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Buddha


Der Buddha ist ein Ehrentitel im Buddhismus. Das Wort bedeutet übersetzt: der Erwachte. Im Buddhismus ist ein Buddha ein Wesen, welches das Erwachen (Bodhi) erreicht hat.

Steckbrief

Buddha
Bedeutung: der Erwachte (Ehrentitel)
historische Person: Siddhartha Gautama Shakyamuni
Geboren:563 oder 450 v. Chr. in Lumbini oder in Kapilavastu (Königreich Koshala, heutige Nepal)
Gestorben:483 v. Chr. oder 370 v. Chr. in Kushinagar (heutige Indien)
Eltern:Vater: Shuddhodana (Regent von Kapilavastu)
Mutter: Maya
Stiefmutter: Mahapajapati Gotami
Siddhartha Gautama (Buddha)

Statue des Siddhartha Gautama (Buddha)

Wer war der echte Buddha

Der echte Buddha hieß Siddhartha Gautama Shakyamuni. Er lebte im 6. und 5. v. Chr. im Gebiet des heutigen Nepal und Indien.

Gautama gehörte zur Adelsfamilie der Shakya-Republik. Seine Eltern lebten in Kapilavastu, dem Hauptort der damaligen Republik. Die Stadt befindet sich heute in Nepal, etwa 11 km von der indischen Grenzen entfernt. Damals war die Shakya-Republik ein Fürstentum im indischen Königreich Koshala.

Laut einer Legende soll Siddharthas Mutter ihren Sohn auf einer Reise nach Lumbini (ebenfalls Nepal) geboren haben. Sowohl Lumbini als auch Kapilavastu beanspruchen deshalb für sich, die Geburtsstätte von Buddha gewesen zu sein.

Wann lebte der echte Buddha

Buddha wurde entweder 563 v. Chr. oder 450 v. Chr. in Lumbini oder in Kapilavastu geboren. Gestorben ist Buddha entweder 483 v. Chr. oder 370 v. Chr. in Kushinagar (heutige Indien).

Wieso gibt es keine eindeutige Lebenszeit?
Die Lebenszeit des Buddhas wurde von der Regierungszeit von Ashoka dem Großen abgeleitet. Und dessen Regierungszeit liegt in griechischen Texten vor.

Kaiser Ashoka regierte von 268 bis 239 v.Chr. das indische Königreich Magadha, in welchem sich der Buddhismus stark verbreitete.

Historiker nahmen die Lebenszeiten von Ashoka, studierten buddhistische Quellen mit Angaben zu früheren Ereignissen in Südasien und rechneten zurück. Die Lebenszeit des Buddhas ist demnach eine Rekonstruktion, welche sich durch das Zusammenlegen von griechischen und buddhistischen Quellen ergibt.

Da aber eine saubere Chronologie nur für Kaiser oder Könige angefertigt wurden, erfolgte die Rückrechnung auf Grundlage von Quellen, welche teilweise widersprüchliche Zeitangaben hatten. Je nach Quelle ergeben sich demnach unterschiedliche Lebenszeiten des Buddhas.

Welche Bedeutung hat Buddha für den Buddhismus

Buddha gilt als Gründer oder Religionsstifter des Buddhismus. An seinen Lehren orientieren sich Buddhisten. Er gilt als erstes Wesen, welches erwacht (Bodhi) ist.

Mit Erwachen ist ein Zustand des Bewusstseins gemeint, in welchem völlige Klarheit vorliegt. Dieser Geisteszustand wird mit Weisheit und Erleuchtung assoziiert. Buddhisten streben diesen Zustand an, weshalb sie Gautamas Weg zur Erleuchtung bzw. dessen Lehre folgen.

Wer waren die Eltern des Buddhas

Gautamas Vater hieß Shuddhodana. Er stammte aus dem Volk der Shakya, lebte in Kapilavastu und war gewählter Regent des Fürstentums.

Buddhas Mutter hieß Maya. Laut der buddhistischen Legende soll die Ehe zwischen Maya und Shuddhodana etwa 20 Jahre lang kinderlos geblieben sein. In einer Nacht träumte Maya von einem weißen Elefanten, welcher mit seinem Stoßzahn in sie eindrang. Als Maya erwachte, war ihr bewusst – dass sie schwanger ist.

Für die Entbindung wollte Maya nach Devdaha, dem Wohnsitz ihrer Eltern, reisen. Auf halbem Weg dorthin setzten bereits die Wehen ein. Deshalb wurde die Entbindung in Lumbini vollzogen. An einem Salbaum stehend, soll Maya ihren Sohn bekommen haben. Sieben Tage nach der Geburt starb Maya.

Mayas Schwester, namens Mahapajapati Gotami, nahm den Säugling an sich und zog ihn auf. Der Name Siddhartha wurde von Maya vergeben. Der Zuname Gautama stammt von Mahapajapati und ist eine Abwandlung von Gotami. Der dritte Beiname Shakyamuni drückt die Stammeszughörigkeit zur Shakya-Republik aus.

Nach Mayas Tod heiratete Shuddhodana erneut. Und zwar Mahapajapati, also die Schwester der Verstorbenen. Mit ihre hatte er zwei weitere Kinder. Doch Mahapajapati soll, laut Legende, beide Kinder an Pflegefamilien übergeben haben, um ihre ganze Aufmerksamkeit, Siddharta zu widmen.

Laut Legende soll Siddharta Gautama, nachdem er seine Erleuchtung gefunden hatte, seine tote Mutter im Jenseits besucht haben. Er soll sie dort für drei Monate in der Lehre des Dharma unterrichtet haben. Als sein Vater im Sterben lag, unterrichtete Gautama ihn auf dem Sterbebett ebenfalls in der Lehre des Dharma. Seine Stiefmutter Mahapajapati wurde, laut Legende, 120 Jahre alt. Nach dem Tod ihres Mannes nahm Buddha sie als eine Jüngerin auf. Sie gilt deshalb als eine der ersten Nonnen der buddhistischen Frauenordination.

Wie fand Buddha die Erleuchtung

Erleuchtung ist eigentlich das falsche Wort. Denn Erleuchtung ist etwas, was von außen einwirkt und durch äußere Umstände herbeigeführt wird. Buddhisten verwenden stattdessen den Begriff des Erwachens. Gemeint ist ein Geisteszustand, bei dem das Bewusstsein in einer ganz bestimmten Weise aktiv und eben wach (wachsam) ist. Das geistige Erwachen kann spontan eintreten, wird aber eigentlich über jahrelanges Üben antrainiert.

Buddha (Gautama) verließ sein Elternhaus, um herauszufinden, wie er diesen Geisteszustand erreichen kann. Er traf Gelehrte und befragte sie dazu. Mit deren Antworten war er unzufrieden, weil die Philosophen teils widersprüchliche Antworten gaben. Um diesen Zustand erreichen zu können, probierte er verschiedene Techniken aus. Dazu gehörten die Askese, das Fasten, das Leben als Einsiedler und völliges Schweigen.

Alle Techniken führten nicht zum gewünschten Ergebnis. Deshalb beschloss er, einen mittleren Weg (Mäßigung) zu gehen. Irgendwann beschloss er unter einem Pipalbaum (Pappel-Feige, ficus religiosa) solange zu meditieren, bis die Erleuchtung ihn findet.

Welche Methode Buddha auf dem Weg zur Erleuchtung anwandte, wissen wir nicht. Man geht davon aus, dass Siddhartha seinen Atem kontrollierte und seine Konzentration auf eine Grundfrage richtete. Wohlmöglich war der formulierte Entschluss, die Erleuchtung um jeden Preis erlangen zu wollen, das entscheidende Element.

Als historisches Datum von Buddhas Erleuchtung wird 525 v. Chr. angenommen. In Japan feiert man den Erleuchtungstag am 8. Dezember.

Ein ähnliches spirituelles Ereignis ist aus Buddhas Kindheit überliefert. In dieser Erzählung schaute Gautama seinem Vater beim Pflügen eines Feldes zu. Diese Tätigkeit gehörte nicht zu den Aufgaben eines Regenten und hatte vielmehr einen symbolischen Wert. Es war demnach ein Fruchtbarkeitsritus. Aber Gautama erkannte, dass sich bei seinem Vater ein Zustand von völliger innerer Ruhe und Gelassenheit einstellte, als er das Feld pflügte. Dieser mediative Geisteszustand faszinierte Gautama, weshalb er dessen Wesen ergründen wollte.

Warum wollte Buddha die Erleuchtung finden

Laut Überlieferung soll Siddhartha Gautama in einem wohlbehüteten und materiell sicheren Elternhaus aufgewachsen sein. Mitunter wird erzählt, dass er von ungeheurem Reichtum umgeben war – was wohlmöglich übertrieben ist.

Eine genaue Rekonstruktion, weshalb Siddharta sein Elternhaus verließ, konnte bisher nicht erfolgen. In der buddhistischen Literatur existiert allerdings eine Legende – welche als die „Vier Ausfahrten“ bezeichnet wird.

Die Legende von den vier Ausfahrten hat die gesamte Geschichte des Buddhismus geprägt. Diese Legende reiht sich ein in die Erleuchtungsgeschichte und dem späteren Lehrweg des Buddhas.

Laut dieser Legende soll Buddhas Vater vor der Geburt seines Sohnes eine Weisung oder Prophezeiung von Asita empfangen haben. Jener Asita war ein Prophet oder Vorhersager. Er sagte voraus, dass Shuddhodanas Sohn entweder ein bedeutender Asket oder ein Weltenherrscher werden würde. Der Herrschaftsanspruch war allerdings an eine Bedingung geknüpft. Und zwar kann Buddha nur zum großen Herrscher aufsteigen, wenn er das Leid der Welt erkennen würde.

Sein Vater wünschte sich natürlich, dass sein Sohn ein König oder Herrscher werden sollte. Deshalb schirmte er ihn gegen die Außenwelt ab. Aber Gautamas Neugier war viel zu groß, so dass er – entgegen des väterlichen Gebots – mit einer Kutsche wegfuhr, um das Land zu erkunden. Auf diesen vier Kutschfahrten (Ausfahrten) begegnete er:

  • der Hinfälligkeit im Alter
  • den Strapazen der Krankheit
  • dem Tode
  • und einem Asketen, welcher sich der Welt entsagt hatte.

Der Asket erzählte ihm, dass er jenseits des Leidens und des vergänglichen Daseins eine weitere Ebene erkunden will. Dies beeindruckte den jungen Gautama so sehr, dass er beschloss, das Elternhaus zu verlassen und als Wandermönch zu leben. Er schloss sich anderen Asketen an, fastete mit ihnen, meditierten und studierte die Antworten der großen Philosophen seiner Zeit.

Was ist die Lehre des Buddhas

In der Studie des Leids fand Gautama heraus, dass sowohl Alte als auch Junge gleichermaßen leiden. Wer arm ist, leidet genauso – wie jemand, der reich geboren wird.

Arme haben Angst davor, in ihrer Armut zu sterben und Reiche haben Angst davor, arm zu werden. Bei allen Menschen dreht sich das Bewusstsein um Leid.

Als Ursache und Antrieb des Leids machte Gautama die Begierde aus. Wer etwas will, leidet – weil er es nicht hat. Und wer etwas hat, leidet – weil er Angst hat, es zu verlieren. Doch wer die Begierde (Habenwollen) ablegt, kann sich vom Leid befreien.

Diese Erkenntnis wuchs in Gautama immer weiter heran. Um sich von der Begierde zu lösen, entwickelte er verschiedene Praktiken – wie bspw. die Meditation, die Trance und andere Bewusstseinspraktiken. Mittels dieser Praktiken sollte der Mensch einen Weg finden, sich von der Begierde zu lösen.

Eingebettet ist die Leidlehre des Buddhas in verschiedene andere Konzepte, wie der Karma-Theorie und dem Nirvana. Das Karma ist ein Konzept, welches Gautama aus anderen indischen Religionen übernommen hatte. Laut diesen Religionen besteht ein Ursache-Wirkungszusammenhang zwischen dem Handeln der Menschen. Jede gute Handlung hat Konsequenzen, genauso wie jede schlechte Handlung.

Samsara ist ein weiteres Konzept, an welches Gautama glaubte und welches er aus den bestehenden Religionen übernahm. Dieses Konzept beschreibt, dass jedes Wesen immer wiedergeboren wird. Allerdings nicht aus einer unsterblichen Seele heraus, sondern aus der Karma-Energie.

Gibt es im Karma schlechte Eindrücke, wird das nächste Leben ein leidvolles sein. Werden allerdings die Karma-Eindrücke in diesem Leben bereinigt, wird das nächste Leben weitaus schmerzfreier ausfallen.

Ziel eines jeden Übenden ist es, so viele Karma-Eindrücke wie möglich in jedem Leben zu reinigen. Ist in irgendeinem Leben das ganze Karma bereinigt worden, kann das Bewusstsein ins Nirvana eintauchen.

Das Nirvana ist der Bewusstseinszustand ohne Leid. Sobald ein Bewusstsein ins Nirvana eingeht, wird dieses individuelle Bewusstsein als Buddha bezeichnet. Demnach war Siddharta Gautama der erste Übende, welcher ins Nirvana eingehen konnte.

Sobald das Erwachen (Bodhi) erreicht ist, der Nirwana-Zustand erreicht. Demnach muss Nirwana nicht mit Tod gleichgesetzt werden, sondern der Übende kann durch das Ablegen von Gier, Hass und Neid (Arhat) erreichen und somit das Samsara abwenden.

Wichtig ist…
Die Lehre des Buddhas und somit auch der Buddhismus setzt bei grundsätzlichen Fragen der indischen Religionen (Karma, Samsara) an. Diese Dinge hat Buddha nicht neu erfunden, sondern er erfand eine neue Beantwortung dieser Fragen.


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