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Kunst der Antike im antiken Griechenland & römischen Reich


Fresko aus Pompeji, Italien. Wandmalerei mit Herkules, welcher gegen den Nemeische Löwen kämpft, Bildnachweis: Viacheslav Lopatin / Shutterstock.com

Fresko aus Pompeji, Italien. Wandmalerei mit Herkules, welcher gegen den Nemeische Löwen kämpft, Bildnachweis: Viacheslav Lopatin / Shutterstock.com

Die Kunst der Antike wird in römische und griechische Kunst unterteilt. Als Beginn der griechische Kunst werden Skulpturen, sowie bemalte Vasen und Wandfresken von den Minoern auf Kreta als auch die Kunst aus Mykene auf dem Festland betrachtet. Demnach begann die Kunstentfaltung der Griechen etwa 1600 v.Chr.

Schließt man beide Vorkulturen des antiken Griechenlands aus, begann die griechische Antikkunst etwa zur Eisenzeit mit der protogeometrischen Periode (1050 v.Chr.) , gefolgt vom geometrischen Stil (etwa 900 v.Chr.), der archaischen Kunst (700 v.Chr.), der klassischen Kunst (500 v.Chr.) und dem hellenistischen Stil (325 v.Chr.).

Die römische Kunst etablierte sich im 5. Jahrhundert v.Chr. Nachdem das römische Reich die griechischen Stadtstaaten erobert und annektiert hatte, übernahmen sie auch deren Kunstwelt, weshalb beide Kunstepochen in einander übergehen bzw. verschmelzen. Aber gerade in der Architektur hatte das römische Reich auch ganz eigene Wege bestritten, indem es den Zement nutzte – um große Kuppeldächer zu erschaffen.

Griechische Kunst der Antike

Die griechische Kunst der Antike war in Griechenland, der ägäischen Inseln, Kleinasien, Unteritalien und Sizilien verbreitet. Allerdings entwickelte sie sich regional unterschiedlich. Denn sie wurde von örtlichen Kulten und Ritualen beeinflusst. Auch Innovationen, Stile und Themen variieren je nach Region. Die griechische Kunst beginnt mit Keramik, welche auf einer Töpferscheibe gefertigt und anschließend bemalt wurde.

Mykenische Keramik ab 1600 v.Chr.

Unter mykenische Keramik werden Tongefäße oder auch nur Bruchstücke zusammengefasst, welche man auf dem griechischen Festland fand und welche zwischen 1600 v.Chr. und 1050 v.Chr. entstanden. Es handelt sich dabei um Vasen, auf welchen vor allem Tiere und Pflanzen abgebildet (gemalt) wurden. In der Endphase der mykenischen Keramik wurden auch Menschen auf Vasen gezeichnet. Die mykenische Keramikkunst ist, je nach Auffassung, entweder einer Vorphase oder die erste Phase der griechischen Antikkunst.

Kriegervase aus Mykene, 12. Jh. v. Chr., Bildnachweis: Von Adam Carr, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1140040

Kriegervase aus Mykene, 12. Jh. v. Chr., Bildnachweis: Von Adam Carr, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1140040

Submykenische Keramik ab etwa 1050 v.Chr.

Der Submykenische Keramikstil trat etwa 1050 v.Chr. auf dem griechischen Festland auf. Er verbindet den Stil der mykenischen Keramik mit dem protogeometrischen Stil (1050 v.Chr.) und gilt daher als Zwischenschritt.

Dieser Keramikstil trat nur regional auf, weshalb in einigen Regionen Griechenland der protogeometrische Stil, anstelle des Submykenische Stils, als erster Kunststil etabliert scheint. Die Eigenständigkeit des Stils ist deshalb unter Archäologen und Historikern umstritten.

Jene damals gefertigten Gefäße wurden überwiegend in Gräbern als Grabbeigaben gefunden. Verbreitet war die Keramik in Mykene, Athen, Korinth, Asine, Kalapodi, Lefkandi und Tiryns.

Submykenische Bügelkanne aus dem Museum für kykladische Kunst in Athen, Bildnachweis: Von Artist: Unknown; Picture: Marcus Cyron - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27785550, keine Änderungen

Submykenische Bügelkanne aus dem Museum für kykladische Kunst in Athen, Bildnachweis: Von Artist: ungekannt; Picture: Marcus Cyron – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27785550, keine Änderungen

Protogeometrische Keramik ab 1050/25 v.Chr.

Die protogeometrische Keramik setzte etwa 1050/25 v.Chr. auf dem griechischen Festland ein. Ein typisches Merkmal der Keramikkunst war, dass die Verzierungen geometrische Gebilde ausmachten, welche großflächig aufgetragen wurden.

Vase aus der protogeometrische Periode des antiken Griechenlands, Bildnachweis: Von Künstler/-in unbekannt - Marie-Lan Nguyen (2007), CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2487222

Vase aus der protogeometrische Periode des antiken Griechenlands, Bildnachweis: Von Künstler/-in unbekannt – Marie-Lan Nguyen (2007), CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2487222, keine Änderungen vorgenommen


Oftmals wurden konzentrierte Kreise oder Halbkreise als Motiv gewählt, welche mit einem Zirkel gezogen wurden sind. Es kommen allerdings auch quadratische Muster auf Vasen und anderer Keramik vor. Eigentlich immer richten sich die Verzierungen streng an der Gefäßform aus.

Geometrische Stil ab etwa 900 v.Chr.

Der geometrische Stil begann etwa 900 v.Chr. und dauerte bis circa 675 v.Chr. an. Da aus dieser Zeit mehr antike Kunstwerke erhalten sind, wo sich die Stiländerung eindeutiger ablesen lässt, unterteilen Archäologen die geometrische Zeit weiter auf:

  • Frühgeometrischer Stil ca. 900–825 v. Chr.
  • Mittelgeometrischer Stil ca. 825–750 v. Chr.
  • Spätgeometrischer Stil ca. 750–675 v. Chr.

Während der einzelnen Phasen der geometrischen Zeit lässt sich die Entwicklung der griechischen Mythologie und Religion bereits ablesen. So war die Keramik zu Beginn der geometrischen Zeit ausschließlich mit geometrischen Mustern verziert und später traten erste figürliche Darstellungen hinzu. Außerdem wird die Plastik als Erweiterung der Keramik eingebunden, welche ab 770 v.Chr. auftritt und meist als Gefäßaufsatz diente. Auch diese Skulpturen hatten einen mythologischen Kern.

Pyxis mit Pferd als Deckelgriff aus dem 8. Jh. v. Chr., Beilnachweis: gemeinfrei (ohne Lizenz), keine Änderungen vorgenommen

Pyxis mit Pferd als Deckelgriff aus dem 8. Jh. v. Chr., Beilnachweis: gemeinfrei (ohne Lizenz), keine Änderungen vorgenommen

Archaische Kunst ab etwa 700 v.Chr.

Die Archaik setzte ab 700 v.Chr. ein und löste im antiken Griechenland die geometrische Zeit ab. Mit dem Beginn der archaischen Epoche endet auch die Zeit der Dunklen Jahrhunderte in der griechischen Kulturgeschichte. Hauptaugenmerk liegt jetzt auf Figuren anstelle von geometrischen Formen.

Archaische Skulpturen von Kleobis und Biton aus der griechischen Mythologie, entstanden 7./6. Jh. v. Chr., Bildnachweis: gemeinfrei (ohne Lizenz), keine Änderungen vorgenommen

Archaische Skulpturen von Kleobis und Biton aus der griechischen Mythologie, entstanden 7./6. Jh. v. Chr., Bildnachweis: gemeinfrei (ohne Lizenz), keine Änderungen vorgenommen

Für das antike Griechenland beginnt die geschichtliche Frühzeit, in denen erste schriftliche Überlieferungen existieren. Die Epen des Dichters Homer prägen das Weltbild der Griechen und beschreiben sowohl deren Mythologie als auch Kulturschatz. Insbesondere die archaische Vasenmalerei wird von Historikern, neben den Schrifterzeugnissen, herangezogen, um die griechische Mythologie zu rekonstruieren.

Charakteristisch für die Figuren, welche in der archaischen Epoche entstanden, ist ein Lächeln – welches von Kunsthistorikern auch einen eigenen Namen erhielt: „Archaische Lächeln“.

Kopf des Reiters Rampin mit archaischem Lächeln um 550 v. Chr., Bildnachweis: Von Ptyx - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=35539412

Kopf des Reiters Rampin mit archaischem Lächeln um 550 v. Chr., Bildnachweis: Von Ptyx – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=35539412, keine Änderungen vorgenommen

Zu den bekanntesten Kunstwerken der Archaik gehören die Statue eines Mannes (Kouros) und seines weiblichen Pendants (Kore). Beide Figuren sind Leitmotive der Archaik, wurden von verschiedenen Bildhauern immer wieder angefertigt und sind meist aus Marmor gefertigt worden.

Eine Marmorstatue eines Kouros (nackter Jüngling), gefunden in Sounion, Attika, ca. 600 v. Chr. erstellt, ausgestellt im Archäologischen Nationalmuseum in Athen (Griechenland), Bildnachweis: Sterling E / Shutterstock.com

Eine Marmorstatue eines Kouros (nackter Jüngling), gefunden in Sounion, Attika, ca. 600 v. Chr. erstellt, ausgestellt im Archäologischen Nationalmuseum in Athen (Griechenland), Bildnachweis: Sterling E / Shutterstock.com


In der Früharchaik ist der Kopf von Kore und Kouros streng auf den Betrachter gerichtet. Dies ändert sich in der Spätarchaik, in welcher sowohl Kouros als auch Kore-Skulpturen den Kopf leicht neigen. Anhand solcher Veränderungen der Leitskulpturen unterteilen Kunsthistoriker die archaische Zeit weiter in:

  • früharchaischer Stil 700–620 v. Chr.
  • hocharchaischer Stil 620–560 v. Chr.
  • spätarchaischer Stil 560–500 v. Chr.

Griechische Klassik ab etwa 500 v.Chr.

Die griechische Klassik begann etwa 500 v.Chr. und löste die archaische Epoche ab. Als Beginn der Klassik ziehen Historiker drei Schlachten gegen die Perser heran, welche die Griechen gewannen und somit unabhängig bleiben konnten. Diese drei Schlachten waren:

  • Schlacht bei Marathon 490 v. Chr.
  • Schlacht von Salamis 480 v. Chr.
  • Schlacht bei Plataiai 479 v. Chr.

Die drei gewonnen Schlachten wirkten sich auf das Selbstbewusstsein und das Selbstverständnis der Griechen aus. Kampfszenen und Siegerposen dringen in die Kunstwelt ein. Hinzu kommt, dass das archaische Lächeln verschwindet und Platz für den sogenannten „strengen Stil“ schafft. Bedeutende Künstler des Strengen Stils der Frühklassik waren Myron, Phidias und Polyklet.

Der Parthenon-Tempel auf der Akropolis von Athen ist ein Symbol der griechischen Antike, Bildnachweis: Anastasios71/shutterstock.com

Der Parthenon-Tempel auf der Akropolis von Athen wurde in der klassischen Zeit als Dank für die gewonnenen Perserkriege gebaut und der Schutzgöttin Athena gewidmet, Bildnachweis: Anastasios71/shutterstock.com

Das bedeutende Merkmal der klassischen Kunst war, dass diese mehr auf Naturtreue setzte. Auf einmal waren Proportionen und natürliche Ästhetik wichtig. Bildhauer arbeiten Muskeln, Adern und Sehnen heraus. Ein Pionier auf diesem Gebiet war Pythagoras aus Rhegion.

Laut dem antiken Philosophiehistoriker Diogenes Laërtios war Pythagoras der erste, welcher sich dem Problemen der Symmetria und des Rhythmos. Mit Symmetria war ein ausgewogenes Maßverhältnis (Symmetrie) bei der Schaffung von Skulpturen gemeint. Rhythmos deute auf die Bewegung hin. Gemeint war aber, wie sich die Einzelteile rhythmisch zusammenfügen.

Skulptur der Tyrannenmörder Harmodios und Aristogeiton, erstmals entstanden während des Strengen Stils, überdauerte in Form römischer Kopien bis in die Neuzeit

Skulptur der Tyrannenmörder Harmodios und Aristogeiton, erstmals entstanden während des Strengen Stils, überdauerte in Form römischer Kopien bis in die Neuzeit

In der Architektur wurden ebenfalls Maßverhältnisse festgeschrieben. So war bspw. eine Regel zum Säulenbau: Frontsäulen : Flankensäulen = n : (2n+1). Mathematik und Geometrie wurden wichtig bei Säulenmaßen, Säulenabständen und Säulendurchmesser. Proportion und Ästhetik wurden nach mathematischen Regeln bestimmt, wodurch Gebäude, Skulpturen und Gemälde eine natürliche und ausgewogene Ordnung erhielten.

Unterteilt wird die Klassik in vier Phasen:

  • Frühklassik oder Strenger Stil: 500/480 bis 450 v. Chr.
  • Hochklassik: 450 bis 430/420 v. Chr.
  • Reicher Stil: 430/420 bis 400/390 v. Chr.
  • Spätklassik: 400/390 bis 330/323 v. Chr.

Während der klassischen Zeit erlebte Griechenland gravierende Umstürze, wie den Peloponnesischen Krieg (431 – 404 v.Chr.), in dem die einzelnen griechischen Stadtstaaten gegeneinander in den Krieg zogen. Nach den Kriegen konnte sich Sparta gegenüber Athen behaupten. Allerdings beeinflussten Kriege und Umwälzen in keiner Weise die Entwicklung der Kunst, weshalb die Einteilung nicht an historischen Ereignissen erfolgte, sondern anhand von Veränderungen des Kunststils.

Hellenistische Kunst ab etwa 323 v.Chr.

Noch während der Klassik zog Alexander der Große nach Persien und eroberte das erste Weltreich der Menschheitsgeschichte. Zu Persien gehörten damals Provinzen in Ägypten, im Nahen Osten, Vorderasien und Mesopotamien.

Nach dem erfolgreichen Feldzug etablierte Alexander die griechische Kultur in seinem neuen Weltreich. Die Verbreitung des klassischen griechischen Kulturguts im Orient wird als Hellenismus bezeichnet.

Überall dort, wo Alexander und seine Generäle sich länger niederließen, wurden neue Städte gegründet, welche wie die griechischen Polis aufgebaut waren. Alexandria in Ägypten war bspw. eine Stadt, welche Alexander gründete und als Polis ausbaute. Solche Alexanderstädte (Alexandropolis) entstanden in Kleinasien und Nordafrika.

Mit dem Tod Alexander des Großen (323 v.Chr.) beginnt die hellenistische Kunstepoche. Schon zu seinen Lebzeiten wurden Städte nach geometrischen Mustern (Hochklassik) angelegt, welche Tempel und Gymnasien enthielten. Die Residenzstädte wurden auf die höfischer Kunst abgestimmt, in deren Mittelpunkt der Herrscher selbst stand. Ein Personenkult entstand um Alexander (Alexanderkult) und später auch um seine Erben (Diadochen).

In Persien, Ägypten und den Nahen Osten verbreitete sich mit der Kunst auch die griechische Mythologie und vermischte sich mit der einheimischen Religion. Anders als in der Klassik wurden nun auch die untersten Schichten in der Kunstwelt beachtet und Symbole nahmen zu.

Das Streben nach Realismus sorgte dafür, dass die Naturbeobachtungen gegenüber der Klassik noch weiter zunahmen. Figuren wurden nun deutlicher aus einem Gesamtwerk herausgearbeitet. Jene expressionistischen Stilmittel wurden mit gefühlvollen Motiven gemischt.

Die Trunkene Alte, ausgestellt in der Glyptothek in München verbindet gefühlbetontes Motiv mit expressionistischen Stil

Die Trunkene Alte, ausgestellt in der Glyptothek in München verbindet gefühlbetontes Motiv mit expressionistischen Stil

Was wurde aus der Kunst des antiken Griechenlands

Nachdem Alexander der Große gestorben war, erbten seine Generäle (Diadochen) sein Weltreich und teilten es untereinander auf. Die Diadochenreiche blieben einige Jahrhunderte bestehen, verbreiteten die griechische Kultur weiterhin – bevor das Römische Reich die Gebiete nach und nach eroberte.

Das letzte Diadochenreich war das Ptolemäerreich (Ägypten). Aber auch dieses wurde 31 v.Chr. vom römischen Reich erobert. Im römischen Reich übernahm man die Errungenschaften des antiken Griechenlands, lebte den Personenkult von Alexander dem Großen weiter und vermischte römische Götter mit griechischen. Auch die griechische Kunst wurde durch Rom kopiert und weiterentwickelt.

Römische Kunst der Antike

Die römische Kunst entstand im 5. Jahrhundert v. Chr. Anders als die griechische Antike teilt man die römische Antike nicht kulturell, sondern nach politischen Verhältnissen und Machtstrukturen ein:

  • Königszeit: 8 bis 6 Jhd. v.Chr.
  • Frühe Republik: 500 bis 367 v.Chr.
  • Mittlere Republik: 367 – 133 v.Chr.
  • Späte Republik: 133 – 30 v.Chr.
  • Kaiserzeit (Prinzipat): 30 v.Chr. bis 284 n.Chr.
  • Spätantike: 284 – 476 n.Chr.

Die Griechen wurden von den Römern während der Spätphase der Republik erobert. Bereits zuvor kopierten die Römer die griechische Kunst in sämtlichen Bereichen. Und deshalb betrachteten Historiker lange Zeit die römische Kunst lediglich als ein Überbleibsel der Griechen.

Doch die römische Kultur bestand schon vor den Griechen, wurde von den Etruskern (erste Könige Roms) und den Italikern geprägt. Dennoch eiferten die Römer in Malerei, Architektur und Skulptur den Griechen nach.

Viele Bronzeskulpturen der Griechen wurden von Römern in Marmor kopiert, was allerdings auch dazu führte, dass diese bis heute erhalten blieben. Denn wertvolle Bronzefiguren wurden im Laufe der Geschichte oftmals eingeschmolzen und somit hätten die antiken Errungenschaften der Griechen, ohne die Römer, wohlmöglich nicht überdauert.

Die Römer standen den Griechen zwar in den schönen Künsten nach, schafften es aber Architektur mit Ingenieurkunst zu verbinden. Die ersten Straßen erbauten die Römer und schufen mittels römischen Betons (Opus caementicium) ein Gussmauerwerk und Kuppeldächer.

Römische Baukunst in der Antike

Etwa 200 v.Chr. begann die Ausdehnung Roms über einige griechische Diadochenreiche bis nach Kleinasien. Und schon ab Mitte des 2. Jahrhunderts machte sich der griechische Einfluss für die Römer bezahlt. Denn der Gewölbebau, welchen die Römer von den Etruskern in Perfektion übernahmen, verschmolz nun mit dem griechischen Säulenbau. Es entstanden gewaltige Kuppeln und Tonnengewölbe.

Den Bau mit behauenen Steinen hatten die Römer von den Griechen übernommen und durch die Technik des Mörtelbaus ergänzt. In der Folge entstanden nicht nur Bogen- und Gewölbekonstruktionen, sondern auch Brücken, Fassaden und Aquädukte. Indem man Sand und Kies mit Mörtel vermischte, entstand Beton, welcher für ein Gussmauerwerk verwendet werden konnte.

Durch diese Innovation wurden neue Denkansätze für die antike Baukunst mit immensen Variationen möglich. Man kann deshalb durchaus sagen, dass der Erfindungsreichtum der Römer den feingeistlichen Baustil der Griechen zu unendlichen vielen Möglichkeiten verhalf. Auf einmal waren Hochbau, Mehrstockbauten, der Bau von Ehrenbögen, Staatsarchive, Amphitheater oder Mietskasernen möglich. Und deshalb gilt der Beton als wichtigster römischer Beitrag für das moderne Bauwesen.

Kolosseum in Rom, erbaut zwischen 72 und 80 n. Chr.,

Kolosseum in Rom, erbaut zwischen 72 und 80 n. Chr.,

Malerei in der römischen Antike

Die Wandmalerei im römischen Reich begann im 3. Jahrhundert v.Chr. und war bis zur Spätantike (6. und 7. Jahrhundert n.Chr.) verbreitet. Gemalt wurde mit Fresko- und Temperatechnik in Häusern aller Bevölkerungsschichten.

Viele der römischen Wandbilder wurden beim Vulkanausbruch 79 n.Chr. (Vesuv) verschüttet, als die Städte Pompeji und Herculaneum unter der Vulkanasche verschwanden. Im 16. Jahrhundert entdeckte man Pompeji wieder und fortan begannen die Ausgrabungen, bei denen auch die Wandgemälde freigelegt wurden.

Die römischen Wandmalereien gelten als die umfangsreichsten in der Geschichte. Nie wieder wurde so viel Wandmalerei erstellt, wie im römischen Reich. Motive waren anfangs hauptsächlich Landschaftsbilder, wurden später durch mythologische Motive erweitert. Zwischen 200 und 700 n.Chr. nahm die Anzahl an frühchristlichen Motiven im Weströmischen Reich zu.

Die römische Malerei besaß bereits eine hohe Qualität hinsichtlich Formgebung, Ästhetik, Proportionen und Fluchtpunkt. In der Neuzeit studierten Renaissancekünstler die alten Wandbilder, um sich Inspiration für die eigenen Werke zu holen, aber auch um Ästhetik und Proportionslehre zu studieren.

Wandbild eines Tablinums mit Fresko von Venus und Mars in einem Haus des antiken Pompeji,

Wandbild eines Tablinums mit Fresko von Venus und Mars in einem Haus des antiken Pompeji,

Bildhauerei und Skulpturen im antiken Rom

Die meisten römischen Plastiken sind Kopien griechischer Bildhauer. Erst am Ende der römischen Republik entstanden Statuen und Büsten, welche nicht auf griechische Originale basierten.

Was war besonders an der antiken Kunst

In der klassischen Periode des antiken Griechenlands entstand Kunst, welche sich an der Natur orientierte. Dabei sollten ästhetische Bauwerke, Skulpturen und auch Bilder entstehen, welche in ihren Proportionen der Natur glichen. Demnach wurde die Natur intensiv beobachtet, um Abbilder von Menschen und Tieren zu schaffen. Durch diese Vorgehensweise entstanden die Bildende Künste.

Während der Renaissance sollte die Kunst der Antike wiederbelebt werden, indem die Künstler dieser Zeit sämtliche antiken Kunstwerke studierten. In der Architektur wurden Formenlehre (Geometrie) und Proportionslehre neu entdeckt, um bspw. Bauwerke anhand menschlicher Körperproportionen nachzubauen.


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