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Albrecht Dürer


Statue des Malers Albrecht Dürers in Nürnberg

Statue des Malers Albrecht Dürers in Nürnberg


Albrecht Dürer – geboren 1471 in Nürnberg und gestorben 1528 in Nürnberg – war ein deutscher Maler, Kunsttheoretiker und Wissenschaftler der Renaissance. Er gilt als Begründer des Landschaftsaquarells, war ein Meister des Kupferstichs und Holzschnitts. Typisch für seine Kunst war, dass sämtliche Gemälde und Zeichnungen von ihm signiert wurden.

Steckbrief

Porträt von Albrecht Dürer, von Wenzel Hollar, 1645, belgischer Druck, Radierung auf Papier. Kopiert von Original-Selbstporträt von Dürer aus dem Jahr 1498

Porträt von Albrecht Dürer, von Wenzel Hollar, 1645, belgischer Druck, Radierung auf Papier. Kopiert von Original-Selbstporträt von Dürer aus dem Jahr 1498

Name:Albrecht Dürer, Albrecht Dürer der Jüngere, lateinisiert: Albertus Durerus
Geboren:21. Mai 1471 in Nürnberg
Gestorben:6. April 1528 in Nürnberg
Epoche:Kunstepoche: Renaissance (deutsche Renaissance, nördliche Rennaissance)

Geschichtsepoche: Spätmittelalter, Frühe Neuzeit
Bedeutung:Maler, Grafiker, Mathematiker und Kunsttheoretiker
Bedeutendsten
Werke:
Selbstbildnis (1500), ausgestellt in der Alten Pinakothek in München

Weiher im Walde (Aquarell um 1495), ausgestellt British Museum in London

Feldhase (1502), ausgestellt im Albertina in Wien

Drei Meisterstiche: Ritter, Tod und Teufel (1513), Der heilige Hieronymus im Gehäus (1514) und Melencolia I (1514)
Eltern:Vater: Albrecht Dürer der Ältere (1427 - 1502)
Mutter: Barbara Dürer, geborene Holper (1452 - 1514)
Geschwister:Hans Dürer (Maler): geboren 1490, gestorben 1534
Endres Dürer (Goldschmied): 1484 - 1555
Ehepartner:Agnes Dürer, geborene Frey: 1475 geboren, 1539 gestorben
Kinder:ohne

Wer war Albrecht Dürer

Albrecht Dürer war ein bedeutender Vertreter der nördlichen Renaissance, welche sich im späten 15. Jahrhundert – vom Süden kommend – ausbreitete. Berühmt wurde Dürer durch seine europaweit verbreitete Druckgrafik im Holzschnitt und Kupferstich. Auch seine Zeichnungen und Porträts sind bekannt.

Wo lebte und wirkte Albrecht Dürer

Dürer wurde am 21. Mai 1471 in Nürnberg geboren. Sein Vater hieß ebenfalls Albrecht, weshalb der Sohn den Beinamen „der Jüngere“ erhielt.

Albrecht Dürer der Jüngere wurde von seinem Vater (Albrecht Dürer der Ältere) zum Goldschmied ausgebildet. Danach absolvierte er bis 1489 eine Lehrausbildung bei Michael Wolgemut als Maler. Zwischen 1490 und 1494 befand sich Dürer auf Wanderschaft am Oberrhein. Danach erfolgten zwei Italienreisen (1494/95 und 1505-07), wo Dürer diverse Eindrücke der italienischen Renaissance aufnahm.

Ab 1496 unterhielt Dürer eine Werkstatt in Nürnberg und nahm Kunstaufträge an. Sein wichtigster Auftraggeber war seit 1512 Kaiser Maximilian I.

Zwischen 1520 und 1521 reiste er in die Niederlande, erkrankte dort an einem Fieber – welches seine Gesundheit nachhaltig schwächte.

Warum ist Albrecht Dürer berühmt

Berühmt machte Dürer, dass er sämtliche Werke mit einem Monogramm (Unterschrift) signierte. Dies wurde zu einem Güte- und Markenzeichen seiner Person. Wenn Kunsthistoriker ein Werk des Künstlers finden, können sie es anhand seiner Unterschrift entsprechend zuordnen.

Eine von Ungarn gedruckte Briefmarke zeigt ein Bild des Künstlers Albrecht Dürer. Selbstporträt. Serie, um 1978, Bildnachweis: severjn / Shutterstock.com

Eine von Ungarn gedruckte Briefmarke zeigt Albrecht Dürer „Selbstbildnis“ Briefmarke erschienen um 1978, Bildnachweis: severjn / Shutterstock.com

Besonders bedeutend war Dürers Selbstbildnis im Pelzrock, welches er 1500 malte. Die selbstbewusste Darstellung Dürers als Mensch und Künstler stand im Sinne des Humanismus. Und die strenge Frontalität und Symmetrie der Gesichtszüge erinnert an Jesusbilder.

Briefumschlag mit Dürers früheren Selbstbildnis (rechts) und Abbildung von den "Betenden Händen" (links), Bildnachweis: zabanski / Shutterstock.com

Briefumschlag mit Dürers früheren Selbstbildnis (rechts) und Abbildung von den „Betenden Händen“ (links), Bildnachweis: zabanski / Shutterstock.com

Ebenfalls berühmt machte ihn die Zeichnung „Betende Hände“ (1508) und das Gemälde „Feldhase“ (1508). Jene detailgetreue Darstellung in beiden Werken beeinflusste nachfolgende Künstler.

Replikation von Albrecht Dürers ersten Meisterstich: "Ritter, Tod und Teufel", Bildnachweis: TPYXA-Illustration/shutterstock.com

Replikation von Albrecht Dürers ersten Meisterstich: „Ritter, Tod und Teufel“, Bildnachweis: TPYXA-Illustration/shutterstock.com

Seine drei Meisterstiche „Ritter, Tod und Teufel“ (1513), „Der heilige Hieronymus im Gehäus“ (1514) und „Melencolia I“ (1514) stehen sinnbildlich für die Perfektion des Kupferstichs und sind Ergebnis jahrelanger Studien der menschlichen und tierischen Anatomie.

Replik von Albrecht Dürers dritten Meisterstich "Melencolia I", Bildnachweis: TPYXA-Illustration/shutterstock.com

Replik von Albrecht Dürers dritten Meisterstich „Melencolia I“, Bildnachweis: TPYXA-Illustration/shutterstock.com

Ebenfalls berühmt sind seine Kohlezeichnungen: „Bildnis der Mutter“ (1514).

Was hat Albrecht Dürer erfunden

Albrecht Dürer war kein Erfinder im herkömmlichen Sinne, aber prägte die Malerei durch neue Perspektiven und Methoden. In seiner Schrift „Underweysung der messung…“ (1525) beschrieb Dürer, wie mit Hilfe von geometrischen und mathematischen Methoden gewisse Proportionen im Kunsthandwerk eingehalten werden können. Dieses Lehrbuch wurde zu einem Regelbuch der Architektur- und Kunstwelt. Seine Schriften „Vier Bücher menschlicher Proportionen“ (1528) wurden zum zweiten Lehrbuch der Proportionslehre. In beiden Schriften wird die Mathematik als relevante Methode in die Kunstwelt eingeführt und diskutiert.

Wie ist Albrecht Dürer gestorben

Albrecht Dürer starb am 6. April 1528 im Alter von 56 Jahren. Wohlmöglich war eine Krankheit die Todesursache. Nicht eindeutig geklärt ist, ob Dürer bereits länger an einer Krankheit litt oder nicht. So gibt es Berichte darüber, dass er seit 1520 an den Folgen einer Malaria-Erkrankung litt, welche er sich bei seiner Reise in den Niederlanden (1520/21) zuzog.

Anderen Zeitzeugenberichten zufolge soll Dürer nach viertägiger schwerer Krankheit verstorben sein. Demnach könnte es sich um eine Lungenentzündung gehandelt haben, was die Malaria-Theorie weiter schwächt.

Wo ist Albrecht Dürer begraben

Am 7. April 1528 wurde Albrecht Dürer auf dem St.-Johannis-Friedhof zu Nürnberg bestattet. Das Grab wurde 1681 neu errichtet.

Grab des deutschen Malers Albrecht Dürer auf dem Johannisfriedhof, Bildnachweis: Aquatarkus/shutterstock.com

Grab des deutschen Malers Albrecht Dürer auf dem Johannisfriedhof, Bildnachweis: Aquatarkus/shutterstock.com

Wo ist das Albrecht Dürer Haus

Das Albrecht-Dürer-Haus befindet sich in der Altstadt von Nürnberg (Sebalder Seite). Es handelt sich um ein mittelalterliches Wohnhaus, welches 1420 errichtet wurde. Albrecht Dürer bewohnte das Haus seit 1509 bis zu seinem Tod (1528), zusammen mit seiner Frau Agnes und seiner Mutter Barbara. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus restauriert und steht seit 1949 als Museum für Besucher offen.

Das Dürerhaus (links im Bild), Blick vom Tiergärtnertorplatz, Bildnachweis: Animaflora PicsStock/shutterstock.com

Das Dürerhaus (links im Bild), Blick vom Tiergärtnertorplatz, Bildnachweis: Animaflora PicsStock/shutterstock.com

Wie viele Geschwister hatte Albrecht Dürer

Albrecht Dürers Eltern hießen Barbara und Albrecht Dürer (der Ältere). Der Geburtsname seiner Mutter war Holper. Und Barbara Holpers Vater hatte eine Goldschmiede in Nürnberg. In dieser Goldschmiede war auch Albrecht Dürer (der Ältere) als Geselle beschäftigt.

Am 8. Juni 1467 heiraten Barbara Holper und Albrecht Dürer (der Ältere). In den nächsten 25 Jahren gebar Barbara insgesamt 18 Kinder, wobei nur drei überlebten.

Das dritte Kind wurde nach dem Vater benannt und auf den Namen Albrecht Dürer (der Jüngere) getauft. Nachdem 1502 sein Vater starb, half seine Mutter dem jungen Albrecht dabei, seine Werkstatt aufzubauen. Zusammen mit seiner Frau Agnes verkaufte Mutter Barbara die Holzschnitte und Kupferstiche auf Messen und Märkten.

Wie viele Kinder hatte Albrecht Dürer

Albrecht Dürer heiratete am 7. Juli 1494 die Tochter eines Kupferschmiedes, namens Agnes Frey. Die Ehe zwischen Agnes und Albrecht Dürer blieb kinderlos. Sie überlebte ihren Mann und starb 1539 in Nürnberg.


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