Hundertjähriger Krieg
Der Hundertjährige Krieg war ein Krieg zwischen England und Frankreich, welcher 1337 begann und 1453 endete. Wenn man es genau nimmt, dauerte der Hundertjährige Krieg demnach sogar 116 Jahre. Der Konflikt zwischen beiden Ländern bahnte sich auch nicht erst 1337 an, sondern sehr viel früher und bestand bereits im 12. Jahrhundert. Und selbst die Auswirkung der Feindschaft beider Länder sollten bis ins 20. Jahrhundert reichen.
Inhalt
Was waren Ursachen für den Hundertjährigen Krieg
Die Engländer besaßen im 12. Jahrhundert größere Gebiete in Frankreich. Diese Gebiete konnten sich die Engländer durch geschickte Heiratspolitik und Erbschaften aneignen. Der damalige englische König war Heinrich II. (1154 – 1189) und sein Pendant auf Frankreichs Thron hieß Philipp II. (1180 – 1223).
Um 1173 besaßen die Engländer französische Herzogtümer in der Normandie, Aquitanien, Gascogne und in der Bretagne. Der englische König war der größte Grundbesitzer in ganz Frankreich.
Das gefiel den Franzosen überhaupt nicht, weshalb diese versuchten, die Engländer zu schwächen. So versuchten die Franzosen das Gebiet in Flandern (Nordwesten Frankreichs, Belgien, Niederlande) auszuweiten, was wiederum der englischen Wirtschaft geschadet hätte. Denn genau dort verkauften die Engländer ihre Wolle, Stoffe und Tuchwaren. Deshalb kamen die Engländer auf die Idee den Ärmelkanal einzunehmen, um die französische Wirtschaft zu isolieren.
Was war Auslöser des Hundertjährigen Krieges
Die Fehde zwischen Frankreich und England dauerte bis Mai 1337 an. Dann besetzte der französische König Philipp VI. das Gebiet Aquitanien, im Südwesten Frankreichs. Dieses Gebiet mit Bordeaux als wichtigste Stadt war Teil der englischen Besitztümer in Frankreich, weshalb der englische König Edward III. reagierte und sich zum französischen König ausrief. Diese Aktionen waren Auslöser des Hundertjährigen Krieges.
Wie endete der Hundertjährige Krieg
1453 nahmen die Franzosen schließlich Bordeaux ein, wodurch sich die Engländer endgültig zurückzogen. Zwischen 1337 und 1453 gab es schon einige Phasen der Waffenruhe.
Auch der Rückzug der Engländer von 1453 war eigentlich nicht mehr als eine Waffenruhe. Denn es wurde kein offizieller Friedensvertrag geschlossen. Der Konflikt zwischen England und Frankreich blieb bestehen, äußerte sich in späteren Auseinandersetzung in Kolonien und im Wettlauf um Afrika.
Etwa 450 Jahre später – im April 1904 – einigten sich Frankreich und England auf einen dauerhaften Frieden. Dieses Friedensabkommen, bekannt als Entente cordiale (herzliches Einverständnis), war ein Bündnissystem, dem später auch Russland (Triple entente) beitrat. Das Bündnis blieb über den 1. Weltkrieg bestehen und wurde zum Gegenstück des Dreibundes.