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Herzogtum Preußen


Das Herzogtum Preußen war ein Staatsgebilde, welches zwischen 1525 und 1701 an der Ostseeküste Pommern existierte. Hauptstadt des Herzogtums war die Stadt Königsberg, welche heute Kaliningrad ist. Das Herzogtum war das erste Staatsgebilde der Preußen und das erste protestantische Staatskonstrukt der Geschichte.

Ab 1618 fiel das Herzogtum mit der Mark Brandenburg zusammen. Historisch wird diese Epoche der preußischen Geschichte als Brandenburg-Preußen zusammengefasst. Trotz der Personalunion mit Brandenburg war das Herzogtum kein Land des Heiligen Römischen Reiches und fiel weiter unter die Lehnshoheit des polnischen Königs. Erst 1701 wurde das Herzogtum Preußen ins Königreich Preußen überführt.

Steckbrief

Flagge Herzogtum Preußen

Flagge Herzogtum Preußen


Herzogtum Preußen
Andere Bezeichnungen:Księstwo Pruskie (polnisch), Prūsijos kunigaikštystė (litauisch), Herzogliches Preußen
Lage:heute Teil von Polen und Russland (Exklave Kaliningrad)
Hauptstadt:Königsberg
Status:polnisches Lehen (1525 - 1657), Teil von Brandenburg-Preußen (1618 - 1701), polnische Lehnshoheit entfällt durch den Vertrag von Wehlau (1657)
Vorgänger:Deutschordensstaat (1230 bis 1525, andere Regionen bis 1561)
Nachfolger:Königreich Preußen (1701 - 1918)
Gründung:8. April 1525: Der Vertrag von Krakau beendet die jahrhundertelangen Kämpfe zwischen dem Ordensstaat und dem Königreich Polen

6. Juli 1525: Mandat zur reformatorischen Wende markiert den Übertritt zum Luthertum und die Schaffung eines weltlichen Staates

Souveränität:seit 1657: Vertrag von Wehlau
Geschichtsepoche:Neuzeit (Frühe Neuzeit)
Religion:Luthertum (Protestantismus)
Regierung:Feudalmonarchie, Erbmonarchie
Fläche:30.000 km²
Herrscher
Regierungszeit
Albrecht von Brandenburg-Ansbach1525 - 1568
Albrecht Friedrich von Preußen1568 - 1618
Johann Sigismund von Brandenburg1618 - 1619
Georg Wilhelm von Brandenburg1619 - 1640
Friedrich Wilhelm von Brandenburg1640 - 1688
Friedrich III. von Brandenburg1688 - 1701

Wo lag das Herzogtum Preußen

Das Herzogtum Preußen lag im Königsberger Gebiet zwischen dem heutigen Polen und Litauen. Heute befindet sich dort die russische Exklave Kaliningrad (seit Ende des Zweiten Weltkriegs). Die Stadt Königsberg heißt heute Kaliningrad.

Kaliningrad (ehemals Königsberg) war Staatsgebiet des ersten preußischen Staates

Kaliningrad (ehemals Königsberg) war Staatsgebiet vom Herzogtum Preußen

Ab 1618 wurde das Herzogtum Preußen gemeinsam mit der Mark Brandenburg in Personalunion geführt. Fortan entstand zunehmend die Bezeichnung Ostpreußen für das Königsberger Gebiet, während das Kurfürstentum Brandenburg (Kurmark) allgemein als Preußen bezeichnet wurde.

Brandenburg-Preußen um 1688, Bildlizenz: Von F. W. Putzgers (geb. 10. Januar 1849 in Siebenlehn – gest. 3. August 1913 in Plauen) - Quelle, Tafel 31, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11489143, keine Änderungen

Brandenburg-Preußen um 1688

Was war vor dem Herzogtum Preußen

(siehe auch: Abschnitt zur chronologischen Vorgeschichte des Herzogtum Preußens)

Das Gebiet des Herzogtums unterstand noch im 14. und 15. Jahrhundert dem Deutschorden, einem katholischen Ritterorden – welcher massive Expansionspolitik betrieb, um die Christianisierung und Kolonialisierung voranzutreiben. Ab 1325 kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem Königreich Polen, welche in Personalunion mit Litauen standen.

Deutschordensstaat um 1260 mit den Gebieten Livland und Kurland, Bildnachweis: Von S. Bollmann - Dieter Zimmerling: Der Deutsche Ritterorden. 2. Auflage 1991. Econ Verlag, Düsseldorf, Wien, New York 1989, ISBN 3-430-19959-XHermann Kindler, Werner Hilgemann: dtv-Atlas zur Weltgeschichte. Lizenzausgabe für Bertelsmann Club HmbH und diverse Buchclubs. Deutscher Taschenbuch Verlag, München ohne Jahr. Band 1Geoffrey Barraclough [Hrsg.]: Atlas der Weltgeschichte. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-178-3Franklin H. Littell: Atlas zur Geschichte des Christentums. 2. Sonderauflage. Brockhaus Verlag 1989. ISBN 3-417-24606-7Gerhard Ziegler, Walter Heidenreuter: Karten für den Geschichtsunterricht. Volk und Wissen, Berlin 1954.F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas. Ausgabe 1923. www.maproom.orgErnst Bruckmüller, Peter Claus Hartmann: Putzger Historischer Weltatlas. 102. Auflage. Cornelsen 1992.Dr. Richard Andree: Droysens Allgemeiner Historischer Handatlas. www.maproom.orgKarl Spruner, Theodor Menke: Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und die neueren Zeit. 3. Auflage. Justus Perthes, Gotha 1880. www.maproom.orgOhne Autor: Abbildung und Beschreibung aller Ritterorden in Europa. Reprint der Originalausgabe von 1792. Reprint-Verlag Leipzig. ISBN 3-8262-1807-8, <a rel="nofollow noopener" target="_blank" href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/">CC BY-SA 3.0</a>, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5703897, keine Änderungen

Deutschordensstaat um 1260

Die größte Ausdehnung hatte der Deutschordensstaat um 1402 mit dem Erwerb der Neumark. Bei der Schlacht bei Tannenberg (1410) wurde der Orden geschlagen, behielt sein Territorium, musste allerdings Reparationszahlungen an Polen-Litauen zahlen. Es kam daraufhin zu Streitigkeiten innerhalb des Ordens, um Führungsansprüche und Einfluss. Um Reparationszahlungen aufbringen zu können, erhöhte der Orden die Abgaben, worauf sich Städte und Landadel formierten, um sich dann dem Königreich Polen anzuschließen.

Deutschordensstaat um 1410, Bildnachweis: Von S. Bollmann - Dieter Zimmerling: Der Deutsche Ritterorden. 2. Auflage 1991. Econ Verlag, Düsseldorf, Wien, New York 1989, ISBN 3-430-19959-XHermann Kindler, Werner Hilgemann: dtv-Atlas zur Weltgeschichte. Lizenzausgabe für Bertelsmann Club HmbH und diverse Buchclubs. Deutscher Taschenbuch Verlag, München ohne Jahr. Band 1Geoffrey Barraclough [Hrsg.]: Atlas der Weltgeschichte. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-178-3Franklin H. Littell: Atlas zur Geschichte des Christentums. 2. Sonderauflage. Brockhaus Verlag 1989. ISBN 3-417-24606-7Gerhard Ziegler, Walter Heidenreuter: Karten für den Geschichtsunterricht. Volk und Wissen, Berlin 1954.F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas. Ausgabe 1923. www.maproom.orgErnst Bruckmüller, Peter Claus Hartmann: Putzger Historischer Weltatlas. 102. Auflage. Cornelsen 1992.Dr. Richard Andree: Droysens Allgemeiner Historischer Handatlas. www.maproom.orgKarl Spruner, Theodor Menke: Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und die neueren Zeit. 3. Auflage. Justus Perthes, Gotha 1880. www.maproom.orgOhne Autor: Abbildung und Beschreibung aller Ritterorden in Europa. Reprint der Originalausgabe von 1792. Reprint-Verlag Leipzig. ISBN 3-8262-1807-8, <a rel="nofollow noopener" target="_blank" href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/">CC BY-SA 3.0</a>, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5704048, keine Änderungen

Deutschordensstaat um 1410


Im Jahr 1454 kam es zum Dreizehnjährigen Krieg zwischen dem Orden auf der einen Seite und dem Königreich Polen und seinen Verbündeten auf der anderen Seite. Schließlich unterlag der Orden im Jahr 1466 und musste Gebiete, wie Elbing, Ostpommern oder Kulmerland an Polen abtreten. Die restlichen Territorien wurden zu Lehen der polnischen Krone.

Wie entstand das Herzogtum Preußen

Das Herzogtum entstand 1525 als der letzte Ordensmeister des Ordensstaates Albrecht von Brandenburg-Ansbach die theokratische Wahlmonarchie im Staat abschaffte und in ein weltliches Herzogtum (Erbmonarchie) überführte. Dazu führte er im Herzogtum die Reformation durch, wodurch sich der Staat von der päpstlichen Autorität lösen konnte.

Karte von Polnisch Preußen (1453 - 1772), welches bis zur Teilung Polens bestand, Bildnachweis: <a rel="nofollow noopener" target="_blank" href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/">CC BY-SA 3.0</a>, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=604603, keine Änderungen

Karte vom Herzogtum Preußen (ab 1525) und Polnisch-Preußen (1453 – 1772)

Beraten wurde Albrecht von Ansbach von Martin Luther, welcher ihm dazu riet, das erste protestantischen Staatsgebilde der Geschichte zu schaffen. Mit der Umwandlung von einer Wahl- zu einer Erbmonarchie, erhielt das Herzogtum dynastische Strukturen. Ansbach stammte aus dem Haus Hohenzollern, welche zunächst zu Herzögen in Preußen wurden und ab 1701 zu Königen in Preußen erhöht wurden.

Warum wurde nicht der ganze Ordensstaat preußisch

Im Dreizehnjährigen Krieg bzw. dem sogenannten Städtekrieg (1454 – 1466) rebellierten Städte des Deutschordensstaates gegen den Deutschen Orden. Sie waren nicht mit der Steuerpolitik zufrieden und schlossen sich im Preußischen Bund zusammen. Es kam zum Krieg zwischen den Städten des Preußischen Bundes und dem Rest des Ordensstaates.

Viele der Städte stellten sich unter den Schutz der polnischen Krone. Als der Krieg beendet war, verhandelte der Ordensstaat mit den Polen. Im Zweiten Frieden von Thorn (1466) wurde der Städtekrieg für beendet erklärt und der Ordensstaat musste Städte, wie Danzig, Elbing und Thorn an Polen abtreten. Daraus entstand das Königliche Preußen bzw. Polnisch Preußen. Diese Gebiete gehörten nicht zum Ordensstaat, waren auch kein polnisches Lehen, sondern gehörten fortan zu Polen.

Das restliche Gebiet des Ordensstaates, welches an den Unterläufen der Memel und Weichsel lag, war weiterhin polnisches Lehen und gehörte zum Ordensstaat. Auf diesem Gebiet wurde die Reformation vollzogen und der Ordensstaat ins Herzogtum Preußen überführt.

Wer war erster Herzog von Preußen

Ab 1511 wurde Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach aus dem Haus Hohenzollern zum Hochmeister des Ordensstaates. Dieser war Neffe des Sigismunds I., dem König von Polen. Albrecht verweigerte den Lehnseid und führte einen vierjährigen Krieg mit Polen, welcher allerdings erfolglos blieb.

Im Vertrag von Krakau aus dem Jahr 1525 verpflichtete sich Albrecht dazu, die polnische Lehnshoheit anzuerkennen und den restlichen Ordensstaat in das Herzogtum Preußen zu überführen. Dadurch endeten die vierjährigen Reiterkriege. Und Albrecht von Ansbach wurde zum ersten Herzog in Preußen.

Wie wurde Königsberg die Hauptstadt Preußens

Der Ordensstaat, also der Vorgängerstaat des Herzogtums, hatte bereits Königsberg zur Hauptstadt gemacht. Vor Königsberg war die eigentliche Hauptstadt des Ordensstaates die Stadt Marienburg. Doch im Dreizehnjährigen Krieg (1454 – 1466) verlor man Marienburg und andere Städte an die polnische Krone. Der Deutschritterorden zog sich daraufhin nach Königsberg zurück und machte diese zur neuen Hauptstadt.

Karte des Herzogtum Preußens, Bildnachweis: Von Grandiose - Eigenes Werk, basierend auf: (auf Litauisch) (2001) Lietuvos istorijos atlasas, Vilnius: Vaga, S. 16—17, <a rel="nofollow noopener" target="_blank" href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/">CC BY-SA 3.0</a>, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14960050, keine Änderungen vorgenommen

Königsberg und andere Städte im Herzogtum Preußens

Was bedeutet der Adler auf der Flagge des Herzoglichen Preußens

Der Ordensmeister Hermann von Salza war zwischen 1210 und 1239 der 4. Hochmeister des Deutschen Ordens. Anlässlich seiner Ernennung zum Reichsfürsten erhielt er den Reichsadler von Kaiser Friedrich II.. Diesen Reichsadler führte er auf seinem Schild. Aus dieser Tradition entstand der preußische Adler im Herzogtum. Das Wappentier war schwarz auf weißen Untergrund.

Wappen des Herzoglichen Preußen, Bildnachweis: By Bastianow - Own work, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1395285, keine Änderungen vorgenommen

Wappen des Herzoglichen Preußen

Was war besonders am Herzogtum Preußen

Das Herzogtum war kein Staat innerhalb des Heiligen Römischen Reiches. Zum Zeitpunkt seiner Gründung lag es an der Grenze von Polen und Litauen. Es war dem polnischen König als Lehen unterstellt. Außerdem war es der erste protestantische Staat, welcher das Luthertum einführte.

Schon früh war das Herzogtum Preußen ein Zentrum für Toleranz und Aufklärung. Viele Protestanten aus deutschen, polnischen und anderen Gebieten flüchteten ins Herzogtum. In Königsberg entstand 1544 die Albertus-Universität (Albertina), welche ein Zentrum protestantischer Gelehrsamkeit war.

Mit der Personalunion Brandenburg-Preußen wurden beide Gebiete von einem Herrscher verwaltet. Aber das Herzogtum war weiterhin kein Teil des Heiligen Römischen Reiches. Selbst als das Herzogtum ins Königreich Preußen überführt wurde, blieb diese Region außerhalb des Reiches und wurde deshalb als Ostpreußen bezeichnet. Erst im Zuge der Teilung Polens (1772) wurde Ostpreußen ans übrige Preußen (ehemals Brandenburg) angeschlossen.

Wer regierte das Herzogtum Preußen

Der erste Herzog Preußens war Albrecht von Brandenburg-Ansbach. Dieser stammte aus dem Haus Hohenzollern, einem Adelsgeschlecht in Schwaben. Der Stammsitz der Hohenzollern war die Burg Hohenzollern bei Bisingen (heute Baden-Württemberg).

Da das Herzogtum fortan eine Erbmonarchie war, wurde der Herzogtitel an die nächste Generation der Hohenzollern vererbt. Aber als Albrecht Friedrich (Sohn von Albrecht) im Jahr 1618 ohne geeigneten Erben starb, ging der Herzogtitel an die Hohenzollern aus Brandenburg.

Zuvor setzten die Hohenzollern bereits den Kurfürsten von Brandenburg als Verwalter des Herzogtums ein, da Albrecht Friedrich im Todesjahr seines Vaters (1553) einem Giftanschlag zum Opfer fiel, wodurch er geistig verwirrt zurückblieb.

Preußische Herzöge, deren Lebens- und Regierungszeiten:

  • Albrecht von Preußen (geb. 1490, gest. 1568) regierte zwischen 1525 und 1553
  • Albrecht Friedrich von Preußen (geb. 1553, gest. 1618) war zwischen 1525 und 1618 der amtliche Herzog, hatte aber einen Vormund
  • Georg Friedrich I., der Ältere (geb. 1539, gest. 1603) wurde ab 1577 als Verwalter und Administrator eingesetzt
  • Joachim Friedrich von Brandenburg (geb. 1546, gest. 1608) war ab 1603 der Verwalter und Administrator
  • Johann Sigismund, Markgraf von Brandenburg (geb. 1572, gest. 1620) war ab 1608 Verwalter und ab 1618 Erbe des Herzogtums
  • Georg Wilhelm von Brandenburg-Preußen, Markgraf von Brandenburg (geb. 1595, gest. 1640) war ab 1619 Herzog in Preußen
  • Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Preußen (geb. 1620, gest. 1688) war ab 1640 bis 1688 der Kurfürst von Brandenburg und der Herzog in Preußen
  • Friedrich III. von Brandenburg-Preußen (geb. 1657, gest. 1714) war ab 1688 Kurfürst von Brandenburg und Herzog in Preußen, ab 1701 als Friedrich I. auch König in Preußen

Warum hießen die Herzöge in Preußen anstatt von Preußen

Der Titel „Herzog in Preußen“ betonte, dass der Herrscher innerhalb des Territorium Preußens herrschte, aber kein souveräner Herrscher war. Denn Preußen stand weiterhin unter der Lehnshoheit der polnischen Krone. Erst 1657 wurde diese Lehnshoheit durch den Vertrag von Wehlau und Bomberg beendet. Fortan konnten sich die Herrscher als souveräne Herzöge von Preußen bezeichnen.

Chronologische Geschichte des Herzogtum Preußens

Vorgeschichte

Datum
Ereignis
1225Der polnische Herzog Konrad von Masowien bittet den Deutschen Orden um Unterstützung im Kampf gegen die heidnischen Prußen. Im Gegenzug verspricht der polnische Herzog dem Ritterorden das Kulmerland. Diese Region liegt östlich der unteren Weichsel.
Kulmer Land im 13. Jahrhundert bei den Städten Kulm und Thorn im heutigen Polen, Bildlizenz: Von Renata3, translated by NordNordWest and Mewa767 - Eigenes Werk, usingMain: Map used to illustrate article on Prussians in Encyclopedia Lithuanica, volume IV, page 367. It generally agrees with Map by Marija Gimbutas published in The Balts (1963).Other: Map from National Museum of Lithuania and maps presented in William Urban (2000). The Prussian Crusade, ISBN 0-929700-28-7, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0" target="_blank">CC BY-SA 3.0</a>, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7710533, keine Änderungen vorgenommen

Kulmer Land im 13. Jahrhundert bei den Städten Kulm und Thorn im heutigen Polen

1226Der Deutschritterorden lässt sich den Besitz des Kulmerlandes und aller weiteren Gebiete, welche erobert werden, von Kaiser Friedrich II. bestätigen. Das Gebiet wird als Preußenlande (Land der Pruzzen) erwähnt. Die Garantie, dass diese Gebiete für alle Zeiten dem Ordensstaat gehören sollen, liefert die Goldbulle von Rimini.
1230Gründung des Deutschordensstaates im Kulmerland durch den Deutschritterorden. Aus dem Ordensstaat geht später das Herzogtum Preußen, als eine Säule der preußischen Geschichte, hervor.
1237Aus Personalnot schließen sich der Livländische Orden (Livland) und der Schwertbrüderorden (Kurland) dem Deutschen Orden an.
Deutschordensstaat um 1260 mit den  Gebieten Livland und Kurland, Bildnachweis: Von S. Bollmann - Dieter Zimmerling: Der Deutsche Ritterorden. 2. Auflage 1991. Econ Verlag, Düsseldorf, Wien, New York 1989, ISBN 3-430-19959-XHermann Kindler, Werner Hilgemann: dtv-Atlas zur Weltgeschichte. Lizenzausgabe für Bertelsmann Club HmbH und diverse Buchclubs. Deutscher Taschenbuch Verlag, München ohne Jahr. Band 1Geoffrey Barraclough [Hrsg.]: Atlas der Weltgeschichte. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-178-3Franklin H. Littell: Atlas zur Geschichte des Christentums. 2. Sonderauflage. Brockhaus Verlag 1989. ISBN 3-417-24606-7Gerhard Ziegler, Walter Heidenreuter: Karten für den Geschichtsunterricht. Volk und Wissen, Berlin 1954.F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas. Ausgabe 1923. www.maproom.orgErnst Bruckmüller, Peter Claus Hartmann: Putzger Historischer Weltatlas. 102. Auflage. Cornelsen 1992.Dr. Richard Andree: Droysens Allgemeiner Historischer Handatlas. www.maproom.orgKarl Spruner, Theodor Menke: Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und die neueren Zeit. 3. Auflage. Justus Perthes, Gotha 1880. www.maproom.orgOhne Autor: Abbildung und Beschreibung aller Ritterorden in Europa. Reprint der Originalausgabe von 1792. Reprint-Verlag Leipzig. ISBN 3-8262-1807-8, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0" target="_blank">CC BY-SA 3.0,</a> https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5703897, keine Änderungen

Deutschordensstaat um 1260 mit den Gebieten Livland und Kurland

1274Ordenslandmeister Konrad von Tierberg d. Ä. beginnt am rechten Ufer der Nogat mit dem Bau der Marienburg.
1276Südwestlich der Marienburg entsteht die Stadt Marienburg (heute: Malbork in Polen)
1303Beginn der Litauerkriege des Deutschen Ordens, ausgelöst durch die Expansionsbemühungen des Ordens und den Verwüstungen in Livland.
1308/09Die Stadt Danzig wurde erobert, woraufhin König Władysław I. Ellenlang den Deutschritterorden um Hilfe bittet. Die Deutschritter belagern die Stadt, können diese am 13. November einnehmen. Als Lohn für ihre Bemühungen integrieren die Deutschritter die Stadt in den Deutschordensstaat. Das Danziger Gebiet (Pommerellen) wird ebenfalls Teil des Ordensstaates.
1309Der Vorbau der Marienburg ist abgeschlossen. Ab 1309 residieren die Ordensmeister in der Burg.
1402Der Ordensstaat erreicht mit etwa 170.000 km² seine größte Ausdehnung. Zentren des Staates sind Thorn, Kulm, Danzig und Königsberg. Dies Städte pflegen enge Handelsbeziehungen mit der Hanse. Es werden Bernstein, Getreide und Holz exportiert. Außerdem strömen deutsche Siedler ins Land, wodurch die Bevölkerung auf 1 Mio. anwuchs.
Deutschordensstaat um 1410, Bildnachweis: Von S. Bollmann - Dieter Zimmerling: Der Deutsche Ritterorden. 2. Auflage 1991. Econ Verlag, Düsseldorf, Wien, New York 1989, ISBN 3-430-19959-XHermann Kindler, Werner Hilgemann: dtv-Atlas zur Weltgeschichte. Lizenzausgabe für Bertelsmann Club HmbH und diverse Buchclubs. Deutscher Taschenbuch Verlag, München ohne Jahr. Band 1Geoffrey Barraclough [Hrsg.]: Atlas der Weltgeschichte. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-178-3Franklin H. Littell: Atlas zur Geschichte des Christentums. 2. Sonderauflage. Brockhaus Verlag 1989. ISBN 3-417-24606-7Gerhard Ziegler, Walter Heidenreuter: Karten für den Geschichtsunterricht. Volk und Wissen, Berlin 1954.F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas. Ausgabe 1923. www.maproom.orgErnst Bruckmüller, Peter Claus Hartmann: Putzger Historischer Weltatlas. 102. Auflage. Cornelsen 1992.Dr. Richard Andree: Droysens Allgemeiner Historischer Handatlas. www.maproom.orgKarl Spruner, Theodor Menke: Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und die neueren Zeit. 3. Auflage. Justus Perthes, Gotha 1880. www.maproom.orgOhne Autor: Abbildung und Beschreibung aller Ritterorden in Europa. Reprint der Originalausgabe von 1792. Reprint-Verlag Leipzig. ISBN 3-8262-1807-8, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0" target="_blank">CC BY-SA 3.0</a>, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5704048, keine Änderungen

Deutschordensstaat um 1410

1410Bei der Schlacht von Tannenberg am 15. Juli 1410 unterliegt der Ordensstaat einer Koalition polnischer und litauischer Truppen. Diese historische Schlacht zieht ins Gedächtnis der polnische und litauischen Geschichte ein.
1411Der Erste Frieden von Thorn (1. Februar 1411) beendet die Litauerkriege des Deutschen Ordens. Der Ordensstaat musste Gebiete ans Königreich Polen und ans Herzogtum Litauen abtreten. Außerdem musste der Orden 100.000 Schock böhmischer Groschen zahlen. Dieser Betrag trieb den Orden an den Rand des Ruins. Aufgrund fehlender Finanzkraft begann ab 1411 der Niedergang des Ordensstaates.
1440Gründung des Preußischen Bundes: Aufgrund der immensen Zahlungen des Deutschen Ordens ans Königreich Polen erhob der Orden zusätzliche Steuern und Abgaben. Um dieser Steuerlast entgegen zu wirken, verbündeten sich am 14. März 1440 insgesamt 53 Adlige und 19 Städte zum preußischen Bund. Darunter waren Städte, wie Danzig, Elbing und Thorn. Es beginnt eine Rebellion gegen den Ordensstaat.
1454Der Preußische Städtekrieg zwischen dem Ordensstaat und den Städten des Preußischen Bundes bricht aus. Viele Städte gehen eine Allianz mit dem Königreich Polen ein, wodurch der Ordensstaat geteilt wird. Die Folgen des Städtekrieges beeinflussen die preußische Geschichte bis ins 20. Jahrhundert.
Karte von Polnisch Preußen (1453 - 1772), welches bis zur Teilung Polens bestand, Bildnachweis: <a href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/" target="_blank">CC BY-SA 3.0,</a> https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=604603

Karte von Polnisch-Preußen (1453 - 1772), welches bis zur Teilung Polens bestand

1466Der Zweite Frieden von Thorn beendet den Preußischen Städtekrieg. Vertragspartner sind der Ordensstaat und das Königreich Polen. Beschlossen werden weitere Gebietsabtretungen des Ordensstaates ans Königreich Polen. Außerdem wird der Ordensstaat gegenüber dem polnischen Staat tributpflichtig. Der Hochmeister des Ordensstaates muss nun die Lehnshoheit des polnischen Königs anerkennen, was mit einer tiefen Kränkung einhergeht und die deutsch-polnische Geschichte nachträglich beeinflussen wird. Da auch Marienburg an Polen geht, wird Königsberg zur neuen Hauptstadt des Ordensstaates.
Deutschordensstaat nach der Teilung von 1466, Bildnachweis: Von S. Bollmann - Dieter Zimmerling: Der Deutsche Ritterorden. 2. Auflage 1991. Econ Verlag, Düsseldorf, Wien, New York 1989, ISBN 3-430-19959-XHermann Kindler, Werner Hilgemann: dtv-Atlas zur Weltgeschichte. Lizenzausgabe für Bertelsmann Club HmbH und diverse Buchclubs. Deutscher Taschenbuch Verlag, München ohne Jahr. Band 1Geoffrey Barraclough [Hrsg.]: Atlas der Weltgeschichte. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-178-3Franklin H. Littell: Atlas zur Geschichte des Christentums. 2. Sonderauflage. Brockhaus Verlag 1989. ISBN 3-417-24606-7Gerhard Ziegler, Walter Heidenreuter: Karten für den Geschichtsunterricht. Volk und Wissen, Berlin 1954.F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas. Ausgabe 1923. www.maproom.orgErnst Bruckmüller, Peter Claus Hartmann: Putzger Historischer Weltatlas. 102. Auflage. Cornelsen 1992.Dr. Richard Andree: Droysens Allgemeiner Historischer Handatlas. www.maproom.orgKarl Spruner, Theodor Menke: Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und die neueren Zeit. 3. Auflage. Justus Perthes, Gotha 1880. www.maproom.orgOhne Autor: Abbildung und Beschreibung aller Ritterorden in Europa. Reprint der Originalausgabe von 1792. Reprint-Verlag Leipzig. ISBN 3-8262-1807-8, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0" target="_blank">CC BY-SA 3.0</a>, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5704083

Deutschordensstaat nach der Teilung von 1466

1510Albrecht von Brandenburg-Ansbach (Haus Hohenzollern) wird Hochmeister des Deutschen Ordens. Er wird 1525 den Rest des Ordensstaates in ein weltliches Herzogtum umwandeln.
1519Unter Albrecht von Ansbach beginnt der Ordensstaat die sogenannten Reiterkriege gegen das Königreich Polen. Es war der letzte Versuch, den Ordensstaat in Ostpreußen von der Vormundschaft Polens zu befreien.
1521Am 5. April 1521 wird ein Waffenstillstand zwischen Polen und dem Ordensstaat ausgehandelt, welcher die Reiterkriege einfrieren soll.
1525Der Vertrag von Krakau vom 8. April 1525 beendet die Reiterkriege und soll auch die jahrhundertelange Auseinandersetzung zwischen dem Ordensstaat und Polen beenden.

Herzogtum Preußens (1525-1618)

Datum
Ereignis
1525Hochmeister Albrecht von Ansbach führt den Rest des Ordensstaates in ein weltliches Herzogtum. Die Lehnshoheit besaß weiterhin Polen. Aber das Herzogtum konnte fortan vererbt werden. Nun war es dynastisch mit der Mark Brandenburg vereint. Beide Herrschaftsbereiche waren in der Hand der Hohenzollern.

Auf den Gedanken der Umstrukturierung kam Albrecht von Ansbach durch Martin Luther, welcher vorschlug, den geistlichen Staat aufzugeben und ein weltliches Herzogtum zu gründen. Dadurch konnte sich der Staat von der päpstlichen Autorität lösen und dynastische Rechte etablieren. So wurde Preußen zum ersten protestantischen Staatswesen in Europa.

Albrecht von Ansbach trat die Regierung als Albrecht von Preußen als erster Herzog in Preußen an. Im Heiligen Römischen Reich wurde er unter seinen Ordensbrüdern als Verräter bezeichnet.
Karte des Herzogtum Preußens, Bildnachweis: Von Grandiose - Eigenes Werk, basierend auf: (auf Litauisch) (2001) Lietuvos istorijos atlasas, Vilnius: Vaga, S. 16—17, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0" target="_blank">CC BY-SA 3.0</a>, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14960050, keine Änderungen vorgenommen

Karte des Herzogtum Preußens

1544Gründung der Albertus-Universität Königsberg durch Herzog Albrecht von Brandenburg-Ansbach
1568Albrecht Friedrich von Preußen, Sohn von Albrecht von Preußen, wird nach dem Tod des Vaters zum Herzog in Preußen.
1618Albrecht Friedrich von Preußen stirbt ohne männlichen Nachkommen. Das Herzogtum erbt sein Schwiegersohn Johann Sigismund von Brandenburg. Dadurch wurden das Herzogtum Preußen und die Mark Brandenburg fortan in Personalunion geführt. Die Bündelung der beiden Territorien ist die Geburtsstunde des Brandenburg-Preußens, welches für die nächsten 300 Jahre bestehen wird.
Karte Brandenburg-Preußens mit Teilen im Heiligen Römischen Reich (Brandenburg + Niederrhein-Gebiete) und Ostpreußens (Herzogtum) außerhalb des Reiches, Bildnachweis: Von Diese W3C-unbestimmte Vektorgrafik wurde mit Inkscape erstellt . - Main source:"Deutschland: 1618-1648", in: Josef Engel (ed.), Grosser Historischer Weltatlas, herausgegeben vom Bayerischen Schulbuch-Verlag: Dritter Teil, Neuzeit, Munich and Tübingen, 1967, p. 122.Other sources:"Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604-1638", in: Geschichtlicher Atlas von Hessen, url: http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ga/id/25"Hessen-Kassel in Nordwestdeutschland", in: Geschichtlicher Atlas von Hessen, url: http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ga/id/39"Braunsweich-Lüneburg im Jahre 1625", in: Gudrun Pischke (ed.), Geschichtlicher Handatlas von Niedersachsen, Neumünster, 1989, p. 35b.Carsten Porskorg Rasmussen (ed.), Die Fürsten des Landes: Herzöge und Grafen von Schleswig, Holstein und Lauenburg, Neumünster, 2008, p. 21., <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0" target="_blank">CC BY-SA 4.0</a>, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=37436820, keine Änderungen vorgenommen

Karte Brandenburg-Preußens mit Teilen im Heiligen Römischen Reich (Brandenburg + Niederrhein-Gebiete) und Ostpreußens (Herzogtum) außerhalb des Reiches

1626Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) wird Brandenburg verwüstet. Besonders betroffen ist Berlin.
1640Friedrich Wilhelm der Große wird Kurfürst von Brandenburg und Herzog in Preußen. Er zentralisiert die Staatsgewalt und Verwaltung, was deutlich zur Stabilisierung und zur späteren Vormachtstellung des preußischen Staates beitragen wird. Außerdem führt er ein stehendes Heer ein, welches aus Berufssoldaten besteht.
1640Beginn des preußischen Merkantilismus, einem Wirtschaftssystem - welches auf Exporte setzt und Importe minimiert. Gleichzeitig wurde Einwanderung gefördert, um Arbeitskräfte im Land zu halten und Auswanderung verboten.

Der preußische Merkantilismus setzte darauf, eine positive Handelsbilanz (mehr Exporte als Importe) zu schaffen, das Bevölkerungswachstum zu fördern und die Binnenwirtschaft zu stabilisieren.

Viele Betriebe wurden verstaatlicht, Monopole geschaffen und Subventionen verteilt. Der Merkantilismus in Preußen dauert bis zum Tod Friedrich des Großen (1786) an.
Reiterstandbild von Friedrich Wilhelm von Brandenburg (der Große) vor dem Schloss Charlottenburg, gefertigt von Andreas Schlüter zwischen 1696-1703, Bildnachweis: Mikhail Markovskiy / Shutterstock.com

Reiterstandbild von Friedrich Wilhelm von Brandenburg (der Große) vor dem Schloss Charlottenburg, gefertigt von Andreas Schlüter zwischen 1696-1703, Bildnachweis: Mikhail Markovskiy / Shutterstock.com

1648Im Westfälischen Frieden, welcher den Dreißigjährigen Krieg beendet, wird Hinterpommern den Brandenburgern zugesprochen. Außerdem soll der Erzstift Magdeburg an Brandenburg fallen (Umsetzung 1688).
1657Im Vertrag von Wehlau (19. September 1657) handeln Friedrich Wilhelm der Große von Brandenburg und König Johann II. Kasimir von Polen einen Separatfrieden aus. Dieser Vertrag führte zur Souveränität des preußischen Herzogtums, welche 1660 bestätigt wird.
1660Der schwedisch-polnische Krieg (Zweiter Nordischer Krieg) beendet den polnisch-schwedischen Thronstreit. Am Krieg nahm auch Brandenburg-Preußen auf Seiten der Polen teil. Daraufhin verzichtet Polen auf seine Lehnshoheit über das Herzogtum Preußen. Das Gebiet des königlichen Preußen (Polnisch-Preußen) fiel weiter unter die polnische Lehnshoheit.
Karte von Polnisch Preußen (1453 - 1772), welches bis zur Teilung Polens bestand, Bildnachweis: <a href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/" target="_blank">CC BY-SA 3.0,</a> https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=604603

Karte von Polnisch-Preußen (1453 - 1772) und dem Herzogtum Preußen (ab 1618), auf welchen die Lehnshoheit ab 1660 entfiel

1671Gründung der ersten jüdischen Gemeinde in Berlin
1674/75Durch den Schwedeneinfall von 1674/75 wird die Mark-Brandenburg besetzt. Dies führt zum Schwedisch-Brandenburgischer Krieg (1675 - 1679).
1675Bei der Schlacht von Fehrbellin am 28. Juni 1675 gelingt es den preußischen Brandenburgern, ein Heer der Schweden zu schlagen. Die Schweden galten zu dieser Zeit als unbezwingbar. Zwar war dieser Erfolg militärisch kaum beachtenswert, aber ein erheblicher Prestige-Erfolg der preußisch-brandenburgischen Armee.
1679Der Frieden von Saint-Germain beendet den brandenburgisch-schwedischen Krieg. Die Brandenburger wurden aufgefordert sämtliche schwedischen Gebiete wieder zurückzugeben. Im Gegenzug verzichteten die Schweden auf Seezölle und Frankreich zahlte 300.000 Reichstaler an Brandenburg.

Friedrich Wilhelm der Große von Brandenburg warf dem habsburgischen Kaiser Leopold I. vor, dass er ihn im Stich gelassen habe. Und dass obwohl der Kaiser im vorherigen Reichskrieg gegen Frankreich die Vasallentreue der Brandenburger in Anspruch nahm.

In der Folge veränderte sich die Bündnistreue Brandenburg-Preußens gegenüber dem römisch-deutschen Kaiser. Man ging weg von den Habsburgern und hin zu den Franzosen.
1681Defensivbündnis zwischen Franzosen und Brandenburg-Preußen
1685Durch das Edikt von Potsdam, welches Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg erlässt, können asylsuchende Hugenotten aus Frankreich in die Mark kommen. Mehr als 20.000 Religionsflüchtige kommen nach Brandenburg. Viele lassen sich in Berlin-Cölln nieder. Da es sich um Gebildete und Handwerker handelt, tragen diese deutlich zum wirtschaftlichen Aufschwung in Preußen bei.
1688Friedrich Wilhelm der Große stirbt. Seine Nachfolge tritt sein Sohn Friedrich III. an, welcher das Herzogtum Preußen in ein Königreich wandeln wird (siehe 1701).
Brandenburg-Preußen um 1688, Bildlizenz: Von F. W. Putzgers (geb. 10. Januar 1849 in Siebenlehn – gest. 3. August 1913 in Plauen) - Quelle, Tafel 31, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11489143, keine Änderungen

Brandenburg-Preußen um 1688

1691Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg gründet die Hallenser Ritterakademie. In der Folge wurde daraus die Universität Halle (1694) und die Stadt in Sachsen-Anhalt zum geistigen Zentrum der Aufklärung. Mit 1500 Studenten wurde Halle zur größten deutschen Universitätsstadt des 17. Jahrhunderts.
1698In Glaucha bei Halle gründet August Hermann Francke eine neue Denkschule, welche als Hallescher Pietismus bekannt wurde. Die neue Denkschule formulierte Bibeltreue, Gehorsam und andere Tugenden. Aus dieser Denkrichtung gingen die preußischen Tugenden hervor, für welche die preußische Gesellschaft berühmt werden sollte.
1699Erweiterung des Berliner Stadtschlosses durch den Architekten Andreas Schlüter
1700Auf Initiative des Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibnitz gründet Friedrich III. von Brandenburg die Preußische Akademie der Wissenschaften in Berlin. Ihr erster Präsident wird Leibnitz.
Die Staatsbibliothek Unter den Linden in Berlin war bis 1945 das Haus der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Bildnachweis: Mo Photography Berlin / Shutterstock.com

Die Staatsbibliothek Unter den Linden in Berlin war bis 1945 das Haus der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Bildnachweis: Mo Photography Berlin / Shutterstock.com

1700Am 16. November 1700 stimmt Kaiser Leopold I. dem Kontraktat zu, wonach sich Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg zukünftig als König in Preußen bezeichnen darf. Als Gegenleistung sichern die Hohenzollern den Habsburgern ihre militärische Mithilfe zu.
1701Am 18. Januar 1701 krönt sich Friedrich III. von Brandenburg in Königsberg zum König in Preußen. Neuer Amtstitel ist König Friedrich I. in Preußen. Als König von Preußen dürfen sich die Monarchen erst nach 1772 nennen, da das Heilige Römische Reich kein zweites Königreich zuließ.

Der Königstitel galt im Gebiet des ehemaligen Herzogtum Preußen und nicht in der Mark-Brandenburg. Dennoch setzt sich immer mehr die Bezeichnung Preußen für Brandenburg und die Bezeichnung Ostpreußen für das Königsberger Gebiet durch.