Gutenberg-Bibel
Die Gutenberg-Bibel war das erste Buch der westlichen Welt, welches durch ein Druckverfahren mit beweglichen Lettern gedruckt wurde. Ihr Schöpfer war Johannes Gutenberg, welcher in Mainz eine neuartige Druckerpresse erfunden hatte. Die Bibel bestand aus zwei Bänden mit insgesamt 1.282 Seiten. Erstmalig konnten ganze Auflagen gedruckt werden. Und so wurden etwa 180 Exemplare gedruckt.
Inhalt
- 1 Steckbrief
- 2 Was ist die Gutenberg-Bibel
- 3 Was steht in der Gutenberg-Bibel
- 4 Wie viele Gutenberg-Bibeln gibt es noch
- 5 Wie viele Seiten hat die Gutenberg-Bibel
- 6 Wo ist die erste Gutenberg-Bibel ausgestellt
- 7 Was kostet eine Gutenberg-Bibel
- 8 Warum ist die Gutenberg-Bibel so wertvoll
- 9 Warum wird die Gutenberg-Bibel auch B42-Bibel genannt
- 10 Warum hat Gutenberg die Bibel gedruckt
- 11 Wie lange brauchte Gutenberg, um die Bibel zu drucken
- 12 Wie viele Gutenberg-Bibeln wurden anfangs verkauft
Steckbrief
weitere Namen: | 42-zeilige Bibel, Mazarin-Bibel oder B42 |
Bedeutung: | Erstes Buch der westlichen Welt, welches durch den Buchdruck mit beweglichen Lettern angefertigt wurde |
Hersteller: | Johannes Gutenberg, Peter Schöffer (Mitarbeiter), Johannes Fust (Teilhaber) |
Veröffentlichung: | 1454 |
Auflage: | 180 Stück |
Verkaufspreis: | etwa 30 Gulden damals, heute mehrere Millionen |
Aufbau: | zwei Bände mit Alten und Neuen Testament |
Seitenzahl: | 1.282 Seiten |
Sprache: | Latein |
Was ist die Gutenberg-Bibel
Die Gutenberg-Bibel ist das früheste Buch, welches in der westlichen Welt mit beweglichen Lettern gedruckt wurde. Jenes neue Druckverfahren erlaubte, dass Bücher schneller produziert werden konnten als im Mittelalter. Denn im Frühmittelalter begann man damit, Bibeln abzuschreiben und diese so zu vervielfältigen. Und im Spätmittelalter tat man es meist noch auf die gleiche Weise.
Das Gutenberg-Buchdruck-Verfahren machte den Buchdruck schneller, einfacher und damit kostengünstiger. Dadurch konnten Bücher in ganz Europa vertrieben werden.
Jenes neue Buchdruckverfahren löste eine Medienrevolution aus, sorgte dafür dass Schulbücher gedruckt werden konnten und letztlich auch die Bildung der einfachen Bevölkerungsschichten zunahm.
Da die Gutenberg-Bibel das erste Buch war, welches nach diesem Standardverfahren gedruckt wurde, ist deren Bedeutung heute noch immens.
Was steht in der Gutenberg-Bibel
Die Gutenberg-Bibel entspricht der Vulgata, also der lateinischen Bibel – welche von der katholischen Kirche im Mittelalter und auch heute noch verwendet wird.
Die Vulgata besteht aus dem Alten Testament und dem Neuen Testament. In vielen Gutenberg-Bibeln sind beide Bücher noch erhalten. Doch einige Exemplare bestehen nur noch aus einem Band. So etwa die Gutenberg-Bibel der Stadtbibliothek Trier. Dennoch stehen das Trierer Exemplar und weitere Exponate der Stadtbibliothek auf der UNESCO-Liste des Weltdokumentenerbes.
Jede Seite in der Bibel ist in zwei Spalten aufgeteilt. Der Inhalt ist in gotischer Schrift gedruckt. Einige Exemplare der Gutenberg-Bibel sind mit handgemalten Initialen und Randillustrationen verziert, was sie zu wahren Kunstwerken macht.
Wie viele Gutenberg-Bibeln gibt es noch
Heute gibt es noch 49 Gutenberg-Bibeln weltweit. Die meisten Exemplare, nämlich 13 Stück, befinden sich in Besitz von deutschen Museen.
In verschiedenen Museen der USA befinden sich 11 Gutenberg-Bibel, wodurch die Vereinigten Staaten die zweithäufigste Menge besitzen. Dann folgt Großbritannien mit 8 Exemplaren und Frankreich mit 4 Ausgaben. Russland und Spanien besitzen jeweils 2 Ausgaben. Auch in Vatikanstadt existieren noch 2 Exemplare.
In übrigen Ländern (Dänemark, Belgien, Schweiz, Österreich, Polen, Portugal, Japan) existiert noch 1 Exemplar.
Wie viele Seiten hat die Gutenberg-Bibel
Die Gutenberg-Bibel besteht aus insgesamt 1.280 Seiten, aufgeteilt in zwei Bänden. Der erste Band umfasst 648 und der zweite Band 634 Seiten.
Im ersten Band entspricht dem Großteil des Alten Testaments. Und im zweiten Band sind die Prophetenbücher des Alten Testaments, sowie das komplette Neue Testament enthalten.
Wo ist die erste Gutenberg-Bibel ausgestellt
Die Gutenberg-Bibel ist mit einer Erstauflage von 180 Exemplaren gedruckt wurden. Die oben erwähnten 49 Exemplare sind allesamt Teil dieser Erstausgabe.
Was kostet eine Gutenberg-Bibel
Die Gutenberg-Bibel war das erste Buch in der Geschichte, welches für mehr als 1 Million US-Dollar verkauft wurde. Ihr Käufer war das Harry Ransom Center, welches zur University of Texas gehört. Das Center kaufte 1978 ein Exemplar für 2,4 Mio. Dollar – wodurch die 1 Mio. Dollar-Marke für den Buchverkauf erstmalig überschritten wurde.
Seitdem wurde die Preismarke mehrfach überschritten. Noch im selben Jahr kaufte Bernard Hartmut Breslauer eine Gutenberg-Bibel für 2,2 Mio. US-Dollar. Den Buchkauf vollzog er für die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart. Auch das Gutenberg-Museum in Mainz kaufte im selben Jahr (1978) ein Exemplar für 1,8 Mio. Dollar.
1987 wurde eine Gutenberg-Bibel von einem japanischen Buchhandelsunternehmen (Maruzen Co. Ltd. , in Tokio) ersteigert. Diese bezahlten 4,9 Millionen US-Dollar für das Exemplar. Zum Vergleich: Das teuerste Buch der Welt ist der Codex Leicester, also die Skizzenzeichnungen von Leonardo da Vinci. Diese Sammlung wurde 1994 für 30,8 Mio. von Bill Gates ersteigert.
Normalerweise kann man eine Gutenberg-Bibel nicht kaufen, da die Museen – welche diese besitzen – das Buch als unverkäuflich ausstellen.
Warum ist die Gutenberg-Bibel so wertvoll
Die Gutenberg-Bibel ist das Symbol für die Medienrevolution, welche nach 1450 in Europa einsetzte. Aufgrund dieser historischen Bedeutung ist das Buch das wichtigste und wertvollste Objekt der Druckgeschichte.
Ein weitere Aspekt für den Wert einer Gutenberg-Bibel ist, dass jedes Exemplar ein Unikat ist. Zwar wurde der Text standardisiert gedruckt, aber die Bilder an den Seitenrändern wurden von Illustratoren per Hand gefertigt. In mühevoller Kleinarbeit malten die Illustratoren dann Blumen- und Blätteranken, wodurch jede Gutenberg-Bibel auch ein Kunstwerk ist.
Warum wird die Gutenberg-Bibel auch B42-Bibel genannt
Auf den meisten Seiten der Gutenberg-Bibel wurden 42 Zeilen verwendet bzw. gedruckt. Dieses Verfahren wendete Gutenberg standardisiert an, weshalb der Blocksatz auch als B42 bezeichnet wird.
Lediglich die Seiten 1 bis 9 und 257 bis 263 bestehen nicht aus 42, sondern nur aus 40 Zeilen. Und auf Seite 10 wurden nur 41 Zeilen gedruckt.
Der Grund für die geringe Zeilenanzahl war Papiereinsparung aus Kostengründen. Um dies zu erreichen, wurde der Zeilenabstand verkleinert. Auf den anderen Seiten ging dies aus inhaltlichen Gründen nicht.
Warum hat Gutenberg die Bibel gedruckt
Durch die Gutenberg-Bibel refinanzierte Johannes Gutenberg den Bau seiner Druckerpresse. Denn der Bibelverkauf sollte dabei helfen, Geld einzunehmen. Schließlich hatte Gutenberg zwei Kredite beim Patrizier Johann Fust über circa 1.600 Gulden aufgenommen, um seine Druckerpresse und das Druckverfahren entwickeln zu können.
Da die Bibel das meistgelesene Buch der Welt war bzw. ist, erhoffte er sich, die komplette Auflage verkaufen zu können. Gleichzeitig bewies der Bibeldruck, dass man Bücher in hochwertiger Qualität und geringerem Aufwand reproduzieren konnte.
Wie lange brauchte Gutenberg, um die Bibel zu drucken
Der Beginn der Gutenberg-Produktion lag im Jahr 1452. Veröffentlicht wurde die Gutenberg-Bibel erst 1454. Demnach brauchte Gutenberg etwa 2 Jahre, um diese Auflage herzustellen.
Seine Druckwerkstatt übernahm allerdings nur den Druck. Danach musste die Bibel noch eingebunden werden. Die Illustratoren malten ihre Kunstwerke in die Bibel, wodurch diese zu Meisterwerken wurden. Für alle diese Tätigkeiten wurden externe Handwerker beschäftigt.
Das frühere Abschreiben einer Bibel dauerte ebenfalls circa 2 Jahre. So etwas fand im Skriptorium (Schreibschule) eines Klosters statt. Doch in diesen zwei Jahren, welche man für die Herstellung nur einer Bibel brauchte, hatte Gutenberg 180 Bibeln geliefert.
Wie viele Gutenberg-Bibeln wurden anfangs verkauft
Die Auflage von 180 Stück schien sofort verkauft worden zu sein. Erste Käufer kamen aus England, Schweden und Ungarn.
Der Verkaufspreis lag bei etwa 30 Gulden. Das entsprach einem Dreijahresgehalt eines Beamten. Demnach konnten sich nicht alle Menschen die Bibel leisten.
Aber den Kauf eines Buches konnten sowieso nur die Wenigsten leisten. Denn, wenn man bedenkt, dass eine Buchherstellung bis dahin immer eine Auftragsarbeit gewesen ist, welche vom Buchmaler mindestens 2 Jahre Arbeit einforderte – war dies kaum zu bezahlen. Demnach waren Buchbesitzer im Mittelalter immer nur Eliten gewesen.