Andrea Palladio
Andrea di Pietro della Gondola, genannt Palladio, war ein italienischer Architekt der Spätrenaissance. Er gilt, neben Vignola, als bedeutendster Architekt dieser Epoche. Anders als andere Renaissancekünstler tat sich Palladio lediglich als Berufsarchitekt hervor und trat in anderen Künsten (Bildhauerei, Malerei) nicht in Erscheinung. Dadurch wurde er ein Experte auf seinem Gebiet und prägte den Palladianismus als neuen Baustil. Seine Werke wurden sowohl von antiken Vorbildern als auch von Baumeistern der Hoch- und Spätrenaissance (Bramante, Michelangelo) beeinflusst.
Inhalt
Steckbrief
Name: | Andrea di Pietro della Gondola, Andrea Palladio, Palladio |
Geboren: | 30. November 1508 in Padua |
Gestorben: | 19. August 1580 in Vicenza |
Epoche: | Spätrenaissance |
Bedeutung: | Architekt |
Bedeutendsten Werke: | Villa Godi in Venetien (begonnen 1537) Villa Piovene in Vicenza (1539) Villa Pisani in Venetien (1542) Palazzo Thiene (1542–1558) in Vicenza Palazzo Chiericati (1550) in Vicenza Palazzo del Capitaniato (1565–1572) in Vicenza |
Wer war Andrea Palladio
In Veneto wurde Palladio mit seiner Villenarchitektur die maßgebliche Gestalt des 16. Jahrhundert. Zunächst war er ein einfacher Steinmetz, welcher von Gian Giorgio Trissino, einem italienischen Dichter und Sprachforscher, entdeckt und gefördert wurde. Im Dunstkreis der Humanisten entwickelte sich Palladio zu einem theoretischen Vordenker von neuen Baustilen, welche sich an der Antike anlehnen sollten.
Palladios Architekturtraktat erschien 1570 und prägte den Baustil in Europa und Amerika für die nächsten drei Jahrhunderte mit. Insbesondere in England war der Palladianismus besonders ausgeprägt. Sein Werk gliedert sich in vier Bücher. Im ersten Buch beschreibt Palladio die Grundlagen der Baukunst, des Materials, der Säulenordnung und der Gebäudeteile. Das zweite Buch handelt von antiken und eigenen Bauwerken, welche Palladio eindrucksvoll beschreibt. Im dritten Buch widmet er sich Straßen, Brücken, Basiliken und Plätzen, bevor er im vierten Buch den Tempelbau beschreibt.
Wofür ist Palladio bekannt
Die Stadt Vicenza mit ihren 23 von Palladio entworfenen Gebäuden und 24 palladianischen Villen des Veneto wurde von der UNESCO als Teil des Weltkulturerbes Stadt Vicenza und der palladianischen Villen Venetiens aufgeführt. Die Kirchen von Palladio befinden sich im UNESCO-Weltkulturerbe „Venedig und seine Lagune“.
Was ist das Besondere am Palladianischen Stil
Charakteristisch für den Palladianismus sind klare, antikisierende Formen, Tempelfronten und Kolossalordnungen. Dieser Stil fand vor allem in protestantischen Ländern Nord- und Westeuropas Verbreitung und grenzt sich vom römischen Barock ab.