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Christoph Kolumbus



Christoph Kolumbus (um 1451 bis 1506) war ein italienischer Seefahrer, welcher 1492 den amerikanischen Kontinent entdeckte.

Steckbrief

Christopher Kolumbus Statue in Palma (Mallorca), Bildnachweis: Dennis MacDonald / Shutterstock.com

Christopher Kolumbus Statue in Palma (Mallorca), Bildnachweis: Dennis MacDonald / Shutterstock.com

Name:Christoph Kolumbus
Geboren:um 1451 in der Republik Genua
Gestorben:20. Mai 1506 in Valladolid, Königreich Kastilien
Epoche:Mittelalter, Neuzeit
Beruf:Seefahrer
historische
Bedeutung:
Entdecker Amerikas
Schiff:Nina, Pinta und Santa Maria
Reisen des Christoph Kolumbus

Die vier Reisen des Christoph Kolumbus

Ruhestätte:Kathedrale von Sevilla, Spanien
Ehefrau:Filipa Moniz Perestrelo (Heirat: 1479, gestorben 1484)
Mätresse:Beatriz Enríquez de Arana
Kinder:Diego Columbus (1479/1480 – 1526): Sohn von Filipa
Ferdinand Kolumbus (1488 - 1539): Sohn von Beatriz
Eltern:Domenico Colombo (Vater)
Susanna Fontanarossa (Mutter)
Geschwister:Bartholomäus Kolumbus (Bruder)

Wer war Christoph Kolumbus?

Christoph Kolumbus war ein Seefahrer und Entdecker. Er wurde um 1451 vermutlich in der Republik Genua geboren und starb am 20. Mai 1506 in Valladolid im Königreich Kastilien.

Die Schreibweise seines Namens variiert je nach Sprache. Im Italienischen heißt er Cristoforo Colombo. Auf Spanisch nennt man ihn Cristóbal Colón. Die Portugiesen sprechen von Cristóvão Colombo.

Kolumbus ist für seine Entdeckerfahrt im Jahr 1492 bekannt, bei der er Inseln vor dem mittelamerikanischen Festland entdeckte. Damit hatte Kolumbus einen neuen Kontinent entdeckt, auch wenn er selbst davon ausging, dass es sich dabei um Asien handelte.

Sein eigentliches Ziel dieser Reise war die Hafenstadt Quinsay in China. China und Indien wurden zur damaligen Zeit oft schlicht zu Indien zusammengefasst, obwohl beide Länder getrennt voneinander existierten.

Für die Reise hatte er Berechnungen anstellt, sich aber bei der Größe der Erde deutlich vertan. Dadurch dachte er, innerhalb weniger Wochen von Spanien aus nach Westen segelnd Asien erreichen zu können. Was er nicht wusste, war, dass sich dazwischen der Kontinent Amerika befand.

Kolumbus fuhr wohl schon im Alter von 14 Jahren zur See. Er absolvierte möglicherweise ein Studium an der Universität von Pavia, bei dem er Latein und Mathematik lernte.

Kolumbus fuhr außerdem eine Weile als Korsar, also staatlich beauftragter Freibeuter, zur See. Sein Ziel soll eine Galeasse, ein militärisches Segel- und Ruderschiff, von Ferdinand von Aragon, König von Neapel, gewesen sein.

Ab 1477 lebte er in Lissabon und fuhr auf einer Expedition nach Ghana mit. Dort befand sich zu dieser Zeit ein portugiesischer Handelsposten. Er reiste allgemein viel und hörte immer wieder von einer Landmasse im Westen. Sein mathematisches Vorwissen und sein Verständnis der Seefahrt halfen ihm dabei, einen Plan auszuarbeiten. Er ging davon aus, dass es sich bei dieser Landmasse um Indien handelte. So hoffte er, auf dem Weg nach Westen einen direkten Seeweg nach Indien zu finden.

Diesen Plan stellte 1484 dem portugiesischen König Johann II. vor, der ihn jedoch ablehnte. Daraufhin versuchte Kolumbus es einige Jahre später bei dem spanischen Königspaar Ferdinand II. und Isabella I. Diese vertrösteten ihn bis zum 2. Januar 1492. An diesem Tag endete ihr Krieg mit dem Maurenfürsten Muhammad XII. Nachdem man ihn wieder zunächst abgewiesen hatte, ließ Isabella einen Boten nach ihm schicken.

Kolumbus hatte sich bereits verzweifelt auf den Weg nach Frankreich gemacht, um dort einen Finanzier zu finden. Spanien hatte sich nun doch endlich bereiterklärt, seine Reise mit etwa 2500 Dukaten zu finanzieren.

Was hat Christoph Kolumbus entdeckt?

Christoph Kolumbus entdeckte auf seinen vier Reisen nach Amerika viele Inseln und erreichte auch das Festland Mittelamerikas. Auf seiner ersten Reise erkundete er Inseln der Bahamas, Kuba und Hispaniola. Bei der zweiten Reise erreichte er Jamaika und die Antillen. Venezuela und Trinidad entdeckte er auf seiner dritten Reise. Die vierte Reise führte Kolumbus durch Gebiete von Costa Rica, Panama, Honduras und Nicaragua.

Nordamerika erreichte Kolumbus nie. Er ging bis zu seinem Tod auch davon aus, dass es sich bei seinen Entdeckungen um Teile Asiens handelte. Dass er eigentlich einen völlig neuen Kontinent entdeckt hatte, wurde erst später klar.

Wo kam Christoph Kolumbus her?

Christoph Kolumbus‘ Herkunft ist aktueller Teil der Forschung. Er selbst gab immer Genua als seinen Geburtsort an. Allerdings schrieb er für gewöhnlich in kastilischer Sprache und nicht auf Italienisch. Selbst dann nicht, wenn er an seinen Heimatort schrieb.
Mehrere Länder erheben Anspruch, die Heimat von Kolumbus zu sein. Darunter Spanien, Italien, Portugal und Schottland. Außerdem vermuten manche Forscher eine jüdische Herkunft.

Dafür sprechen gleich mehrere Tatsachen: Kolumbus‘ Ehefrau war ebenfalls Jüdin. Seine Geliebte, mit der er einen unehelichen Sohn hatte, war Christin. Sie heiratete er nicht, obwohl er es hätte tun können. Zudem beschäftigte sich ein Forscherteam intensiv mit dieser Frage. Im Frühjahr 2025 ist die Veröffentlichung der Forschung geplant. Ein vorab gezeigter Dokumentarfilm zeigt Hinweise, dass die Forscher Nachweise für eine jüdische Herkunft gefunden haben.

Warum wollte Christoph Kolumbus nach Indien?

Zur Zeit von Christoph Kolumbus lief ein Wettlauf zwischen den Seemächten Europas. Das Ziel war es, als Erster einen Seeweg nach Indien zu finden. Indien war ein beliebtes Handelsziel für Gewürze und Seide. Allerdings mussten diese Waren bisher auf dem Landweg nach Europa gebracht werden. Auch Güter aus Japan und China brachte man über die Seidenstraße und durch das Osmanische Reich nach Europa. Diese Route war äußerst gefährlich. Zusätzlich war das Osmanische Reich nicht an einer direkten Handelsbeziehung mit Europa interessiert. Es erhöhte die Preise der durch sein Gebiet gebrachten Güter durch Zölle. Was am Ende in Europa ankam, war zu wenig und überteuert.

Der Seeweg sollte den direkten Handel mit Indien, China und Japan ermöglichen. Wer ihn als erstes fand, konnte sich Handelsverträge über die beliebtesten Waren sichern und damit die besten Preise erreichen.

Ein weiterer Grund war christliche Missionarsarbeit. Als Katholik, sofern er denn einer war, war Kolumbus verpflichtet, Nichtgläubige vom Christentum zu überzeugen. Man geht davon aus, dass Kolumbus auf seinen späteren Reisen tatsächlich sehr religiös geworden war. Wahrscheinlich nahm er seine Missionarstätigkeit nun ernster als zu Beginn seiner Entdeckerfahrten.

Wie heißen die Schiffe von Christoph Kolumbus?

Es ist überliefert, mit wie vielen Schiffen Christoph Kolumbus zu seiner ersten, zweiten und vierten Reise aufbrach. Diese Zahl fehlt für die dritte Reise. Drei waren es auf der ersten Reise, 17 auf der zweiten und vier auf der vierten Reise.

Die Namen der Schiffe, die Kolumbus das erste Mal über den Atlantik brachten, sind ebenfalls bis heute bekannt. Kolumbus selbst segelte auf seinem Flaggschiff, der Santa Maria. Ihr ursprünglicher Name war La Gallega, „die Galicierin“, weil sie in der Region erbaut worden war. Sie gehört Juan de la Cosa, der Kolumbus das Schiffe vermietete und selbst an der Reise teilnahm. Kolumbus war jedoch der Kapitän.

Die Santa Maria wurde um 1480 fertiggestellt und strandete am 25. Dezember 1492, woraufhin Kolumbus sie zerlegen ließ. Aus dem Holz ließ er eine Siedlung, La Navidad, bauen. Sie war 23,6 m lang und 7,92 m breit. Ihre Besatzung bestand aus 39 Mann. Um was für einen Schiffstyp es sich bei der Santa Maria genau handelte, ist unbekannt. Sie scheint eine Mischung aus Karavelle und Karacke gewesen zu sein.

Die Niña ist das zweite Schiff, das an der ersten Reise beteiligt war. Ihr eigentlicher Name lautet Santa Clara. Sie war eine Karavelle und ihr Bau begann wohl um 1491. Mit 21 m Länge und 7 m Breite war sie nur unwesentlich kleiner als die Santa Maria. Sie gehörte Juan Niño. Ihr Kapitän auf der ersten Reise war jedoch Vicente Yáñez Pinzón. Auch an der zweiten und dritten Reise war das Schiff beteiligt. Dann musste Kolumbus, der das Schiff zwischenzeitlich gekauft hatte, verkaufen, um an Geld zu kommen. Ihr Käufer war ein gewisser Diego Ortiz. An dem Punkt verliert sich die Spur der Niña.

La Pinta ist das dritte Schiff, das Kolumbus auf seiner ersten Reise begleitete. Es handelt sich hierbei ebenfalls um eine Karavelle, die um 1491 gebaut wurde. Auch ihre Maße (21 m Länge und 7 m Breite) stimmen mit denen der Niña überein. Die Pinta war das schnellste der drei Schiffe. Sie fuhr entsprechend vorne. Es war ein Besatzungsmitglied der Pinta, die am 12. Oktober 1492 nachts um zwei Uhr Land erblickte. Kapitän der Pinta auf dieser Reise war der Kaufmann Martín Alonso Pinzón.

Wie lange war Christoph Kolumbus unterwegs?

Christoph Kolumbus‘ Reisen dauerten mehrere Jahre. Die erste Reise brauchte 225 Tage. Bei der zweiten kehrte Kolumbus erst nach 991 Tagen zurück nach Spanien. Für seine dritte Überfahrt liegt heute kein genaues Rückkehrdatum vor. Man schätzt, dass er im November 1500 in Spanien eingetroffen sein müsste. Entsprechend dauerte seine dritte Reise etwa 900 Tage. Die vierte Reise ist mit (fast) genauen Daten überliefert. Sie dauerte etwa 910 Tage.

Insgesamt war Kolumbus also etwa 3.026 Tage allein für die Entdeckerfahrten über den Atlantik auf Reisen. Umgerechnet sind das etwas mehr als acht Jahre und drei Monate. Verteilt waren diese Reisen auf einen Zeitraum insgesamt zwölf Jahren.

Wie viele Reisen hat Christoph Kolumbus unternommen?

Insgesamt reiste Christoph Kolumbus viermal über den Atlantik. Die erste machte ihn berühmt, obwohl er erst bei seiner dritten das Festland entdeckte.

Reiserouten von Christoph Kolumbus

Reiserouten von Christoph Kolumbus

Erste Reise

Die erste Reise ist die berühmteste. Dabei erreichte Kolumbus zwar noch nicht das amerikanische Festland, aber mehrere Inseln. Darunter befinden sich Guanahani (um welche Insel es sich dabei genau handelt, ist unbekannt), Hispaniola und Kuba. Sie begann am 3. August 1492 in Palos in Andalusien. Kolumbus kommandierte dabei sein Flaggschiff Santa Maria. Insgesamt bestand seine Flotte aus drei Schiffen.

Kolumbus hatte auf dieser Reise vor allem mit drohender Meuterei zu kämpfen. Die Schiffe waren am 6. September von La Gomera aus weitergesegelt und sahen bis zum 12. Oktober kein Land. Das versetzte die Seeleute in Angst. Sie sahen in jedem Wetterphänomen schlechte Omen und wollten schließlich sogar das Schiff kapern und selbst zurück nach Europa segeln. Kolumbus konnte sie angeblich durch einen zufällig über das Schiff fliegenden Vogel davon abbringen. Der Vogel beruhigte die Mannschaft, weil er bedeutete, dass es in der Nähe Land geben musste.

Allerdings dauerte es noch mehrere Wochen, bis sie tatsächlich Land sahen. Zwischenzeitlich funktionierte der Kompass an Bord nicht mehr richtig. Das sahen die Matrosen als Beweis dafür, dass sie gerade in ein Gebiet ohne geltende Naturgesetze eindrangen.

Kolumbus belog seine Mannschaft fast die gesamte Fahrt über. Er verkündete täglich geringere zurückgelegte Seemeilen. Dadurch hoffte er, dass die Seeleute nicht den Mut verloren. Sie sollten glauben, nicht so weit weg von der Heimat zu sein.

Am 12. Oktober erspähte ein Matrose angeblich vom Ausguck aus um zwei Uhr morgens Land. Am selben Tag erreichte die Flotte eine Insel, die von der einheimischen Bevölkerung Guanahani genannt wurde. Kolumbus benannte sie in San Salvador um.

Der Matrose, der diese Sichtung gemacht haben soll, war Rodrigo de Triana. Er wurde 1469 in Sevilla geboren und starb nach 1525. Allerdings ist man sich heute unsicher, ob er überhaupt in der Lage gewesen sein konnte, Land zu erspähen. Zu dem angegebenen Zeitpunkt befand sich die Pinta noch knapp über 200 km von der Insel entfernt auf offener See. Berücksichtigt man die Erdkrümmung war seine Sichtung auch aus dem Ausguck unmöglich. Vielleicht war die Pinta aber bereits näher oder er entdeckte das Land zu einem späteren Zeitpunkt als angegeben.

Kolumbus blieb bis zum 16. Januar 1493 in der Umgebung von San Salvador und entdeckte weitere Inseln. Dann machte er sich (mit zwei Schiffen, denn die Santa Maria war auf eine Untiefe aufgelaufen) auf den Heimweg. Nach einem Sturm, der die beiden Schiffe voneinander trennte, erreichten sie zufällig dennoch beide am selben Tag, dem 15. März 1493, Palos.

Zweite Reise

Die zweite Reise begann am 25. September 1493 von Cádiz aus. Kolumbus versprach den spanischen Herrschern unendliche Reichtümer in Form von Gold sowie so viele Sklaven, wie sie nur brauchen können. Daraufhin wurde er mit einer riesigen Flotte ausgestattet. Insgesamt umfasste diese 17 Schiffe. Etwa 1500 Mann zählte die Besatzung. Darunter befanden sich auch seine Brüder Bartolomeu und Giacomo Kolumbus.

Wieder entdeckte Kolumbus viele Inseln, aber erreichte nicht das Festland. Die Rückfahrt begann am 10. März 1496. Am 11. Juni kam Kolumbus in Spanien an. Er verschiffte etwa 550 Sklaven dorthin, die sofort von der spanischen Königin freigelassen und in ihre Heimat zurückgebracht wurden. Sie hatte Kolumbus aufgetragen, das einheimische Volk freundlich zu behandeln und war sehr erzürnt über sein Handeln. Zusätzlich waren auf der Überfahrt bereits etwa 250 Sklaven verstorben.

Kolumbus konnte sich mit den Herrschern versöhnen. Allerdings war seine Reise so teuer gewesen, dass er nicht sofort wieder aufbrechen konnte.

Dritte Reise

Für seine dritte Reise brauchte Kolumbus neue Finanziers. Er gewann drei wohlhabende Männer für sein Vorhaben und konnte am 30. Mai 1498 zum dritten Mal in See stechen. Auch auf dieser Reise entdeckte er Inseln und sichtete den südamerikanischen Kontinent. Kurzzeitig war Kolumbus überzeugt, eine Neue Welt entdeckt zu haben. Dann glaubte er wieder, es handele sich um Asien.

Am 31. August erreichte Kolumbus Santo Domingo. Die Kolonie hatte sein Bruder befeligt. Sie befand sich in sehr schlechtem Zustand. Die Männer, die Kolumbus bei seiner zweiten Reise mit seinen Brüdern dort zurückgelassen hatte, waren mit der Verwaltung unzufrieden. Sie rebellierten und einige waren bereits auf dem Heimweg oder hatten Spanien schon erreicht. Kolumbus versuchte, die Streitigkeiten zu schlichten. Aber die Situation blieb angespannt.

Heimgekehrte Siedler berichteten von den Zuständen, sodass der spanische König Kolumbus und seine Brüder den Aufgaben enthob. Stattdessen setzte er Francisco de Bobadilla als Gouverneur ein.

Dieser erreichte die Kolonie am 23. August 1500. Kolumbus und seine Brüder befanden sich noch dort. Sie wurden in Ketten gelegt und nach Spanien zurückgebracht.

Kolumbus hatte seinen guten Ruf verloren. Nicht nur war er als Gefangener in die Heimat zurückgekehrt. In der Zwischenzeit hatte auch Vasco da Gama den Seeweg nach Indien entdeckt. Die Portugiesen hatten den Wettlauf also gewonnen.

Vierte Reise

Nach seiner wenig ruhmreichen Heimkehr war Kolumbus vom Königspaar begnadigt worden. Seine Ämter hatte er nicht zurückerhalten, aber er blieb immerhin ein freier Mann.

So konnte er zwei Jahre später, am 26. Februar 1502 erneut um eine Flotte bitten. Am 9. oder 11. Mai brach Kolumbus zu seiner letzten Reise über den Atlantik auf. Sein unehelicher Sohn Fernando, zu diesem Zeitpunkt 13 Jahre alt, begleitete ihn.

Die Reise führte die Flotte, bestehend aus anfänglich vier Schiffen, an der mittelamerikanischen Festlandküste entlang. Auf Jamaika strandete sie schließlich und überlebte nur durch Handel mit der einheimischen Bevölkerung. Es kam allerdings zu Streitigkeiten, weil die Spanier die Insulaner reinlegen wollten. Daraufhin stellten diese den Handel ein.

Kolumbus machte sich sein Wissen über Astronomie zunutze. Er wusste, dass es am 29. Februar 1504 zu einer vollständigen Mondfinsternis kommen würde. Er behauptete gegenüber den Stammeshäuptlingen, dass die Götter über ihr Verhalten erzürnt seien. Deswegen würden sie ihnen den Mond nehmen. Die List glückte, die Einheimischen waren so verängstigt, als die Mondfinsternis begann, dass sie den Handel wieder aufnahmen.

Diese Reise ging nicht spurlos an Kolumbus vorbei. Er war schon vorher geschwächt und nun plagten ihn immer häufiger Krankheiten. Im November 1504 kehrte er endlich nach Spanien zurück, erholte sich aber nie mehr völlig von seiner letzten Reise.

Was brachte Christoph Kolumbus von seinen Reisen mit?

Wenn Kolumbus die Heimreise antrat, waren seine Schiffe mit Entdeckungen aus der Neuen Welt gefüllt. Neben diversen Lebensmitteln, die heute fest zu Europa gehören, befanden sich exotische Tiere, indigene Menschen sowie geringe Mengen an Gold und anderer Schätze an Bord.

Lebensmittel

Auf seinen Reisen fand Kolumbus viele exotische Pflanzen sowie von der einheimischen Bevölkerung kultivierte Nutzpflanzen. Vor seiner ersten Überfahrt nach Amerika gab es in Europa weder Kartoffeln noch Tomaten oder Mais. Auch die Ananas, die Kakaobohne und Tabak kannte man hier nicht. Den Truthahn gab es ebenfalls ursprünglich nur auf dem amerikanischen Kontinent. Kolumbus brachte ihn erst nach Europa und dann auf die Teller der Europäer.

Tiere

Kolumbus brachte auch Tiere nach Europa, die nicht für den Verzehr gedacht waren. Bei seiner ersten Landung auf der Insel Guanahani schenkten ihm die Einheimischen bunte Papageien. Diese blieben an Bord seiner Schiffe, bis sie wieder in Spanien landeten. Auch Meerschweinchen fanden so ihren Weg nach Europa. Andersherum brachten die Europäer den Schiffsbohrwurm nach Amerika.

Sklaven

Kolumbus handelte mit der einheimischen Bevölkerung, setzte sich aber auch kriegerisch mit ihnen auseinander. So kam es, dass er 550 Taíno, das indigene Volk, das auf den Großen Antillen lebte, nach Spanien verschiffte. Er führte sie den Herrschern als Sklaven vor, was jedoch in Empörung endete. Die spanische Königin verurteilte seinen Umgang mit den Einheimischen. Sie schenkte den Taíno die Freiheit und ließ sie in ihre Heimat zurückbringen.

Auf der Überfahrt nach Spanien war bereits etwa die Hälfte der Taíno verstorben. Der brutale Umgang mit ihnen sorgte in den folgenden Jahren dafür, dass ihre Zahl auf den Antillen immer weiter schrumpfte. Um 1600 waren kaum noch welche von ihnen übrig.

Gold

Kolumbus’ Ziel war es die ganze Zeit, reiche Goldvorkommen zu finden. Damit hatte er seine Finanziers gelockt. Allerdings trat er nach jeder Überfahrt mit fast leeren Händen vor sie. Mehr als etwas Goldstaub konnte er nie vorweisen. Zwar gab es Gold, die einheimische Bevölkerung schmückte sich ebenfalls damit, aber dort, wo Kolumbus suchte, fand er nicht genug.

Andere Schätze

Neben Gold fand Kolumbus geringe Mengen anderer Schätze auf seinen Reisen. Darunter befinden sich Perlen, Krokodilhäute und Handwerkskunst der indigenen Bevölkerung. Diese eignete sich gut als Geschenke für die spanische Krone. Dazu gehörte Schmuck, Keramik, aber auch eine Erfindung der Taíno, die wir bis heute kennen: die Hängematte.

Was hat Christoph Kolumbus erfunden?

Christoph Kolumbus hat nichts erfunden. Er entdeckte den amerikanischen Kontinent und diverse Inseln. Ersteres hat er jedoch nie erfahren. Er ging bis zu seinem Tod aus, dass es sich dabei um China handelte.

Woran ist Christoph Kolumbus gestorben?

Christoph Kolumbus starb im Alter von etwa 55 Jahren am 20. Mai 1506 in Valladolid in Nordspanien. Seine genauen Todesumstände sind nicht genau geklärt. Es gibt aber begründete Vermutungen.

Ärzte seiner Zeit diagnostizierten Kolumbus Gicht. An dieser soll er dann auch gestorben sein. Tatsächlich geht man heute aber davon aus, dass er eigentlich an reaktiver Arthritis erkrankt war. Dabei handelt es sich um eine Gelenkentzündung, die durch Bakterien verursacht wird. Diese Bakterien sorgen normalerweise für Darminfektionen oder können sexuell übertragbare Krankheiten wie Chlamydien und Gonorrhoe verursachen. Kolumbus infizierte sich vermutlich auf einer seiner Seereisen an verunreinigten Lebensmitteln.

Reaktive Arthritis verläuft normalerweise nicht tödlich. Die Krankheit schränkt die Lebensqualität ein und schädigt die Gelenke möglicherweise auch dauerhaft. Lebensgefährlich ist dabei aber eher die ursächliche Erkrankung. Die reaktive Arthritis tritt dann als zusätzliches Symptom auf.

Die genauen Todesumstände von Christoph Kolumbus sind also nicht bekannt. Wir wissen aber, dass er die Symptome, die er kurz vor seinem Tod zeigte, bereits 14 Jahre zuvor erlitt. Vermutlich verkürzte die Lebensmittelvergiftung auf einer seiner Seefahrten also sein Leben. Ob er genau daran verstarb oder beispielsweise einen dadurch ausgelösten Herzinfarkt erlitt, ist aber ungeklärt.

Wo ist Christoph Kolumbus begraben?

Der Leichnam von Christoph Kolumbus wurde mehrere Male umgebettet. Zunächst bestattete man ihn in Sevilla. Sein Enkel Diego Colón de Pravia ließ die Überreste 1542 nach Santo Domingo überführen. Kolumbus hatte zu Lebzeiten den Wunsch geäußert, nach seinem Tod dort in der Kathedrale seine letzte Ruhe zu finden. Hier blieb er bis 1795.

In dieser Zeit wurde Hispaniola zur französischen Kolonie. Die Gebeine wurden daher nach Kuba überführt. Dort fand Christoph Kolumbus ein neues Grab in der Kathedrale San Cristóbal. Aber auch hier blieb er nicht endgültig.
1898 hob man seine Überreste erneut aus dem Grab. Sie wurden nach Sevilla zurückgebracht, dem Ort, in dem Kolumbus erstmalig beigesetzt worden war.

Mittlerweile wurden die Gebeine sogar aufgeteilt. Ein kleiner Teil befindet sich in der Kathedrale von Sevilla. DNA-Untersuchungen haben die Echtheit dieser Überreste bewiesen.

Wer waren die Eltern von Christoph Kolumbus?

Über die Herkunft von Christoph Kolumbus ist wenig bekannt. Entsprechend weiß man auch kaum etwas über seine Eltern. Als Vater gilt ein Mann namens Domenico Colombo, ein Wollweber aus Genua. Er war 1447 durch einen Umsturz an Geld gekommen, was den Werdegang seiner Söhne erklären würde. Sein Todesdatum wird mit 1498 angegeben. Der Name der Mutter lautet Susanna Fontanarossa. Mehr ist über sie nicht bekannt.

Wie viele Geschwister hatte Christoph Kolumbus?

Man geht von insgesamt fünf Kindern aus, die aus der Ehe der Eltern von Christoph Kolumbus hervorgingen. Er selbst hatte demnach vier Geschwister, drei Brüder und eine Schwester. Die Brüder hießen Bartolomeo, Giacomo und Giovanni Pellegrino, die Schwester Bianchinetta. Sicher überliefert ist das Alter aller Geschwister nicht. Man geht allgemein davon aus, dass Christoph der Älteste war. Danach wurde wohl Bartolomeo (etwa 1461) geboren, noch später kam Giacomo (etwa 1468). Über Giovanni und Bianchinetta ist kaum etwas bekannt. Man geht davon aus, dass es sich bei beiden ebenfalls um jüngere Geschwister handelt.

Bartolomeo war Seefahrer und Kosmograph. Er begleitete Christoph auf der zweiten Reise und wurde als Gouverneur eingesetzt. Auf der Insel Hispaniola gründete er die Stadt Santo Domingo. Heute ist sie die Hauptstadt der Dominikanischen Republik.

Giacomo, auch als Diego bekannt, war ebenfalls auf der zweiten Reise an Bord. Gemeinsam mit Christoph und Bartolomeo wurde er 1500 festgenommen und in Ketten zurück nach Spanien gebracht.

Hatte Christoph Kolumbus eine Frau und Kinder?

Christoph Kolumbus war verheiratet und hatte einen Sohn. Seine Frau war Filipa de Perestrelo e Moniz. Sie war die Tochter von Bartolomeu Perestrelo, der 1419/20 die Insel Madeira entdeckt hatte. Auf der Insel Porto Santo der Madeira-Gruppe lernten Filipa und Christoph sich auch kennen.

Kolumbus war 1478 auf die Insel gereist. Bereits im Jahr darauf heiratete er die damals vermutlich um die 27 Jahre alte Filipa. Um 1480 kam der gemeinsame Sohn Diego Kolumbus zur Welt.

Die Umstände, wie es zu der Heirat kam, sind ein aktives Thema in der Forschung. Einige Historiker gehen davon aus, dass Filipas hohes Alter dafür sorgte, dass Kolumbus sie heiraten durfte. Man befürchtete möglicherweise, dass Filipa ansonsten keinen Mann mehr bekommen würde. Außerdem war die Familie ihrer Mutter verarmt. Sie konnte für die Tochter keine Mitgift stellen. Kolumbus verlangte keine, sodass er vielleicht deswegen in Betracht gezogen wurde.

Filipas Schicksal ist weitestgehend unerforscht. Sie starb zwischen 1480 und 1484. Manche Quellen ziehen auch einen früheren Tod in Betracht. Das würde aber bedeuten, dass die Hochzeit mit Kolumbus ebenfalls früher stattgefunden haben muss. Auch das gemeinsame Kind müsste demnach früher geboren worden sein.

So wie ihr Todesdatum liegen auch ihre Todesumstände im Dunkeln. Ihre letzte Ruhe fand Filipa zusammen mit ihrer Schwester und ihrem Schwager im Carmo-Kloster. Genauer ruhen sie in der Capela da Piedade in Lissabon.

Daneben hatte Christoph Kolumbus einen weiteren Sohn namens Fernando. Er wurde am 15. August 1488 in Córdoba in Spanien geboren. Seine Mutter war Beatriz Enríquez de Arana. Über diese ist wenig überliefert. Sie stammt wohl aus einer baskischen Familie und konnte schon als Kind lesen und schreiben. Ihre Familie dürfte demnach zumindest einigermaßen wohlhabend gewesen sein. Sie wurde etwa um 1465 geboren und lernte Christoph Kolumbus etwa im Jahr 1487 kennen. Die beiden begannen eine Liebesaffäre, aus der bald der gemeinsame Sohn hervorging.

Obwohl es möglich gewesen wäre, hat Kolumbus Beatriz nie geheiratet. Nach der Rückkehr von seiner ersten Reise brach dieser sogar den Kontakt ab. Vermutlich hing diese Entscheidung mit dem nun deutlich besseren Stand als Vizekönig, Gouverneur und Admiral zusammen. Beatriz hätte seinem Ansehen geschadet. Möglicherweise hätte eine Ehe mit ihr weitere Entdeckungsfahrten verhindert, weil Kolumbus keine Finanziers mehr überzeugen hätte können.

Fernando trat in die Fußstapfen seines Vaters. Er fuhr mit ihm zur See, arbeitete als Kosmograph und stellte eine Bibliothek zusammen. Die Biblioteca Colombina soll 15.000 Bücher umfasst haben. Zu Fernandos Zeit war das eine unfassbare Menge geistigen Wissens.

Wie beeinflusste die Ehe von Christoph Kolumbus seinen Werdegang?

Filipas Familie war mit der Entdeckungsgeschichte Portugals verwoben. Christoph Kolumbus erlangte möglicherweise erst durch die Ehe mit ihr Einblicke in Entdeckungsfahrten der Vergangenheit. Man kann davon ausgehen, dass das Leben von Kolumbus ganz anders verlaufen wäre, wenn er nicht Filipa de Perestrelo e Moniz geheiratet hätte.