Louis XIII. (Frankreich)
Ludwig XIII. bzw. Louis XIII. (1601 – 1643) war zwischen 1610 und 1643 der König von Frankreich und der westlichen Pyrenäen (Königreich Navarra). Nach Ludwig XIII. ist der Louis XIII Cognac von Remy Martin benannt. Er trug den Beinamen Ludwig der Gerechte (französisch: Louis le Juste) und diente als Vorlage in Alexandre Dumas Roman „Die drei Musketiere“.
Louis XIII. war Sohn von Heinrich IV. von Frankreich und Maria de Medici. Als Ludwig neun Jahre alt war, wurde sein Vater ermordet und er bestieg den Thron. Da er minderjährig war, führte zunächst seine Mutter die Regentschaft.
Im Alter von 16 Jahren beseitigte er Concino Concini, den Berater seiner Mutter. Fortan war sein wichtigster Berater der katholische Kirchfürst Ludwig Richelieu. Ludwigs Mutter kämpfte gegen den Einfluss dieses Günstlings an und musste schließlich 1430 in die Spanische Niederlanden fliehen.
Inhalt
Steckbrief
Ludwig XIII., Louis XIII., Ludwig der Gerechte (Louis le Juste) | |
Geboren: | 27. September 1601 in Fontainebleau |
Gestorben: | 14. Mai 1643 in Saint-Germain-en-Laye |
Alter: | 41 Jahre |
Begräbnis: | 19. Mai 1643 Basilika St. Denis (Frankreich) |
Beruf, Titel: | König von Frankreich, König von Navarra (als Ludwig II.) |
Dynastie: | Haus Bourbon |
Religion: | Katholizismus |
Eltern: | Vater: Heinrich IV. von Frankreich Mutter: Marie de' Medici |
Geschwister: | Elisabeth von Frankreich (spätere König von Portugal und Spanien), Christine von Frankreich (spätere Herzogin von Savoyen), Gaston von Frankreich (Herzog von Orleans), Henriette-Marie von Frankreich (spätere Königin von England) |
Ehe: | Anna von Österreich (ab 1615) |
Kinder: | Ludwig XIV. (1638–1715) wurde König von Frankreich, Philipp von Frankreich war Herzog von Orléans (1640–1701) |
König von Frankreich | |
Herrschaft: | 14. Mai 1610 – 14. Mai 1643 |
Krönung: | 17. Oktober 1610 in der Kathedrale von Reims |
Vorgänger: | König Heinrich IV. von Frankreich (sein Vater) |
Nachfolger: | König Ludwig XIV. von Frankreich (sein Sohn) |
König von Navarra | |
Herrschaft: | 14. Mai 1610 – 20. Oktober 1620 |
Vorgänger: | sein Vater als Heinrich III. von Navarra |
Nachfolger: | 1620: Zusammenlegung des Königreichs Navarra mit Frankreich, Louis XIII. blieb bis 1643 Titularherrscher von Navarra. Danach wurde Ludwig XIV. Titularherrscher von Navarra. |
Wer war Ludwig XIII.
Ludwig XIII. wurde am 27. September 1601 im Palast von Fontainebleau, etwa 50 km südlich von Paris geboren. Am 14. Mai 1610 wurde er zum König von Frankreich und zum König von Navarra gekrönt. Zu diesem Zeitpunkt war er 9 Jahre alt.
Sein Vater (Heinrich IV. von Frankreich) war erster französischer König aus dem Haus der Bourbonen. Laut Zeitzeugen soll Ludwig als Kind gestottert haben und zu viele Zähne besessen haben, so dass sich doppelte Zahnreihen ergaben (Hyperdontie).
Wer waren die Eltern von Louis XIII.
Die Eltern von Ludwig XIII. waren König Heinrich IV. von Frankreich und Maria de‘ Medici. Ludwig Mutter war bereits die zweite Ehefrau von Heinrich IV., jedoch blieb die erste Ehe mit Margarete von Valois kinderlos.
Die Verlobung der Beiden geschah 1599 und im Oktober 1600 wurde geheiratet. Maria stammt aus dem Haus Medici aus Florenz und galt zur damaligen Zeit als reichste Erbin Europas. Zusammen hatten die Beiden sechs Kinder, wobei Louis das älteste war:
- Louis XIII. (1601 – 1643)
- Elisabeth von Frankreich (1602 – 1644) heiratete Felipe IV. von Spanien und wurde als Elisabeth de Bourbon zur spanischen Königin.
- Maria Christina von Frankreich (1606 – 1663) heiratete den Herzog von Savoyen (Viktor Amadeus I.)
- Nicolas Henri (1607 – 1611) starb bereits als Kind (Todesursache: Epilepsie).
- Gaston von Frankreich (1608 – 1660) war Inhaber verschiedene Herrschertitel (Herzog, Graf, Baron) über unterschiedliche Territorien in Frankreich.
- Henrietta Maria von Frankreich (1609 – 1669) heiratete den englischen König Karl I. aus dem Hause Stuart und wurde zur englischen Königin.
Am 14. Mai 1610 wurde Heinrich IV. von François Ravaillac ermordet. Das Attentat fand in der Rue de la Ferronnerie in Paris statt. Der Königsmörder lief auf die Kutsche des Königs zu, nachdem diese – aufgrund eines Hindernisses – anhalten musste. Dann sprang er auf die königliche Kutsche und stach Heinrich IV. dreimal in die Brust.
Der zweite Stich durchtrennte die Hauptschlagader kurz über dem Herzen und durchstach den linken Lungenflügel. Auf dem Weg zum Louvre starb Heinrich in seiner Kutsche.
Der Königsmörder François Ravaillac wurde am 27. Mai 1610 öffentlich hingerichtet. Zuvor gab es bereits 17 missglückte Attentate auf den König. Zum Zeitpunkt der Ermordung Heinrichs war Louis erst 9 Jahre alt. Die Regierungsgeschäfte übernahm Maria für ihren unmündigen Sohn.
Warum wird Louis XIII. auch als Ludwig der Gerechte bezeichnet
Ludwig hatte immer den Anspruch, Recht und Ordnung in Frankreich herzustellen. Was wir heute als Gerechtigkeit verstehen, weicht aber deutlich von Ludwigs Wunsch nach Recht und Ordnung ab. So versuchte er zeitlebens die absolute Monarchie zu bewahren und leistete so die Vorarbeit für den Absolutismus des 16. und 17. Jahrhunderts.
In Ludwigs Regierungszeit fallen diverse Bürgerkriege und Konflikte mit den Hugenotten. Vor seiner Zeit wurde die Höhe der Steuern durch Generalstände (États généraux) festgelegt. Jene Generalstände setzten sich aus Vertretern aller drei sozialen Klassen zusammen, wodurch eine gerechte Steuerpolitik erfolgen sollte. Ludwig löste dieses Verfahren auf und ging zu einer Steuerpolitik über, wonach der König die erhobenen Steuerlast selbst festlegen durfte.
Angetrieben wurde Ludwigs Regierungskurs durch seinen Berater Kardinal Richelieu. Dieser drängte den Adel konsequent aus sämtlichen Ämtern, Gremien und Räten – wodurch die Staatspolitik von den Interessen des Adels gelöst werden sollte.
Wofür ist Louis der XIII. bekannt
Ludwig XIII. erhielt überdurchschnittliche Bekanntheit durch das Buch „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas. Da das Buch auch mehrfach verfilmt wurde, hat sich die Wirkung und Außenwahrnehmung von Ludwig XIII. medial verfestigt.
Im Buch wird er als trotteliger und einfältiger König beschrieben, welcher von seinen genialen und intriganten Minister Richelieu beeinflusst wird. Tatsächlich zeigen historische Quellen ein anderes Bild von Ludwig XIII..
So soll Ludwig XIII. tatsächlich wortkarg gewesen sein, ein Umstand – welcher wohlmöglich mit dem Stottern als Kind zu tun hat. Dennoch besaß er einen starken Willen und traf Entscheidungen, ohne Rücksicht auf Andere zu nehmen. Sein Minister agierte im Bewusstsein, dass er seine Position nur dem König zu verdanken habe.
Sämtliche Entscheidungen mit großer Tragweite soll Louis XIII. allein getroffen haben. Demnach ist das Bild, welches Alexandre Dumas von Ludwig XIII. entstehen ließ, eine Fiktion gewesen.
Was hat Louis XIII. gemacht
Die höchste Ausprägungsform des höfischen Absolutismus wurde unter Ludwig XIV. (1643 – 1715) in Versailles erreicht. Denn dieser richtete prunkvolle Feste aus, welche er zwar bezahlte – aber den Adel mit Krediten an sich band. Dadurch wurde der Adel zunehmend abhängig vom König, weshalb die Zentralgewalt für das Königsamt zunahm.
Ludwig XIV. wurde als der Sonnenkönig bekannt und war der bedeutendste Herrscher des klassischen Barocks und des Gottesgnadentums. Und jener Ludwig war Sohn von Louis XIII., welcher den Absolutismus – für den sein Sohn so bekannt wurde – stilvoll vorbereitete.
Regierung unter Aufsicht der herrschsüchtigen Mutter
Louis XIII. wuchs fern vom königlichen Hof unter der Obhut von Madame de Mouglat und des Leibarztes Jean Héroard auf. Er genoss eine strenge Erziehung.
Als sein Vater 1610 ermordet wurde, war der neunjährige Thronfolger noch nicht volljährig. Erst als Louis 1614 dreizehn Jahre alt war, galt er als volljährig. Dennoch behielt Maria – auch nach der Volljährigkeit – sämtliche Regierungsämter unter ihrer Kontrolle und blieb die defacto-Herrscherin in Frankreich.
In der Zeit von Marias Regentschaft kam es zu einer Annäherung mit den Habsburgern in Österreich. Dies sollte durch Hochzeiten und andere Allianzen geschehen. Und deshalb kam es 1615 zur Doppelhochzeit zwischen Louis und Anna von Österreich, sowie zwischen Elisabeth und dem Prinzen von Spanien (spanisches Habsburg, Casa de Austria).
Für die Franzosen waren die Habsburger immer Feinde gewesen, weshalb Marias Politik auf heftige Gegenwehr stieß.
Rebellion des Adels
Einer der Oppositionellen gegen Maria war Henri II. de Bourbon, welcher vor Louis Geburt der rechtmäßige Erbe des französischen Throns gewesen wäre. Denn er stammte aus dem Haus Bourbon-Condé, einem Kadettenzweig der Bourbons – welcher nach salischen Recht an der Thronfolge beteiligt gewesen wäre, falls dem Stammhaus Bourbon ein Sohn als Nachfolger gefehlt hätte.
Und Henri II. de Bourbon war mit der Politik der Regentin so unzufrieden, dass er 1614 eine Rebellion gegen den Thron anzettelte. Dazu stellte er selbst eine Armee auf. Weitere Unterstützung fand Henri II. bei den Hugenotten, weshalb die Rebellion religiöse Untertöne erhielt.
Beraten wurde Maria durch den Italiener Concino Concini. Dadurch geriet Maria weiter in die Kritik, da Concini ein Ausländer war. Dennoch befehligte Concini die Armee, welche die Rebellion um Henri II. zerschlug.
Im Vertrag von Loudun (3. Mai 1616) einigten sich Maria und Henri II. auf königliche Zugeständnisse gegenüber dem rebellierenden Adel. Weiterhin wurde Henri als Vorsitzender des Staatrates bestimmt, während Concini einige politische Ämter verlor.
Rebellion gegen die Mutter
Während Maria den Italiener als Günstling behielt, wurde Louis zunehmend von Charles d’Albert beraten. Dieser war bereits ab 1611 der Falkner des jungen Königs gewesen und beriet ihn ab 1614 in sämtlichen Angelegenheiten.
Um sich von seiner Mutter lösen zu können, sollte Concino Concini verhaftet werden. Die Verhaftung des Italieners fand am 24. April 1617 vor den Toren des Louvre statt. Bei der Verhaftung wurde Concini getötet. Seine Ehefrau wurde danach als Hexe angeklagt und hingerichtet. Louis Mutter (Maria de Medici) wurde ins Exil nach Blois geschickt.
Reformen
Charles d’Albert wurde danach zum wichtigsten Berater von Louis XIII. und schnell so unbeliebt wie einst Concino Concini. Denn der Adel war darüber verärgert, dass die Ratschläge des Großfalkners beim König eine Monopolstellung innehatten. Außerdem wurde dem Falkner auch Inkompetenz und Entscheidungsträgheit nachgesagt.
Unter Heinrich IV. wurde die Paulette-Steuer eingeführt. Dies ermöglichte einem Regierungsbeamten, unter Bezahlung einer Steuer, sein Regierungsamt an seinen Nachfolger (Erben) zu übertragen. Dadurch wurden die erblichen Regierungsämter gefestigt, während die Krone einmalige Steuereinnahmen kassierte.
Doch im Jahr 1618 schaffte Charles d’Albert diese Steuer ab und erließ 1620 ein Gesetz, wonach die Regierungsposten verkauft werden können. Dadurch wurde der Adel derart geschwächt, dass 1620 ein erneuter Aufstand ausbrach.
Erster Hugenottenaufstand
Als 1618 der Dreißigjährige Krieg ausbrach, stellte sich Frankreich zunächst auf keine Seite. Louis Vater war einst Hugenottenführer gewesen, was eine Positionierung auf der Seite der Protestanten mitgebracht hätte. Auch der französisch-habsburgische Gegensatz hätte diese Rolle im Krieg erlaubt.
Dennoch war Louis XIII. streng katholisch erzogen worden und seine Ehe mit der Österreicherin Anna hätte die Gegenseite (Kaiser Ferdinand II.) befürwortet. Aus diesem inneren Konflikt heraus, kam es zu keinem klaren Fürsprechen – was den innerpolitischen Konflikt verschärfte.
Angeführt wurden die Aufständischen von Henri II. de Rohan, einem Hugenottenführer – der kurzzeitig ebenfalls in der Erblinie des französischen Throns stand. In der Schlacht von Ponts-de-Cé (7. August 1620) unterlagen die Rebellen der königlichen Armee.
1621 wurde die Hugenottenhochburg Montauban für drei Monate belagert. Unter der königlichen Armee breitete sich das Lagerfieber (Typhus) aus, an welchem auch Charles d’Albert erkrankte und starb (15. Dezember 1621).
Unter diesen Umständen versöhnte sich Louis XIII. mit seiner Mutter und diese kehrte 1521 an den königlichen Hof zurück. Mit Hilfe von Marias Sachverstand wurde 1522 das Edikt von Nantes (aufgesetzt 1598) erneut bestätigt, wonach Protestanten (Hugenotten) die gleichen Bürgerrechte genossen – wie Katholiken.
Im Vertrag von Montpellier (18. Oktober 1622) wurde nicht nur das Edikt von Nantes bestätigt, sondern es wurde auch Rohan begnadigt. Im Gegenzug mussten die Hugenotten ihre Befestigungsanlagen abbauen.
früher Absolutismus
Ab 1624 spielte Kardinal Richelieu eine bedeutende Rolle als Chefberater des Königs. Zuvor wurden mehrere Berater ausprobiert und wieder entlassen.
Zentrale Machtfigur dieser Zeit war Armand Jean du Plessis, der Herzog von Richelieu war. Aufgrund seines katholischen Amtes wurde er auch als Kardinal Richelieu und aufgrund seines Einflusses auch als Rote Eminenz bezeichnet. Er verfolgte zwei Ziele: die Zentralisierung der Macht (Innenpolitik) und die Schwächung der Habsburger-Monarchie (Außenpolitik).
Im Jahr 1626 schaffte Richelieu das Amt des Constable von Frankreich (Oberbefehlshabers) ab. Weiterhin befahl er, sämtliche Burgen und Befestigungsanlagen abzureißen. Dadurch war es den Fürsten und Adligen kaum mehr möglich, einen Aufstand gegen den König zu proben – da ihre Verteidigungsanlagen wegfielen.
Für innen – und außenpolitische Sicherheit sorgte Richelieu, indem er ein Netzwerk von Spionen aufbaute – welche innerhalb und außerhalb Frankreichs agierten.
Weitere Hugenottenaufstände
Der Frieden von Montpellier hielt zwei Jahre, bevor Rohans Bruder (Benjamin de Rohan) im Hafen von Blavet eine königliche Flotte angriff. Die Schlacht von Blavet (Januar 1625) gilt als Auslöser des zweiten Hugenottenaufstandes. Im Vertrag von Paris wurde ein Jahr später der zweite Hugenottenaufstand beigelegt, bevor sich die protestantischen Engländer aktiv in die Aufstände einmischten.
Bei der Belagerung von La Rochelle (September 1627 – Oktober 1628) kämpften die Spanier an der Seite der Franzosen gegen die Allianz von Hugenotten und Engländern bis der Friede von Alais (28. Juni 1629) auch den dritten Aufstand beendete. In diesem letzten Friedensschluss wurde das Edikt von Nantes noch einmal bestätigt. Gleichzeitig wurden den Hugenotten aber sämtliche politische Rechte genommen. Außerdem wurden sie aufgefordert, sämtliche Festungen und Städte aufzugeben.
Trotz der Entbehrungen wurden den Hugenotten eine gewisse Toleranz gewährt und Amnestie garantiert. Somit ruhten die Hugenottenaufstände bis zur Regierungszeit von Ludwig XIV., welcher den Katholizismus wieder in den Mittelpunkt rückte und die religiösen und bürgerlichen Rechte der Hugenotten stark einschränkte.
Tag der Geprellten
Während der Hugenottenaufstände drängte Maria immer wieder auf eine Versöhnung mit den Protestanten. Kardinal Richelieu blieb allerdings in der Hugenottenfrage hart. Und nachdem die Hugenottenaufstände niedergeschlagen waren, versuchte Richelieu eine Annäherung mit den deutschen Katholiken zu erreichen. Ziel war ein Bündnis gegen die Habsburger im Heiligen Römischen Reich zu erreichen.
Louis Mutter (Maria) und Bruder (Gaston) lehnten solche Allianzen ab. Stattdessen konnten sie den König am 11. November 1630 vom Gegenteil überzeugen, so dass dieser durchaus bereit war – sich mit den Habsburger auszusöhnen.
Da sie um den Einfluss des Kardinals wussten, schirmte die Königsfamilie den König vor Richelieu ab. Doch dieser gelangte schließlich doch zum König, konnte diesen umstimmen, worauf Louis XIII. mit seiner Mutter und seinem Bruder brach.
In der Folge verfolgte Richelieu einen harten Kurs gegen die Opposition. Louis Mutter wurde danach unter Hausarrest gestellt. Da sie weiterhin gegen den Kardinal kämpfte, musste sie 1631 ins Exil nach Brüssel (Spanische Niederlande) gehen.
Der Kardinal entmachtete in der Folge sämtliche Regierungsbeamte, den Adel und den Klerus. Alle, welche nicht königstreu waren, wurden entweder entmachtet, verurteilt oder auf Kurs gebracht.
Einstieg in den Dreißigjährigen Krieg
Ab 1624 wurde das Veltlin für Frankreich als strategisches Gebiet immer mehr von Bedeutung. Denn das Tal-Gebiet verbindet Tirol mit Oberösterreich, wodurch der Zugang nach Italien für Frankreich möglich wäre. Aber das Veltin war Teil der Spanischen Straße, welche das Herzogtum Mailand, die Freie Grafschaft Burgund und die Spanischen Niederlanden verband. Damit lag es im Machtbereich der Spanischen Habsburger.
Dieses Tal-Gebiet war ein Grund, warum Frankreich ab 1635 in den Dreißigjährigen Krieg einstieg. Ein zweiter Grund war, die Dominanz der Spanischen als auch der Österreichischen Habsburger (Heilige Römische Reich) in Europa zu schwächen.
Die Habsburger kontrollierten strategisch wichtige Territorien, die Frankreich von allen Seiten umgaben, was als Bedrohung empfunden wurde. Bis 1635 hatte Frankreich die oppositionellen Kräfte der Habsburger (Niederlande, Schweden) nur unterstützt. Ab 1635 trat Frankreich direkt in den Krieg ein.
War Ludwig XIII. homosexuell
Die Ehe zwischen Anna von Österreich und Louis XIII. wurde 1615 geschlossen. Ihr erster Sohn (Ludwig XIV.) wurde 1638 geboren. Zwischen Eheschließung und Nachkommen liegen immerhin mehr als 20 Jahre. Dass Louis XIII. diverse Mätressen hatte, wird ausgeschlossen. Schon zu Lebzeiten wurde er auch als Louis der Keusche bezeichnet.
Mehrere Berichte deuten darauf hin, dass Ludwig XIII. wohlmöglich schwul gewesen sein könnte oder bisexuell war. Doch ob Louis tatsächlich homosexuell war, kann nur vermutet werden. Eine Beziehung zwischen ihm und dem Falkner Charles d’Albert, wird von einigen Historikern vermutet. Die Grundlage für solche Spekulationen lieferte Louis selbst, da die Ratschläge des Großfalkners ein besonderes Gewicht bei seinen Entscheidungen hatten.
Auch ein Verhältnis zum Stallmeister François de Baradas soll Ludwig XIII. geführt haben, was ebenfalls reine Spekulation ist. Ein weiterer Günstling des Königs war Henri Coiffier de Ruzé. Dieser wurde von Kardinal Richelieu der Verschwörung überführt und hingerichtet.
Wie starb Louis XIII.
Ludwig XIII. erkrankte im Winter 1642/43. Historiker vermuten heute, dass es sich um eine bakterielle Erkrankung gehandelt habe, da sich das Krankheitsbild in Erbrechen und Bauchschmerzen äußerte. Sein Chefarzt teilte ihm am 13. April mit, dass die Krankheit einen tödlichen Verlauf nehmen würde. Er starb am 14. Mai 1643, am exakt 33. Todestag seines Vaters.
Wo ist Ludwig XIII. begraben
Ludwigs Leichnam wurde in die Basilika Saint-Denis in Paris geschafft. Dort wurde er beigesetzt. Im Zuge der Französischen Revolution (1789) wurde sein Grab von Revolutionären am 15. Oktober 1793 geöffnet und geplündert. Seine Überreste wurden daraufhin in einem Massengrab außerhalb von Saint-Denis verscharrt.