Skip to main content

Magellan-Expedition


Die Magellan-Expedition bzw. auch als Magellan-Elcano-Expedition bezeichnet, war die erste Weltumsegelung in der Geschichte. Initiator und Kapitän der Expedition war Ferdinand Magellan.

Finanziert wurde die Expedition zunächst von der spanischen Krone. Da aber der spanische König Karl I. im Jahr 1519 den Thron des Heiligen Römischen Reiches bestieg (Kaiser Karl V.), geriet die Expedition ins Stocken. Doch der Kaufmann Cristóbal de Haro steigt als Geldgeber ein, so dass die Expedition doch stattfinden konnte.

Die Magellan-Expedition war die größte im Zeitalter der Entdeckungen. Doch das eigentliche Ziel der Unternehmung war nicht eine Weltumsegelung. Stattdessen sollte der Seeweg nach Indien (im Westen) bzw. es sollten die Molukken (Gewürzinseln) gefunden werden.

Die Expedition begann am 20. September 1519 in Sanlucar de Barrameda in Südspanien. Sie endete ebenda am 6. September 1522. Da Ferdinand Magellan auf der Expedition gestorben war, wurde die Expedition unter Führung von Juan Sebastián Elcano beendet. Deshalb wird die Seereise auch als Magellan-Elcano-Expedition bezeichnet.

Steckbrief

Route der Magellan Elcano Expedition

Route der Magellan Elcano Expedition


Magellan-Expedition bzw. Magellan-Elcano-Expedition
Anführer:Ferdinand Magellan, Juan Sebastián Elcano und andere
Abfahrt:20. September 1519 in Sanlúcar de Barrameda (Südspanien)
Ankunft:6. September 1522 in Sanlúcar de Barrameda (Südspanien)
Dauer:fast 3 Jahre
Epoche:16. Jahrhundert, Frühe Neuzeit, Zeitalter der Entdeckungen
Bedeutung:erste Weltumsegelung in der Geschichte
Ziel:Suche nach dem Seeweg nach Indien zu den Gewürzinseln (Gewürzroute), indem die Südspitze Amerikas umfahren wird
Entdeckungen:-erste Pazifikreise der Europäer
-Entdeckung der Magellanstraße (Passage zwischen Atlantik und Pazifik)
-Entdeckung der Philippinen
Folgen:Kolonisierung und Christianisierung der Philippinen durch die Spanier
Route:Mit Magellan:
September 1519: Start in Sanlúcar de Barrameda (Südspanien)
Sept.-Okt. 1519: Zwischenstopp auf Teneriffa (Proviantaufnahme)
November 1519: Ankunft an der Ostküste Südamerikas (heutige Brasilien)
Dezember 1519: Guanabara-Bucht (Brasilien)
Mitte 1520: Puerto San Julián (Argentinien)
Oktober 1520: Entdeckung der Magellanstraße
März 1521: Entdeckung von Guam (Westpazifik, Marianeninseln)
März 1521: Entdeckung von Samar (Philippinen)
April 1521: missglückte Eroberung von Mactan (Tod von Magellan)

Ohne Magellan:
Mai- Nov. 1521: Weiterfahrt zu den Molukken (Gewürzinseln)
Dezember 1521: Von den Molukken zurück nach Spanien über die Afrika-Route (Route von Vasco da Gama)
September 1522: Heimkehr nach Sanlúcar de Barrameda (Südspanien)
Länge:60.440 km bzw. 37.560 Meilen
Schiffe:Santiago: sank am 20. Mai 1520 an der Küste Argentiniens

San Antonio: desertierte im November 1520

Concepción: wurde am 2. Mai 1521 auf den Philippinen verbrannt

Trinidad: wurde 1521/22 auf den Molukken zurückgelassen, sank später in einem Sturm

Victoria: kam im September 1522 zurück nach Spanien
Mannschaft:270 Mann
Verluste:Nur die Victoria kehrte zurück. An Bord waren lediglich 18 Heimkehrer.

Was war die Magellan Expedition

Die Magellan Expedition war die erste Weltumsegelung in der Geschichte. Ihr Initiator war der portugiesische Entdecker Ferdinand Magellan. Er fuhr im Auftrag der spanischen Krone.

Die Expedition startete im September 1519 in Südspanien (Sanlúcar de Barrameda). Von dort aus wurde der Atlantik überquert. An der Ostküste Südamerikas suchten die Spanier dann eine Verbindungsstraße (Passage) zwischen dem Atlantik und Pazifik. Diese fanden sie im Oktober 1520. Seitdem wird die Meerenge als Magellanstraße bezeichnet.

Im Pazifik fuhren die Spanier weiter westwärts und entdeckten so die Philippinen. Zunächst wurden die Philippinen für Spanien in Besitz genommen. Doch aufgrund von andauernden Konflikten wurde die Mannschaft stark dezimiert. Und auch Magellan wurde auf den Philippinen getötet.

Mit stark dezimierte Truppe fuhren die Spanier weiter zu den Molukken (Gewürzinseln). Neuer Anführer war nun Juan Sebastián Elcano. Sie erreichten die Gewürzinsel, beluden das letzte verbliebene Schiff (die Victoria) und segelten über das Kap der Guten Hoffnung (Südafrika) zurück nach Spanien.

Nach fast dreijähriger Schiffsreise erreichte die Besatzung (18 oder 19 Mann) schließlich wieder den Hafen von Sanlucar (Südspanien) am 6. September 1519.

Welches Ziel hatte die Magellan Expedition

Magellans Ziel war es, den Westweg zu den Molukken (Gewürzinsel) zu finden. Der bisherige Seeweg nach Indien bestand darin, an der Westküste Afrikas entlang zu segeln und dann das Kap der Guten Hoffnung (Südafrika) zu umfahren. Diesen Weg entdeckte 1498 der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama.

Doch im Vertrag von Tordesillas (1494) vereinbarten die Portugiesen und Spanier eine Trennungslinie der Überseegebiete. Diese Trennungslinie führte mitten durch den Atlantik und alle östlich gelegenen Gebiete waren für die Spanier gesperrt.

Demnach war die Westküste Afrikas und auch die Südspitze (Kap der Guten Hoffnung) für spanische Entdeckungsreisen gesperrt. Um dennoch zu den Gewürzinsel zu gelangen, benötigten die Spanier einen Westweg, um Südamerika herum. Und diesen fand Magellan für die Spanier.

Welche Bedeutung hatte die Magellan Expedition für die Nachwelt

Die Magellan-Expedition war die erste Erdumrundung in der Geschichte. Es handelte sich um die größte Seereise im Zeitalter der Entdeckungen. Außerdem bewies die Expedition, dass Schiffe von Europa aus auf einem westlichen Seeweg um die Welt segeln konnten. Die Gewürzroute konnten seitdem auf zwei Wegen befahren werden.

Der Vertrag von Tordesillas von 1494 reservierte Portugal die östlichen Routen, die um Afrika herum führten. Dies sicherte Portugal das Monopol auf den Gewürzhandel. Und da die orientalischen Gewürze auch als Zusatzstoffe bei Arzneimitteln (Mittel gegen die Pest) verwendet wurden, konnte Portugal immense Summen im Gewürzhandel verlangen. Um nicht den Anschluss zu verlieren, suchten die Spanier deshalb einen Seeweg in Indien, um die Gewürzroute ebenfalls befahren zu können.

Weiterhin entdeckte Magellan die nach ihm benannte Magellanstraße. Diese Seestraße verbindet den Atlantik mit dem Pazifik. Bis zum Bau des Panamakanals (ab 1914) war diese Meerenge die am meisten befahrene Route, um vom Atlantik zum Pazifik zu gelangen. Außerdem waren die Expeditionsteilnehmer die ersten Europäer, welche den Pazifik befahren haben.

Den Namen Pazifik bzw. Stiller Ozean erhielt das Meer von Magellan. In Spanien nannte man den Pazifik damals noch Südmeer. Doch die Stürme, welche Magellan bis dahin begleiteten, legten sich im Pazifik. Deshalb nannte er das Meer auch Stillen Ozean.

Wer nahm an der Magellan Expedition teil

Insgesamt bestand die Besatzung aus 270 Mann, verteilt auf fünf Schiffen. An Bord waren Vorräte für zwei Jahre. Die meisten Männer an Bord der Schiffe waren Spanier. Dennoch konnte Magellan auch 40 portugiesische Landsmänner unterbringen. Prominenteste Portugiesen waren:

  • Duarte Barbosa, der Schwager von Magellan
  • Juan Rodríguez Serrano
  • Estêvão Gomes

Zum engsten Kreis von Magellan gehörte auch sein Sklave Enrique von Malakka. Neben Spanier und Portugiesen befanden sich an Bord auch: 29 Italiener, 17 Franzosen und eine Minderheit an Afrikanern, Deutschen, Griechen, Iren, Engländern und Asiaten. Einige Spanier waren Basken, so etwa auch Juan Sebastián Elcano.

Wer finanzierte die Magellan Expedition

Finanziert wurde die Magellan-Expedition vom spanischen König Karl I. (später Kaiser Karl V. des Heiligen Römischen Reiches). Und dass obwohl Magellan eigentlich Portugiese war. Doch die Portugiesen wollten keinen Westweg zu den Gewürzinseln finden, da sie bereits den Weg um Afrika kannten. Deshalb wandte sich Magellan an die spanische Krone.

Magellan war vorher schon im Indopazifik. Dies geschah als er seinen Dienst in der portugiesischen Indien-Armada leistete. Im August eroberte diese Armada die malaiische Stadt Malakka. Dort wurde eine Botschaft errichtet und Magellan erwarb dort seinen Sklaven Enrique.

Magellans Cousin Francisco Serrão fuhr von Malakka aus weiter zu den Molukken, während Magellan zurück nach Portugal beordert wurde. Aber es bestand ein Briefwechsel zwischen beiden, so dass Magellan von den üppigen Anbaugebieten auf den Gewürzinseln erfuhr. Und nachdem der portugiesische König Manuel I. seine Bitte nach einer Finanzierung der Entdeckungsreise nicht nachkam, wandte er sich an die Spanier.

Magellan heiratete 1518 die Sevillanerin Beatriz Barbosa und zeugte mit ihr einen Sohn. Währenddessen studierte er Seekarten über den asiatischen Seeraum. In ihm wuchs die Erkenntnis, dass die Molukken (Gewürzinseln) ganz weit östlich liegen könnten. Demnach könnten sie von den Spaniern in Besitz genommen werden, ohne dass der Vertrag von Tordesillas gebrochen werden würde. Und dies trug er 1519 den spanischen König vor, welcher die Expedition nun finanzieren wollte.

Da aber der spanische König Karl I. im Jahr 1519 den Thron des Heiligen Römischen Reiches bestieg (Kaiser Karl V.), geriet die Expedition ins Stocken. Doch der Kaufmann Cristóbal de Haro steigt als Geldgeber ein, so dass die Expedition doch stattfinden konnte.

Route und Ereignisse der Magellan-Expedition

Route der Magellan-Expedition unter Magellan und unter Elcano

Route der Magellan-Expedition unter Magellan und unter Elcano


DatumOrt
10. Aug. 1519Alle fünf Schiffen verlassen Sevilla und fahren flussabwärts zum Hafen von Sanlúcar de Barrameda
20. Sept. 1519Alle fünf Schiffe stechen vom Hafen von Sanlucar in See (Atlantik)
26. Sept. 1519Zwischenstopp auf Teneriffa (Kanaren), um Proviant zu laden
03. Okt. 1519Abfahrt von Kanaren
29. Nov. 1519erreichen die Küste Brasiliens
13. Dez. 1519erreichen die Küste bei Rio de Janeiro (Brasilien)
20. Dez. 1519Strangulation des Salomon Anton
27. Dez. 1519Verlassen von Rio de Janeiro
Dez. 1519 - März 1520Suchen nach einer Meerenge, um vom Atlantik zum Pazifik zu gelangen
31. März 1520Erreichen die Bucht (Naturhafen) von St. Julien (Argentinien)
März - Aug. 1520Überwintern in St. Julien
01. April 1520Ostermeuterei
27. April 1520Tod des Schiffsjungen Antonio Varesa
22. Mai 1520Verlust der Santiago
24. Aug. 1520Umzug nach Santa Cruz, um den restlichen Südwinter dort zu verbringen
18. Okt. 1520Verlassen von Santa Cruz
21. Okt. 1520Entdeckung von Cabo Vírgenes (Patagonien, Argentinien)
24. Okt. 1520Entdeckung der Atlantik-Pazifik-Passage (Magellanstraße)
28. Okt. 1520Umfahrung einer Insel in der Magellanstraße (wohlmöglich Isabel Island oder Isla Dawson), Trennung der Flotte
Okt./Nov. 1520Umkehr der San Antonio
28. Nov. 1520Die übrigen drei Schiffe haben die Magellanstraße durchquert und erreichen den Pazifik
Nov. 1520 - März 1521Expedition im Pazifik ohne Ortskunde, zunächst nordwärts an der Küste Chiles entlang
24. Jan. 1521Entdeckung der Insel Pablo (wohlmöglich die Insel Puka-Puka im südpazifischen Tuamotu-Archipel)
04. Febr. 1521Entdeckung der Insel Tiburones (wohlmöglich Caroline-Atoll oder Flint Island)
06. März 1521Entdeckung und Landung auf der Insel Guam (Teil der Marianeninseln)
09. März 1521Verlassen der Insel Guam
16. März 1521Entdeckung der Insel Samar (Philippinen), Landung auf unbewohnter Nebeninsel Homonhon
27. März 1521Abreise von Homonhon
28. März 1521Landung auf der Insel Limasawa (Philippinen) und Treffen mit König Rajah Kolambu und seiner Frau Rajah Siawi
29.-31. März 1521Christianisierung und Unterwerfung der Insel Limasawa
31. März 1521erste katholische Messe auf den Philippinen (Ostersonntag)
03. April 1521Flotte segelt von Limasawa weiter nach Cebu (ebenfalls Philippinen), werden von Kolambus Männern nach Cebu geführt
06. April 1521Entdeckung Cebus, Treffen mit Anführer (König) Rajah Humabon
14. April 1521Taufe von Rajah Humabon und dessen Familie
14.-26. April 1521Massentaufe von 2.200 Einheimischen aus Cebu
26. April 1521Magellan erfährt, dass auf Mactan der dortige Stammesfürst (Lapu-Lapu) sich nicht unterwerfen will.
27. April 1521Schlacht von Mactan, Tod von Ferdinand Magellan und vielen Offizieren
01. Mai 1521Massaker auf Cebu: Der einstige Verbündete Rajah Humabon lockt Spanier in einen Hinterhalt und tötet diese
02. Mai 1521Flucht aus Cebu, Verlassen der Philippinen, Suche nach den Molukken (Gewürzinseln) beginnt erneut, die Concepción wird zurückgelassen
Mai - Nov. 1521Irrfahrt, um die Molukken zu finden
06./08. Mai 1521Die San Antonio und die Deserteure erreichen Spanien
08. Nov. 1521Entdeckung und Landung auf der Insel Tidore (Molukken)
15. Dez. 1521Versuch Tidore mit vollbeladener Trinidad und Victoria zu verlassen, scheitert. Die Trinidad wird samt Mannschaft zurückgelassen.
21. Dez. 1521Die Victoria stach unter dem Kommando von Juan Sebastián Elcano in den Indischen Ozean
06. Mai 1522Die Victoria umrundet das Kap der Guten Hoffnung
10. Juli 1522Die Victoria landet auf den portugiesischen Kapverden, ein Großteil der Besatzung wird verhaftet
06. Sept. 1522Die Victoria erreicht den Heimathafen in Sanlúcar

Was passierte mit Magellans Schiffen während der Expedition

Insgesamt bestand die Flotte aus fünf Schiffen:

  • die Trinidad: Flaggschiff,
  • die San Antonio,
  • die Victoria,
  • die Concepcion,
  • und die Santiago

Nur die Victoria kam im September 1522 wieder in Südspanien an. Alle anderen Schiffen sind verloren gegangen, wurden aufgegeben oder kehrten unrechtmäßig zurück.

Santiago

Die Santiago hatte ein Fassungsvermögen von 75 Tonnen. An Bord waren 31 und später 33 Mann. Ihr Befehlshaber war Juan Rodríguez Serrano.

Nachdem die Flotte in Südamerika angekommen war, suchte man über Monate vergeblich eine Passage – um vom Atlantik zum Pazifik zu kommen. Die Santiago wurde im Mai 1520 ausgeschickt, um die Südküste zu erkunden. Alle anderen Schiffe blieben in der Bucht von San Julián (Argentinien), um sich auf den Winter vorzubereiten.

Die Santiago erreichte am 13. Mai das Mündungsgebiet des Santa Cruz. Dort blieben Juan Rodríguez Serrano und seine Crew für sechs weitere Tage. Sie deckten sich mit Proviant ein, bevor sie am 20. Mai 1520 die Bucht verließen. Am 22. Mai geriet die Santiago in einen andauernden Sturm und wurde gegen die Felsküste geschlagen. Das Schiff sank, doch die Crew konnte sich – bis auf einen Sklaven – retten.

Serrano schickte zwei Matrosen auf den Landweg wieder zurück nach Magellans Bucht. Die anderen Crewmitglieder haben das Schiffsgut geborgen. Magellan hat die Überlebenden danach auf die übrigen Schiffe verteilt.

San Antonio

Die San Antonio konnte eine Tonnage von 120 Tonnen fassen. Das war weitaus mehr als die übrigen Schiffe leisten konnten. Ihr Kapitän war zunächst Juan de Cartagena. Doch dieser war an einer Meuterei gegen Magellan beteiligt, weshalb dieser auf einer abgelegenen Insel in Patagonien ausgesetzt wurde. Antonio de Coca löste Cartagena als Kapitän der San Antonio ab.

Als die Flotte im Oktober bzw. November 1520 die Magellanstraße durchfuhr, trafen sie auf eine Insel. Magellan trennte die Flotte. Während die Trinidad, die Concepcion und die Victoria ihren Kurs hielten – desertierte die Crew der San Antonio. Die 55 Mann-starke Truppe kehrte eigenwillig nach Spanien zurück. Dort wurde ihnen der Prozess wegen Verrat gemacht. Doch die Crewmitglieder beschuldigten Magellan bezüglich Illoyalität gegenüber dem spanischen König und wurden freigesprochen.

Concepcion

Die Concepcion hatte ein Fassungsvermögen von 75 Tonnen. Das Schiff durchquerte die Magellanstraße und erreichte auch die Philippinen. Ihr Kapitän war zunächst Gaspar de Quesada, welcher an der Meuterei im Hafen von St. Julien beteiligt gewesen war.

Nachdem der Kapitän wegen Meuterns hingerichtet wurde, folgte ihm Juan Rodríguez Serrano (ehemals Kapitän der Santiago) als Kapitän. Nach dem Tod Magellans auf den Philippinen übernahm zunächst João Lopes Carvalho das Kommando über die gesamte Flotte. Er befand die Concepcion als nicht mehr seetüchtig und deshalb wurde sie aufgegeben. Das Schiff wurde am 2. Mai 1521 auf den Philippinen verbrannt.

Trinidad

Die Trinidad war das Flaggschiff der Magellan-Expedition. Ihr Kapitän war Ferdinand Magellan. Nachdem Magellan auf den Philippinen getötet wurde (27. April 1521), übernahm João Carvalho die Führung des Schiffes.

Auf den Molukken wurde Carvalho als Kommandant abgesetzt und Gonzalo de Espinosa sollte die Trinidad für die restliche Überfahrt nach Spanien befehligen. Jedoch stellte man fest, dass die Trinidad ein Leck hatte und deshalb wurde sie zur Reparatur auf den Molukken gelassen.

Die Victoria war demnach das einzige Schiff, welches die Heimreise bestritt.

Victoria

Die Victoria war das einzige Schiff der Magellan-Expedition, welches die Weltumrundung abschloss. Es hatte ein Fassungsvermögen von 85 Tonnen und zu Beginn der Reise befanden sich 45 Männer an Bord.

Ihr Kapitän war Luis de Mendoza. Dieser war ein weiterer Kopf der Meuterei von St. Julien und wurde beim Gefecht gegen die Loyalisten getötet. Ihm folgte Duarte Barbosa.

Nach dem Tod von Magellan auf den Philippinen (27. April 1521) wurde Barbosa von den verbündeten Einheimischen verraten und getötet. Die Victoria wurde dann für die Überfahrt zu den Molukken von Carvalho befehligt, bevor Juan Sebastián Elcano übernahm. Unter der Führung von Elcano erreichte die Victoria im September 1522 den Zielhafen von Sanlúcar (Südspanien).

Warum überlebten nur wenige Männer die Magellan Expedition

Zu Beginn der Magellan-Expedition befanden sich 270 Mann an Bord der fünf Schiffe. Als die Victoria, als einziges Schiff, am 6. September 1522 heimkehrte, befanden sich nur noch 18 oder 19 Überlebende an Bord. Die Gründe für die Verluste sind vielfältig, angefangen bei der Ostermeuterei von St. Julien, den Krieg gegen Mactan und schließlich der Attentat auf Cebu.

Erste Tote der Magellan-Expedition

Der erste Tote der Magellan-Expedition war Salomon Antón. Der Sizilianer war Quartiermeister oder Bootsmann der Victoria und wurde dabei erwischt, wie er Geschlechtsverkehr mit dem Seemannslehrling Antonio Varesa hatte.

Sexpraktiken zwischen zwei Männern waren auf langen Seereisen durchaus üblich, dennoch klagte Magellan den Bootsmann wegen Sodomie an. Ob es sich zwischen ihm und den Schiffsjungen um einvernehmlichen Sex handelte, ist unklar. Einige Berichte erwähnen eine Vergewaltigung des Jungen.

Der Prozess gegen den Bootsmann (oder Quartiermeister) der Victoria wurde an Bord der Trinidad abgehalten und Anton wurde zum Tode verurteilt. Am 20. Dezember 1519 wurde das Urteil an der brasilianischen Küste vollstreckt und Salomon Anton wurde aufgehängt. Nach der Strangulation wurde sein lebloser Körper verbrannt.

Zweiter Toter der Magellan-Expedition

Der zweite Tote der Magellan-Expedition war der Schiffsjunge Antonio Varesa, welcher beim Sex mit dem Bootsmann erwischt wurde. Dieser wurde von Unbekannten am 27. April 1520 über Bord geworfen und ertrank. Die Berichte über Varesas Tod sind etwas widersprüchlich. So wird auch erwähnt, dass er Selbstmord begangen haben könnte – weil er dem Gespött der Crewmitglieder ausgesetzt war. Auch eine dauerhafte sexuelle Belästigung durch die Crewmitglieder könnte Anlass für den Selbstmord gewesen sein.

Erste Meuterei-Versuche auf der Überfahrt nach Brasilien

Nachdem das Todesurteil an Salomon Antón vollstreckt wurde, hielten Magellans Kapitäne eine Sitzung ab. Sie stellten seine Führungsstärke infrage.

Cartagena (Kapitän der San Antonio) war Hauptredner und deshalb bezichtigte ihn Magellan der Meuterei. Auf Drängen von Quesada (Kapitän der Concepcion) und Mendoza (Kapitän der Victoria) wurde Cartagena nicht der Prozess gemacht. Stattdessen durfte er sich frei auf der Victoria bewegen. Und Antonio de Coca löste Cartagena als Kapitän auf der San Antonio ab.

Ostermeuterei von St. Julien

Am 29. November erreichte die Flotte dann Brasilien und am 13. Dezember die Küste von Rio de Janeiro. An der Ostküste Südamerika wurde Antonio de Coca durch Álvaro de Mezquita als Kapitän der San Antonio ersetzt. Dieser war ein Cousin Magellan und ihm gegenüber äußerst loyal.

Bis März suchte die Flotte einen Seeweg vom Atlantik in den Pazifik. Schließlich gaben sie vorerst auf und bezogen Quartier in der Bucht von St. Julien (Argentinien). Dort sollte überwintert werden, bevor die Suche und Durchfahrt im September 1520 fortgesetzt werden sollte.

Einen Tag nach der Landung in St. Julien begann die Meuterei. Ihre Anführer waren abermals Juan de Cartagena, Gaspar de Quesada und Luis de Mendoza. Ihnen folgten etwa 30 Männer.

In der Nacht vom 1. April (Ostersonntag) schlichen sie an Bord der San Antonio und überwältigten den Kapitän Mezquita. Als dieser die anderen Schiffe alarmieren wollte, stach Quesada mehrfach auf ihn ein. Er starb erst Monate später (in Spanien) an den Folgen des Angriffs.

Noch in der Nacht kontrollierten die Meuterer drei der fünf Schiffe. Nur Magellans Schiff (die Trinidad) und das Schiff von Juan Serrano (die Santiago) blieben treu.

Am Morgen des 2. April startete Magellan eine Gegenoffensive. Dazu schickte er Leute auf die Victoria, welche vorgaben – eine Nachricht zu überbringen. Der Vertraute Magellans, namens Gonzalo de Espinosa, wurde in die Gemächer von Mendoza gebracht. Denn er gab vor, einen vertraulichen Brief bei sich zu führen. In Mendozas Kammer erstach Espinosa den Meuterei mit einem Stich durch Hals.

Nachdem Mendoza tot und die Victoria verloren war, versuchten die anderen Meuterer zu fliehen. Doch deren Schiffe wurden von Magellan-Treuen sabotiert, so dass die Flucht misslang.

Meuterei-Prozesse

Allen Meuterern wurde der Prozess gemacht. Dabei wurde Quesada, aufgrund seiner Messerattacke gegen Mezquita, zum Tode verurteilt. Er wurde enthauptet. Seine Leiche und die des bereits toten Mendoza wurden gevierteilt. Dann wurden die Einzelteile auf Pfählen ausgestellt.

Alle Meuterer niederen Ranges, darunter auch Juan Sebastián Elcano, wurden in Ketten gelegt und mussten den Winter über Zwangsarbeit verrichten.

Der dritte Anführer der Meuterei war Cartagena. Dieser wurde zur Gefängnisstrafe verurteilt. Als die Flotte am 11. August sich bereitmachte, die Bucht von St. Julien wieder zu verlassen, wurde Cartagena auf einer Insel in Patagonien ausgesetzt. Dort sollte er auf den Tod warten.

Desertion der San Antonio

Die San Antonio wurde von Álvaro de Mezquita geführt. Dieser war Cousin Magellans und war gegenüber dem Generalkapitän loyal.

Als die Flotte im Oktober 1520 endlich die Magellanstraße fand, fuhr auch die San Antonio durch die Passage. Doch am 28. Oktober traf die Flotte auf eine Insel, welche auf zwei Wegen umfahren werden konnte.

Magellan wies die San Antonio an, den anderen Weg um die Insel zu nehmen. Magellans Teilflotte erreichte nach drei Tagen das Ende der Passage und den Eintritt in den Pazifik. Doch die San Antonio schloss sich ihnen nie wieder an.

Denn die Besatzung änderte irgendwann den Kurs und segelte nach Spanien zurück. Zuvor sandte Mezquita diverse Rauchzeichen und Kanonenschüsse ab, um die Trinidad wieder zu finden. Irgendwann wurde er von Meuterern, um Estêvão Gomes, überwältigt und in Ketten gelegt.

Am 6. oder 8. Mai 1521 kam die San Antonio wieder in Spanien an. An Bord waren 55 Überlebende. In Spanien folgte ein Prozess wegen Hochverrats, welcher etwa 6 Monate andauerte.

Beim Prozess sagte die gesamte Bordbesatzung, außer Mezquita, aus – dass Magellan gegenüber der spanischen Krone illoyal gewesen sei. Zur Rechtfertigung der St. Julien Meuterei wurden Aussagen getätigt, wonach Magellan spanische Bootsmänner gefoltert habe – weshalb die Besatzung letztlich rebellieren musste.

Schließlich wurde der Prozess eingestellt und Mezquita verbüßte eine einjährige Gefängnisstrafe. Magellans Ruf litt in der Heimat, seiner Frau wurde das Gehalt gestrichen und sie wurde unter Hausarrest gestellt.

Skorbut

Nachdem die Flotte die Magellanstraße verlassen hatte, vermutete Magellan – dass die Flotte bis zu den Gewürzinseln nur wenige Tage brauchen würde. Die Berechnungen erwiesen sich als falsch. Stattdessen waren die Männer mehr als 3 Monate auf See, bevor sie die Marianen erreichten.

Bei der Überfahrt starben 19 Männer an Skorbut und zwischen 25 und 30 weitere Männer erkrankten stark. Magellan erkrankte nicht, was daran gelegen haben könnte, dass er sich von konservierten Quitten ernährte. Diese enthalten Vitamin C, welches als Mittel gegen eine Erkrankung von Skorbut vorsorgt. Aber dies wusste man damals noch nicht. Demnach hatte Magellan, ohne es zu wissen, Vorsorge getroffen.

Mactan-Krieg

Am 16. März 1521 erreichte die Magellan-Expedition die Insel Samar (Philippinen). Die Besatzung traf auf Einheimische und der malaiische Sklave Magellans (Enrique von Malakka) erwies sich als Dolmetscher.

Auf Cebu konnte man den heimischen König (Rajah Humabon) und dessen Frau zum Christentum missionieren. Um die Bande mit den Cebuanos zu festigen, ließ sich Magellan in einen lokalen Konflikt hineinziehen. Vom König erfuhr er vom Konflikt mit einem Stammesfürst auf Mactan. Der dortige Stammesfürst Lapulapu wollte sich weder dem König von Cebu, noch den Spanier oder dem Christentum unterwerfen.

Mit 60 bewaffneten Männern setzte Magellan am 27. April 1521 auf Mactan über. Die Gegenseite bestand aus circa 1.500 Kriegern. Gleich nach der Landung wurde Magellans Trupp umzingelt und von mehreren Flanken attackiert. Viele Mactan-Krieger griffen Magellan gezielt an. Schließlich wurde er von einem Bambussperr getroffen, dann umzingelt und zerhackt. Mit Magellan starb auch der Großteil seiner Armee.

Massaker vom 1. Mai

Nach Magellans Tod wurden neue Anführer gewählt. Die Wahl fiel auf Duarte Barbosa und Juan Serrano. Der König von Cebu (Rajah Humabon) hielt eine Versammlung ab und lud die Spanier dazu ein. Etwa 30 Männer nahmen am Bankett teil, darunter sehr viele Offiziere.

Gegen Ende des Essens drangen bewaffnete Cebuanos ein und töteten 27 Europäer. Unter den Toten war auch Duarte Barbosa. Der zweite Kommandant (Juan Serrano) wurde am Leben gelassen. Als Geisel wurde er an den Strand gebracht, um ein Lösegeld einzufordern. Doch die spanische Schiffsbesatzung ging nicht auf den Tauschhandel ein und verließ die Bucht.

Piraterie

Als die Spanier die Philippinen verließen, bestand die Mannschaft noch aus 115 Mann. Außerdem hatte man noch drei Schiffe (Trinidad, Victoria, Concepcion). Da aber die Mannschaftsstärke nicht ausreichte, um drei Schiffe zu betreiben – wurde die Concepcion aufgegeben und verbrannt.

Die Spanier verließen am 2. Mai 1521 die Philippinen und setzten zu den Gewürzinseln über. Die Inseln erreichten sie aber erst am 8. November.

Auf der Überfahrt wurde Halt auf Brunei und Palawan gemacht. Es kam zur Piraterie gegen chinesische Handelsschiffe und Kämpfe gegen die bruneiische Kriegsflotte. Als man am 8. November 1521 schließlich die Insel Tidore (Teil der Molukken) erreichte, war die Mannschaft weiter dezimiert.

Zurückgelassen auf den Molukken

Auf den Molukken belud man die zwei letzten Schiffe (Trinidad, Victoria) mit Nelken und anderen Gewürzen. Am 15. Dezember versuchten beide Schiffe, den Hafen von Tidore zu verlassen. Man stellte ein Leck an der Trinidad fest und beschloss, Schiff und Besatzung zurückzulassen. Auf Tidore sollte die Trinidad zunächst repariert und umgerüstet werden, um später nachzukommen.

Einige Wochen später verließ die Trinidad den Hafen von Tidore, um über die Pazifikroute nach Spanien zurückzusegeln. Dabei wurde das Schiff von den Portugiesen gestellt und schließlich in einem Sturm zerstört. Die Matrosen wurden zur Zwangsarbeit nach Ostindien gebracht. Nur 4 überlebten die Zwangsarbeit und kehrte, über Umwege, nach Spanien zurück.

Hungertote bei der Rückkehr nach Spanien

Die Victoria verließ am 21. Dezember 1521 den Hafen von Tidore. Das Kommando hatte mittlerweile Juan Sebastián Elcano. An Bord waren etwa 50 Männer.

Sie versuchten die Route ums Kap der Guten Hoffnung zu nehmen. Deshalb überquerten sie zuerst den Indischen Ozean. Als Proviant hatte die Mannschaft lediglich Reis. Da man nicht ein Konflikt mit den Portugiesen (Vertrag v. Tordesillas) kommen wollte, konnte die Victoria nirgendswo halten. Hunger war die Folge.

Bis zum 9. Juli 1522 starben weitere 20 Besatzungsmitglieder an Hunger. Auf den Kapverden (Westafrika) legte man am 10. Juli 1522 an, um Proviant zu besorgen. Doch die Kapverdische Halbinsel war ebenfalls in portugiesischen Besitz. Es kam zu einem Aufeinandertreffen zwischen der Besatzung und den Behörden, weshalb 13 Schiffsmitglieder in Gefangenschaft gerieten.

Am 6. September 1522 traf die Victoria im spanischen Sanlucar ein. An Bord waren nur noch 18 oder 19 Heimkehrer. Vom Hafen aus segelte die Victoria flussaufwärts nach Sevilla, wo die Besatzung vor den Kaiser trat.