24. März
Der 24. März ist der 83. Tag eines Jahres bzw. der 84. Tag eines Schaltjahres. Da am 24. März 1882 das Tuberkulose-Bakterium entdeckt wurde, wird an diesem Tag der Welttuberkulosetag begangen.
Steckbrief
| Aktionstage: | Welttuberkulosetag (WHO), Nationaler Tag der Baumpflanzung in Uganda |
| Gedenktage: | Tag des Gedenkens an Wahrheit und Gerechtigkeit in Argentinien, Internationaler Tag für das Recht auf Wahrheit, |
| Kirchentage: | Heilige Katharina von Schweden (katholisch), Perpetua und Felicitas (christlich-orthodox), Veit Dietrich (evangelisch), Óscar Romero (evangelisch, anglikanisch) |
| 1401 | Der Mongolenführer Timur Lenk plündert Damaskus. |
| 1882 | Entdeckung des Tuberkulose-Bakteriums |
| 1921 | In Monte Carlo wird die Frauenolympiade eröffnet. Dies ist die erste internationalen Sportveranstaltung für Frauen. |
| 1980 | Ein Todesschwadron ermordet Erzbischof Óscar Romero bei einer Messe in San Salvador. |
| 1999 | Die NATO beginnt den Angriff auf Jugoslawien (Kosovo-Krieg). Der Angriff erfolgt ohne Zustimmung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen. Damit wird zum ersten Mal ein souveränes Land von der NATO angegriffen. |
| 2015 | Beim Absturz des Germanwings-Flugs 9525 in den französischen Alpen sterben alle 150 Insassen. Untersuchungen ergaben, dass der Pilot absichtlich das Flugzeug zum Absturz brachte (Pilotensuizid). |
| 2016 | Der jugoslawische Politiker Radovan Karadžić wird in Den Haag wegen Kriegsverbrechen verurteilt. |
| 2017 | Der deutsche Bundestag beschließt die Einführung einer Pkw-Maut. Dies wird später vom Europäischen Gerichtshof für rechtswidrig erklärt. |
| 2020 | Aufgrund der Corona-Pandemie werden die Olympischen Spiele in Tokio auf 2021 verschoben. |
| 1494 | Georg Agricola, ein ein deutscher Arzt, Apotheker und Wissenschaftler wird in Glauchau geboren. Er gilt als Vater der Mineralogie. Er starb am 21. November 1555 in Chemnitz. |
| 1874 | Luigi Einaudi war ein italienischer Finanzwissenschaftler und von Mai 1948 bis Mai 1955 der zweite italienische Staatspräsident. Er starb am 30. Oktober 1961 in Rom. |
| 1884 | Peter Debye war ein niederländischer Physiker und theoretischer Chemiker. Er erhielt 1936 den Nobelpreis für Chemie. (gest. 2. November 1966) |
| 1930 | Steve McQueen, US-amerikanischer Schauspieler und Ikone der Actionfilme in den 1960-er Jahren. Er starb am 7. November 1980 in Ciudad Juárez (Mexiko). |
| 1943 | Marika Kilius, eine ehemalige deutsche Eiskunstläuferin und mehrfache Europa- und Weltmeisterin, wurde am 24. März 1943 in Frankfurt am Main geboren. |
| 1960 | Nena, eine Deutsche Pop-Sängerin (99 Luftballons) wurde am 24. März 1960 in Hagen als Gabriele Susanne Kerner geboren. |
| 1965 | The Undertaker, ein US-amerikanischer Wrestler, wurde am 24. März 1965 in Houston (Texas) geboren. Sein eigentlicher Name lautet: Mark William Calaway. |
| 1973 | Jim Parsons, ein US-amerikanischer Schauspieler (Sheldon Cooper in The Big Bang Theory), wurde am 24. März 1973 in Houston (Texas) geboren. |
| 1974 | Alyson Hannigan, eine US-Schauspielerin (Buffy und How I Met Your Mother), wurde am 24. März 1974 in Washington, D.C. geboren. |
| 1455 | Papst Nikolaus V. starb am 24. März 1455 in Rom. (geb. 15. November 1397) |
| 1603 | Elisabeth I., die englische Königin, starb am 24. März 1603 im Richmond Palace. (geb. 7. September 1533) |
| 1905 | Jules Verne, ein französischer Schriftsteller und Wegbereiter der Science-Fiction-Literatur, starb am 24. März 1905 in Amiens. (geb. 8. Februar 1828) |
Was geschah am 24. März
Eroberung von Damaskus (1401)
Die Belagerung und letztliche Eroberung von Damaskus im Jahr 1401 ist Teil der Timuridenkriege. Jener Timur Lenk war der mächtigste Herrscher Zentralasiens seit Dschingis Khan. Sein Ziel war es, dass Reich seiner Vorgänger wieder aufzubauen.
Weite Teile des Nahen Ostens gehörten zur Mamluken-Dynastie des ägyptischen Sultans. Bereits im Jahr 1400 gelang es Timur, die Stadt Aleppo, im heutigen Syrien, zu erobern. Danach fielen die Mamluken-Städte Hama, Homs und Baalbek an Timur. Die Belagerung von Damaskus folgte ab Dezember 1400 und endete am 24. März 1401 mit deren Eroberung und Plünderung.
Laut einigen Quellen soll Timurs Truppen die Bewohner der Stadt in Moscheen gesperrt und diese dann angezündet haben. Der Rest wurde in die Sklaverei geschickt. Nur nützliche Handwerker wurden ausgesucht, welche in Timurs Hauptstadt Samarkand (heutige Usbekistan), verschleppt wurden.
Nach der Eroberung von Damaskus grenzte das Timuridenreich direkt an das Osmanische Reich von Sultan Bayezid I., weshalb es zu weiteren Konflikten kam. Die Beylik in Anatolien unterwarfen sich Timur, während Sultan Bayezid I. von ihnen Tributzahlungen forderte.
Der Konflikt mit den Osmanen entlud sich am 28. Juli 1402, als Timur Lenk den osmanischen Sultan Bayezid in der Schlacht bei Ankara (damals Angora) besiegte. Sultan Bayezid wurde gefangen genommen und starb wenig später. Doch das Timuridenreich stieg zum mächtigsten Reich in Zentralasien auf. Die Osmanen gerieten in Thronfolgekriege, welche von Bayezids Söhnen ausgetragen wurden (Osmanische Interregnum).
Entdeckung des Tuberkulose-Bakteriums (1882)
Am 24. März 1882 gab der deutsche Mikrobiologe Robert Koch die Entdeckung des Tuberkulose-Bakteriums (Mycobacterium tuberculosis) bekannt. Für die Entdeckung des Erregers erhielt er 1905 den Nobelpreis für Medizin.
Zwischen 1831 und 1930 waren etwa 15 % aller Todesfälle in deutschen Gemeinden auf Tuberkulose zurückzuführen. In England und Frankreich waren die Zahlen noch höher. So waren im Jahr 1815 etwa ein Viertel aller Todesfälle in England und etwa ein Sechstel in Frankreich auf Tuberkulose zurückzuführen.
Die Entdeckung des Tuberkulose-Bakteriums war ein Meilenstein in Bakteriologie. Denn erstmals war ein Zusammenhang zwischen einem bakteriellen Erreger und einer Krankheit belegt worden. Zuvor war Tuberkulose nur eine Volkskrankheit, an welcher die Menschen massenhaft starben. Nun war tatsächlich sichtbar, was die Ursache für die Krankheit war. Somit war Kochs Entdeckung auch der Grundstein für die moderne Infektionsbiologie.
Weiterhin entwickelte Koch eine Färbemethode, um das Bakterium nachzuweisen. Dies war der Grundstein für die Labordiagnostik. Denn fortan konnte man erkennen, wie sich das Bakterium und somit die Krankheit überträgt.
Ab 1883 verabreichte Koch seinen Patienten eine von ihm entwickelte Tuberkulin-Therapie. Zwar waren die Ergebnisse nur mangelhaft und die Krankheit ließ sich nicht ernsthaft behandeln, jedoch wurde Tuberkulin später zur Diagnose verwendet.
Die Erkenntnis, dass Tuberkulose eine Infektionskrankheit ist, führte zu neuen Hygienestandards. Erstmalig konnte so die Ausbreitung der Krankheit verhindert und eingedämmt werden. Somit war Kochs Entdeckung ein wirklicher Wendepunkt in der Seuchenbekämpfung und deshalb wird am 24. März jährlich der „Welttuberkulosetag“ begangen.
Erste Frauenolympiade (1921)
Zwischen dem 24. und dem 31. März 1921 fand ein Vorläufer der Frauen-Olympiade in Monte Carlo statt. Bis 1921 durften Frauen nur wenige Sportarten ausüben. So durften Frauen erst ab dem Jahr 1900 Tennis oder Golf spielen. Beide Disziplinen waren die ersten Frauensportarten, welche international anerkannt waren. Ab 1904 kam Bogenschießen hinzu und später auch Eislaufen. Ab 1912 war Schwimmen eine anerkannte Sportart für Frauen.
Als 1921 die Ersten Olympischen Frauenspiele in Monte Carlo eröffnet wurden, nahmen etwa 100 Sportlerinnen teil. Die Frauen kamen aus England, Frankreich, Italien und der Schweiz.
Ausgetragen wurden sämtliche Laufdisziplinen, wie Hürdenlauf, 600- Meter oder 800- Meter Läufe und Staffelsprints. Auch ein Basketballturnier wurde gespielt. Im offiziellen Programm wurden auch Fußball- und Hockeyspiele angesetzt, welche allerdings abgesagt wurden. Und dass obwohl die Fußballmannschaft von Fémina Sport Paris angereist war.
Die gewonnenen Titel der ersten Frauenolympiade gingen ausschließlich an Französinnen und Engländerinnen.
Attentat auf Erzbischof Óscar Romero (1980)
Am 24. März 1980 wurde Erzbischof Óscar Romero in San Salvador erschossen. Der Schütze feuerte nur einen Schuss ab, welcher ihn direkt ins Herz traf.
Óscar Romero war römisch-katholischer Erzbischof von San Salvador. Er gehörte der Befreiungstheologie an, welche sich für die Rechte und die Befreiung der Armen einsetzte. Offen kritisierte er die Menschenrechtsverletzungen in El Salvador, welche das Militärregime ausübte.
Am 23. März rief er in einer Predigt dazu auf, dass die Soldaten ihre Waffen niederlegen und keine menschenverachtenden Befehle mehr ausführen sollen. Einen Tag nach dieser Predigt wurde er während der Messe in der Kapelle des Krankenhauses „La Divina Providencia“ in San Salvador erschossen.
Drahtzieher hinter dem Auftragsmord war der Geheimdienst von El Salvador. Der Mord löste internationale Bestürzung aus und führte in El Salvador zu einem Bürgerkrieg, welcher 12 Jahre andauerte und etwa 75.000 Todesopfer kostete.
Am 14. Oktober 2018 wurde Óscar Romero von Papst Franziskus heiliggesprochen. In El Salvador ist er ein Nationalheld, eine Ikone des gewaltlosen Widerstandes. Vielerorts hängen Gemälde ihm zu Ehren oder sind Denkmäler aufgestellt wurden. Der internationale Flughafen von San Salvador wurde 2014 nach Óscar Romero benannt. Und 2015 wurde ein Asteroid nach ihm benannt.
Operation Allied Force (1999)
Zwischen dem 24. März und dem 10. Juni 1999 führte die NATO eine militärische Operation gegen die Bundesrepublik Jugoslawien durch. Diese Operation lief unter dem Decknamen: „Operation Allied Force“ (OAF), was übersetzt bedeutet: „Unternehmen Bündnisstreitmacht“. Die Operation fand im Rahmen des Kosovokrieges statt und hatte das Ziel, die jugoslawische Armee aus dem Kosovo zu vertreiben.
Zwar wurden die Angriffe hauptsächlich von der US-Armee durchgeführt, dennoch war die NATO involviert. Aus dem Verteidigungsbündnis war erstmals ein Angriffsbündnis geworden. Als Begründung für diesen Ausnahmefall führte die NATO an, dass Jugoslawien sich weigerte, den Vertrag von Rambouillet zu unterzeichnen. Dieser Vertrag war ein Entwurf, welcher den Kosovokrieg zwischen dem jugoslawischen Staat und den Kosovo-Albanern beenden sollte.
Bis heute ist der Angriff auf den Kosovo völkerrechtlich umstritten. Nach dem Sieg der NATO wurde der Kosovo durch KFOR-Soldaten besetzt.
Absturz des Germanwings-Flugs 9525 (2015)
Der Germanwings-Flug 9525 war ein Linienflug zwischen Barcelona und Düsseldorf. Am 24. März 2015 stürzte das Flugzeug über den Westalpen, im französischen Department des Alpes-de-Haute-Provence in der Nähe von Prads-Haute-Bléone, ab.
An Bord befanden sich deutsche Insassen. Unter ihnen waren auch eine Schulklasse des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern am See. Alle 150 Insassen des Flugzeugs (144 Passagiere + 6 Besatzungsmitglieder) starben. Die Schulklasse befand sich auf dem Rückflug eines Schüleraustausch mit einer spanischen Schule.
Die französische Untersuchungsbehörde BEA, welche den Absturz nach Ursachen untersuchte, legte im März 2016 einen Abschlussbericht vor. Laut diesem Bericht hat sich der psychisch kranke Copilot (Andreas Lubitz) ins Cockpit eingeschlossen und das Flugzeug dann gezielt zum Absturz gebracht hatte.
Nach dem Erkenntnisstand der Ermittler nahm Lubitz diverse Antidepressiva und Schlafmittel ein. Weiterhin hatte ein Arzt zwei Wochen vor dem Absturz eine Psychose beim Copiloten diagnostiziert und eine Einweisung in eine psychiatrische Klinik empfohlen.
Die Ergebnisse des Abschlussberichts wurden in Deutschland kontrovers diskutiert. Auch das Gutachten wurde angezweifelt. Den Medien warf man Sensationshascherei vor.
Der Vater des Copiloten hielt am zweiten Jahrestag des Unfalls (24. März 2017) eine Pressekonferenz ab, bei welcher er den dargestellten Unfallhergang und den Abschlussbericht der BEA kritisierte und anzweifelte. Er räumte Ermittlungsfehler und Versäumnisse ein. Doch die zuständige Düsseldorfer Staatsanwaltschaft wies die Vorwürfe zurück und betrachtete den Fall weiterhin als abgeschlossen.
Verurteilung von Radovan Karadžić (2016)
Am 24. März 2016 wurde der ehemalige jugoslawische Politiker Radovan Karadžić vom UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verurteilt. Er wurde angeklagt für Kriegsverbrechen bei der Belagerung Sarajevos, Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Teilen Bosniens und für den Völkermord in Srebrenica mit 8000 Toten. In allen drei Anklagepunkten wurde Karadžić für schuldig befunden und zu 40 Jahren Haft verurteilt.
Insbesondere das Massaker von Srebrenica, bei welchem 8.000 Bosniaken umgebracht wurden, war schwerwiegend. Denn eine Sonderkommision fand heraus, dass diese Verbrechen nicht spontan erfolgten, sondern systematisch geplant waren. Deshalb war das Verbrechen als Völkermord anzusehen. Zudem gilt das Massaker als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

