Masaccio
Masaccio, eigentlich Tommaso di Ser Giovanni di Simone, war ein italienischer Maler der Frührenaissance im 15. Jahrhundert. Bekannt wurde Masaccio durch sein Trinitätsfresko (1425/27), welches als erstes Bild die Zentralperspektive als Technik exakt umsetzte. Mit diesem Freskenbild wurde Masaccio zum Erfinder der Renaissancemalerei. Aktiv war er in Rom, Florenz und Pisa.
Steckbrief
Name: | Masaccio, Tommaso di Ser Giovanni di Simone |
Geboren: | 21. Dezember 1401 in San Giovanni Valdarno (Republik Florenz) |
Gestorben: | Juni 1428 in Rom (Kirchenstaat) |
Epoche: | Kulturepoche: Frührenaissance Geschichtsepoche: Spätmittelalter |
Beruf: | Renaissancemaler |
Bedeutendsten Werke: | -Brancacci-Kapelle (Vertreibung aus dem Garten Eden, Tributgeld) um 1425–28 -Altarbild von Pisa 1426 -Heilige Dreifaltigkeit um 1427 |
Wer war Masaccio
Masaccio wurde 1401 in der italienischen Provinz Arezzo (Toskana) geboren. Er starb 1428 in Rom. Der Titel oder Spitzname Masaccio bedeutet garstiger Thomas, was wohlmöglich aufgrund seiner ungezwungenen Lebensart, seines lässigen Benehmens oder persönlichen Erscheinung zurückzuführen ist.
Masaccios erstes Gemälde war eine kleine Madonna, welche zwischen Engeln und Heiligen thront. Dieses Bild, mit dem Titel „Sant’Anna Metterza“, entstand um 1424 und wird heute in den Uffizien von Florenz ausgestellt. Viele andere Werke, wie das Desco da parto mit der Darstellung einer Wochenstube, werden Masaccio zugeschrieben und könnten ein Beleg für frühere Arbeiten sein.
Im Alter von 26/27 Jahren starb Masaccio in Rom aus nicht bekannten Gründen.
Wofür ist Masaccio bekannt
Masaccio war ein enger Freund von Filippo Brunelleschi. Als letzterer im Jahr 1420 die Zentralperspektive entdeckte, eröffnete dies ganz neue Stiltechniken für die Malerei und Architektur. Diese ermöglichte Masaccios Triumphwerk, die Fresken in der Brancacci-Kapelle in der florentinischen Kirche Santa Maria del Carmine. Die Fresken entstanden zwischen 1425 und 1427.
Das wohl bedeutendste Fresko aus dieser Reihe ist die Heilige Dreifaltigkeit (Trinität). Dieses zeigt die Jungfrau Maria, Jesus am Kreuz, den Heiligen Johannes und die Stifter. Als die Menschen das Trinitätsfresko erblickten, glaubten sie aufgrund der dargestellten Raumtiefe, dass die Wand dahinter durchbrochen wurde.
Masaccio arbeitete an dem Fresko nicht allein, sondern mit Künstlerkollegen (z.B. Masolino). Wer welchen Teil gemacht hat, galt als eines der schwersten Rätsel der Kunstgeschichte. Doch seit der Reinigung der Fresken ist man sich weitestgehend darüber einig, dass diese von Masaccio stammen müssten. Denn das Werk drückt Dramatik und Ausdruckstärke aus. Masolinos Stil war elegant und zierlich.