Weltumsegelung wird Magellan auf den Philippinen von indigenen Ureinwohnern erschlagen. Die Reise wird durch seinen Schiffsmeister Juan Sebastián Elcano fortgesetzt.
1522Am 6. September 1522 erreicht das Magellan-Schiff unter Führung von Juan Sebastián Elcano den spanischen Hafen Sanlúcar de Barrameda in Andalusien (Südspanien). Damit ist die erste Weltumsegelung vollendet.
1522Die Osmanen erobern Rhodos.
1523Mit Gustav I. - aus dem Haus Wasa - wird eine neue Königsdynastie in Schweden begründet.
1524In Spanien eröffnet eine neue Zentralbehörde, welche die Verwaltung der Kolonien regeln soll. Dies ist der erste Versuch überhaupt, entlegene und riesige Überseegebiete von Europa aus zu regulieren.
1524-26Der Deutsche Bauernkrieg beginnt. Angeregt durch Luthers Reformen beginnen die Bauern sich gegen Leibeigenschaft und der schweren Abgabenlast zu erheben. Der Aufstand wird durch Fürsten blutig niedergeschlagen.
1525Auf dem Königsberger Gebiet, auf welchem der Ordensstaat durch Polen zurückgewiesen wurde, entsteht durch den Ordensmeister Albrecht ein weltliches Herzogtum. Das neue Herzogtum wird als Herzogtum Preußen geführt und Albrecht wird zu Albrecht I. bzw. Herzog Albrecht von Preußen. Im Herzogtum lässt Albrecht die Reformation durchführen.
1526In der Schlacht bei Panipat besiegt Babur den Sultan von Delhi (Ibrahim Lodi), wodurch das Sultanat von Delhi (1206 - 1526) untergeht. Auf dem Territorium des Sultanat entstand das Mogulreich (bis 1858), welches sich auf dem Höhepunkt seiner Macht (17. Jahrhundert) fast über den gesamten Indischen Subkontinent erstreckte.
1526Am 29. August 1526 siegen die Osmanen bei der Schlacht bei Mohács über die Ungarn. Auf der Flucht ertrinkt König Ludwig II. Durch diesen Schlachtgewinn gelingt es den Osmanen bis 1541, größere Gebiete der Stephanskrone zu annektieren.
1526König Friedrich I. von Dänemark-Norwegen, welcher zugleich Herzog von Schleswig und Holstein ist, beginnt in seinen Ländereien die lutherische Reformation durchzufuhren. Seine Nachfolger tun es ihm gleich, wodurch Nordeuropa geschlossen lutherisch wird.
1528Albrecht Dürer, der bedeutendste deutsche Renaissance-Künstler, stirbt am 6. April 1528 in Nürnberg.
1529Mit dem Vertrag von Saragossa teilen sich Spanien und Portugal die Welt in zwei Hemisphären auf.
1529Die Osmanen, unter Führung von Süleymann II., belagern erstmalig Wien, bleiben allerdings erfolglos. Die etwa 150.000 Türken konnten Wien komplett umschließen, mussten allerdings erfolglos abziehen. Dennoch bildet die Belagerung von Wien den Höhepunkt des ersten österreichischen Türkenkrieges. Die Belagerung dauerte vom 27. September bis zum 14. Oktober 1529.
1530Auf dem Reichstag in Augsburg wird die Augsburger Konfession (Confessio Augustana) präsentiert, welche die erste offizielle Darstellung des Protestantismus, also der Lehre und Praxis, von Martin Luther war. Geschrieben wurde die Augsburger Konfession von Philipp Melanchthon, einem der wichtigsten Reformationsschreiber.
1531Am 27. Februar 1531 schließen einige protestantische Städte und Fürstentümer in Schmalkalden (Thüringen) ein Bündnis gegen den katholischen Kaiser Karl V. Der Schmalkaldische Bund sollte die Ausbreitung des Protestantismus unterstützen und zog zahlreiche andere Städte an und Fürstentümer an, welche sich dem Bündnissystem anschlossen. Weiterhin war der Schmalkaldische Bund auch ein Militärbündnis, um sich gegen die katholischen Streitkräfte des römisch-deutschen Kaisers behaupten zu können. Als der Kaiser im Reich versuchte den Protestantismus zurückzudrängen, kam es zum Schmalkaldische Krieg (1546-47) zwischen den Bundstaaten und dem Heiligen Römischen Reich.
1532Kaiser Karl V. erhebt Alessandro de’ Medici in den Stand eines Herzogs. Zwar hatte die Medici-Familie bereits ab 1434 die Macht in der Stadt und in der Republik Florenz, doch mit der Herzogswürde wurde es amtlich und rechtlich erblich. Fortan wurden die Medici als Herzog der florentinischen Republik bezeichnet. Ab 1569 wurden die Medici zu Großherzöge der Toskana.
1532Das erste deutsche Strafgesetzbuch wird auf dem Regensburger Reichstag am 27. Juli 1532 eingeführt. Veröffentlicht wird das Strafgesetzbuch unter dem Titel: "Constitutio Criminalis Carolina" (CCC) oder kurz "Carolina". Mit ihr wird u.A. die Folter als Methode zur Wahrheitsfindung rechtens.
1532In Genf predigt der Reformator Guillaume Farel die Lehre von Johannes Calvin. Dadurch wird die Stadt eine Keimzelle einer zweiten Reformbewegung, dem Calvinismus, welcher im Nordwesten Europas deutlichen Zuspruch findet.
1533Am 26. Juli 1533 beginnt die Eroberung des Inkareiches durch spanische Konquistadoren, welche von Francisco Pizarro angeführt werden. Die Eroberung begann mit der Gefangennahme des Inkaherrschers Atahualpa und der Einnahme von Cusco (Hauptstadt). Die vollständige Eroberung war erst mit der Eroberung von Vilcabamba (1572) abgeschlossen.
1536Am 11./12. Juli 1536 stirbt in Basel der bedeutende Humanist Erasmus von Rotterdam.
1540Der Papst erkennt den Jesuitenorden an, deren Mitglieder sich zum gehorsam gegenüber dem Papst verpflichten. Fortan haben die Jesuiten die Aufgabe, die katholische Glaubensrichtung in Europa zu verbreiten.
1540Im Jahr 1540 sorgte eine elfmonatige Dürre ohne Regen für eine Hungersnot.
1542Der Dominikaner Bartolomé de Las Casas verfasst einen Bericht über die Gräueltaten der Spanier in der Neuen Welt. Damit regt sich erstmals ein Gewissen bei den Europäern und deshalb sollte das Vorgehen bei kolonialer Ausbeutung überarbeitet werden. Kaiser Karl V. erließ deshalb die Neuen Gesetze zum Schutz der Indios, welche allerdings wirkungslos blieben.
1543In Nürnberg veröffentlich Nikolaus Kopernikus sein Werk: "De revolutionibus orbium coelestium" (lateinisch für: "Über die Umlaufbahnen der Himmelssphäre"). Mit diesem Werk begründet er das Heliozentrische Weltbild
1543Portugiesische Seefahrer erreichen erstmals auch Japan. Und erstmals gelangen Kanonen portugiesischer Reisende nach Japan.
1543Der Arzt Andreas Vesalius veröffentlicht sein Hauptwerk: "De humani corporis fabrica libri septem" (auf deutsch: "Sieben Bücher vom Bau des menschlichen Körpers"). Durch die Buchveröffentlichung wird die moderne Anatomie begründet.
1545 In Bolivien werden große Silbervorkommen entdeckt, welche aus der Neuen Welt nach Europa gebracht werden. Das Überangebot an Silber führt in Europa zu einem Preisverfall des Edelmetalls. Da sämtliche Währungen an das Silber gekoppelt waren, kommt es zu einer Inflation. Insbesondere Lebensmittel waren von steigenden Preisen betroffen. So stieg bspw. der Preis für Getreide in Hamburg bis zum Jahr 1570 um 274 %.
1545Zwischen 1545 und 1563 fand das Tridentinisches Konzil (Konzil von Trient) in 25 Einzelsitzungen statt. Die Anwesenden besprachen, wie die katholische Kirche auf die Reformation reagieren soll.
1546Am 12. August 1546 stirbt der Dominikaner Francisco de Vitoria. Dieser gehörte zu den wichtigsten Vertretern der Schule von Salamanca, welche sich kritisch mit der europäischen Eroberung der Neuen Welt befassten (Kolonialismus und Ausbeutung). Die Salmanticenser (benannt nach der Schule) waren Vorreiter des Humanismus und Francisco de Vitoria gilt als einer der ersten Figuren dieser Schule. An der Schule von Salamanca studierte zwischen 1561 und 1570 auch Francisco Suárez, welcher als Begründer des Völkerrechts gesehen wird.
1547Im russischen Reich wird Iwan IV. (Iwan der Schreckliche) als erster russischer Zar gekrönt.
1547Mit dem Tod von Heinrich VIII. (28. Januar 1547) rückt dessen minderjähriger Sohn Eduard als Thronfolger auf den englischen Thron. Da Eduard erst neun Jahre alt ist, kümmert sich ein zehnköpfiger Thronrat um die Regierungsgeschäfte. Im Thronrat sind überwiegend Reformer, welche den Protestantismus in England einführen wollen. Allerdings geht England einen Sonderweg und gründet im selben Jahr die anglikanische Kirche, welche katholische und evangelische Glaubenselemente vereint. Der Anglikanismus (Glaubensrichtung) wird durch die Church of England (Organisation) geregelt. Oberster Primas dieser Kirchenorganisation ist der Erzbischof von Canterbury. Da die Church of England als staatliche Kirchenorganisation gegründet wurde, ist ihr oberster Gouverneur der König bzw. die Königin von England.
1552Unter Iwan den Schrecklichen beginnt die Expansionspolitik des russischen Reiches mit der Eroberung von Sibirien (zuvor Tatarenreich).
1553Eduard VI. (König von England) stirbt mit 15 Jahren. Auf dem Thron rutsche Lady Jane Grey für kurze Zeit nach, welche auch als Neuntagekönigin oder Dreizehntagekönigin bezeichnet wird. Sie wurde entmachtet von Maria Tudor bzw. Maria I. (Tochter von Heinrich VIII. und Schwester Eduard VI.). Die neue Königin ließ ihre Kontrahentin verhaften und enthaupten. Dann begann in England die Phase der Rekatholisierung und Maria versuchte das protestantisch-anglikanische England in den Katholizismus zurückzuführen. Während dieser Phase wurden 300 Protestanten auf dem Scheiterhaufen verbrannt - weshalb Maria Tudor auch als Maria die Blutige bezeichnet wird.
1555Durch den Augsburger Religionsfrieden (vom 25. September 1555) wurde der lutherische Glaube anerkannt. Damit existieren in den deutschen Ländern zwei Konfessionen des Christentums. Durch den Friedensschluss endete das Reformationszeitalter auf deutschem Gebiet vorläufig (erneutes Aufblühen im Dreißigjährigen Krieg 1618-48).
1556Spaltung der Habsburger-Dynastie:
Im Jahr 1556 dankt Kaiser Karl V. (Habsburger) als spanischer König und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ab. Er teilte seine Herrschaftsgebiete zwischen Philipp II. (älteren Sohn) und Ferdinand I. (jüngeren Sohn) auf. Philipp erbte den spanischen Thron und die burgundischen Besitztümer. Ferdinand erbte bereits 1521 die österreichischen Erblande. Durch die Teilung spalte sich das Haus Habsburg in eine spanische (Casa de Austria) und eine österreichische Linie (Haus Habsburg-Österreich).
1557Die Portugiesen errichten in Macau (China) eine Verwaltungsbehörde. Dieser Handelsposten ist der erste dauerhafte Stützpunkt in China, welchen die Europäer verwalteten. Bis 1999 blieb Macau eine portugiesische Kolonie. Heute ist es ein Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China mit eigenen Rechten und Gesetzen (Glücksspiel erlaubt, Las Vegas des Ostens).
1558Die englische Königin Maria Tudor (Maria die Blutige) starb am 17. November 1558 mit zweiundvierzig Jahren. Als Erbin setzte Maria ihre jüngere Schwester Elisabeth I. ein, welche kurz nach dem Tod als neue Königin ausgerufen wurde. Mit Herrschaftsantritt wird der Protestantismus (anglikanische Kirche) wieder eingeführt, welcher im Elisabethanisches Zeitalter (1558 - 1603) seine endgültige Ausprägung erhielt.
1562Die Hugenottenkriege brechen in Frankreich am 1. März 1562 aus, bei denen sich die protestantischen Hugenotten mit den französischen Katholiken bekämpften. Auslöser war das Blutbad von Wassy, bei dem französische Protestanten (Hugenotten) auf Anweisung von Herzog Franz von Guyse getötet wurden. Insgesamt 8 Hugenottenkriege fanden zwischen 1562 und 1598 statt.
1566In den Niederlanden beginnt der Bildersturm durch radikale Calvinisten.
1569Das Königreich Polen und das Fürstentum Litauen verbinden sich zur Realunion Polen-Litauen. Die Verbindung, welche durch die Lubliner Union (1. Juli 1569) amtlich wurde, war eine Reaktion auf die Russisch-Litauischen Kriege.
1570/71Die Osmanen erobern Zypern.
1571Bei der Seeschlacht von Lepanto erringt die christliche Allianz (Heilige Liga) einen entscheidenden Sieg über das Osmanische Reich. Die Seeschlacht trug sich an der Meerenge von Lepanto (Griechenland) zu und der Ausgang der Schlacht führte zu einem dauerhaften Rückzug der Osmanen aus dem westlichen Mittelmeer.
1572Am 7. Juli 1572 stirbt der kinderlose Sigismund II. August (Polen-Litauen). Mit ihm erlischt die Jagiellonen-Dynastie in Polen-Litauen. In der Folge werden die Könige aus verschiedenen europäischen Dynastien gewählt und Polen-Litauen von Ausländern beherrscht. Dies ebnet den Weg zur Adelsrepublik.
1572Bei der Bartholomäusnacht (23. zum 24. August 1572) führten die Katholiken ein französischen Protestanten (Hugenotten) durch, bei welchem Tausende ermordet werden.
1572Der Inkaherrscher Túpac Amaru wird am 24. September 1572. Er gilt als letzter großer Herrscher des Inkareiches. Mit seinem Tod wird die Vilcabamba-Region von den Spaniern überrollt und das Inkareich endgültig erobert.
1576Der französische Jurist Jean Bodin veröffentlicht sein Hauptwerk: Les six livres de la République (Sechs Bücher über den Staat), in welchen er für eine starke Monarchie und Zentralgewalt plädiert. Durch sein Werk wird erstmals der Begriff "Souveränität" definiert. Außerdem wird die theoretische Grundlage für den Absolutismus begründet.
1578Am 4. August 1578 fällt der portugiesische König Sebastian in der
Schlacht von Alcácer-Quibir, beim Versuch Marokko zu christianisieren. Daraufhin besteigt sein Großonkel Heinrich I. den portugiesischen Thron. Da Heinrich zugleich Kardinal in Rom war, wird er auch als Kardinalkönig (portugiesisch Cardeal Dom Henrique) bezeichnet.
1579Zusammenschluss niederländischer Städte zur Utrechter Union.
1580In Portugal stirbt Heinrich I. (Kardinalskönig) und mit ihm das Haus Avis. In der Folge werden Portugal und Spanien als Personalunion regiert. Erster gemeinsamer König wird Philipp II., König von Spanien. Dieser entstammt aus der spanischen Seitenlinie der Habsburger-Dynastie (Casa de Austria).
1581Die Städte der Utrechter Union sagen sich von spanischen Krone los und bilden eine unabhängige Republik (die Generalstaaten).
1582Am 24. Februar 1582 verkündet Papst Gregor XIII. die Bulle Inter gravissimas. Mit diesem Beschluss wird der gregorianischen Kalender in allen katholischen Staaten eingeführt. In den protestantischen Ländern erfolgt die Einführung erst im 18. Jahrhundert und in Ländern der orthodoxen Kirche erst im 20. Jahrhundert.
1583England nimmt Neufundland als erste Kolonie in Nordamerika in Besitz.
1584Zar Iwan IV. "der Schreckliche" stirbt am 28. März 1584 in Moskau. Sein Sohn Fjodor I: tritt die Nachfolge an. Da dieser allerdings geisteskrank oder zurückgeblieben ist, führt Boris Godunow die Regierungsgeschäfte.
1585Eröffnung der Frankfurter Börse
1586In England kommt es zur sogenannten Babington-Verschwörung. Die Verschwörer hatten das Ziel, die englische Königin (Elisabeth I.) zu ermorden und die im Gefängnis sitzende Maria Stuart (Königin von Schottland), auf den englischen Thron zu setzen. Die Verschwörer vertrauten darauf, dass die katholische Liga (Frankreich, Spanien) sie in ihrem Vorhaben unterstützen würde.
1587Maria Stuart wird aufgrund der Babington-Verschwörung hingerichtet. Sie stirbt am 18. Februar 1587 im Fotheringhay Castle (England).
1588Aufgrund der Hinrichtung von Maria Stuart läuft die spanische Armada aus. In einer Seeschlacht im Ärmelkanal wird die Flotte der Spanier durch die Engländer geschlagen.
1589Am 2. August 1589 stirbt der französische König Heinrich III., in Folge einer Attentatsverletzung. Mit ihm endet die Dynastie Valois und Heinrich von Navarra, aus dem Haus der Bourbonen, wird ein Jahr später neuer König.
1591Der Sultan von Marokko (Ahmad al-Mansur) erobert die Handelszentren Gao und Timbuktu, wodurch das marokkanische Reich seine größte Ausdehnung erhielt. Durch die Eroberung von Gao ist das Songhaireich zerschlagen.
1595Romeo und Julia von William Shakespeares wird in London uraufgeführt.
1598Im Russischen Reich beginnt die Zeit der Wirren (smuta), nach dem Tod von Fjodor I. (17. Januar 1598), dem letzten Herrscher der Rurikiden-Dynastie.

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