Südafrika
Südafrika ist einerseits die gängige Bezeichnung für die Republik Südafrika und für die Region des südlichen Afrikas, welche die Länder Botswana, Lesotho, Namibia und das Königreich Eswatini mit einbezieht.
Die Geschichte Südafrikas beginnt in der Steinzeit. Man nimmt an, dass Südafrika eine Wiege der Menschheit gewesen sein könnte. Im 17. Jahrhundert geriet die Region unter niederländische Kontrolle, bevor im 19. Jahrhundert die britische Kolonialherrschaft begann. Im Jahr 1931 wurde Südafrika unabhängig. Allerdings etablierte die weiße Minderheitsbevölkerung ein Apartheit-Regime, welches schwarze Bevölkerungsgruppen systematisch unterdrückte.
Unter Nelson Mandela gelang 1994 der demokratische Wandel. Seitdem ist das Land bemüht, alle Bevölkerungsteile zu integrieren. Heute zählt Südafrika zu den Big Playern des afrikanischen Kontinents.
Inhalt
- 1 Steckbrief
- 2 Welche Hauptstadt hat Südafrika
- 3 Warum hat Südafrika 3 Hauptstädte?
- 4 Welche Sprachen spricht man in Südafrika?
- 5 Wie, wann und warum wurde Südafrika kolonialisiert?
- 6 Warum wird Südafrika auch Regenbogennation genannt?
- 7 Geschichte Südafrikas
- 8 Ist Südafrika ein Urlaubsland?
- 9 Warum sind Südafrikaner weiß?
- 10 Was essen Südafrikaner?
- 11 Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in Südafrika?
- 12 Warum ist es in Südafrika gefährlich?
- 13 Warum ist Südafrika reicher als andere Staaten Afrikas?
- 14 Warum hat Südafrika die gleiche Uhrzeit wie Deutschland?
- 15 Welche Tiere leben in Südafrika?
- 16 Literatur
Steckbrief
| Amtliche Bezeichnung: | Republik Südafrika |
| Lage: | Von 22°08 bis 46°58 südliche Breite, von 16°28 bis 37°58 östliche Länge |
| Nachbarstaaten: | Im Nordwesten: Namibia | Im Norden: Botswana und Simbabwe | Im Nordosten: Mosambik und Eswatini (Swasiland) | Im Inneren: Lesotho |
| angrenze Meere: | Im Süden und Südosten: Indischer Ozean | Im Westen: Atlantischer Ozean |
| Landesfläche: | 1.221.037 km² (Rang 24) |
| Bevölkerung: | 61,02 Mio. (Rang 24) |
| Bevölkerungsdichte: | 50 EW je km² (Rang 135) |
| Amtssprache(n): | Afrikaans, Englisch, Südafrikanische Gebärdensprache, Süd-Ndebele, isiXhosa, isiZulu, Nord-Sotho, Sesotho, Setswana, Siswati, Tshivenda, Xitsonga |
| Zeitzone: | MEZ +1h |
| Welt-Risiko-Index: | 6,46 (Rang 93) |
| Währung: | 1 Rand = 100 Cent |
| Autokennzeichen: | ZA |
| Länderkürzel/ ISO-Code: | ZAF |
| Internetkürzel / Internet-TLD: | .za |
| Telefonvorwahl: | +27 |
| Johannesburg | 4,94 Mio. Einwohner |
| Pretoria | 741.000 EW |
| Durban | 595.000 EW |
| Kapstadt | 433.000 EW |
| Gqeberha bzw. Port Elizabeth | 313.000 EW |
| Bloemfontein | 256.000 EW |
| Oranje | 2.160 km |
| Limpopo | 1.750 km (Grenzfluss zu Botswana, Simbabwe und Mosambik) |
| Vaal | 1.251 km (Nebenfluss des Oranje) |
| Prinz-Edward-Inseln im südlichen Indischen Ozean mit 335 km² und 50 Einwohnern | |
| etwa 2.500 km Küstenlinie am Indik im Osten und Atlantik im Westen, Das Kap der Guten Hoffnung liegt an der Südspitze Südafrikas, westlich vom Kap Agulhas dem südlichsten Punkt Afrikas. | |
| Die Drakensberge sind die höchsten Erhebungen (Gebirge) im südlichen Afrika, durchziehen Südafrika bis Lesotho. | |
| Der höchste Berg in Südafrika ist der Mafadi mit 3450 m Höhe. | |
| Im Norden warmes und wintertrockenes Wetter mit Kontinentalklima | |
| Im Osten feuchtgemäßigtes Küstenklima | |
| Im Inneren Steppenklima mit Übergang zum ariden Wüstenklima | |
| m Süden und Südwesten warmes sommertrockenes Klima | |
| Einwohnerzahl: | 61,02 Mio. (Stand 2024) |
| Bevölkerungsdichte: | 50 (Stand 2024) |
| Bevölkerungswachstum: | 0,9 % (Stand 2024) |
| Verteilung: | Stadt 68,8 %, Land 31,2 % |
| Altersstruktur: | <15 Jahre: 28,3 %, 15 - 64 Jahre: 65,8 %, >64 Jahre: 5,9 % |
| Lebenserwartung: | Frauen: 70 Jahre, Männer: 64 Jahre |
| Altersmedian: | 27,6 Jahre |
| Alphabetenrate: | Frauen: 89,4 %, Männer: 90,7 % |
| Bevölkerungsgruppen: | Zulu, Xhosa, Basotho, Venda, Tswana, Tsonga, Swazi, Nidebele, Nachfahren von Indern und Europäern |
| Sprachen: | Afrikaans, Englisch, Südafrikanische Gebärdensprache, Süd-Ndebele, isiXhosa, isiZulu, Nord-Sotho, Sesotho, Setswana, Siswati, Tshivenda, Xitsonga |
| Religionen: | Christentum, Ahnenkulte, Animismus |
| Staatsform: | Parlamentarische Republik |
| Staatsoberhaupt: | Matamela Cyril Ramaphosa (seit 15.02. 2018) |
| Regierungschef: | ebenfalls Matamela Cyril Ramaphosa (seit 15.02. 2018) |
| Regierungspartei: | ANC (African National Congress), DA (Democratic Alliance) |
| Legislative: | Parlament aus zwei Kammern: 1) Nationalversammlung mit aktuell 393 Mitgliedern, welche alle 5 Jahre gewählt wird 2) Provinzrat mit aktuell 54 Mitgliedern, welche alle 5 ernannt werden und 36 zusätzlichen Mitgliedern |
| Verfassung: | seit 1997 (2020 letzte Änderung) |
| Wahlrecht: | 18 Jahre |
| Gliederung: | 9 Provinzen |
| Nationalfeiertag: | 27. April (Erste freie Wahlen 1994) |
| Unabhängigkeit: | 31. Mai 1910 (Dominion), 11. Dezember 1931 (formal), 31. Mai 1961 (vom Vereinigten Königreich) |
| Nationalhymne: | National Anthem of South Africa |
| Vorgängerstaat: | Südafrikanische Union im britischen Commonwealth bis 1961 |
| Währung: | 1 Rand = 100 Cent |
| Inflation: | 5,9 % (Stand 2024) |
| Bruttoinlandsprodukt: | 377,68 Mrd. US-Dollar (Stand 2024) |
| BIP/Kopf: | 6.138 US-Dollar |
| Wirtschaftswachstum: | 0,9 % |
| Außenhandel: | Import: 130,75 Mrd. US-Dollar, Export: 110,86 Mrd. US-Dollar |
| Arbeitslosenquote: | 32,8 % (Stand 2024) |
| Wirtschaftssektoren: | Landwirtschaft: 3,2 %, Industrie: 27,5 %, Dienstleistung: 69,3 % |
| Co2 Ausstoß pro Kopf: | 6,8 Tonnen |
| Strom aus erneuerbarer Energie: | 7,8 % |
Welche Hauptstadt hat Südafrika
Südafrika hat drei Hauptstädte:
- Pretoria: Sitz der Exekutive (ausführende Staatsgewalt: z.B. Regierung)
- Kapstadt: Sitz der Legislative (gesetzgebende Staatsgewalt: Parlament)
- Bloemfontein: Sitz der Judikative (richterliche Staatsgewalt: oberste Gericht
Pretoria
In Pretoria befindet sich das Regierungszentrum und der Amtssitz des Präsidenten. Die Stadt gehört zur Provinz Gauteng und liegt im Norden. Etwa 741.000 Menschen leben dort. Laut einer Volkszählung von 2011 sind 52,5 % davon Weiß und 42 % Schwarz. Die übrigen Prozentpunke verteilen sich auf Coloureds, Inder und Asiaten im Allgemeinen. Coloureds nennt man in Südafrika Personen, die ethnisch sehr divers sind und sich daher keiner anderen Gruppe zuordnen lassen.
Kapstadt
Kapstadt ist die Hauptstadt der Provinz Westkap und liegt an der südwestlichen Küste Südafrikas. Sie ist gleichzeitig der Sitz des Parlaments. Entsprechend repräsentiert sie den legislativen Zweig. Mit etwa 433.000 Einwohnern ist Kapstadt deutlich kleiner als Pretoria, gehört aber dennoch mit zu den größten Städten Südafrikas.
Kapstadts Bevölkerung setzt sich folgendermaßen zusammen: 44,6 % Coloureds, 32,3 % Weiße, 15,8 % Schwarze, 3,4 % Asiaten (Inder mitgezählt) sowie 3,9 % sonstige.
Bloemfontein
In Bloemfontein befinden sich der Sitz des Obersten Gerichtshofs Südafrikas, das höchste Berufungsgericht sowie der Appellationsgerichtshof. Die Stadt bildet damit die juristische, bzw. Hauptstadt der Judikative. Hier leben etwa 256.000 Menschen, die sich aus folgenden ethnischen Gruppen zusammensetzen: 56,1 % Schwarze, 29,8 % Weiße, 12,8 % Coloureds, 0,8 % Asiaten und Inder, 0,5 % andere.
Bloemfontein liegt in der Provinz Freistaat und ist gleichzeitig seine Hauptstadt. Die Stadt liegt etwa mittig in Südafrika. Sie ist für ihre Blumen, speziell ihre Rosen bekannt.
Warum hat Südafrika 3 Hauptstädte?
Anders als die meisten Länder der Erde besitzt Südafrika nicht nur eine Hauptstadt. Das hängt mit der Gründung der Südafrikanischen Union im Jahr 1910 zusammen. Zuvor bestand die Region aus vier Kolonien: Natal, Transvaal, Kapkolonie und Oranjefluss-Kolonie. Diese kämpften in den Burenkriegen gegen die Briten, da letztere die Kontrolle über die Bodenschätze erlangen wollten.
Acht Jahre nach dem Ende des Zweiten Burenkriegs wurde aus diesen vier Kolonien die Südafrikanische Union gegründet. Der Name wurde 1961 in Republik Südafrika geändert.
Um an die Zeit zu erinnern, aber vor allem, um die Mächte zu trennen, wurden drei verschiedene Städte zu den Hauptstädten ernannt.
Südafrika ist eine föderale Republik. Während der vier Jahre andauernden Verhandlungen wollte man eine gleichmäßige Machtverteilung im Land erreichen.
Die Verhandlungen endeten 1910 mit der Gründung der Südafrikanischen Union. Keine Stadt und auch keine Region Südafrikas sollte eine dominierende Rolle erhalten. Alle Regionen sollten sich repräsentiert und gleichberechtigt fühlen.
Deswegen entschied man sich dafür, Exekutive, Legislative und Judikative in drei Städte zu verteilen. Man wählte Pretoria, Kapstadt und Bloemfontein.
Welche Sprachen spricht man in Südafrika?
Südafrika hat ganze elf Landessprachen. Erst vor Kurzem (am 19. Juli 2023) wurde eine zwölfte aufgenommen: die Südafrikanische Gebärdensprache.
- Afrikaans ist eine junge Sprache, die sich im 17. Jahrhundert aus dem Neuniederländischen entwickelte.
- Fast 60 % der Weißen und die überwiegende Mehrheit der Coloureds lernen sie als Muttersprache.
- Englisch ist die Muttersprache von fast 40 % der Weißen.
- Die schwarze Bevölkerung spaltet sich in deutlich mehr Muttersprachen auf. Diese heißen isiZulu (30,1 %), isiXhosa (22,3 %), Sepedi (11,9 %), Setswana (10,3 %), Sesotho (10 %), Xitsonga (5,6 %), SiSwati (3,4 %), Tshivenda (2,9 %) und Süd-Ndebele (2 %).
Darüber hinaus gibt es weitere Sprachen, die zwar keine Landessprachen sind, aber regional sehr wichtig werden. Beispielsweise spricht man an den Landesgrenzen zu Namibia und Botswana San und Khoikhoi. Das bietet sich für die Bevölkerung an, da diese Sprachen auch in den Nachbarländern verstanden werden.
Ungeachtet der Anzahl der Muttersprachler sind alle Amtssprachen in Südafrika gleichberechtigt. Als Verkehrssprache bildete sich allerdings Englisch heraus. Vermutlich hatte das mehrere Gründe. Einerseits wird Englisch von den meisten Menschen in Südafrika verstanden, sodass man sich häufiger auf dieser Sprache verständigen muss. Außerdem ist Englisch nicht so negativ belastet wie das Afrikaans, das an die Zeit der Apartheid, der Rassentrennungspolitik, erinnert. Entsprechend sinkt der Anteil der Menschen, die Afrikaans als Muttersprache lernen, seit einigen Jahren.
Wie, wann und warum wurde Südafrika kolonialisiert?
Die Kolonialisierung Südafrikas begann 1488 durch Bartolomeu Dias, einen portugiesischen Entdecker. Er entdeckte das Kap der Guten Hoffnung am 6. Juni 1488. Damit hatte er den Weg um Afrika, der nach Indien führen würde, gefunden.
Anschließend dauerte es mehr als 150 Jahre, bis Europa sich verstärkt für die Region, die später Südafrika heißen sollte, interessierte.
Beginn durch die Niederlande
Am 6. April 1652 errichtete der Niederländer Jan van Riebeeck eine Versorgungsstation am Kap der Guten Hoffnung. Den Auftrag dafür hatte er von der niederländischen Ostindien-Kompanie erhalten. Aufgrund seiner Lage eignete sich das Kap als Raststation für Handelsschiffe zwischen Europa und Südostasien.
In den nächsten guten 100 Jahren vergrößerten sich die niederländischen Siedlungen langsam. Die „Kapholländer“ werden auch „Buren“ genannt. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts kamen in Frankreich verfolgte Hugenotten ans Kap. Sie legten den Grundstein für die sich später entwickelnde Weinkultur in Südafrika.
Weil die Niederländer dabei Gebiete der einheimischen Bevölkerung besetzten, kam es immer wieder zu Reibereien. Erst 1770 entbrannte der erste von vielen Kriegen, die als Grenzkriege in die Geschichte eingingen. Die Niederländer kämpften dabei gegen das Volk der Xhosa.
Übernahme durch die Briten
Am Ende des 18. Jahrhunderts ging es der niederländischen Ostindien-Kompanie finanziell sehr schlecht. Das nutzten die Briten und besetzten 1797 das Kap der Guten Hoffnung. Es gab ein Hin und Her, bei dem das Gebiet mal niederländisch und mal britisch besetzt war, ehe es 1806 dauerhaft den Briten in die Hände fiel. Währenddessen hielten die Grenzkriege mit den Xhosa an.
1833 wurde die Sklaverei in Großbritannien abgeschafft. Weil das viele Buren die Existenzgrundlage kostete, zogen sie sich weiter ins Hinterland zurück. Dort gründeten sie eigene Republiken und beuteten die indigene Bevölkerung weiter aus.
1867 und 1886 wurden Diamanten und Gold in Südafrika entdeckt. Das verstärkte die Einwanderung aus Europa ans Kap erneut. Außerdem führte es zu den Burenkriegen, bei denen sich die Buren gegen die britische Expansion wehrten. Dabei waren sie, obwohl sie zahlenmäßig unterlegen waren, erstaunlich erfolgreich. Sie hatten sich besser an die Gegebenheiten des Landes angepasst. So trugen sie beispielsweise khakifarbene Uniformen, die man im Busch kaum sah. Die Briten kleideten ihre Soldaten traditionell in Rot, sodass diese viel häufiger burischen Scharfschützen zum Opfer wurden.
Beginn der Apartheid
Den Zweiten Burenkrieg (1899–1902) konnten die Briten für sich entscheiden. Sie sprachen den Buren aber weitreichende Bedingungen zu. Dadurch wurde unter anderem Niederländisch zur Amtssprache und die Bürgerrechte der nicht-weißen Einwohner Südafrikas wurden stark eingeschränkt.
Ende der Kolonialzeit
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Einschränkungen für die nicht-weiße Bevölkerung weiter verstärkt. Daraus ergab sich ein eindeutiges Zweiklassenrecht in der damaligen Südafrikanischen Union.
1961 erklärte sich der Staat unabhängig von Großbritannien und nannte sich gleichzeitig um. Die Zeit der Apartheid dauerte jedoch darüber hinaus an.
Warum wird Südafrika auch Regenbogennation genannt?
Der Begriff „Regenbogennation“ geht auf den anglikanischen Erzbischof, Friedensaktivist und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu zurück. Er wurde am 7. Oktober 1931 in Klerksdorp in Südafrika geboren und starb am 26. Dezember 2021 in Kapstadt. Sein Einsatz gegen die Apartheid, also die Rassentrennung in Südafrika, mündete in dem Begriff, der weltweit bekannt wurde.
Ab den 1970er Jahren versuchte Tutu auf die angespannte Situation in Südafrika aufmerksam zu machen. Im eigenen Land interessierte sich kaum jemand dafür. Erst als er 1984 den Friedensnobelpreis für seinen Einsatz gegen die Apartheid erhielt, war die eigene Regierung gezwungen, sich mit ihm auseinanderzusetzen. Zuvor hatte Tutu außerhalb Südafrikas längst Gehör gefunden.
Sein Weg führte ihn bis in die Wahrheits- und Versöhnungskommission von Südafrika. Diese war speziell dafür gegründet worden, die Apartheid zu beenden und Verbrechen aus dieser Zeit aufzuklären. Den Begriff der Regenbogennation nutzt Tutu 1994. Er wollte damit die Vielfältigkeit und damit Schönheit von Südafrika beschreiben. Das Wort ging schnell um die Welt. Südafrika wurde von da an synonym auch als Regenbogennation oder „Rainbow nation“ genannt.
Geschichte Südafrikas
Steinzeit |
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| Zeit | Ereignis |
| vor 2,8 Mio. Jahren | Vormenschen leben vor etwa 2,8 Mio. Jahren in Südafrika. Den Beweis erbrachte 1924 der australische Paläoanthropologe Raymond Dart. Er fand bei Taung, im Nordwesten Südafrikas, den Schädel eines Australopithecus africanus. Jenes Fossil wurde auf ein Alter von 2,8 Mio. Jahren datiert und erhielt die Bezeichnung "Kind von Taung". Mit diesem Fund wurde der Beweis erbracht, dass sich die Menschheit in Afrika entwickelt hatte und nicht, wie bis dahin angenommen, in Asien. |
![]() Wiege der Menschheit: Funde der Vormenschen |
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| vor 2,5 Mio. Jahren | Etwa 20 Jahre nach dem Fund von Taung entdecken die südafrikanischen Paläontologen Robert Broom und John T. Robinson einen weiteren Schädel. Genaue Fundstelle war Sterkfontein, nördlich von Johannesburg. Der Schädel gehörte ebenfalls einem Vormenschen. Zunächst wurde das Fossil einer neuentdeckten Spezies zugeschrieben, weshalb man den Artnamen "Plesianthropus transvaalensis" wählte. Da es sich beim Fund um ein Weibchen handelte, bezeichnete die Presse den Fund als "Mrs. Ples". Spätere Forschung ergab, dass Mrs. Ples ebenfalls zur Gattung Australopithecus gehörte. |
| vor 2 Mio. Jahren | Vor mehr 2,0 Mio. Jahren lebten in Südafrika, neben den Vormenschen auch Urmenschen. Zwar werden Kenia (Homo rudolfensis) und Tansania (Homo habilis) in Ostafrika als Ursprungsregion der Urmenschen angegeben, aber 1976/77 wird in Sterkfontein (Provinz Gauteng) ein Schädel gefunden, welcher wohlmöglich Homo habilis gehörte. Das Fossil bekam den Artnamen Homo gautengensis. Wohlmöglich handelt es sich bei H. gautengensis um ein Bindeglied zwischen Urmenschen (H. habilis) und Frühmenschen (Homo ergaster, Homo erectus). |
| vor 1 Mio. Jahren | Prähistorische Feuernutzung kann in Südafrika nachgewiesen werden. Die älteste Feuerstelle der Welt befindet sich in der Wonderwerk-Höhle, im Nordosten Südafrikas. Als erster Feuermacher wird Homo erectus oder Homo ergaster angenommen. |
| vor 300.000 Jahren | Die Entwicklung vom Frühmensch zum Jetztmensch (Homo sapiens) vollzieht sich wohlmöglich auch in Südafrika. Da die Forschung diese Entwicklung noch diskutiert, wird ein evolutionäres Bindeglied (archaischer Homo sapiens) eingeschoben. Dessen älteste Nachweise tauchen vor 300.000 Jahren in Marokko, Südafrika, Tansania, Sambia und Äthiopien auf. |
| vor 164.000 Jahren | An der Südwestküste Südafrikas gibt es ein Höhlensystem, welches als Pinnacle-Point-Höhlen bezeichnet werden. Laut einer Studie, welche im Jahr 2007 veröffentlicht wurde, lebten vor etwa 164.000 Jahren dort Menschen (archaischer Homo sapiens), welche den Stein mechanisch bearbeitet haben. Dadurch entwarfen diese Menschen viel feinere Steinwerkzeuge, Projektile und Pfeilspitzen aus Stein. Die insgesamt 1.800 gefundenen Artefakte gelten als Beleg für die älteste Verwendung von Pigmenten in der Menschheitsgeschichte. Als Färbemittel wurde Ocker verwendet. Das Farbspektrum reicht von rotbraun bis zu einem kräftigen rot. Die dort ansässigen Menschen werden nach der Höhle benannt und als Pinnacle-Point-Menschen bezeichnet. |
| vor 71.000 Jahren | Die Steinindustrie in Südafrika erreicht in den Pinnacle-Point-Höhlen einen zweiten Höhepunkt vor ungefähr 71.000 Jahren. Diesmal beginnen die Pinnacle-Point-Menschen damit, Speerspitzen im Feuer zu härten. |
| vor 64.000 Jahren | Pfeilspitzen, welche man in der Sibudu-Höhle (Südafrika) entdeckte, legen nahe – dass bereits vor 64.000 Jahren die Menschheit mit einem Bogen schoss. |
Altertum und Antike |
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| Datum | Ereignis |
| 200 v. Chr. | Im südlichen Afrika leben die San-Völker als Jäger und Sammler. Es sind wohlmöglich die Nachfahren der ersten Sapiens. Nach einer Begegnung mit Bantu-Völkern aus dem Norden, spalten sich die San-Völker in zwei Gruppen auf. Die erste San-Gruppe bleibt Jäger und Sammler. Die zweite San-Gruppe übernimmt die Viehhaltung von den Bantu-Völkern. Letztere bilden die Vorfahren heute lebender Khoikhoi-Gruppen, welche Wanderweidewirtschaft mit Rindern betreiben. |
| 250 n.Chr. | Etwa 250 n.Chr. wandern neue Bantu-Gruppen im Norden Südafrikas ein. Diese lassen sich zunächst in den fruchtbaren Regionen an der Küste des Indischen Ozeans nieder. Jene Völker haben Kenntnisse über Ackerbau und leben sesshaft. Sie gründen kleine Dörfer, bauen Hirse und Sorghum an. Andere halten Vieh auf in einem festgelegten Gebiet. Die Jäger und Sammler der San-Völker werden entweder verdrängt oder in den Bantu-Gruppen aufgenommen. |
Mittelalter |
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| Datum | Ereignis |
| 900 | Am Limpopo, dem Grenzfluss zwischen Südafrika, Simbabwe und Botswana entstehen erste dauerhafte Siedlungen. |
| 1030 | Auf einem Felsplateau, nahe des Limpopo-Flusses, herrschen Könige über ein weitläufiges Gebiet im Grenzland zwischen Südafrika, Botswana und Simbabwe. Das Felsplateau wird heute als Mapungubwe-Hügel bezeichnet. Dort lebten Herrscher und ihre Soldaten. In den Gebieten um den Hügel herum siedelten Bauern. Diese ernährten die Elite auf dem Plateau. Die Mapungubwe-Gesellschaft ist der früheste Nachweis einer Klassengesellschaft im südlichen Afrika. |
| 11. Jhd. | Spätestens im 11. Jahrhundert wandern die Xhosa - ein weiteres Bantuvolk - nach Südafrika ein. |
| 1290 | Untergang der Mapungubwe-Kultur aufgrund klimatischer Veränderungen |
| 13. Jhd. | Aufstieg des Karanga-Reichs in Simbabwe, im nördlichen Südafrika und südlichen Mosambiks, deren bekannteste Siedlung die Ruinenstadt Groß-Simbabwe ist |
| 1300 | Im Kruger-Nationalpark, etwa 200 km östlich des Mapungubwe-Hügels, entsteht die Stadt Thulamela. Diese gehört zur Kultur von Groß-Simbabwe. |
Zeitalter der Entdeckungen |
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| Datum | Ereignis |
| vor dem 15. Jhd. | Laut einer mündlichen Überlieferung (Legende) scharrte der Xhosa-Häuptling Tshawe mehrere Xhosa-Krieger um sich, stürzte seinen Bruder Cirha und begründete das Königreich Xhosa. Umlegende Provinzen, in denen Khoikhois lebten, wurden tributpflichtig. |
| 1488 | Der portugiesische Seefahrer Bartolomeu Dias sichtet als erster Europäer das Kap der Guten Hoffnung. Die Portugiesen suchten einen Seeweg nach Indien. Deshalb befuhren und kartografierten sie die afrikanische Küsten. |
| 1497 | Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama erreicht am 4. November 1497 die Sankt-Helena-Bucht in Südafrika. Danach umschifft er das Kap der Guten Hoffnung und erreicht 1498 als erster Europäer den indischen Subkontinent auf dem Wasserweg. |
| 1510 | Am 1. März 1510 kam es zur Schlacht am Salt River zwischen einer portugiesischen Flotte unter der Führung von Francisco de Almeida und den indigenen Khoikhoi. Es war das erste militärische Aufeinandertreffen zwischen Europäern und den Ureinwohnern Südamerikas. |
Niederländische Kolonialzeit |
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| Im 17. Jahrhundert begannen die Europäer mit der Kolonisierung Südafrikas. Die Ureinwohner der Region, welche sich selbst als Khoi (deutsch: Mensch) bezeichneten, wurden durch die Europäer kategorisiert. Man machte zwei Gruppen aus - die Buschmänner (Angehörige der San) und die Hottentotten (Angehörige der Khoikhoi). Das Volk der Xhosa wurde allgemein als Kaffer bezeichnet. | |
| Datum | Ereignis |
| 1647 | Die Havarie des niederländischen Schiffes Nieuw Haarlem sorgt dafür, dass europäische Schiffbrüchige in Südafrika landen. Nach ihrer Rettung setzen sich einige Schiffbrüchige dafür ein, dass die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC) einen Stützpunkt am Kap errichtet. |
| 1652 | Der niederländische Kaufmann Jan van Riebeeck gründet im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC) die Stadt Kapstadt in Südafrika. Um die Stadt entsteht die sogenannte "Kapkolonie" der Niederländer. Ursprünglich war Kapstadt als Versorgungsstation gedacht, um Schiffe der VOC auf ihrem Weg nach Asien, mit Proviant zu versorgen. Die Niederländer errichten dort ein Fort, legen einen Gemüsegarten an und erwerben Rinder und Schafe von den örtlichen Khoi (Khoikhoi). |
| 1657 | Niederländische Angestellte der Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC) baten darum, entlassen zu werden, um freie Bürger werden zu können. Jan van Riebeeck stimmte diesem Vorhaben zu, um eine bessere Versorgung gewährleisten zu können. Neun Angestellte wurden ausgewählt, bekamen zwei Gebiete in der Nähe des Flusses Liesbeek zugewiesen, um diese auf eigene Rechnung zu bestellen. Fortan wandelte sich die Kapkolonie von einer Versorgungsstation zu einer Siedlungskolonie. Die ehemaligen Angestellten bekamen einen Vrijburger-Status (Freibürger) und wurden zu Kapholländern. Da die VOC ein multinationales Handelsunternehmen war, verschaffte sie in der Folge auch schweizerischen, skandinavischen und deutschen Mitarbeitern den Vrijburger-Status. |
| 1658 | Erstmalig halten zwei Schiffe der Holländer am Kap, um Sklaven aus Indien und Südostasien in die Kolonie zu bringen. |
| 1659 | Jan van Riebeeck produziert am Kap der Guten Hoffnung den ersten südafrikanischen Wein. |
| 1688 | Die Niederländische Ostindien Kompanie verschafft den französischen Hugenotten eine Möglichkeit zur Einwanderung in die Kapkolonie. Zuvor wurde den Hugenotten die Religionsfreiheit in Frankreich abgesprochen (Edikt von Fontainebleau, 1685) - weshalb sie in die Niederlande geflohen waren. |
| 1690 | Europäische Siedler ziehen von Kapstadt ausgehend nach Norden und Osten. Diese abwandernden Europäer werden als Buren bzw. Treckburen bezeichnet. Im Norden und Osten treffen die Treckburen auf die einheimischen Khoikhoi, vertreiben diese oder zwingen diese für sich zu arbeiten. Von der Niederländischen Ostindien-Kompanie sind die Treckburen meist unabhängig, zahlen lediglich eine Pacht für das in Besitz genommene Land. Dadurch können die Europäer ihr Kolonialgebiet bis ins 18. Jahrhundert um mehrere hundert Kilometer ausweiten. |
| 1795 | Im Zuge der Napoleonischen Kriege kommt es zum Konflikt zwischen den Niederlanden und Frankreich. Um einer Besitznahme Frankreichs zuvorzukommen, besetzen britische Truppen die Kapkolonie. Die Briten gaben 1803 die Kapkolonie an die Batavische Republik (ehemals Republik der Vereinigten Niederlande) zurück, bevor sie diese ab 1806 in dauerhaften Besitz nahmen. |
Britische Kolonialzeit |
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| Datum | Ereignis |
| 1806 | Die wieder aufkommende Rivalität zwischen Frankreich und England sorgte dafür, dass die Briten die südafrikanische Kapkolonie besetzten und annektierten. |
| 1815 | Ntsikana, ein 25-jähriger Xhosa, hat eine Lichtvision. Daraufhin tritt er zum Christentum über und beginnt in Südafrika zu missionieren. Die meisten seiner Familienangehörigen und Clanmitglieder betreiben noch Ahnenkulte. Ab den 1880-er Jahren wird Ntsikana unter den Xhosa als Gründerfigur des Christentums und als Prophet verehrt. |
| 1816 | In der heutigen südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal beginnt Shaka damit, die dort lebenden Nguni zu unterwerfen. Shaka stammt aus einer Herrscherfamilie, welche als Zulu bezeichnet wird. Er begründet ein Reich, dessen Bevölkerung seinen Namen annimmt und als Zulu bezeichnet wird. Das Königreich der Zulu stützt sich auf ein straff organisiertes Heer, dessen Kämpfer mit Speeren bewaffnet sind. |
| 1820 | Etwa 4.000 Briten erreichen die Kapkolonie in Südafrika. Diese wurden gezielt angeworben, nachdem das britische Militär die Xhosa in Grenzland vertrieben hatten. Die neuen Siedler bringen die englische Sprache, englische Kultur und Sitten nach Südafrika. Schon bald verdrängen die neuen Siedler auch die Kultur der Kapholländer. |
| 1834 | Im britischen Empire wird die Sklaverei aufgehoben. Zu dieser Zeit leben etwa 36.000 Sklaven in der Kapkolonie. |
| 1835 | Die europäischen Siedler verlassen zu tausenden die Kolonie, um sich den stetig wachsenden Einfluss der Briten zu entziehen. Dieses Ereignis wird als "Großer Treck" bezeichnet. Die Buren (niederländisch: boer = Bauer) fühlen sich in ihrer Lebensweise bedroht und ziehen Richtung Norden. Dort treffen die Buren auf die Bantu-sprachige Bevölkerung. Viele Buren sind Rassisten und glauben, dass Weiße nach einer göttlicher Ordnung zur Herrenmenschen erhoben wurden. Die Abschaffung der Sklaverei betrachten sie als Verstoß gegen die gottgewollte Ordnung, verurteilen dies als unmoralisch und unchristlich. |
| 1838 | Am 16. Dezember 1838 besiegen Buren am Fluss Ncome ein Zulu-Heer von Häuptling Ndlela kaSompisi. Der Fluss Ncome wird später als Blutfluss bezeichnet werden und das Ereignis wird als "Schlacht am Blood River" in die Geschichte eingehen. |
| 1839 | Nach der Schlacht am Blutfluss (1838) übernehmen die Buren die Kontrolle über das Zulu-Gebiet. Am 11. November 1839 gründen sie die Republik Natalia an der Küste des Indischen Ozeans, nordöstlich der Kapkolonie. |
| 1839 | Moshoeshoe I. kann das Volk der Sotho vereinen, indem er ihnen Schutz vor den Zulu und den Buren gewährt. Durch militärisches und auch diplomatisches Geschick kann Moshoeshoe sein Reich für Jahrzehnte erhalten. Moshoeshoes Gebiet - welches inmitten Südafrikas liegt - wird 1966 zu Lesotho werden. |
| 1843 | Die Briten annektieren die Republik Natalia, nachdem die Buren sich militärisch ergeben haben. Die britischen Siedler ziehen ins Burengebiet und London erklärt 1856 die Region zur Kolonie Natal. |
| 1857 | Die Buren rufen die Südafrikanische Republik aus. Zuvor genehmigten die Briten in den Konventionen von Sand River (1852) dieses Vorhaben. Mit dem Oranje-Freistaat entsteht eine weitere Burenrepublik. In allen Republiken sind Weiße in der Minderheit, kontrollieren aber die politische Macht und schließen die schwarze Bevölkerung von der politischen Teilhabe aus. |
| 1857 | Aufgrund von Vorhersagen der Prophetin Nongqawuse töten tausende Xhosa ihr Vieh. Laut der Prophezeiung soll die Rindertötung zu ertragreicheren Ernten und besseren Vieh führen. Doch die Massentiertötung löst unter den Xhosa eine Hungersnot aus, wodurch etwa 50.000 Menschen sterben. |
| 1860 | Die Briten werben Inder an, um auf Zuckerrohrplantagen zu arbeiten. Im Jahr 1860 erreichen die ersten Inder die Kapkolonie, deren Anzahl bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auf etwa 100.000 Menschen ansteigen wird. |
| 1866 | Der Fund eines Diamanten am Ufer des Oranje-Flusses löst den größten Diamantenrausch der Geschichte aus. Rundum das Abbaugebiet entsteht die Diamantenstadt Kimberley, welche zeitweise die zweitgrößte Stadt Südafrikas war. Zunächst beschränkt sich die Diamantensuche auf Privatpersonen. Doch dann übernehmen einfluss- und finanzstarke Konzerne das Geschäft. In den 1870-er begann der britische Unternehmer Cecil Rhodes das Diamantengeschäft in Kimberley zu monopolisieren. In den 1880-er Jahren kontrollierte Rhodes nahezu das gesamte Abbaugebiet. Er gilt außerdem als Gründer und Namensgeber der Republik Rhodesien, welche heute Teil von Simbabwe ist. |
| 1877 | Die Briten reiten in Pretoria (Hauptstadt der Südafrikanischen Republik) ein und annektieren das Land für Großbritannien. Die Einnahme ist der Startschuss für den Versuch der Briten, ganz Südafrika wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. |
| 1879 | Am 22. Januar erleidet die britische Armee in der Schlacht bei Isandhlwana eine erhebliche Niederlage gegen die Zulu-Armee von Häuptling Ntshingwayo Khoza. Doch im Sommer des gleichen Jahres gelingt es den Briten, den Zulu-Häuptling zu besiegen. Der Zulu-Krieg dauert noch bis zum 1. September 1879 an und endet mit der Annexion von Zululand. |
| 1880 | Beginn des Ersten Burenkriegs am 16. Dezember 1880. In den ersten Schlachten können die Buren in den Drakensbergen gegen die Briten gewinnen. Am 23. März 1881 endet der Erste Burenkrieg und Großbritannien stimmt im August 1881 einer Teilunabhängigkeit der Region Transvaal zu. |
| 1884/85 | Paul Kruger, einer der Kommandanten des ersten Burenkriegs, handelt für Transvaal die vollständige Unabhängigkeit aus. Dadurch ist der Burenstaat (Südafrikanische Republik) rechtlich wieder hergestellt. |
| 1886 | Am Witwatersrand in der Südafrikanischen Republik wird Gold gefunden. Daraufhin strömen Zehntausende in die Burenrepublik, wodurch der ärmliche Staat zum wirtschaftlichen Zentrum der ganzen Region aufsteigt. Um 1898 stammt etwa ein Viertel des gesamten Goldaufkommens der Welt aus dem Burenstaat. |
| 1899 | Zweiter Burenkrieg: Am 11. Oktober 1899 erklären die Südafrikanische Republik und der Oranje-Freistaat dem Britischen Empire den Krieg. Zuvor hatte die Kapkolonie ihre Truppen an den Grenzen verstärkt. Um einen Angriff der Briten zuvorzukommen, erklärten die Buren zuerst den Krieg. Denn noch sind nur wenige Briten im Land, wodurch die Buren anfangs noch Erfolge verbuchen können. |
| 1900 | 1900 treffen die Verstärkungsarmeen der Briten ein, welche nun Pretoria und Bloemfontein einnehmen. Der Krieg wird zu einem Guerillakrieg. Um die Buren zu schwächen, den Kampfwillen in der Bevölkerung zu brechen, beginnen die Briten damit, Konzentrationslager zu bauen. Die Höfe der Buren werden niedergebrannt. Frauen und Kinder werden in Konzentrationslager interniert. |
| 1902 | 1902 endet der Zweite Burenkrieg, da die Buren aufgeben. Aufgrund der katastrophalen Bedingungen in den Konzentrationslagern sterben etwa 40.000 Insassen. Am 31. Mai schließen Briten und Buren ein Friedensabkommen, welches vorsieht - die Burenrepubliken unter britische Verwaltung zu stellen. |
Südafrikanische Union |
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| Datum | Ereignis |
| 1910 | Durch den Zusammenschluss der Kapkolonie, der Burenrepubliken und der Kolonie Natal entsteht die Südafrikanische Union. Diese gehört dem britischen Empire als Dominion an. Im Unionsvertrag wird ein Wahlrecht verankert. Die politische Führung wird durch Burenparteien bestimmt, welche fortan die schwarze Mehrheit unterdrückt. |
| 1912 | Am 8. Januar 1912 wird in Bloemfontein der South African Native National Congress (ANC) gegründet. Es handelt sich dabei um die erste größere Organisation, welche für die Rechte der Schwarzen eintritt. Grund für den Gründungsakt war die Durchsetzung des "Native Land Acts", welches Rassentrennung in allen Unionsgebieten vorsah. |
| 1915 | Im Zuge des Ersten Weltkriegs besetzt die Südafrikanische Union den Nachbarn Namibia (Deutsch-Südwestafrika). Bis 1990 wird das Land von Südafrika fremdverwaltet, bevor die Republik Namibia. |
| 1923 | Erlass des Natives (Urban Areas) Acts: Das Gesetz sah eine räumliche Trennung zwischen Schwarzen und Weißen vor. So konnte die Stadtverwaltung der schwarzen Bevölkerung vorschreiben, wo diese zu wohnen hatten. Außerdem sollten arbeitslose Schwarze in Reservate deportiert werden. |
| 1931 | Am 11. Dezember beschließt das Britische Parlament das Status von Westminster, wodurch Dominions - wie Kanada, Südafrika oder Australien - ihre politischen Unabhängigkeiten erlangen. |
| 1932 | Die Regierung beschließt, den Goldstandard aufzugeben. Dadurch wird die südafrikanische Währung entwertet, was allerdings den Goldpreis enorm ansteigen lässt. Durch die höheren Einnahmen im Goldhandel entsteht ein Industrialisierungsboom, wodurch sich das Agrar- und Bergbauland zu einer Industrienation entwickelt. |
| 1948 | Aus den Parlamentswahlen am 26. Mai 1948 geht die Burische Partei als Sieger hervor. Fortan bringt die Regierung zahlreiche Gesetze auf den Weg, welche mit dem Schlüsselwort "Apartheit" (deutsch: Getrenntheit) in Verbindung stehen. Es erfolgt eine Kategorisierung der Bevölkerung in drei Gruppen: Weiße, Schwarze und Coloureds. Später kommen noch Asiaten hinzu. Ziel des Apartheitsregimes ist es, die schwarze Bevölkerung von der weißen Bevölkerung zu isolieren. Diese Isolation wird im öffentlichen und im privaten Raum vorangetrieben. Verschiedene Gesetze werden in den nächsten Jahren verabschiedet, bestehende Gesetze werden weiter zugespitzt oder rigoroser ausgelegt. |
| 1952 | An Schwarze ab 16 Jahren werden Bücher, sogenannte reference books, ausgegeben. In den Büchern stehen Informationen zu Namen, Wohnort, Straffälligkeiten und Arbeitsstatus. Diese Bücher müssen die Menschen jederzeit bei sich führen, wodurch die Bewegungsfreiheit der schwarzen Bevölkerung eingeschränkt werden soll. |
| 1954 | Das Ministerium für Eingeborenenfragen teilt Kinder und Jugendliche, je nach Hautfarbe, bestimmten Schulen zu. Auch die Schulbücher, Unterrichtsfächer und Lehrpläne sind unterschiedlich. Das Bildungsniveau für schwarze Schüler wird absichtlich niedrig gehalten, so dass diese nur für niedere Tätigkeiten in der Landwirtschaft qualifiziert werden. Oberhalb eines bestimmten Niveaus ist laut dem Ministerium kein Platz für Schwarze in einer europäischen Gemeinschaft. |
| 1960 | Am 21. März 1960 kommt es in Sharpeville zu einer Demonstration der schwarzen Bevölkerung gegen die Passgesetze. Die Demonstration endet in einem Massaker, nachdem die Polizei auf die Demonstranten schießt und 69 Menschen tötet. Im ganzen Land beginnen daraufhin Protestmärsche. Die Regierung stuft daraufhin sämtliche Anti-Apartheit-Bewegungen, allen voran die ANC, als terroristisch ein. Nachdem die Bewegungen als illegal eingestuft und verboten wurden, nimmt die internationale Ächtung des Apartheit-Regimes zu. Im April verabschiedet die UN verschiedene Resolutionen gegen das Apartheit-Regime. |
Republik Südafrika |
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| Datum | Ereignis |
| 1961 | Am 31. Mai 1961 wird die Republik Südafrika ausgerufen. Jener Staat existiert bis heute. An der Stelle des britischen Monarchen trat ein Staatsoberhaupt. In einem Referendum hatten 52 % der weißen Bevölkerung für diesen Schritt gestimmt. |
| 1961 | Die verbotene ANC hat sich radikalisiert. Der radikale Arm der ANC nennt sich "uMKhonto we Sizwe", was übersetzt bedeutet: "Speer der Nation" (kurz MK). Umkhonto we Sizwe entstand 1961, nachdem über einige Jahrzehnte geführte Aktionen des unbewaffneten Widerstandes des ANC und seiner Alliierten erfolglos geblieben waren. Erstmals verübte der MK am 16. Dezember 1961, dem damaligen Feiertag Day of the Vow, der an die Schlacht am Blood River erinnerte, Anschläge in Johannesburg und Port Elizabeth. |
| 1961 | Da die ANC und ihr radikaler Flügel MK mit der Kommunistischen Partei in Südafrika zusammenarbeiten, spricht sich die Sowjetunion gegen die Apartheit und für den Befreiungskampf der Schwarzen aus. Das Apartheit-Regime inszeniert daraufhin die Rassentrennung als Kampf gegen den Kommunismus, wodurch internationale Kritik seitens der USA und des Westens leiser wird. |
| 1962 | Am 5. August wird Nelson Mandela, Anführer der MK, verhaftet. Er wird im November zu fünf Jahren verurteilt. Nach einer Razzia im MK-Hauptquartier werden belastende Beweise gegen Mandela gefunden, wodurch die Haftstrafe im Juni 1964 zu lebenslanger Freiheitsstrafe ausgeweitet wird. |
| 1963 | Die Barackensiedlungen der Schwarzen im Südwesten von Johannesburg erhalten den Namen: Soweto. Solche Sowetos sind Barackenstädte an den Rändern der großen Städte, oftmals ohne Strom und Wasser. |
| 1966 | Große Weltkonzerne, wie die Volkswagen AG, investieren in Südafrika - da das Apartheit-Regime einen wachsenden Absatzmarkt verspricht. Gleichzeitig steigt die Kritik in der Öffentlichkeit gegen die Konzerne. |
| 1966 | Am 4. Oktober 1966 wird Lesotho unabhängig. Und am 27. Oktober 1966 entziehen die Vereinten Nationen der südafrikanischen Republik das Mandat über Namibia. Fortan hält Südafrika seinen Nachbarn unrechtmäßig besetzt und führt einen Kampf gegen die Befreiungsarmee Namibias (SWAPO). Der Kampf gegen die SWAPO wird vom Regime als Kampf gegen den Kommunismus deklariert. Dieser währt bis zum Ende der 1980-er Jahre, wird extrem kostspielig und führt zur Zerrüttung des Apartheit-Staates. Namibia erreicht seine Unabhängig im Jahr 1990. |
| 1970 | Das Apartheit-Regime erlässt die Homelands (deutsch: Heimatgebiet), wonach jedem Schwarzen - unabhängig von seinem Wohnort - eine bestimmte Staatsangehörigkeit zugewiesen wird. Indirekt wurde die schwarze Bevölkerung ausgebürgert. Mit den Homelands erfindet das Regime schwarze autonome Staaten, aus denen es - je nach Bedarf - Arbeitskräfte ins weiße Südafrika einlassen kann. |
| 1976 | Am 16. Juni 1976 kommt es zum Schüleraufstand in Soweto, nachdem zwei schwarze Schüler dagegen protestierten, Afrikaans (kapholländisch) zu lernen. Der Protest der Schüler schlug auf Johannesburg um und dann brachen landesweite Protestwellen aus. Diese hielten bis Februar 1977 an. Während des Protestjahres starben etwa 600 Menschen infolge von behördlicher Gewalt. |
| 1980 | Am 9. März 1980 stößt die südafrikanische Zeitung Sunday Post eine Kampagne zur Freilassung Mandelas an. Die Schlagzeile "Free Mandela" geht um die ganze Welt und findet internationale Unterstützung in der Anti-Apartheit-Bewegung. |
| 1990 | Am 2. Februar 1990 erklärt der südafrikanische Präsident Frederik Willem de Klerk, dass er zu Verhandlungen mit der schwarzen außerparlamentarischen Opposition bereit ist. Außerdem stellt er die Freilassung von Nelson Mandela in Aussicht. Am 11. Februar erfolgt die bedingungslose Freilassung Nelson Mandelas. Dieser Akt markiert den Anfang vom Ende der Apartheid. |
| 1994 | Die ersten freien und gleichberechtigten Wahlen Südafrikas finden zwischen dem 26. und 29. April 1994 statt. Nelson Mandela trat als Spitzenkandidat der ANC an und erhält 62,6 % aller Stimmen. Kurz darauf wird Mandela zum erstem schwarzen Präsidenten Südafrikas vereidigt. |
| 1998 | Erzbischof Desmond Tutu gibt einen Abschlussbericht zur Aufarbeitung der Apartheit-Verbrechen ab. Dadurch soll die Aufklärung und Verfolgung zahlreicher Vergehen geahndet werden. Zahlreiche Verbrechen bleiben allerdings ungesühnt. |
| 2009 | Nachdem sich bei den Parlamentswahlen wieder die ANC durchsetzen konnte, wird Jacob Zuma neuer Präsident Südafrikas. Ihm werden Korruption vorgeworfen. Politik und Wirtschaft sind, am Ende der Apartheit, verzahnt - wodurch eine Elite entstand - welche sich am Staat bereichern kann. |
| 2013 | Am 5. Dezember 2013 stirbt Nelson Mandela. Er galt als Symbolfigur für den antirassistischen Kampf und der Anti-Apartheit-Bewegung in Südafrika. Mit seinem Tod verliert der Antirassismus eines seiner Gesichter. |
| 2018 | Nach dem Rücktritt von Präsident Zuma wird Vizepräsident Cyril Ramaphosa neues Staatsoberhaupt. |
Ist Südafrika ein Urlaubsland?
Südafrika verfügt über eine vielfältige Landschaft und ein mittlerweile sehr reiches Angebot für Touristen. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Tourismus für das Land immer wichtiger, sodass entsprechend Geld in die Entwicklung von Hotelanlagen und Freizeitaktivitäten geflossen ist.
Südafrika eignet sich als Urlaubsziel für Strandurlaube, Golfurlaube, Aktivurlaube und für Reisende, die die Kultur erleben wollen. Außerdem bietet das Land seinen Besuchern Kontrastreichtum in der Natur. Weinberge, Savanne, Gebirge und Küste liegen alle dicht beieinander.
Dennoch hat Südafrika natürlich nicht nur positive Seiten für Urlauber. Die Unterschiede zwischen Arm und Reich sind ebenfalls extrem, sodass es durchaus passieren kann, dass Touristen Townships sehen oder Opfer von Verbrechen werden.
Speziell Autos werden oft angegriffen. Touristen wird daher empfohlen, bei der Autovermietung nach sicheren Strecken zu fragen und nicht ausschließlich dem Navigationssystem zu folgen. Hauptstraßen sind Abkürzungen, die oft durch Townships führen, vorzuziehen. Niemals sollten Touristen als Anhalter mitfahren oder bei Nacht ihre Fenster im Auto öffnen.
Bei diesen Überfällen kommt es auch immer öfter zu heftiger Gewalt. Selbst die Sehenswürdigkeiten sind davor nicht vollständig geschützt. So sollen Touristen laut dem Auswärtigen Amt das Numbi-Gate, das zum Kruger-Nationalpark führt, nicht nutzen. Dort und im direkten Umfeld kam es vermehrt zu Überfällen auf Autos mit vereinzelt tödlicher Gewaltanwendung.
Warum sind Südafrikaner weiß?
Insgesamt ist der Anteil weißer Menschen in Südafrika sehr gering. Lediglich 7,8 % der Bevölkerung gehören zu dieser ethnischen Gruppe. Diese Personen sind hauptsächlich die Nachfahren der europäischen Einwanderer. Diese kamen ab dem Ende des 17. Jahrhunderts nach Südafrika. Vor allem Niederländer, Franzosen, Briten und Deutsche sind darunter.
Was essen Südafrikaner?
Die südafrikanische Küche ist nicht einheitlich, da sie durch viele unterschiedliche Kulturen geprägt wird. Beispielsweise leben in der Provinz KwaZulu-Natal überdurchschnittlich viele Inder. Entsprechend veränderte sich dort die Küche in diese Richtung, sodass Curry zu vielen Gerichten dazu gehört.
Allgemein lässt sich nur sagen, dass in Südafrika großer Wert auf Fleisch gelegt wird. Fisch, obwohl die Landesgrenze etwa zur Hälfte am Meer entlang verläuft, spielt eine eher untergeordnete Rolle
Braai
„Braai“ meint eine besondere Form des Grillens. Ursprünglich stammt der Braai aus Namibia, wird aber auch in Südafrika häufig zum Zubereiten von Speisen verwendet.
Das besondere dabei ist die Befeuerung. Traditionell erfolgt diese durch Holz des Kameldornbaumes, weil dieses Holz besonders lange brennt. Beim Braai geht es nicht nur ums Essen. Vor allem soll man das gemeinsame Sitzen in geselliger Runde um das Feuer genießen können.
Typische Fleischsorten sind Lamm, Rind und Schwein. An der Küste wird auch Fisch gegrillt. Boerewors, eine grobe, scharf gewürzte Bratwurst, grillt vor allem die reichere Bevölkerung.
Biltong
Biltong ist ein Trockenfleisch, das in der südafrikanischen und namibischen Küche vorkommt. Das Fleisch wird zunächst mit Essig beträufelt und etwa acht Stunden kaltgestellt. Anschließend wird es gewürzt und so lange luftgetrocknet, bis es ungefähr die Hälfte seines Gewichts verloren hat. Die Würzmischung setzt sich aus Zucker, Salpeter, Koriander und Pfeffer zusammen. Die Lufttrocknung dauert ein bis zwei Wochen. Danach wird das Biltong in Wachspapier gewickelt und gekühlt gelagert.
Traditionell erfolgte die Trocknung nur durch Salz und Sonne. Heute wird diese Form hauptsächlich bei Wildfleisch angewendet. Das Fleisch wird dafür mit Salz eingerieben und bleibt so lange in der Sonne liegen, bis es steinhart ist.
Typische Fleischsorten für Biltong sind Rind und Fleisch diverser Wildtiere. Vor allem Strauß, Kudu, Zebra und Springbock wird dafür verwendet.
Mielie pap
Mielie pap ist der südafrikanische Name für Ugali. Beides bezeichnet einen Getreidebrei aus Maismehl. Dieser wird eingekocht, bis er eine recht feste Konsistenz erreicht hat und sich zu Kugeln formen lässt.
Verzehrt wird Mielie pap mit verschiedenen Beilagen. Gemüse ist besonders verbreitet. Ragouts, Saucen, Eintöpfe und Fleisch sind aber ebenfalls möglich.
Gegessen wird mit den Händen. Dafür formt man eine kleine Kugel und drückt eine Vertiefung hinein. In die Vertiefung füllt man die Beilage.
Mielie pap ist besonders bei der ärmeren Bevölkerung verbreitet, wird aber auch in Restaurants gereicht. Mittlerweile gibt es den Maisbrei auch als Fertiggericht in Supermärkten.
Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in Südafrika?
Südafrika bietet eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten. Die wichtigsten werden in den folgenden Unterpunkten näher beleuchtet.
Tafelberg
Der Tafelberg befindet sich auf der Kap-Halbinsel in Kapstadt. Er ist 1.087 m hoch und besteht vor allem aus Tafelbergsandstein. Touristen werden über eine Seil- und eine Pendelbahn auf den Berg gebracht. Zusätzlich führen diverse Wanderwege an die Spitze, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrad aufweisen.
Als Sehenswürdigkeit macht den Tafelberg so beliebt, dass er eine besonders vielfältige Pflanzenwelt bietet. Viele der Pflanzen kommen nirgendwo sonst auf der Welt vor. Zudem leben Klippschliefer auf dem Berg, die von den Touristenmassen gefüttert werden. Die Tiere sind dadurch so zahm geworden, dass viele sogar aus der Hand fressen. Ebenso ist es bei den dort lebenden Krähen.
Kruger-Nationalpark
Der Kruger-Nationalpark liegt am nordöstlichen Rand Südafrikas. Er ist das größte Wildschutzgebiet des Landes. Hier leben 147 Säugetierarten, mehr als 500 Vogelarten und über 100 verschiedene Reptilien. Zusätzlich kommen dort 49 Fischarten und 34 Amphibienarten vor.
Am bekanntesten ist der Kruger-Nationalpark für die „Big Five“. Damit werden die fünf Säugetiere bezeichnet, auf die es Großwildjäger in Afrika besonders abgesehen haben. Dies sind der Afrikanische Elefant, Nashorn, Kaffernbüffel, Leopard und Löwe. Das „Big“ in dem Namen bezieht sich nicht unbedingt auf die Körpergröße der Tiere, sondern soll eher auf die Schwierigkeit der Jagd hinweisen.
Im Kruger-Nationalpark wird weiterhin mit dieser Bezeichnung geworben, obwohl es selbstverständlich nicht mehr um Jagd geht. Besucher können auf den Touren die Tiere beobachten und zwischen den Ausflügen in den Main Camps übernachten.
Von den Big Five ist der Kaffernbüffel der häufigste Vertreter im Kruger-Nationalpark. Dort leben etwa 25.000 einzelne Tiere. Von Elefanten wurden etwa 11.700 gezählt. Die Löwen kommen auf etwa 2000 Vertreter. Darauf folgen die Leoparden mit ungefähr 1.500 einzelnen Tieren.
Von den Nashörnern (Spitzmaulnashorn) leben mit Abstand am wenigsten Vertreter im Park. Man geht momentan von etwa 200 Tieren aus. Grund dafür ist die starke Wilderei.
Wiege der Menschheit
Als Wiege der Menschheit bezeichnet man Fundstätten in Südafrika, in denen fossile Knochen von menschlichen Vorfahren ausgegraben werden. In Südafrika fand man bereits Knochen drei verschiedener Arten der Gattung Homo, darunter auch Homo erectus. Dieser ist mit größter Wahrscheinlichkeit ein direkter Vorfahre des modernen Menschen.
In der Provinz Gauteng, etwa 50 km nordwestlich von Johannesburg befindet sich ein Schutzgebiet mit 15 Ausgrabungsstätten. Darüber hinaus befinden sich auch in der Nordwestprovinz sowie in der Provinz Limpopo Ausgrabungsstätten. Im Besucherzentrum werden Nachbildungen der Fossilien ausgestellt.
Cape Winelands
In der Provinz Westkap befindet sich der Distrikt Cape Winelands. Das Gebiet ist als Weinregion bekannt, aber bietet auch außerhalb davon eine malerische Landschaft. Touristisch gilt Cape Winelands als besonders gut erschlossen.
Drakensberge
Die Drakensberge sind ein Gebirge in Südafrika. Der höchste Gipfel heißt Thabana Ntlenyana (Lesotho) und ragt 3.482 m über den Meeresspiegel. Damit sind die Drakensberge das höchste Gebirge im südlichen Afrika (damit sind alle Länder südlich der Demokratischen Republik Kongo und Tansania gemeint; ausgenommen Ruanda und Burundi).
Die Drakensberge zeichnen sich durch Schluchten, Wasserfälle und Höhlen aus. In diesen werden auch immer wieder Höhlenmalereien entdeckt. Ungefähr 600 Fundstätten und über 35.000 einzelne Malereien sind bereits bekannt.
Ungewöhnlich ist dabei, neben ihrer Masse, dass sie alle den San zugeordnet werden können. Als San werden noch heute indigene Völker des südlichen Afrikas genannt, die hauptsächlich als Jäger und Sammler leben. Ihr Name bedeutet übersetzt etwa „jene, die etwas vom Boden auflesen“. Ihr Wurzeln reichen bis zu 25.000 Jahre in die Vergangenheit.
Warum ist es in Südafrika gefährlich?
In Südafrika leben Menschen unterschiedlichster Kulturen und Religionen zusammen. Das Land hat eine hohe Arbeitslosenquote und bieten seiner armen Bevölkerung kaum Möglichkeiten, um wirtschaftlich aufzusteigen. Entsprechend sehen sich viele Menschen gezwungen, ihren Lebensunterhalt über Raub zu finanzieren.
Die Verzweiflung über die aussichtslose Lage erklärt sicherlich auch zum Teil die auffällig hohe Rate an weiteren Gewaltverbrechen. Südafrika hat eine der höchsten Mord- und Vergewaltigungsraten der Welt. Sehr wahrscheinlich ist ein Faktor dabei auch die einfache Beschaffung von Schusswaffen.
Besonders wichtig ist außerdem, dass es in Südafrika bis vor wenigen Jahren eine Rassentrennungspolitik (Apartheid) gab. Diese hat zu starken Spannungen in der Bevölkerung geführt. Mittlerweile versuchen sich die reichen Bewohner Südafrikas zu schützen, in dem sie in sogenannte Compounds ziehen. Das sind umzäunte Gebiete, die durch Sicherheitsdienste bewacht werden. Durch Schulen, Supermärkte und viele andere Einrichtungen innerhalb dieser Compounds müssen die Bewohner sie kaum noch verlassen.
Die Polizei ist seit langer Zeit mit der Masse an Gewaltdelikten überfordert. Daher, sowie vor allem bei Vergewaltigungen durch Mangel an Beweisen, werden besonders wenig Verbrecher gefasst und/oder bestraft.
Warum ist Südafrika reicher als andere Staaten Afrikas?
Südafrika hat eine breit gefächerte Wirtschaft und ist reich an Bodenschätzen. Beispielsweise werden hier mehr Autos hergestellt als in jedem anderen Land Afrikas. Im Boden finden sich wertvolle Mineralien wie Gold, Diamanten und andere Edelsteine. Auch die Landwirtschaft ist vielfältig, sodass sie ebenfalls zum Wachstum des Landes beiträgt.
Möglich wird das durch mehrere Faktoren: So ist die Lage Südafrikas günstig. Gleichzeitig verfügt Südafrika über eine länger zurückreichende Geschichte der Industrialisierung. Das Land ist seinen Nachbarn dadurch voraus. Zusätzlich hat Südafrika den Tourismus für sich entdeckt. Seit einigen Jahren setzt man vermehrt auf diesen Sektor, der mittlerweile etwa sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmacht.
Warum hat Südafrika die gleiche Uhrzeit wie Deutschland?
Südafrika und Deutschland haben zur Sommerzeit die gleiche Uhrzeit. Stellt man in Deutschland auf Winterzeit um, ist es in Südafrika eine Stunde später.
Die beiden Länder liegen eine Zeitzone auseinander. Südafrika liegt in Zone UTC+2, Deutschland in UTC+1.
Das liegt daran, dass Deutschland und Südafrika fast auf einer Linie liegen. Südafrika befindet sich nur ganz leicht östlich von Deutschland. Nach Süden hin trennen die Länder hingegen mehr als 9.000 km Luftlinie.
Welche Tiere leben in Südafrika?
In Südafrika leben mehr als 300 Säugetierarten, über 500 Vogelarten und über 100 verschiedene Reptilienarten. Die bekanntesten Säugetiere sind die „Big five“ sowie Giraffen, Flusspferde, Geparde und Hyänen.
Einige Vögel Südafrikas sind Strauße, Flamingos und viele verschiedene Greifvogelarten, darunter Adler und Geier. Besonders hervorzuheben sind hierbei jedoch die Brillenpinguine, die sich an den Küsten sowie auf den Inseln tummeln. Ihre Zahl wird auf etwa 170.000 geschätzt. Sie sind streng geschützt.
Zu den bekannteren Reptilien gehören Krokodile, Schlangen (Südlicher Felsenpython und Kapkobra), Schildkröten sowie Chamäleons (Südafrikanisches Zwergchamäleon).
Im Meer ist es möglich, Wale und Delfine sowie Haie und andere Meereslebewesen wie Meeresschildkröten oder Fischschwärme zu beobachten.
Typische Wirbellose sind der Heilige Pillendreher, Wandelnde Blätter und Stabschrecken. Außerdem kommen hier Mantis-Arten und besondere Termiten vor. Diese zeichnen sich durch Biolumineszenz aus, wodurch sie bei Nacht leuchten.
Ein in Südafrika vorkommender Skorpion ist der Parabuthus villosus. Weibchen können bis zu 18 cm lang werden. Die Tiere können die Zusammensetzung ihres Giftes aktiv steuern. Dadurch ergeben sich zwei verschiedene Gifte. Das Prevenom nutzen sie zur Jagd. Es paralysiert das Beutetier und kann zu einer Herzmuskellähmung führen. Das Postvenom dient der Verteidigung. Es enthält hauptsächlich Neurotoxine und endogene Katecholamine, die starke Schmerzen verursachen.
Weitere Symptome sind Ataxie, Krämpfe und Muskelschwäche. Nur sehr selten kommt es durch einen Stich zu einer beatmungspflichtigen Atemdepression.
Literatur
- Patrick Pohlmann (Herausgeber), Christian Selz (Autor): Südafrika: Alles, was Sie über Südafrika wissen müssen (Länderporträt: Reiseführer, Bildband und Handbuch in einem), ISBN: 3955032213*
- Ulrich Rosenbaum (Autor): Western Cape – Südafrika: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade, ISBN: 3968553098*
- Bettina Romanjuk (Autor), Janine Lewerenz (Autor): Südafrika – Krügerpark & Kap-Regionen: Kapstadt, Garden Route, Weinland, Walküste, West Coast, ISBN: 3981084748*
- Elke Naters (Autor), Sven Lager (Autor): Gebrauchsanweisung für Kapstadt und Südafrika, ISBN: 3492276458*
- Travel Forever (Autor): Südafrika Reiseführer – Der praktische Guide für Individualreisende mit Mietwagen: inkl. Routen, Reisetipps (mit Hotels) & Impressionen für deinen Südafrika Roadtrip mit Safari + 140 Reisebilder, ISBN: 979- 8373372602*



























