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Historiker


Ein Historiker ist eine Person, welcher die Geschichte erforscht und historische Ereignisse sowie Zusammenhänge darstellt. Zu den Historikern gehören die modernen Vertreter der Geschichtswissenschaft, aber auch die Geschichtsschreiber älterer Epochen. Eine besondere Form der Geschichtsschreibung ist die Chronik, weshalb Chronisten ebenfalls zu Geschichtsschreibern und somit auch zu den Historikern gezählt werden. Auch die Biografie ist eine Sonderform der Geschichtsschreibung und wird mitunter als schriftliche Quelle verwendet, weshalb Biografen aus historischen Epochen ebenfalls zu den Historikern gezählt werden.

Steckbrief

Name:Historiker
Bedeutung:Berufsgruppe der Geschichtswissenschaft, welche die Vergangenheit rekonstruiert
Forschungsfeld:Analyse und Interpretation historischer Quellen, kritische Methodenüberprüfung, Geschichtstheorie
Aufgaben:Generierung von Erkenntnissen zur menschlichen Vergangenheit und deren Darstellung
Ausbildung:Studium an Universitäten und Fachhochschulen
Berufe:Lehrer,
Dozent,
wissenschaftlicher Mitarbeiter an Forschungsprojekten,
Publizist,

Was macht ein Historiker

Die Bezeichnung Historiker leitet sich vom altgriechischen Wort „ἱστορία“ ab. Übersetzt bedeutet dies: Erkundung oder Erforschung. Ein Historiker ist demnach ein Beruf, welcher sich mit der Erforschung von Geschichte beschäftigt.

Ziel und Aufgabe des Historikers ist es, die Vergangenheit zu rekonstruieren. Als Gegenstand der Forschung dienen historischen Quellen, welche der Historiker entsprechend untersucht, bewertet und in den geschichtlichen Kontext einbringt. (siehe: Quellenanalyse, Quellenkritik und Quelleninterpretation).

Ein Historiker will, wie jeder Wissenschaftler, den Erkenntnisgewinn in seinem Forschungsfeld vermehren bzw. vergrößern. Um neue Erkenntnisse zu gewinnen, werden die Quellen untersucht. Da aber Quellen fehlerhaft oder falsch sein können, müssen auch die Methoden zur Quellenarbeit kritisch hinterfragt werden. Diese Methodenkritik ist ebenfalls Teil der wissenschaftlichen Arbeit, genauso wie das Einbringen verschiedenster Erkenntnisse aus Nachbarwissenschaften (Archäologie, Münzkunde, Sprachwissenschaft usw.).

Durch das Verknüpfen verschiedenster Erkenntnisse aus verschiedenen Forschungszweigen entsteht ein Gesamtbild zur Geschichte, welche als Geschichtsdarstellung präsentiert wird.

Neben der Erforschung von Geschichte, der kritischen Herangehensweise und der ständigen Selbstreflexion ist es auch die Aufgabe des Historikers, die Vergangenheit so darzustellen und zu vermitteln, dass sich ein bestimmtes Geschichtsbewusstsein bei seinen Zuhörern (Lesern) ergibt. Demnach hat die Arbeit eines Historiker auch eine politische Dimension.

Wie wird man Historiker

Der Begriff Historiker ist in Deutschland nicht geschützt. Demnach kann sich, anders als bei einem Arzt oder Anwalt, jede publizierende Person zugleich Historiker nennen.

Allerdings gibt es einen Verband Deutscher Historiker, welche nur Mitglieder aufnehmen, die einen Hochschulabschluss in Geschichte nachweisen können. In Deutschland wird das Geschichtsstudium mit einer Bachelor- oder Masterarbeit abgeschlossen, deren Existenz bei einem Beitritt zum Historikerverband erbracht werden muss.

Viele Historiker arbeiten an Schulen als Lehrer oder an Hochschulen als Dozenten. An deutschen Universitäten wurde früher der Lehrerberuf mit dem Staatsexamen oder dem Magister abgeschlossen, was allerdings in den letzten Jahrzehnten zurückgedrängt wurde. Die meisten Historiker haben heute Bachelor oder Masterabschlüsse.

Wie unterscheiden sich Historiker

Als forschender Historiker befasst man sich nicht mit der ganzen Menschheitsgeschichte, sondern lediglich mit einem Teilbereich (Alte Geschichte, Neue Geschichte) oder einem bestimmten Kulturraum (Antike, Mesopotamien).

Solche Spezialisierungen sind notwendig, da ansonsten das Forschungsfeld zu groß wäre und Erkenntnisgewinne in sämtlichen Bereichen behindert werden würden. Man unterscheidet Historiker grob in drei Gruppen:

  • Historiker nach Epochen: Althistoriker (Erforschung von Altertum bis in die Antike), Mediävisten (Mittelalter), Neuzeithistoriker (Frühe Neuzeit bis zur Neuesten Geschichte), Zeithistoriker (Zeitgeschehen)
  • Historiker nach Themen: Wirtschaftshistoriker, Kulturhistoriker, Militärhistoriker, Medizinhistoriker oder Sozialhistoriker
  • Historiker nach Kulturräumen und Nationalstaaten: Amerikanisten (Amerikanische Geschichte), Byzantinisten (Byzantinische Reich)

Historiker, welche an Schulen unterrichten, werden als Universalhistoriker bezeichnet, da die Geschichtsdarstellung epochenübergreifend und kulturübergreifend vermittelt wird. Publizisten, welche ihre Geschichtsbücher als Gesamtdarstellung der Menschheitsgeschichte vorlegen, sind ebenfalls Universalhistoriker.


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