Skip to main content

Jules Michelet


Jules Michelet, Gemälde von Thomas Couture

Jules Michelet, Gemälde von Thomas Couture


Jules Michelet, geboren am 21. August 1798 in Paris und gestorben am 9. Februar 1874 in Hyères (Frankreich) – war ein französischer Historiker und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts.

Wer war Jules Michelet

Jules Michelet

Jules Michelet

Jules Michelet war ein französischer Historiker. Er gilt als einer der Begründer der modernen Geschichtsschreibung. Seine Werke zur französischen Geschichte sind besonders durch die Französische Revolution und die Ereignisse im Hundertjährigen Krieg geprägt.

Besonders die Errungenschaften von Jeanne d’Arc werden von ihm glorifizierend gewürdigt. Die Französische Revolution wird von Michelet als Errungenschaft für Europa gesehen, wonach sich die anderen Völker bei Frankreich bedanken sollten.

In seinen Werken zur französischen Geschichte deutet Michelet an, dass das Ziel sei, eine französische Nation (la nation) zu schaffen und das Volk dabei der Hauptakteur sein müsse.

Wer waren die Eltern von Jules Michelet

Jules Michelet wurde 1798 in Paris geboren. Sein Vater war Druckmeister. Er selbst sollte ebenfalls Druckmeister werden, jedoch verhalf ihm der Vater zu einer Ausbildung an der Lycée Charlemagne, eine der bedeutenden Schulen in Paris.

Welchen Beruf hatte Jules Michelet

An der Lycée Charlemagne legte Michelet im Jahr 1821 sein Examen ab und erhielt danach eine Anstellung als Professor für Geschichte am Lycee Rollin (heute: Collège-lycée Jacques-Decour), einem Gymnasium in Frankreich.

Im Jahr 1838 wurde er Mitglied in einer französischen Gelehrtengemeinschaft, namens Académie des sciences morales et politiques (deutsch „Akademie der Moralischen und Politischen Wissenschaften“). Unter Napoleon III. verlor Michelet – aufgrund politischer Äußerungen – seine Lehranstellung. In der Folgezeit verfasste er zahlreiche Schriften.

Wofür ist Jules Michelet bekannt

Besonders bekannt ist sein Werk: „Histoire de France“, welches die Geschichte Frankreichs von den Anfängen bis zur Französischen Revolution beschreibt. In diesem Buch prägte er den Begriff „Renaissancen“ als stetigen Wiedergeburt einer zyklischen Geschichtsdarstellung. Erschienen ist das Werk um 1855.

Die darin vorgenommene Assoziation der Wiedergeburt wurde zuvor vom Kunsthistorikers Giorgio Vasari bereits im Jahr 1350 geprägt, als er mit dem Begriff „rinascita“ (italienisch: Wiedergeburt) die Wiederkehr der schönen Künste beschrieb.

Das italienische Wort der „Wiedergeburt“ (rinascita) übersetzte Michelet ins Französische und schuf damit den Renaissancebegriff. Michelet war damit der erste Historiker, der die französische Übersetzung des Begriffs Renaissance verwendete, um die Epoche in der europäischen Kulturgeschichte zu identifizieren, die auf das Mittelalter folgte. Die Humanisten, welche während der Renaissance lebten, bezeichneten ihre Zeit als Neuzeit.

Sein Werk „Histoire de France“ gilt als Eckpfeiler der revolutionären Geschichtsschreibung und als literarisches Denkmal.

Was bedeutete Michelets Renaissance-Begriff

Jules Michelet wurde vom Italiener Giambattista Vico (1668 – 1744) beeinflusst. Dieser untersuchte die Geschichte anhand von Auf- und Abstieg von Reichen und stellte dabei Völker, anstelle von militärischen Führern, in den Vordergrund. Bereits Vico erkannte, dass Auf- und Abstieg einem bestimmten Muster folgten. Diesen natürlichen Zyklus der Geschichte übernahm Jules Michelets und bezeichnete dies als Renaissancen (Wiederkehr).


Ähnliche Beiträge