Afghanistans Geschichte
Die Geschichte Afghanistans wird in eine vor-islamische Periode und eine islamische Zeit unterteilt. Letztere begann mit der Islamischen Expansion in der Spätantike (7. Jahrhundert). Dennoch erfolgte die Islamisierung Afghanistans nicht ruckartig, sondern dauerte bis ins 10. Jahrhundert an.
Das Alte Afghanistan (vor-islamische Zeit) reicht bis in die Urgeschichte zurück. Als eine der ersten Kulturen der Bronzezeit wird die Helmand-Kultur im südlichen Afghanistans genannt. Während der Antike gehörte Afghanistan zum Perserreich, wurde von Alexander dem Großen aber erobert und schließlich in sein hellenistisches Weltreich eingegliedert.
Da Afghanistan an der historischen Seidenstraße liegt, war es während seiner gesamten Geschichte ein strategisch wichtiger Knotenpunkt zwischen dem Orient und Europa. Gerade deshalb versuchten immer wieder ausländische Mächte, das Gebiet am Hindukusch zu kontrollieren. Demnach ist Afghanistans Geschichte auch eine Erzählung von Eroberungen, Einflussnahme und ausländischen Gebietsansprüchen. (siehe auch: Geografie Afghanistans)
Spätestens seit der Invasion durch die Sowjetunion (1979) ist das Land nicht mehr zur Ruhe gekommen und ein andauernder Krisenherd. Nach dem US-Angriff von 2001 sollte das Land stabilisiert werden. Der Staat wurde zur Islamischen Republik Afghanistan erklärt. Doch nachdem die USA und die Verbündeten ihre Truppen abzogen (2021), wurde das Land von den Taliban zurückerobert. Diese stellten das Islamische Emirat Afghanistan wieder her. Diese neue Staatsform wird von vielen Ländern des Westens nicht anerkannt.
Inhalt
- 1 Zeittafel
- 2 Urgeschichte
- 3 Altertum und Antike
- 4 Mittelalter
- 5 Neuzeit
- 5.1 Safawiden und Mogulreich
- 5.2 Hotak-Reich
- 5.3 Durrani-Reich
- 5.4 Britische Besatzung
- 5.5 Königreich Afghanistan
- 5.6 Republik Afghanistan
- 5.7 Demokratische Republik Afghanistan
- 5.8 Bürgerkriegsjahre und erste Machtergreifung der Taliban
- 5.9 Terroranschläge vom 11. September und US-Invasion
- 5.10 Afghanistan-Krieg und Islamische Republik Afghanistan
- 5.11 Islamische Emirat Afghanistan
- 6 Politische Geschichte
- 7 Ethnische Geschichte
- 8 Religionsgeschichte
Zeittafel
Zeitraum | Kulturen, Reiche und Teilreiche |
---|---|
3300–2350 v. Chr. | Helmand-Kultur |
2200–1800 v. Chr. | Indus-Zivilisation |
2100-1800 v.Chr. | Oxus-Zivilisation |
2200-1000 v. Chr. | Arische Expansion |
728–550 v. Chr. | Teil des Mederreiches |
550–330 v. Chr. | Perserreich |
330–312 v. Chr. | Alexanderreich |
312–150 v. Chr. | Seleukidenreich |
305-180 v.Chr. | Maurya-Reich |
256–125 v. Chr. | Königreich Baktrien |
247-120 v.Chr. | Partherreich |
180–90 v. Chr. | Yavana-Königreich |
155–80 v. Chr. | Indo-Skythische Königreich |
135 v. Chr. – 248 n. Chr. | Kuschan-Reich |
20 v. Chr. – 50 n.Chr. | indo-parthische Königreich |
230–651 | Sassanidenreich |
320–465 | Kidariten (Hunnen) |
380–560 | Alchon-Hunnen |
410–557 | Hephthaliten-Hunnen |
484–711 | Nezak Hunnen |
565–879 | Kabul-Shahi |
750–821 | Abbasiden |
821–873 | Tahiriden |
875–999 | Samaniden |
963–1187 | Ghaznawiden |
bis 1194 | Seldschuken |
bis 1215 | Ghuriden |
ab 1226 | Mongoleninvasion |
1256–1335 | Ilchanat |
1370–1507 | Timuriden-Zeit |
1501–1738 | Mogulreich |
1510-1709 | Safawiden |
1709-1738 | Hotak-Dynastie |
1738-1747 | Afschariden-Reich |
1747-1823 | Durrani-Reich |
1823-1855 | Emirat Kabul |
1855-1926 | Emirat Afghanistan |
1926-1973 | Königreich Afghanistan |
1973–1978 | Republik Afghanistan |
1978–1992 | Demokratische Republik Afghanistan |
1992–1996 | Islamischer Staat Afghanistan |
1996–2001 | Islamisches Emirat Afghanistan |
2001-2004 | Übergangsregierung (Afghanistankrieg) |
2004-2021 | Islamische Republik Afghanistan |
seit 2021 | Islamische Emirat Afghanistan (wiederhergestellt) |
Urgeschichte
Ausgrabungen in Afghanistan deuten an, dass vor 50.000 Jahren bereits Menschen in Afghanistan gelebt haben könnten. Aber die ersten sesshaften Kulturen entstanden erst zwischen 3000 und 2000 v.Chr.
Helmland-Kultur
Die Helmland-Kultur gilt als eine der ersten Kulturen, welche sich im südlichen Afghanistan niederließen. Benannt ist die Kultur nach dem Helmland-Fluss (Hilmend), an dessen Flussbett diverse Artefakte gefunden wurden. Die Ausgrabungsstätte Mundigak, etwa 50 km nordwestlich von Kandahar, bezeugt eine frühe Besiedlung in diesem Gebiet.
Indus-Kultur
Eine zweite bronzezeitliche Kultur in Afghanistan war die Indus-Kultur. Deren Stammesgebiet erstreckte sich über das heutige Pakistan, den Nordwesten Indiens und den Nordosten Afghanistans. Die Zivilisation blühte im Schwemmland des Indus-Flusses und gilt als eine der ersten Hochkulturen. Die Besiedlung Afghanistans durch die Indus erfolgte um 2200 v.Chr..
Die Indus-Kultur gilt als die fortschrittlichste und bekannteste Zivilisation in diesem Gebiet. Sie wird in einem Atemzug mit dem Alten Ägypten (Mittleres Reich) und dem Reich Elam in Mesopotamien genannt, welche etwa zeitgleich existierten und ähnlichen technologischen Fortschritt hatten.
Oxus-Zivilisation
Die Oxus- oder Oasenkultur wird als dritte bronzezeitliche Kultur Afghanistans genannt. Deren Verbreitungsgebiet erstreckte sich über die Karakum-Wüste in Turkmenistan bis in den Norden Afghanistans. Eine der ersten Fundstelle, welche Artefakte dieser Kultur hervorbrachte, war Shortugai – am Oxus-Fluss. Neuere Forschungen zeigen, dass Shortugai von der Indus-Kultur als Handelsposten genutzt wurde. Demnach könnten die Artefakte auch von der Indus-Kultur stammen. Aber die Oasenkultur gilt auch als eine der Ursprungskulturen der iranischen Völker weiter nördlich.
Die Oxuskultur wird auch als Bactria-Margiana Archaeological Complex (kurz: BMAC) bezeichnet. Denn man nimmt an, dass die Oxus-Kultur eine Schlüsselrolle bei der iranischen Besiedlung des Iranischen Hochlands gespielt haben. Vermutlich haben sich die Iraner über das afghanische Indus-Tal ausgebreitet. Sämtliche iranische Teil-Völker, wie bspw. die Perser, die Meder, die Skythen oder die Parther könnten zu dieser Zeit entstanden sein.
Königreich Gandhara
In der Eisenzeit existierte das Königreich Gandhara in der Region. Das Reich erstreckte sich vom Nordwesten Pakistans in den Nordosten Afghanistans. Beschrieben wird es als indisches Königreich. Parallel zu Gandhara existierte das Kuru-Königreich, ebenfalls ein indisches Reich. Letzteres dominierte den Subkontinent.
Shakuni war, laut dem hinduistischen Epos Mahabharata, der Prinz von Gandhara. Durch ein Würfelspiel, welches Shakuni manipulierte, gelang es ihm – die Pandavas zu vertreiben. Die Pandavas sind laut dem Epos die Söhne des Pandu, dem damaligen König von Kuru. Es kam daraufhin zum Kurukshetra-Krieg, benannt nach dem Austragungsort. In diesem Krieg starb Sahkuni durch die Hand Sahadevas, dem jüngsten Pandava-Bruder.
In den Veden (religiöse Texte des Hinduismus) wird das Königreich Gandhara ebenfalls erwähnt. Allerdings als indoarisches Reich. Die Arier waren ein Indo-Iranischer Stamm, welcher nachweislich um 2000 v.Chr. in die Region einwanderte.
Arische Expansion und Meder-Herrschaft
Die arische Expansion begann bereits um 2000 v.Chr.. Relativ schnell spalteten sich die Völker in iranische, indoarische und andere Ethnien auf. Die Iraner beherrschten Zentralasien, während die Arier weiter in Richtung des indischen Subkontinents zogen. Um 700 v.Chr. begannen die Meder, ebenfalls ein iranisches Volk mit Stammesgebiet in Kurdistan, sich nach Süden hin auszubreiten. Afghanistan wurde bis 550 v.Chr. von den Medern regiert.
Altertum und Antike
Während des Altertums wurde Afghanistan zuerst von den Persern und schließlich von den Makedonen erobert. Und nach dem Tod Alexanders wurde Afghanistan ein Teil des Seleukidenreiches. Doch schon während der Antike wurden Teile des heutigen Afghanistans von den Parthern, den Skythen und später auch von den Hunnen erobert. Im Norden des heutigen Staatsgebietes bildete zudem sich das buddhistische Kuschan-Reich. Am Ende der Antike wurde Afghanistan von den Arabern erobert und kolonialisiert.
Persische Eroberung
Die Meder regierten Afghanistan bis 550 v.Chr.. Letzter König der Meder war Astyages. Dieser wurde 550 v.Chr. von Kyros II., König der Perser, entthront. Mit dem Sieg über die Meder wurde Kyros II. zum Großkönig bzw. Kaiser (Kyros der Große). Er begründete die Achämeniden-Dynastie, welche sich auf den legendären Herrscher Achämenes berief (aus Elam, 7. Jhd. v.Chr.).
Afghanistan wurde Teil des persischen Achämenidenreiches. Unter dem Perserkönig Dareios I. (522 – 486 v.Chr.) erblühte das Perserreich vollständig. Unter anderem begann er damit, die Seidenstraße zu bauen, welche von Osten (Indien) nach Westen (Thrakien) führen sollte. Die Seidenstraße verlief durch afghanisches Hinterland und sollte die Spitzen seines Weltreiches verbinden.
Der Perserkönig Dareios I. (Dareios der Große) lieferte sich Kriege mit seinen europäischen Nachbarn. So kam es im 5. Jahrhundert v.Chr. zu einer Reihe von kriegerischen Auseinandersetzungen mit Griechenland.
Zwar konnten die Griechen die Perserkriege gewinnen und unabhängig bleiben, doch die Bedrohung aus dem Osten blieb bestehen. In der Folge kam es zu Unstimmigkeiten zwischen den griechischen Stadtstaaten, wie man der Bedrohung aus dem Osten begegnen sollte.
Eroberung durch Alexander den Großen
Zwei griechische Staaten (Sparta und Athen) verstanden sich als die einzig-wahre Schutzmacht aller Griechen. Es kam zum Innergriechischen Krieg, welcher als Peloponnesische Krieg (431 – 404 v.Chr.) bezeichnet wird. Zwar gewann Sparta den Krieg, blieb aber geschwächt zurück und konnte die alte Militärmacht nie wieder herstellen.
Lachender Dritter war Makedonien. Dort rief sich im Jahr 359 v.Chr. Philipp II. zum König aus und trat somit aus dem hellenistischen Staatenbund aus. Da die Griechen keinen König duldeten, begannen neue Kriege zwischen Makedonien und dem Rest Griechenlands.
Bei der Schlacht von Chaironeia (338 v.Chr.) konnte Philipp die griechische Rest-Allianz besiegen und einte danach die griechischen Stadtstaaten im Korinthische Bund. Natürlich wurde Makedonien die Hegemonialmacht des Bündnisses.
Als Philipp II. im Jahr 336 v.Chr. ermordet wurde, trat sein Sohn Alexander die Nachfolge an. Als makedonischer König mobilisierte er alle Griechen für einen Feldzug gegen die Perser. Er fiel 334 v.Chr. in Persien ein und überrannte das Weltreich innerhalb von 10 Jahren. Das afghanische Gebiet eroberte Alexander um 330 v.Chr.
Der damalige Perserkönig Dareios III. wurde ermordet und Alexander ließ sich zum Großkönig (Alexander der Große) ausrufen.
Makedonische Zeit
Eine Folge des Alexanderfeldzugs war, dass der Hellenismus in den Orient getragen wurde. Das bedeutet, dass sich die orientalische Kultur mit der Kultur der Griechen vermischte.
In Afghanistan gründete Alexander diverse hellenistische Städte, welche nach griechischen Vorbild aufgebaut wurden. Das heutige Tscharikar (nördlich von Kabul) wurde 329 v.Chr. als Alexandria ad Caucasum (Alexandria vom Kaukasus) gegründet. Die Stadt wurde während der indo-griechischen Zeit (165 v.Chr. – 130 v.Chr.) ein buddhistisches Zentrum.
Das antike Griechenland war eine der fortschrittlichsten Zivilisationen seiner Zeit. Wo auch immer sich die Griechen niederließen, sie lernten von anderen Kulturen dazu. Und die kulturelle Aneignung der Griechen war ein Grund dafür, dass sie Vorzüge anderer Zivilisationen schnell übernahmen und dadurch deren Vorteil zunichtemachten. So kompromittierten sie auch die persische und an andere iranischen Kulturen.
Außerdem heirateten griechische Männer gern persische Frauen. Bei der Massenhochzeit von Susa (324 v.Chr.), bei welcher sich etwa 80 Paare zusammenfanden – hatte Alexander die Vermischung beider Völker förmlich kultiviert.
Seleukiden-Zeit
Aufgrund des plötzlichen und unerwarteten Todes Alexanders (323 v.Chr.) wurde das Weltreich aufgeteilt. Erben des Reiches waren seine Generäle, die als Diadochen bezeichnet wurden. Zentralasien mit Baktrien, Persien und Mesopotamien erbte Seleukos I.. Er gilt als Begründer der Seleukiden-Dynastie und des Seleukidenreiches.
Maurya-Reich
Das damalige Baktrien und Ariana entsprach in etwa den Grenzen des heutigen Afghanistans. Doch östlich von Baktrien erhob sich Chandragupta Maurya zum König über Magadha, einer Region im heutigen Nordwesten Indiens.
Ab 305 v.Chr. führte Chandragupta eine Reihe von Feldzügen gegen Seleukos I. an. Dem indischen Kleinkönig gelang es, den Osten Afghanistans dauerhaft zu besetzen. Doch Chandraguptas Enkel Ashoka der Große (304 – 232 v.Chr.) schaffte es, aus dem Kleinkönigreich ein Kaiserreich zu machen. Und nachdem Ashoka sämtliche Gebiete um sich herum, erobert hatte – konvertierte er zum Buddhismus.
Somit sorgte Ashoka maßgeblich dafür, dass sich der Buddhismus in der Region und in den Nachbarstaaten ausbreiten konnte. Die Einflusssphären des Maurya-Staates reichten über den gesamten indischen Subkontinent. Demnach nimmt Ashoka eine Schlüsselrolle bei der Ausbreitung des Buddhismus ein.
Aufgrund der buddhistischen Glaubenslehre verzichtete der Staatsapparat des Maurya-Reiches auf Gewalt. Dadurch gilt das Maurya-Reich als erstes Reich der Geschichte, welches auf gerechte Politik, Gewaltverzicht und soziale Wohlfahrt setzte.
Königreich Baktrien
Etwa Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. wurde die Provinz Baktrien in ein Königreich gewandelt. Die Griechen regierten dort immer noch, weshalb man auch vom Griechisch-Baktrischen Reich spricht. Im Osten übten die Inder weiterhin Druck aus, während von Norden und Westen zwei nomadische Bevölkerungsgruppen einwanderten (Parther, Saken). Als dann noch interne Streitigkeiten hinzukamen, fiel das Reich um 120 v.Chr.
Reich Kuschan
Etwa 100 Jahre nach den Parthern und den Sakas drang eine dritte Nomadengruppe in Afghanistan ein. Die Kuschanen waren eine Untergruppe der Indoeuropäer, welche von Norden kamen. Um etwa 130 v.Chr. errichteten sie auf dem Gebiet des heutigen Afghanistans ein Reich, welches fast vier Jahrhunderte überdauern sollte.
Das Kuschan-Reich breitete sich rasch aus. Vom Kabul-Fluss ausgehend, wurden schnell andere Stämme verdrängt oder unterworfen. Unter der Führung von Kanishka dem Großen (127 – 150 n.Chr.) erreichte das Kuschan-Reich seine größte Ausdehnung. Sein Einflussgebiet erstreckte sich vom Arabischen Meer im Süden bis zur Kaschmir-Region im Norden.
Kanishka finanzierte und unterstützte die Kunst, die Literatur und auch die Religion. Während seiner Herrschaft erreichte der Buddhismus in Zentralasien einen neuen Höhepunkt.
Sassaniden-Herrschaft
Das Reich Kuschan zerfiel in der Mitte des 3. Jahrhunderts in mehrere kleinere Reiche. Dadurch war es für andere iranische Völker möglich, einige Gebiete zu erobern. Eine aufstrebende Dynastie dieser Zeit waren die Sassaniden, welche Teile Afghanistans in der Mitte des 3. Jahrhunderts annektierten. Die Sassaniden waren eine persische Herrscherdynastie, welche den Arsakiden (Parthern) folgte. Unter ihrer Führung erstarkte das Perserreich erneut.
Als Teil des Sassanidenreiches wurde Afghanistan fremdverwaltet. Die Sassaniden-Herrscher setzten Vasallenkönige ein, welche als Kuschano bezeichnet wurden. Deshalb wird in einiger Literatur auch der Begriff „Kuschano-Sasanidische Königreich“ verwendet. Auch der Begriff „Indo-Sasanidisches Reich“ taucht auf.
Hunnen-Angriffe
Doch sowohl die Indo-Sassaniden also auch das Reich-Kuschan, welches in kleinen Splitterteilen immer noch existierte, waren zu schwach – um große Angriffe von außen abzuwehren. Stattdessen verbrachten sie Zeit und Mühe damit, sich gegenseitig zu bekämpfen. Als dann die Hunnen ab dem 4. Jahrhundert in mehreren Wellen angriffen, konnten diese relativ einfach einige Gebiete erobern.
Es folgte ein Jahrhundert, welches durch zahlreiche Kriege bestimmt war. Sowohl die Sassaniden als auch die Kuschanen versuchten die Hunnen zurückzudrängen. In der Mitte des 5. Jahrhunderts wanderten zudem Göktürken ein. Auch diese kämpften gegen die Hephthaliten (Weiß-Hunnen). Letztlich gewann eine Allianz aus persisch-muslimischen Verbänden die Schlacht von Chach im Jahr 1007 n.Chr..
Die letzte Hunnen-Welle erreichte Afghanistan im 5. Jahrhundert. Die Nezak-Gruppe, wie sie von Geschichtswissenschaftlern genannt wird, baute ihren Herrschaftsbereich um Kabul auf. Sie expandierten nach Gandhara, was Münzprägungen belegen. Schließlich wurde die Nezak-Gruppe von den Turk-Shahi und den Hindu-Shahi abgelöst.
Shahi-Dynastien
Die Shahi war der Name zweier Herrscher-Dynastie in Kabul. Beide Dynastien waren nicht muslimisch. Die erste Dynastie waren die Turk-Shahi. Sie beherrschten den östlichen Flusslauf des Kabultals, sowie die Provinz Gandhara (Kaschmir, Nordpakistan). Ihr Kerland war Kabulistan (Region um Kabul).
Die Religion der Turk-Shahi war der Buddhismus und der Hinduismus. Der Name Turk-Shahi verweist darauf, dass dieses Herrschergeschlecht türkische Wurzeln hatte.
Die türkische Shahi-Herrschaft dauerte bis 870 an. Dann wurde die türkische Shahi durch eine Hindu-Shahi ersetzt. Diese zweite Dynastie war ausschließlich hinduistisch. Deren Mitglieder waren Brahmanen (Oberschicht im hinduistischen Kastensystem). Als Religionsform wurde der Shaiva-Hinduismus angestrebt.
Die letzten Shahi-Kaiser waren Jayapala, Anandapala und Tirlochanpala. Sie kämpften gegen die muslimisch-türkischen Ghaznawiden, welche in Ghazni (Zentralafghanistan) ein neues Reich ausriefen. Das Ghaznavidenreich, welches 977 ausgerufen wurde, wollte einen sunnitisch-muslimischen Staat für ganz Afghanistan bewirken. Die Shahi-Kaiser wurden besiegt und deren Armeen wurden nach Indien verbannt.
Mittelalter
Das Mittelalter Afghanistans ist geprägt von der islamischen Expansion. Der Islam erreichte Städte, wie Herat und Sarandsch (beide Westafghanistan) bereits 642 n.Chr.
In diesen Regionen traf der Islam auf bestehende Religionen, wie dem Buddhismus, Hinduismus und dem Zoroastrismus. Zwischen 632 und 654 wurde Persien von den arabischen Muslimen erobert. Schon während dieser Zeit wurden Expansionsversuche nach Afghanistan unternommen, scheiterten aber vorerst. Die umfassende Islamisierung Afghanistans wurde erst im 10. Jahrhundert erreicht.
Das Ghaznavidenreich, welches sich von Ghazni ausdehnte, wurde 977 ausgerufen. Seine größte Ausdehnung erlangte das Reich unter der Führung von Mahmud von Ghazni (998 – 1030). Zu dieser Zeit beherrschte der muslimische Staat diverse Gebiete am Oxus-Fluss, am Indus und erstreckte sich bis zum Indischen Ozean.
Ghuriden-Dynastie
In der afghanischen Region Ghor regierten die muslimischen Ghuriden, zunächst als Vasallen der Ghaznawiden. Später wurden sie Vasallen der Seldschuken.
Durch die Rivalität der Seldschuken und Ghaznawiden ergab sich ein Machtvakuum, welches die Ghuriden nutzten. So überfielen die Ghuriden die ghaznavidIsche Hauptstadt (Lahore, heute Pakistan) im Jahr 1186 und plünderten diese. Doch nachdem die Ghuriden keine Tributzahlungen mehr an die Seldschuken leisten wollten, wurden auch diese überrannt.
Mongolische Herrschaft
Im Jahr 1219 wurde Afghanistan von den Mongolen erobert. Der Mongolenführer Dschingis Khan soll Städte, wie Herat, Balch oder Bamyan vollständig vernichtet haben.
In Zentralasien gründeten die Mongolen, unter Führung von Hülägü Chan (Enkel von Dschingis Khan) das Provinzfürstentum Ilchanat. Doch nur der Nordwesten Afghanistans wurde diesem Staat zugeordnet, genauso wie Persien, Mesopotamien und Teile Anatoliens. Der Süden Afghanistans gehörte zur Khilji-Dynastie (Indien).
Timur Lenk, ebenfalls ein Mongole, begründete 1370 das Timuridenreich. Das Timuridenreich beherrschte den Iran, den Irak und weitere Teile Zentralasiens. In Afghanistan wurden nur einzelne Provinzen beherrscht.
Nach Timurs Eroberungen war das Reich friedlich geprägt und man kümmerte sich um den Ausbau von Kultur und Wissenschaft. Denn schon Timur Lenk wollte eigentlich nur eine Wiedergeburt des mongolischen Staatssystems (Renaissance) und der mongolischen Kultur. Er sah sich als geistigen Nachfahren von Dschingis Khan.
Unter der Führung des Timuriden Shahrukh Mirza (1405 – 1447) erreichte die Stadt Herat eine kulturelle Blütezeit. Sie war Zentrum der Timuriden-Renaissance, welche der italienischen Renaissance aus Florenz entsprechen sollte.
Im 16. Jahrhundert fiel Babur, der Timuridenfürst von Ferghana (dem heutigen Usbekistan), in Kabulistan (dem heutigen Afghanistan) ein und errichtete dort ein kleines Königreich. Zwanzig Jahre später nutzte er dieses Königreich als Aufmarschgebiet, um in das Sultanat Delhi in Indien einzufallen und das Mogulreich zu gründen.
Neuzeit
Safawiden und Mogulreich
Der Norden Afghanistans war ab 1501 ein Teil des Mogulreichs, welches sich von dort ausgehend nach Südasien erstreckte. Dieser Teil blieb bis 1738 bestehen, bevor das iranische Afschariden-Reich das Gebiet kontrollierte. Das restliche Afghanistan wurde bereits 1510 iranisch und ins Safawiden-Reich eingegliedert.
Hotak-Reich
Die Hotak-Dynastie war eine afghanische Monarchie, welche 1709 gegründet wurde. Ihr Stammhalter und Begründer war Mir Wais Hotak. Dieser rebellierte gegen die Safawiden, konnte den Gouverneur von Kandahar besiegen und gründete sein eigenes Königreich.
Als Hotak 1715 starb, trat sein Bruder die Regierungsgeschäfte an, wurde aber wenig später von Mirwais Sohn ermordet. Der Bruder stand im Verdacht, sich mit den Safawiden auszusöhnen und musste deshalb sterben.
Die Hotak-Dynastie dauerte bis 1738. In dieser Zeit hatte Afghanistan sogar Teile des Irans erobert. Doch die Safawiden schlugen zurück. Unter Führung von Nadar Shah wurde Kandahar erobert und danach wieder iranisches Gebiet. Der damals 16-jährige Ahmad Shah Durrani war Kommandant der iranischen Armee und kämpfte an der Seite von Nader Shah.
Durrani-Reich
Nader Shah wurde 1747 von seinen Generälen im Zelt ermordet. Nach dem Tod des iranischen Schahs ging Durrani zurück nach Kandahar. Dort wurde er zum Führer bestimmt und von den Abdalis akzeptiert. Nach seiner Thronbesteigung führte er Kriege gegen das Mogulreich, das Marathareich und gegen das Afscharidenreich.
Ahmad Shah Durrani gilt als Vater des modernen Afghanistans. Innerhalb weniger Jahre erweiterte er seinen Einflussbereich nach Osten in Richtung Indien, nach Westen in Richtung der iranischen Restgebiete, nach Süden bis zum Arabischen Meer und nach Norden bis zum Hauptlauf des Oxus.
Das Durrani-Reich bestand bis 1863. Doch schon als Ahmad Shah Durrani im Oktober 1762 starb, kam es danach zu einem Bürgerkrieg. Auslöser waren die Thronansprüche seiner Söhne.
Der älteste Sohn von Durrani gab schließlich seinen Thronanspruch auf, wodurch der zweitälteste (Timur Shah) nachrückte. Er versuchte das Durrani-Reich wieder zu stabilisieren. Doch als Timur 1793 starb, hinterließ er angeblich 24 Söhne. Und diese stritten um die Thronansprüche, was den nächsten Bürgerkriege veranlasste.
Britische Besatzung
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zerfiel Afghanistan in verschiedene Kleinstaaten.
Die Briten und andere Europäer hatten ein außerordentliches Interesse daran, dass Afghanistan stabil ist. Denn die Seidenstraße verlief inmitten des Landes und eine instabile Lage erschwerte den Handel mit Indien. Und deshalb fiel 1839 eine britisches Expeditionskorps in Afghanistan ein und eroberte im August Kabul. Die Briten setzten dann eine Marionettenregierung ein, was zu neuen Aufständen führte.
Die Briten gaben 1842 ihre Bemühungen auf und zogen sich aus Afghanistan zurück. Daraufhin kam Dost Mohammad Khan als Herrscher zurück. In den Folgejahren versuchte Dost Mohammad die afghanischen Gebiete zu vereinen. Und zwar sollte diese Wiedervereinigung mit militärischen Mitteln erfolgen, wodurch sich abtrünnige Gebiete einfach unterwerfen sollten. Die Wiedervereinigung gelang. Doch als Dost Mohammad 1863 starb, gab es die nächsten Bürgerkriege.
In der Folge kam es zu den Anglo-Afghanischen Kriegen (insgesamt drei), welche bis 1919 andauerten.
Königreich Afghanistan
Im Ersten Weltkrieg verhielt sich Afghanistan neutral, obwohl die Mittelmächte das Land dazu bewegen wollten, sich vom Britischen Empire loszusagen. Die Politik von Habibullah Khan wurde nicht von allen Afghanen unterstützt. Er wurde 1919 ermordet, möglicherweise von Familienmitgliedern, welche sich vom britischen Einfluss lossagen wollten. Beim dritten Anglo-afghanischen Krieg fügten die Afghanen den Briten erheblichen Schaden zu.
1926 wurde das Königreich Afghanistan ausgerufen. Erster König war Amanullah Khan. In den Folgejahren stoß König Amanullah Khan, Sohn des ermordeten Habibullah, mehrere Reformen an. Er wollte das Land kulturell öffnen, unternahm Reisen nach Europa und setzte sich für Schulreformen ein. Auch die Abschaffung der Burka (Schleier der Muslima) sollte gesetzlich verankert werden. Viele Afghanen waren nicht bereit sich reformieren zu lassen, weshalb es zu einem neuen Bürgerkrieg kam.
Der Bürgerkrieg endete 1929 und hatte die Absetzung von Amanullah Khan zur Folge. Am 15. Oktober 1929 trat Mohammed Nadir Schah die Nachfolge an. Er bekleidete das Amt des Königs von Afghanistan bis zu seiner Ermordung 1933. Auf ihn folgte sein damals 19-jähriger Sohn Mohammed Zahir Schah, welcher bis 1973 Staatsoberhaupt blieb.
Republik Afghanistan
Am 17. Juli 1973 kam es zum Staatsstreich in Afghanistan. Der damalige König Mohammed Zahir Schah ließ sich zu diesem Zeitpunkt gerade in Italien wegen seiner Augenprobleme behandeln und war nicht anwesend. Die Gunst der Stunde nutzte Mohammad Daoud Khan, setzte den König und die Monarchie ab. Er wurde zum ersten Premierminister Afghanistans. Entgegen frühere Umbrüche verlief dieser Staatsstreich gewaltlos.
Premierminister Daoud regierte die Republik Afghanistan bis 1978. Er versuchte wirtschaftliche und politische Reformen anzustoßen, um die zunehmende Verarmung der Bevölkerung zu beenden. Doch die Kommunisten Afghanistans beendeten seine Herrschaft mit einem neuen Staatsstreich, töteten ihn und beendeten zeitgleich die bestehende Republik Afghanistan.
Demokratische Republik Afghanistan
Durch die Saurrevolution von 1978 endete die Republik Afghanistan und wurde in eine Demokratische Republik Afghanistan überführt. Vorbild war der Ostblock bzw. die Sowjetunion. Diese war auch wichtiger Partner bei Aufbau- und Entwicklungshilfe. Gleichzeitig wurde Afghanistan zum Satellitenstaat der Sowjetunion.
Aber nicht alle Afghanen wollten den Anschluss an die Sowjetunion. Demnach kam es zum Bürgerkrieg gegen die kommunistische Regierung. Die Widerstandsgruppen waren Guerilla und bezeichneten sich als Gotteskrieger (Mudschaheddin). In den Bürgerkrieg stieg auch die Sowjetunion ein, wodurch die Situation zu einem Sowjetisch-Afghanischen Krieg (1978 – 1989) eskalierte.
Der Krieg wurde zum Interesse des Westens, welcher die kommunistische Weltrevolution aufhalten wollte. Somit hatte der Westen (Westeuropa + Nordamerika) ein erhebliches Interesse daran, sämtliche Länder vom Sozialismus oder Kommunismus fernzuhalten.
Um die Ausbreitung des Kommunismus in Afghanistan einzudämmen, wurden die Mudschaheddin finanziell vom Westen unterstützt. Demnach wurde der Konflikt zu einem Stellvertreterkrieg des Kalten Krieges zwischen der Sowjetunion und den USA.
Letztlich konnte Sowjetrussland die Widerstandskämpfer nicht bezwingen, obwohl Unsummen an Gelder in diesen Krieg flossen. Einige Historiker nehmen an, dass der Afghanistankrieg einen direkte Ursache für den Zusammenbruch der Sowjetunion sein könnte.
Bürgerkriegsjahre und erste Machtergreifung der Taliban
Am Ende des Sowjetkrieges (1989) war das Land so gespalten, dass in der Folge mehrere Bürgerkriege stattfanden. 1992 wurde der Islamische Staat Afghanistan ausgerufen, zu dem sich die paramilitärische Taliban nicht bekannte. Es kam zu andauernden Kämpfen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban. Schließlich konnte die Taliban 1996 die Kontrolle über Kabul gewinnen und somit den Bürgerkrieg siegreich beenden.
Die Regierung des Islamischen Staates Afghanistans wanderte aus und bildete eine Exilregierung. Um Afghanistan zurückzuerobern, gründeten sie die Anti-Taliban-Nordallianz. Für die Vereinten Nationen blieb der Islamische Staat bis 2001 die offiziell anerkannte Regierung.
Terroranschläge vom 11. September und US-Invasion
Am 9. September 2001 wurde der Oppositionskommandeur Ahmad Shah Massoud durch zwei Selbstmordattentäter ermordet.
Zwei Tage später, am 11. September 2001, flogen zwei entführte Passagierflugzeuge ins World-Trade-Center von New York. Bei diesem Selbstmordattentat starben 3000 Menschen auf amerikanischen Boden.
Der damalige US-Präsident George W. Bush beschuldigte Osama bin Laden und Chalid Scheich Mohammed als Drahtzieher hinter den Anschlägen.
Osama bin Laden hielt sich zu diesem Zeitpunkt in Afghanistan auf. Er galt als Gründer und Anführer von Al-Qaida, einer paramilitärische Organisation, welche dann als Terrornetzwerk eingestuft wurde. Mehrere Al-Quaida Stützpunkte befanden sich in Afghanistan.
Die Taliban sollten Bin Laden ausliefern, verweigerten allerdings die Auslieferung. Deshalb wurde am 7. Oktober 2001 die Operation Enduring Freedom (OEF) von US-Präsident Bush ins Leben gerufen. Im gleichen Jahr begann die Invasion auf Afghanistan durch US-amerikanische und britische Truppen. Unterstützt wurde die Invasion durch die Streitkräfte der Nordallianz.
Afghanistan-Krieg und Islamische Republik Afghanistan
Im Dezember 2001 wurde die Taliban-Regierung gestürzt und begann sich in Pakistan neu zu formieren. Osama Bin Laden wurde im Mai 2011 in Pakistan erschossen. Der zweite Drahtzieher der Anschläge vom 11. September – namens Chalid Scheich Mohammed – wurde am 1. März 2003 von pakistanischen Sicherheitskräften festgenommen. Seit 2006 befindet sich Chalid Scheich Mohammed in US-Haft auf Guantanamo.
2002 begann der Wiederaufbau des durch Krieg zerstörten Landes. Es wurde eine afghanische Übergangsregierung (2001 bis 2004) gebildet. Das Land sollte demokratische Strukturen erhalten. Die NATO bildete die afghanischen Streitkräfte und die Polizei aus.
Doch ab 2009 bildeten sich bereits in einigen Regionen wieder Taliban-Strukturen heraus mit Schattenregierungen an deren Spitze. Als dann 2004 die Islamische Republik Afghanistan ausgerufen wurde, nahmen die Selbstmordattentate deutlich zu.
Am 30. August 2021 wurde der Afghanistankrieg als beendet erklärt. Der Krieg dauerte demnach 19 Jahre, 10 Monate, 3 Wochen und 2 Tage. Die USA und ihre Verbündeten glaubten, dass das Land politisch stabil sei. Die Truppen wurden abgezogen.
Kurze Zeit nach Abzug der US-Truppen begann die Rückeroberung der Taliban. Am 15. August 2021 wurde Kabul erobert. Der afghanische Präsident Ashraf Ghani floh nach Tadschikistan. Die Regierung des Islamischen Republik Afghanistan brach zusammen.
Islamische Emirat Afghanistan
Am 7. September 2021 kündigte die Taliban eine Übergangsregierung an, welche international nicht anerkannt wurde. Wenig später wurde das Islamische Emirat Afghanistan als neuer Staat ausgerufen, welcher von den meisten Ländern der Welt nicht anerkannt wird.
Politische Geschichte
(siehe auch Hauptartikel: Das politische System in Afghanistan)
Die Islamische Republik Afghanistan (2004 – 2021) war eine Präsidialrepublik mit einem Zweikammersystem. Die Verfassung wurde 2003 verabschiedet und nach den Präsidentschaftswahlen 2004 gültig. Mit der Machtübernahme der Taliban wurde eine Interimsregierung ohne formelle Verfassung beschlossen. Das Islamische Emirat Afghanistan als neues Staatsgebilde wurde 2021 ausgerufen. Als Staatsoberhaupt fungiert seitdem der Oberster Führer.
Ethnische Geschichte
(siehe auch Hauptartikel: Geschichte der Ethnien und Bevölkerungsgruppen Afghanistans)
Das afghanische Volk ist eine Zusammensetzung verschiedener Ethnien. Die Paschtunen bilden die zahlenmäßig größte Ethnie des Landes. Größere Minderheiten sind die Tadschiken, Usbeken und Hazara.
Religionsgeschichte
(siehe Haupartikel: Religionen in Afghanistan)
Der sunnitische Islam ist heute die Staatsreligion Afghanistans. Während des Altertums war das afghanische Gebiet allerdings ein Zentrum für Buddhisten, Hindus und Zarathustrier. Mit der Machtübernahme der Taliban nahmen Berichte über Diskriminierung religiöser Minderheiten zu.