Kunsthistoriker
Ein Kunsthistoriker ist ein Wissenschaftler, zu dessen Untersuchungsfeld die Architektur-, die Kunst- und Bildgeschichte gehört. Das übergreifende Fachgebiet eines Kunsthistorikers ist demnach die Kunstgeschichte. Und genauso wie die allgemeine Geschichte gehört auch die Kunstgeschichte zu den Geisteswissenschaften.
Was macht ein Kunsthistoriker
Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker analysieren einzelnen Kunstepochen, deren Besonderheiten, Merkmale und Kunststile. Ihre Aufgabe ist es, bestimmte Ereignisse aus der Kunstgeschichte zu rekonstruieren. Aufgrund von Stilen, verarbeiteten Materialien oder auch künstlerischen Techniken teilen sie Kunstgeschichte in verschieden Epochen ein.
Bei ihre Arbeit beschäftigen sich Kunsthistoriker mit Kunsttheorien, aber auch mit bedeutenden Künstlern und Künstlerinnen dieser Zeit. Ihre Analyse findet immer unter gesellschaftlichen, politischen und sozialen Aspekten statt. Denn Kunsthistoriker verstehen die Kunst als Ausdruck einer Zeitepoche unter dem Eindruck der Lebenswirklichkeit, in welcher die Menschen damals lebten.
Um die künstlerische Vergangenheit rekonstruieren zu können, müssen historische Quellen analysiert und interpretiert werden. Die Erkenntnisse aus der Quellenanalyse fließen in die Rekonstruktion einer Kunstepoche oder eines künstlerischen Schaffensereignis ein.
Da auch die Kunstgeschichte ein breit gefächertes Arbeitsfeld ist, spezialisieren sich Kunsthistoriker für gewöhnlich auf eine Epoche, einen Stil oder eine Technik, wie z.B. Architekturgeschichte, Skulptur, Malerei aber auch Filmgeschichte oder Fotographie.
Wie wird man Kunsthistoriker
Genauso, wie beim Historiker für Allgemeingeschichte, ist der Kunsthistoriker kein geschützter Beruf. Schreibt man ein Buch über Kunstgeschichte, kann man sich als Kunsthistoriker – auch ohne Studium – bezeichnen.
Die „wirklichen“ Kunsthistoriker studieren allerdings und schließen ihr Studium für gewöhnlich mit einem Bachelor oder Masterabschluss ab. Der Magisterabschluss wird heute nur noch selten vergeben und wurde weitestgehend von den international anerkannten Abschlüssen (Bachelor, Master) verdrängt.
Wo arbeiten Kunsthistoriker
Kunsthistoriker arbeiten gewöhnlich als Dozenten und Professoren an Hochschulen. Dort unterrichten sie in ihrem Fachgebiet, die Kunstgeschichte. Museumsarbeit, Archivar oder auch die Ausstellung von Kunstwerken können ebenfalls zum Aufgabenfeld eines Kunsthistorikers gehören.
In der Denkmalpflege können Kunsthistoriker einen Restaurator bei seiner Arbeit unterstützen und demnach Kunstberater sein. Auch eine Tätigkeit im Kunsthandel ist möglich. Einige Kunsthistoriker arbeiten als selbstständige Schriftsteller und schreiben Bücher über Kunstgeschichte.