Romagna
Romagna ist eine Landschaft in Norditalien. Sie umfasst die Provinzen Ravenna, Forlì-Cesena, Rimini sowie Teile der Metropolitanstadt Bologna. Diese Region war bis ins 19. Jahrhundert nie vereint, sondern bestand aus verschiedenen Kleinteilen. Ein Großteil der Romagna wurde im Jahr 1509 ein Teil des Kirchenstaates. Im Jahr 1860 wurde die Romagna dann ein Teil des Königreichs Sardinien und trat 1861 dem Königreich Italien bei. Dann wurde Romagna mit der Region Emilia vereinigt und beide bilden heute die italienische Region Emilia-Romagna.
Steckbrief
Bedeutung: | historische Region in Norditalien |
Staaten: | Italien und San Marino |
Städte: | Emilia-Romagna: Ravenna, Forlì-Cesena, Rimini Die Marken: Provinz Pesaro und Urbino in Mittelitalien Romagna-Toscana: Firenzuola, Palazzuolo sul Senio |
Fläche: | 6.380 km² |
Einwohnerzahl: | 1.281.243 (2014) |
Sprachen: | Italienisch, Romagnolisch |
Was bedeutet Romagna
Der Name Romagna ist eine Ableitung von Romania, dem lateinischen Wort für das Stammland der Römer. Entstanden ist der Name im Frühmittelalter bzw. in der Spätantike als die Langobarden (nach 568) den Nordens Italiens besetzt hielten.
Die Romagna war der Teil von Italien, welchen das byzantinische Reich (oströmische Reich) kontrollierte. Ihre eigenen Gebiete bezeichneten die Langobarden als Langobardia (Lombardei), was dann das Gegenstück zum südlicheren Römerland (Romagna) war.
Geschichte
Die Romagna war wohlmöglich bereits in der Altsteinzeit besiedelt. Zu den ersten Völkern, welche in der Region nachgewiesen worden, zählen die Etrusker und die Umbrier.
Das römische Königreich war bis 396 v. Chr. ein reiner Stadtstaat. In diesem Jahr wurde die etruskische Stadt Veji erobert, wodurch die Expansionsstrebungen Roms zunahmen. In der Folge entstand das römische Reich. Während der Antike wurde Romagna ein Teil der römischen Republik und dem späteren Kaiserreich.
Im Zuge der Völkerwandung ging das Weströmische Reich unter (476) und die Romagna wurde vom oströmischen Reich besetzt. Im 8. Jahrhundert wurde der Kirchenstaat gegründet. Eine offizielle Abtretung der Romagna an den Kirchenstaat erfolgte erst im 13. Jahrhundert.
In den folgenden Jahrhunderten wurde die Romagna immer wieder neu besetzt: so etwa von den Venezianern, von den Florentinern, von dem Haus Borgia oder dem Haus Ferrara. Teile der Romagna gingen im 16. Jahrhundert wieder an den Kirchenstaat zurück.
Als Napoleon Bonaparte seinen Italienfeldzug 1796 vollendete, wurde das Gebiet unter französischer Kontrolle wieder vereint. Durch die Verordnungen im Wiener Kongress (1815) kam es erneut zu einer Aufteilung, wodurch der Kirchenstaat wieder zum größten Grundbesitzer der Romagna wurde.
Als sich dann 1860 der italienische Nationalstaat bildete, wurde die Romagna ein Teil davon. In der Folge wurden die Gebiete der Emilia und der Romagna zu einer Verwaltungseinheit (italienischen Region) vereint. Die Vereinigung geschah im Zuge der Veröffentlich einer Verfassung der Italienischen Republik (1948).